1. Reden wir miteinander ...

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Minarette abschiessen

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Matthias, 1 September 2010.

  1. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Nicht "Relativiererei". Dir geht die Wahrheit auf die Nerven, weil sie nicht in Dein Weltbild passt.
     
  2. paprika

    paprika Gast-Teilnehmer/in

    Du meinst, die Wahrheit, in deren Alleinbesitz wer ist? Du?

    Und Desmond, mit Verlaub, du weißt einen Schmarrn über mein Weltbild.
     
  3. paprika

    paprika Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde es eben nicht klar, wo Leute stehen, die den Mund zu so einer Sache nicht aufmachen.

    Und ja, ich finde es nach wie vor wichtig, zu sagen: Das ist inakzeptabel. Und genau das fehlt in Österreich schon seit langem, ich seh aber nicht, dass das den Aufstieg der FPÖ auch nur irgendwie verhindert hätte. Sorry, aber deine Rechnung geht nicht auf. Irgendwer wird immer reagieren, und gut so. Auch wenn ich das Dilemma sehe.
     
  4. paprika

    paprika Gast-Teilnehmer/in

    Dann schließt du falsch.
     
  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Dann sollte es dir doch gelingen meine Frage zu beantworten ;)

    B.t.w. Dir ist schon bewusst, dass ein sehr ähnliches Spiel in der Schweiz bereits im Einsatz war?
    Die Rechtsprechung bezüglich Verhetzung ist in der Schweiz sehr ähnlich.
     
  6. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Das Spiel mag geschmacklos sein, unoriginell und auch nicht wirklich gut gemacht. Alles eine Frage der persönlichen Empfindung. Aber eines steht nunmal fest: Es wird nicht geschossen.

    Die Wahrheit kann man nicht besitzen, nur erkennen.
     
  7. paprika

    paprika Gast-Teilnehmer/in

    Selbst wenn ich es mir anschauen wollte - ich könnte nicht mal, weil... na sowas! ... von der Justiz wurde die Sperrung veranlasst. ;)

    Und die Verhetzung liegt darin, dass die FPÖ ihr Feindbild "Moslem" (und wir alle kennen die Meinung der FPÖ zu dieser Bevölkerungsgruppe) in einem Spiel mit einem übertriebenen Drohszenario (überall in der Steiermark sind Moscheen und Minarette.. joh, sicher...:vogelzeig: ) kultiviert und der Aufforderungscharakter des Spiels darin liegt, Muslime in ihrem überzeichneten Vorhaben (Minarette bauen, etc.) zu stoppen. Was daran nicht verhetzend ist, erschließt sich mir nicht. Und mir persönlich ist es wurscht, ob da geschossen wird oder nicht, mir reicht die Botschaft des Spiels.

    Ein lustiges Spiel wäre zB wenn die FPÖ-Herrschaften als Supermänner durch die Gegend fliegen und die Welt retten. Dieses hier ist geschmacklos und - eben meiner Meinung nach - verhetzend.

    Es ist übrigens eine Spezialität der FPÖ, ihre Aussagen bzw. auch Aktionen in einer Grauzone anzusiedeln. Damit polarisiert sie, und es finden sich unter Garantie immer Leute, die für die FPÖ die Arbeit verrichten, unliebsame Meinungen als hysterisch hinzustellen.

    Schlaue Strategie - egal, wie man's macht, irgendwie macht man's immer falsch und wird von der FPÖ instrumentalisiert - egal ob man ignoriert oder auf irgendeiner Seite diskutiert. :(
     
  8. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Spiele übertreiben. Stichwort Gamemechanik. Würde im Spiel ein einzelnes Minarett auftauchen das es zu stoppen gäbe, wäre das vielleicht realistisch, aber langweilig. Ich denke, sogar F-Wähler verstehen das.

    Korrekt.

    Danke dass Du das so offen aussprichst. Die FPÖ tritt gegen Minarette auf. Diese politische Botschaft stört Dich, die möchtest verboten sehen. Ob im Spiel geschossen wird, ist Dir "wurscht". Das finde ich bedenklich. Ob im Spiel geschossen wird, ist die Kernfrage die darüber entscheidet ob Grenzen überschritten wurden oder einfach nur eine einigen nicht genehme Message transportiert wird.
     
  9. paprika

    paprika Gast-Teilnehmer/in

    Falsch.

    Mich stört die Art und Weise, wie das ganze transportiert wird, nicht was transportiert wird.

    Mehr später, muss jetzt weg.
     
  10. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das klingt jetzt wieder so, als hättest du es dir selbst nie angeschaut ;)

    Ad verhetzen, halte ich mich an die Gesetzgebung und da tu ich mir ehrlich schwer etwas zu konstruieren. Da ich weder die öffentliche Ordnung gefährdet sehe noch eine Aufforderung zu Verachtung oder Darstellung als Untermenschen wahrnehme.
    Ich fürchte halt, dass jetzt ein paar übereifrige Mitglieder des Rechtskörpers sich von Emotionen anstelle vom Gesetzbuch leiten lassen und dadurch, wenn das Ganze zusammenbricht als "politische Justiz" dastehen werden.
    Wie gesagt, das Spiel hat´s ja schon mal in der Schweiz gegeben...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Volksverhetzung#.C3.96sterreich
    Die österreichische Gesetzgebung definiert in § 283 des Strafgesetzbuches (StGB) Verhetzung:
    (1) Wer öffentlich auf eine Weise, die geeignet ist, die öffentliche Ordnung zu gefährden, zu einer feindseligen Handlung gegen eine im Inland bestehende Kirche oder Religionsgesellschaft oder gegen eine durch ihre Zugehörigkeit zu einer solchen Kirche oder Religionsgesellschaft, zu einer Rasse, zu einem Volk, einem Volksstamm oder einem Staat bestimmte Gruppe auffordert oder aufreizt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen. (2) Ebenso ist zu bestrafen, wer öffentlich gegen eine der im Abs. 1 bezeichneten Gruppen hetzt oder sie in einer die Menschenwürde verletzenden Weise beschimpft oder verächtlich zu machen sucht.

    Das Delikt nach Abs. 2 kann auf zwei Arten begangen werden: der Täter hetzt gegen eine Bevölkerungsgruppe, d. h. er tätigt Äußerungen, die zu Hass und Verachtung aufrufen, wobei bloß herabsetzende und beleidigende Äußerungen nicht genügen; oder er beschimpft oder versucht sie verächtlich zu machen, wobei er die Angehörigen der betroffenen Gruppe "in ihrer Menschenwürde beeinträchtigen" muss, d. h. sie als minderwertige Wesen ("[ame="http://de.wikipedia.org/wiki/Untermensch"]Untermenschen[/ame]") hinstellen muss.
     
  11. Matthias

    Matthias Gast-Teilnehmer/in

    [ame="http://steiermark.orf.at/stories/254722/"]Gräber zerstört und Drohbriefe gegen Muslime - oesterreich.ORF.at[/ame]

    Aber jetzt wird wieder einer kommen und mir sagen, dass das eine mit dem anderen ja gar nichts zu tun, ja dass das Spiel ja nur eine freie Meinungsäusserung sei und eben nicht gewalttätig.

    Blödsinn, das ist alles eine braune Soße, eine gleiche Stimmungsmache, wenn auch auf etwas unterschiedlichem Niveau, weil das Spiel auf einer öffentlichen Homepage direkt zuzuordnen war. Was werden die Drohbriefschreiber und Radmutternlockerer wohl wählen und ein viel zu hoher Prozentsatz der sonstigen Wähler wird sich klammheimlich freuen, dass es "einer" "denen" mal zeigt.

    Nachtrag: Ja der Vorfall ist ca 2 Jahre her. Es ist einfach das was rauskommt wenn man mal etwas sucht, um zu zeigen dass es eben nicht nur Spiele gibt, sondern ganz konkret in der Wirklichkeit vorkommt.
     
  12. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in

    Und die ist der Punkt (nicht die Frage ob geschossen oder gestoppt wird) für mich, es geht einfach darum so grad noch in einer legalen Zone (ob grau oder nicht) seine verhetzerischen Parolen zu verbreiten,

    ich geb dir da völlig recht, gutes Post !

    Es war eh klar dass es im Wahlkampf so angelegt wird, sachliche Argumentationen brauch ma da bei der FPÖ nicht suchen, da gehts darum aufzuhetzen und zu polarisieren was das Zeug hält. Die Frage ist nun wie / was wird dem zu erwarten Gewesenen entgegengehalten ?

    Weil eigentlich könnte man zugegebenermaßen naiverweise was erwarten, mir fehlt halt ein wenig der Glaube.:rolleyes:
     
  13. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber

    Heinzlmaier erklärt, dass die Rechten eine Tür zu den gebildeten Schichten fänden, die Grünen umgekehrt aber nicht zu den Lehrlingen. Laut dem Institut Gfk liegt die FPÖ selbst bei jungen Leuten mit Matura und Uniabschluss gleichauf mit ÖVP und Grünen. Zukunftsangst, Unsicherheit und Leistungsdruck haben längst alle Gruppen erfasst. Dass man um seine Existenz raufen muss, dass ein Job von heute auf morgen wieder futsch sein kann – mit diesen Gewissheiten ist die junge Generation aufgewachsen. Laut Christoph Hofinger vom Sozialforschungsinstitut SORA haben Jugendliche „extreme Ängste, was den Arbeitsmarkt betrifft“. Er fand heraus, dass mehr als sechzig Prozent von ihnen befürchten, dass sie den Lebensstandard ihrer Eltern nicht erreichen können. In dieser Grundstimmung ist es nicht mehr weit zur Forderung nach getrennten Gesundheitskassen. Die anderen könnten einem sonst noch etwas wegnehmen.

    Die anderen Parteien gingen mit der Anti-Ausländerstimmung unter den Jugendlichen nicht richtig um, glaubt Heinzlmaier und sieht darin einen Hauptgrund dafür, dass die FPÖ in allen Schichten Fuß fassen kann. Während die Rechten schlicht sagen „Ausländer raus“, habe die SPÖ das Thema im Wahlkampf totgeschwiegen, die Grünen wiederum hätten für alles Verständnis. Weit und breit also kein Lösungsansatz für die Probleme der Jugendlichen, die aber oft reale Grundlagen haben. Nicht umsonst wohnen viele der BZÖ- und FPÖ-Wähler in Gegenden mit hohem Migrantenanteil.

    http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=788

    -Fleur-
     
  14. paprika

    paprika Gast-Teilnehmer/in

    Desmond und Obsidian, ich hätt mir nicht gedacht, dass ich mal einem BZÖler recht gebe, aber das hier trifft es auf den Punkt:

    Quelle: [ame="http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,715070,00.html"]Netzwelt-Ticker: Web-Wahlkampf mit ?erfremdungs?sten - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt[/ame]

    Genau das ist es. Das Thema gehört diskutiert, keine Frage, und dabei ist völlig unerheblich, ob ich für oder gegen Minarette bin. Und ganz ehrlich, ich könnte die Frage nicht mit Ja oder Nein beantworten, weil ich sie zu komplex finde. Ich bin nur dagegen, die Thematik mit so einem depperten Spiel erst mal zu polarisieren und somit eine differenzierte Betrachtung unmöglich zu machen. Das ist Gift für jeglichen Dialog und jegliche ernsthafte Auseinandersetzung...
     
  15. paprika

    paprika Gast-Teilnehmer/in

    :goodpost: Dass die FPÖ in den gebildeteren Schichten Fuß fassen könnte, hab ich mir beim Sommergespräch mit Strache gedacht. Allerdings sind solche blöden Spielchen nicht unbedingt dazu angetan, die Annäherung an die gebildeten Schichten voranzutreiben.. (ein Glück, könnte man sagen, dass sie es sich mit so einem Schas immer wieder versauen.. :D)
     
  16. maribah

    maribah Gast

    So eine Nebenfunktion des Spieles seh ich schon auch darin dass sich ein Schema wiederholt, dass es seit Haider und Vranitzky gibt.

    Da wird eine grenzwertig bis extrem polarisierende Sache unter die Menge geschmissen, alle Berufspolitiker fangen an wie die Hendln hysterisch rumzulaufen und sich mitten in Wahlkämpfen auf die offensichtlich österreichweit wichtigste Frage zu verlagern: Wie stoppen wir das Spiel.

    Und das Stimmvieh schaut zu, aus der ersten Reihe und macht sich seine Gedanken.

    So führt man politische Gegner vor.
     
  17. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ja, die Aussage unterschreibe ich dir sofort. Ich bin nur der Meinung, dass das künstliche Echauffieren über das Spiel in keinem Verhältnis steht. Siehe mein post auf Seite 4.
     
  18. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Da hast du Recht, aber diese Spielchen schrecken auch nicht wirklich ab, sondern werden (zumindest in meinem Umfeld) als "für eine andere Zielgruppe" abgehakt.
    Die Annäherung erfolgt in den Themen, die ohnehin kaum eine Partei laut anspricht, weil sie für viele Wähler zu komplex sind: Wirtschaft & Arbeitsplätze, Globalisierung, Steuerrecht
     
  19. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Das hat mit meiner Rechnung nichts zu tun.
    Ich kann auf so viele Arten, meine Meinung kundtun, diskutieren, da muss ich nicht die tiefste nehmen - ganz einfach uninteressant, weil man eh weiß was dahinter steht und wie´s funktioniert. Schad um die Zeit.
    Mich würd´s nicht einmal interessieren, wieviele Leute, wäre es nicht medial bekannt geworden, das Spiel geklickt hätten - wurst.

    Da diskutier ich lieber eine Nacht lang über Sarazzin - fordert mich ganz einfach mehr.

    lg irene
     
  20. Berthold

    Berthold Gast

    Das ist ziemlich genau das, was ich weiter oben geschrieben hab. Leider hat Obsidian nur der ersten Hälfte dessen (dass das ein wichtiges Thema sei) zugestimmt.
    Ich muss dem Grosz da recht geben (no na). Beim BZÖ gibt es immerhin Momente, in denen ich mir vorstellen könnte, dass es für mich bei einer Wahl in Frage käme.
    Und wenn es nur ist, dass es nicht völlig von der FPÖ aufgefressen wird!
     

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