1. Reden wir miteinander ...

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Mein Leben als Privatier

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von famousfive, 23 Mai 2011.

  1. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Das wär nicht gut. Ich denke, jeder hat einen Sinn im Leben. Und ja, den definiert wohl jeder etwas anders.
    Ich finde mcws Ansichten auch etwas zu streng, kann aber die Richtung teilweise schon nachvollziehen.
    Hätte ich so viel Geld, würde ich sicher viel machen, was mir gefällt, aber ich würde auch an andere denken. Und das schätz ich, würden sicher einige machen (du auch, wie ich dich einschätze). Und das Sozialverantwortliche finde ich durchaus wichtig und gut.
     
  2. bergie

    VIP: :Silber

    Nun, ich mag jetzt nicht darlegen, was ich mache und was nicht, das klingt leicht abgehoben und angeberisch. Aber die Ausgangsfrage war ja für mich so, was ich anders machen würde als Privatier. Und da fiel mir das teure Hobby des Pferdezüchtens ein.

    Dass Gutes tun sehr schwer ist, weiß ich jetzt schon. Es ist nicht leicht, gezielt zu helfen. Wenn ich mehr Kohle hätte, müsste ich mich schon sehr lange damit auseinandersetzen, wie ich wirklich dann auch mehr helfen könnte. Ich mag, ich wiederhole mich, ich weiß, das jetzt gar nicht genauer ausbreiten, was ich diesbezüglich mit wem schon diskutiert und gemacht habe.
    Mir ging es um eine spontane Antwort auf die Ausgangsfrage. Dass die Antwort dann nur spontan um mich und meine Befindlichkeiten kreist, finde ich für mich auch in Ordnung. Denn einfach nur reden: hey, ich würde die Welt retten, ist nicht so mein Ding, das käme mir verwerflicher vor als zu planen, wie ich es MIR gutgehen lasse. Denn dann kommen keine falschen Hoffnungen für die Welt auf.
     
  3. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Da muss ich dir zustimmen. Und wenn du meine Antworten gelesen hast, habe ich es ja ziemlich ähnlich gemacht.
    Ich finde das Sprichwort "Jeder ist sich selbst der nächste" hat schon seine Richtigkeit. Was nützt es mir, wenn es anderen gut geht und ich selbst lebe aber nur schlecht?

    Ich kenne übrigens jemanden, der eine Pferdezucht hat, allerdings nicht hier in Ö. Wundervolle Tiere. Aber das ist auch ganz schön viel Arbeit. Ich muss gestehen, ich könnte das nicht so machen.
     
  4. mcw

    mcw Gast

    Ich muß gestehen, das lese ich sehr gerne. :D
    Klar definiert jeder Sinn/Sinnlosigkeit anders, für mich ist ganz klar, dass mit viel Geld immer auch ein moralischer Auftrag verbunden ist und wer diesen ignoriert, hat versagt. Das tangiert natürlich wiederum die Menschheit wenig (oder viel mehr: gar nicht), was ich über Verantwortung und gelebte Mitmenschlichkeit denke, insofern ist auch mein Gedankengang letztlich egal, nur möchte ich ihn trotzdem mal erwähnt wissen, um dem Ganzen ein paar unharmonische Ecken und Kanten hinzuzufügen. :D
     
  5. mcw

    mcw Gast

    Das ist natürlich auch eine Glaubensfragen, aber ich denke diesbezüglich ganz anders. :)
     
  6. whoopie

    whoopie Gast-Teilnehmer/in

    Ich würde mich Gesundheit kaufen.... Mist geht nicht.
     
  7. Lovis

    Lovis Gast-Teilnehmer/in

    Naja, bis zu einem gewissen Grad schon.
     
  8. whoopie

    whoopie Gast-Teilnehmer/in

    In mein Fall leider nicht
     
  9. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Aus dem Grund hatte ich auch so geantwortet, ohne jetzt den großen Gönner vorzugaukeln. :eek:
    Schließlich ging es um die Frage, wie sich EINE WOCHE mit viel Geld gestalten lässt... ;)

    Ein Jahr sähe schon anders aus... ;)
     
  10. moncherie

    moncherie Gast

    man macht sowieso nur, wonach man ein bedürfnis hat, ob mit geld oder ohne. die einen erfüllen "höhere moralische aufträge" (mich würde alleine schon nerven, selbiges präzise definieren zu müssen...), die anderen nicht. den faktor geld kann man getrost wegstreichen aus dieser gleichung, finde ich.
     
  11. mcw

    mcw Gast

    natürlich besteht der moralische auftrag für "alle" (wobei mir klar ist, dass in gewissen lebenssituationen man selbst am allerwichtigsten ist und einem der rest der welt irgendwie ziemlich unwichtig ist), aber über je mehr finanzielle mittel und zeit (=privatier) du verfügst, umso mehr energie und geld kannst du investieren und somit bewirken/verändern. gleichzeitig ist es sehr legitim von den reichen zu fordern, aktiv umzuverteilen, da reichtum immer auch auf kosten der ärmsten noch stärker vermehrt wird, das beginnt bei der ausbeutung von sogenannten lohnsklaven in billigstlohnländern, bis zu spekulationen auf lebensmittel, usw., die alle am stärksten die allerärmsten betreffen und den reichtum derer, denen es eh schon sehr gut geht, vermehren.
    hier ist die aktive umverteilung eh nur ein tropfen auf den heißen stein und oft auch zutiefst verlogen (wenn man ansonsten voll im kapitalistischen system verhaftet ist), aber ich würde sagen, im zweifelsfalle ist mir diese verlogenheit noch immer lieber, als gar nichts zu tun.;)

    würde man immer nur machen, wonach man das bedürfnis hat, wäre die welt voller glücklicher und zufriedener leute, dies nur nebenbei bemerkt. und ein moralischer auftrag ist nicht "höher" oder sonstwas, für mich ist er schlichtweg vorhanden, um es allgemeiner zu formulieren, geht es darum ein empathischer, sozial und verantwortlich handelnder mensch zu sein.
     
  12. mcw

    mcw Gast

    Huch, das mit der Woche hatte ich überlesen, allerdings wohl auch viele andere der Antwortenden, denn binnen einer Woche kann man schwer Pferde/Hunde züchten, oder Studien absolvieren.

    Ich würde meine Woche verschenken, wenn ich sie mal gewinne, werde ich es hier verlautbaren.:D
     
  13. Bredhya

    Bredhya Relax, take it easy!

    Nein, die Frage war, wie eine durchschnittliche Woche aussieht...
     
  14. Lovis

    Lovis Gast-Teilnehmer/in

    Ich weiß, dass Musik oder Literatur für manche Menschen unnützer, müßiger Krempel sind. Und ich habe - im Gegensatz zu den meisten hier, behaupte ich mal - schon tatsächlich an mehreren österreichischen Hilfsprojekten in Ostafrika mitgearbeitet. Trotzdem haben Musik und Literatur für mich immer noch einen extrem hohen Stellenwert - wenn ich daran denke, wieviel mir selber Musik, ein schöner Film oder ein gutes Buch gibt; nein, für mich ist Kultur etwas sehr Wertvolles, das uns auch erst als Menschen ausmacht.

    Ich bin absolut für Hilfe, na klar, und wüßte auch ziemlich genau, welche Hilfsorganisationen ich unterstützen würde (die, die ich im Kleinen eh schon unterstütze) - habe ja schon genug gesehen, von sinnvoller infrastruktureller Hilfe bis zum relativ sinnlosen Einfach-Brunnen-Aufstellen-Und-Tschüss. Die Thematik ist komplex, und wer glaubt, als Reicher die Armut von der Weltkugel verbannen zu können, zeigt, dass er nicht besonders viel über ihre Ursachen weiß. Dass man in anderem Maßstab helfen kann und soll, wenn man mehr Kohle hat, ist klar.

    Es gibt auch sicher, wenn man so will, elementarere Berufe als die der Musikerin und Schriftstellerin - etwa Herzchirurg oder Notfallmediziner. Aber glaubt mir, ich erweise der Menschheit auch einen Dienst, indem ich nicht Ärztin geworden bin;). Schön und wichtig, wenn´s wer ist, aber passt nicht für mich.
     
  15. mcw

    mcw Gast

    Ich bin auch leidenschaftliche Schreiberin, es geht mir auch in keinster Weise darum, kulturelle Leistungen als sinnlos zu empfinden. Wer das so versteht, hat mich entweder nur ansatzweise, oder gar nicht ernsthaft gelesen.
     
  16. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Na, guuut - dann halt der Durchschnitt! :eek: :D


    Dann denkts´euch einfach, dass ich nebenbei noch irgendwelche Hilfsprojekte am Laufen habe oder einige Vereine oder Familien mit großer finanzieller Not unterstütze - irgendetwas wird mir dazu sicher einfallen... ;)


    Besonders, wenn Babys oder Kinder unter Armut zu leiden haben oder wenn es um Arten- oder Umweltschutz geht, kann man mit mir rechnen, wenn ich Geld wie Heu hätte!
    Genauso verhält es sich in der Erforschung eines wirksamen Mittels, dass Krankheiten wie Aids oder Ebola oder MRSA und dgl. besiegt, denn dies könnte JEDEN VON UNS betreffen!
     
  17. Rhea84

    Rhea84 Gast

    Eben, ich denke auch, dass die meisten irgendwas nebenbei machen würden. Wobei ich das nie so an die große Glocke hängen würd. Ich mach das einfach, weil ich dazu stehe, aber ich brauche keinen Lob und keine Anerkennung von anderen dafür.
     
  18. moncherie

    moncherie Gast


    ich wäre schon gespannt, wie eine woche im leben eines privatiers aussieht, der seinen moralischen auftrag annimmt (also dir).
    wirklich.
    weil meistens winden sich sich die leute aus konkreten vorschlagforderungen raus, die keck moralische verantwortung vom rest der welt (zumindest den reichen) fordern.

    ich bin so froh, nicht reich zu sein. denn keinem kann man es recht machen. spende ich eine million für ärzte in afrika und kauf mir trotzdem ein segelboot, dann ist es zwar "besser als nichts", aber trotzdem ist man "noch schrecklich im kapitalistischen system verhaftet". ätzend. ich finde das eine herablassende und arrogante einstellung, die nur darauf fußt, dass man selbst eh höchstwahrscheinlich nie reich wird und deswegen auch schön alle moralischen forderungen an denen abladen kann und selbst nie in die verlegenheit des selbstauferlegten erfüllungszwanges kommen wird.
     
  19. mcw

    mcw Gast

    naja, wenn man meine postings hier einigermaßen kennt, dann weiß man dass ich im rahmen des mir möglichen doch einiges tue, um die welt wenigstens nicht schlechter zu machen, verbessern wäre mir ein zu großes wort.
    ich fordere von anderen nicht mehr, als ich selbst tue, keine bange und auch ich "verteile" mein geld nach dem von mir geforderten prinzip um, jedoch aufgrund mangelnden reichtums im bescheidenen ausmaß (z.b. durch
    patenschaften). ansonsten habe ich mich immer schon im tier- und umweltschutz aktiv eingesetzt, bin vegetarierin, kaufe nur tierversuchsfreie kosmetik, sowie viel fair traide produkte (auch im bereich mode) und bin insgesamt wohl das was gemeinhin als alternative gutmenschin und ökoterroristin bezeichnet wird. :D
    ich finde es jedenfalls ein bisserl unverschämt von dir zu schlußfolgern, wenn man an andere menschen ansprüche stellt, bzw. es sich wünscht, dass man selbst garantiert eh nix macht und sich nur bequem auf andere "rausredet" und ihnen sozusagen den vortritt lässt.
    ich bin einfach nur so unverschämt von mir auf andere zu schließen und eben wenn jemand mehr mittel als ich hat (materiell + zeitlich) zu schlußfolgern, dass diese personen sogar noch viel mehr tun könnten, als ich. dass die kapitalisten von der armut und dem elend anderer leben, ist keine neuigkeit, dass du das jetzt als fiese ungerechtigkeit den reichen gegenüber bezeichnest, ist ja schon fast wieder amüsant. ;)

    das mit der woche halte ich für eine schwer als gedankenspiel umsetzbare sache...ganz allgemein würde ich mein geld für verschiedenste projekte einsetzen, z.B. um für obdachlose kinder in osteuropa heime zu bauen, oder um menschen, die nicht das notwendige geld dafür haben, medizinische leistungen kaufen zu können, damit sie ihre krankheiten besser bewältigen, ihnen kuraufenthalte bezahlen, usw.
     
  20. moncherie

    moncherie Gast

    ich weiß nicht.
    warum nimmst du dich selbst als maßstab, was du von anderen forderst? das finde ich wiederum fast amüsant.
    wie willst du beurteilen, welche privatiers nur den tropfen auf den heißen stein liefern? zählt der wille oder zählt der effekt???
    was ist mehr wert? jemand der mit reinem, gutem, weißem herzen und idealistischer rhetorik ein bisserl bio kauft und monatlich 20 euro nach kenia überweist oder jemand, der manchmal champagner dekadent herumspritzt und eine mille für die aidsforschung spendet? ICH weiß, wer MIR sympatischer ist, aber wer humanitär mehr bewegt, ist mir auch klar.

    deswegen finde ich es eine so heikle sache mit den ansprüchen an die menschen generell und die reichen im speziellen.

    gutes tun ist auch nicht so leicht wie man denkt. nicht umsonst hat bill gates eigene angestellte nur für seine wohltätigkeitsfonds. sharon stone hat ein ganzes dorf ruiniert mit einer moskitonetzspende und korruption gibts überall.
    wille und effekt. ich komme immer zum gleichen ergebnis. denn für mich zählt der effekt, der wille ist zweitrangig.
     

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