1. Reden wir miteinander ...

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Mindestsicherung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Kinderstube, 19 September 2011.

  1. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Würdest du für effektiv 150 € mehr im Monat jeden Tag aufstehen und arbeiten gehen?
    Diese 150 € im Monat entsprechen einem Stundenlohn von nicht mal einem Euro!

    Ich würde auf die 150 € verzichten und die Mindestsicherung kassieren.

    Der Lebenslauf ist dann auch schon egal, sofern man sich mit der Mindestsicherung auf Dauer arrangieren kann.
    Ich nehme es niemanden übel, wenn er die Mindestsicherung (bei uns Hartz 4) ausnutzt.

    Wieso?
    Da muss man sich mal fragen, wieso die Löhne trotz Arbeit nur geringfügig höher sind.
    Dank EU und Euro haben wir jahrelange Reallohnverluste hinnehmen müssen, dementsprechend lohnt sich Arbeit im Niedriglohnsektor nicht mehr.
    Siehe folgende Statistik:
    http://www.eu-info.de/arbeiten-europa/jobsuche-arbeiten-europa/realloehne/

    Deutschland und Österreich sind die armen Schlusslichter bei der Reallohnentwicklung.
    Dazu muss man noch bedenken, dass diese Statistik nur mit Hilfe der Lügeninflationsstatistik entstanden ist und die staatliche Abgabenlast auch immer weiter steigt.
    Real ist das Nettoeinkommen also deutlich geschrumpft.

    Wer arbeitet, ist der Trottel.
     
  2. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Zunächst mal Arbeitslosengeld (unterschiedlich lang, je nachdem, wie lang man einbezahlt hat), danach kann man einen Antrag auf Notstandshilfe stellen.
    Mindestsicherung bekommen die, die keinen Anspruch auf die ersten beiden haben.

    LG,
    Glueckskatze
     




  3. der bursch hat also schon alles andere ausgeschöpft und bekommt jetzt die MS?
    er hat mir erzählt, er hätte 2 lehrstellen als automechanikerlehrling gehabt und wurde
    gekündigt.
    er war im 2. lehrjahr.
    dh. wenn er sich deppert anstellt, dann bekommt er das geld noch lange und kann so recht gut leben?

    zu der dame
    ich kenne sie nicht, habe nur gehört, dass sie vom AMS geld bekommt.
    außerdem waren mehrmals kontrollen da.
     
  4. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    1. MINDESTENS € 150,-monatlich, in 99% der Fälle ist es ja viel mehr.
    2. € 1,-/Stunde ist nicht viel, € 150,-/Monat (€ 1800,- jährlich !) mehr zu haben, ist eine Menge, wenn man von vornherein sehr wenig hat. Dafür würde ich AUF JEDEN FALL in der Früh aufstehen.
    3. Der lebenslauf ist nicht egal weil es ja die Möglichkeit gibt, mit der Zeit mehr zu verdienen
    4. Mindestsicherung zu beziehen, heisst ja auch, dass man nach einiger Zeit GRATIS arbeiten muss (sogenannte Wiedereingliederungsmaßnahmen), noch dazu eher unangenehme Tätigkeiten (z.B. in einem Lager) da gehe ich lebe regulär arbeiten.
     
  5. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    http://noe.arbeiterkammer.at/online/fakten-zur-mindestsicherung-54449.html

    Es existiert keine Wahlfreiheit zwischen Mindestsicherung und Erwerbstätigkeit (Ausnahmen vom Einsatz der Arbeitskraft gelten für Personen mit Betreuungspflichten z.B. gegenüber Kindern bis 3 Jahre ohne geeignete Betreuungsmöglichkeit oder gegenüber pflegebedürftigen Personen).


    Bevor die Mindestsicherung gewährt wird, muss eigenes Vermögen aufgebraucht werden (Auto - soweit es nicht berufs- oder behinderungsbedingt benötigt wird, Sparguthaben und dergleichen über 3.764,70 Euro, Grundbucheintragung bei Häusern oder Wohnungen als Sicherstellung).


    Ein Missbrauch bei der Mindestsicherung wird durch Rückzahlungsverpflichtungen und strenge Vermögensprüfungen bzw. Datenvernetzungen zwischen der Sozialhilfebehörde und dem AMS unmöglich gemacht.


    Wer die Mindestsicherung bezieht und arbeitsfähig ist, muss sich beim AMS als arbeitssuchend vormerken lassen und jede zumutbare Arbeit annehmen.


    Wer die Mindestsicherung bezieht und eine zumutbare Arbeit verweigert, verliert den Anspruch (zuerst Kürzung, dann ev. sogar Streichung).


    Arbeitslosengeld und Notstandshilfe bleiben weiterhin bestehen, eine ergänzende Leistung aus der Mindestsicherung (falls diese höher als das Arbeitslosengeld ist) kann zusätzlich gewährt werden.


    Und ich denk Holzmichls Gold wird dennoch gefunden weil es scheinbar Kontrollen der Lebensweise gibt. Weil sonst "schenk" ich alles her -hab somit nix zum verkaufen- und leb dennoch gut.
     
  6. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Von "recht gut leben" kann bei € 750- monatlich wohl kaum die Rede sein.
    Vielleichtbekommt die Dame einfach Arbeitslosengeld?
     
  7. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Birke, das ist wohl einfach grundsätzlich eine Einstellung.
    Ich mag meinen Job und würde ihn wohl auch ausüben, wenn ich das Geld nicht brauchen würde.
    Aber wenn es jemandem von den Eltern vorgelebt wird, dass man auch vom Staat ganz gut leben kann...

    Und 750€ schauen für einen jungen Burschen, der kaum Fixkosten hat, halt schon nicht schlecht aus.
    Vor allem verglichen mit der Lehrlingsentschädigung.

    LG,
    Glueckskatze
     
  8. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in


    Von wem, vom Schwager der Cousine eines Bekannten:rolleyes::confused:

    Ich bin da immer recht vorsichtig, man "hört" viel, aber im Endeffekt stimmt dann bestenfalls ein Bruchteil.

    Bei dem Burschen im Eingangspost klang es anfangs auch noch nach FBH+Allimente+Mietziensbeihilfe+MS und dann stellte sich eh heraus, dass man das alles nicht zusätzlich bekommen kann, sondern in der MS inkludiert und eben gedeckelt ist.

    Ich kenne keinen MS-Bezieher, der "gut" lebt. Wie gesagt, bei einem Jugendlichen, der noch daheim wohnt und kein Kostgeld bezahlt, mögen 750 Eur viel sein, aber warum sollte er dann WBH beziehen bzw wenn er FBH und Allimente hat, wird er wohl in einer Ausbildung stecken bzw wird die MS auf die Allimente angerechnet...

    Das Problem der Niedriglöhne ist ein anderes, aber es gibt genug Menschen, die für 150 Eur mehr arbeiten gehen, ganz einfach, weil Arbeit ein gewissen Selbstwertgefühl vermittelt (man leistet etwas) und man sich so besser im Spiegel betrachten kann. Die Sozialschmarotzer in diesem Land sind die Ausnahme und nicht die Regel;)
     
  9. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

  10. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Ansichtssache.
    Bevor ich für 1 € die Stunde arbeite, verzichte ich lieber auf noch mehr.



    Außer man hat aufgegeben und hat sich mit einem Leben auf Mindestsicherungsniveau arrangiert.
    Dazu werden sicher so manche Mindestsicherungsbezieher nebenbei ein bisschen schwarz arbeiten und schon hat man deutlich mehr Geld und weiterhin deutlich mehr Freizeit tur Verfügung als ein Niedriglohnsklave.


    Dann ist man eben öfter mal "krank". Das lässt sich doch alles umgehen.
     
  11. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich kann mir höchstens vorstellen, dauerhaft GERNE von der Mindestsicherung zu leben, wenn

    - ich nie mehr als € 850.- netto monatlich verdienen kann
    - ich keinerlei Chance sehe, je mehr zu verdienen
    - es mir nichts ausmacht, dauernd zum AMS, zum Arzt (wegen der fingierten Krankenstandsbestätigungen) und zu Vorstellungsgespächen zu rennen
    - ich eine Möglichkeit habe, durch Schwarzarbeit dazuzuverdienen, ich also in Wirklichkeit gesund und noch halbwegs jung bin, dann fallen aber Bedingung 1 und 2 eigentlich weg;)
     
  12. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber

    Die Mindestsicherung ist sowieso ein schlechter Witz - zum Leben zu wenig - zum Sterben zu viel.

    -Fleur-
     

  13. die gehen doch alle nebenbei pfuschen, nehme ich an.
    in einem anderen forum hat ein älterer herr 30!!!! jahre nichts gearbeitet, weil er *überqualifiziert* war. die streitgkeiten mit ihm haben sich über mehrere foren gezogen.
    ich habe ihn einmal gefragt, warum er nicht als lehrer arbeitet, weil er ja mehrsprachig war.
    die antwort will ich dir ersparen.
    der typ war richtig erbost. :rolleyes:
     
  14. kann sein, ich weiß es nicht.
    mich hat eigentlich der 18 jährige interessiert, weil er mit MS, alimente und div. zuschüsse für die wohnung und ev. familienbeihilfe recht gut fährt und noch dazu nichts tun muss.
    mir gings eigentlich nur um die moral von jungen menschen, wenn es ihnen leicht gemacht wird.
     
  15. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Es gehen SICHER NICHT ALLE pfuschen, zB. die mir bekannte Dame (krank, schwer übergewichtig und keine besondere Ausbildung), die nimmt ja nicht einmal jemand schwarz als Putzfrau, da gibt es genug junge Frauen, die flinker sind.
     
  16. Holzmichl

    Holzmichl Gast

    Mindestsicherung + Schwarzarbeit ist nur wesentlich lukrativer.
    Da zahlt man keine Steuern und Abgaben, ist gratis krankenversichert und bekommt eine Gehaltsaufstockung in Höhe der Mindestsicherung.

    Als Lohnsklave muss man dagegen die hohen Abgaben und Steuern erstmal schultern können und bekommt garnichts.

    Als Niedriglöhner lohnt sich ehrliche Arbeit ganz einfach nicht.
     

  17. stimmt, aber ein lehrling verdient nicht mehr und muss dafür etwas tun.
    mir gings nur darum und mich hat das auch schockiert, wie junge leute mit dem umstand *nix arbeiten* umgehen.
     
  18. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber

    Fam. Beihilfe bekommt er keine, wenn er keine Lehre macht oder in die Schule geht.

    -Fleur-
     

  19. das denke ich auch.
    ich habe mir den burschen einmal hergeholt und ihn gefragt, wie er sich sein leben vorstellt, wenn er alt ist?
    das wort altersarmut kannte er gar nicht und war schon nachdenklich.
    mir tun menschen unendlich leid, wenn sie keinen job finden und mit wenig geld leben müssen.
    aber ich würde auch arbeitsunwillige ins gebet nehmen.
     
  20. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Wenn man sich im Niedriglohnbereich arbeitet, zahlt man aber keine Einkommenssteuer, nur Sozialabgaben.
     

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