1. Reden wir miteinander ...

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Mit wieviel Geld sollte

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von waswasi, 31 Juli 2013.

  1. montag

    montag Gast

    wir (2 erwachsene, 1 kind mit 4 jahren) geben für lebensmittel, spielsachen, bücher, drogerieware, kindergarten, tanken pro monat zwischen 800 und 1000 euro aus. wir kaufen seit jahren dieselben lebensmittel (wo es möglich ist bio). tanken müssen wir 1 mal in 2 monaten, verwenden das auto nur um unsere eltern in den bundesländern zu besuchen in wien fahren wir nur rad.

    als studentin hatte ich ca 200 euro zum leben, lebte auf 30 m2 mit gemeinschaftsküche, kaufte selten bio, fast nie fleisch und konnte einmal pro monat meine eltern besuchen (mit dem zug), lehrunterlagen gabs gott sei dank schon überwiegend im internet, wo es nicht ging hab ich mir die bücher zusammengespart.

    ich habe jeden sommer neben unbezahlten pflichtpraktika gearbeitet, urlaub konnte ich mir dank lg leisten der mir das geld vorgestreckt hat. ich bin froh mich nicht mehr entscheiden zu müssen zwischen geh ich ins kino oder kauf ich mir was gscheites zu essen. mir persönlich war auch immer wichtig mein kind und mich im worst case alleine über wasser halten zu können ohne wieder so leben zu müssen.
     
    #81 montag, 6 August 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6 August 2013
  2. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Lustig, gerade gestern hab ich meinen Studienzeiten gedacht. In mehr oder weniger grindigen WGs, die Streits ums Häuselputzen und die Erkenntnis, dass der Kühlschrank leer ist, wenn man selbst nicht einkauft. Ich habe mein gesamtes Studium durch gearbeitet, unbezahlte Praktika zu machen, hätte ich mir nicht leisten können. Familienbeihilfe habe ich bekommen und daneben diverse Jobs gemacht. Trotzdem oder gerade deswegen finde ich retrospektiv, dass es eine sehr gute Zeit war, in der man von Nudeln mit Tomatensauce mehrere Monate lang gelebt hat und Essen gehen einfach nicht leistbar war - es war nicht nur die Lern- und Partyzeit, sondern auch die Zeit, in der ich ganz viel an Verantwortung gelernt habe.
     
  3. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Da müssen die Jungen ohnehin durch, selbst muss man das auch, macht man sich selbständig oder hat mal eine schwache Phase, tauch den Hausbau durch etc......es als Perspektive bis ans Lebensende zu haben, gefällt wohl niemanden.

    Ich schlafe gerne im Freien, weiß aber sehr wohl, dass ich ein schönes Betterl hab. ;)

    Wenn die Kinder erwartungsvoll beim Tisch sitzen und man stellt das fünfte mal in der Woche Nudeln mit Tomatensauce hin, wird´s eher unromantisch arm.

    Wenn man weiß, wie es ist zurückstecken zu müssen und aus nichts was zu machen, dann ist es gut, es macht Verständnis, erweitert den Horizont und vor allem kann es auch noch nachher Mitgefühl machen, mit denen, die es trifft, anstatt überheblich zu lächeln, weil´s andere net schaffen. :)

    Aber als Dauerlösung für den ehemaligen Mittelstand, finde ich es nicht erstrebenswert - abgesehen davon hätte die Wirtschaft damit auch keine rechte Freud - wobei sind das nicht die, die die Arbeitskräfte gern mal ausbeuten.....;)
     
  4. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Natürlich nicht. Romantische Erinnerungen sind ja auch etwas anderes als die Realität.
     
  5. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Mag sein.
    Prinzipiell finde ich es gut, sich mal nach unten orientieren zu müssen, bzw. es erlebt zu haben.
    Es gibt ein Gefühl der Sicherheit, wenn man weiß, dass man auch in dieser Gasse - wenn auch nicht gern aber doch - zurecht kommt. :)
     
  6. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Ich denke, wir haben ein bisschen aneinander vorbei geredet. Ich wollte nicht Armut romantisieren, sondern wollte mit meinem Posting sagen, dass es für mich sehr Persönlichkeitsbildend war, während des Studiums praktisch für mich selbst sorgen zu müssen und eben oft auch wenig Geld zu haben. Und freilich genieße ich den relativen Wohlstand heute, aber, wie Du schon sagtest, denke ich auch, dass man sich vielleicht besser einfühlen kann, wenn man weiß, wie es ist, mit wenig auskommen zu müssen. Oder zumindest sollte man sich besser einfühlen können, dass es viele trotzdem nicht tun, liegt eh auf der Hand.
     
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  7. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    O.k., es gibt aber eine Menge Leute, die nicht die Perspektive "wenn ich mit dem Studium fertig bin, wird es mir eh besser gehen" haben, sondern die mit 40, 50 vor dieser Situation stehen. Dann ist das nicht mehr lehrreich, sondern einfach nur mühsam und man muss lernen, sich mit der Situation zu arrangeren, lernen, auch mit wenig Geld ein nettes Leben zu haben.
     
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