mein beileid

für mich klingt das Beileid bei manchen Leuten nur falsch , so ungefähr als würd ma wer an nassen Fetzen ins Gsicht haun.

Sicher wenn man trauert ist einem eine jede Anteilnahme recht , aber trotzdem, das gemurml , Beileid klingt net ehrlich!

Da wär ein es tut mir leid, wennst hilfe brauchst usw.. ehrlicher.

 

Beim Begräbnis meiner Mutter waren weit mehr als 100 Leute.

Viele die meine Mutter kannten, manche die uns beistehen wollten.

Viele lange und ehrlich gemeinte Beileidsschreiben haben wir erst Jahre später gelesen, als wir das konnten.

In der Situation war es gut nicht noch tausende fremder Gedanken, Traurigkeit, und eigene Leidensgeschichten auf unsere Schultern zu laden.

"Mein Beileid" war genug. Entweder haben sich diese Menschen die Mühe gemacht am letzten Weg teilzunehmen, oder einen Brief zu schreiben.

Auch beim Begräbnis einer Arbeitskollegin, hätte ich nicht gewußt, was ich dem (mir unbekannten) Witwer hätte an tiefsinnigem erzählen sollen.

Ich kann es nur von mir, aus der Sicht der mehrfachen Betroffenen machen, wir war ein kurze Beileidsbekundung genug - es war jedesmal schwer genug. Die, die mich lieben und schätzen haben meine Telefonnummer und meine Adresse, die müssen bei mir in einer Grenzsituation nicht mit großartigen Verbalkonstruktionen glänzen.

Liebe Grüße

Irene

 

zur Formulierung: noch vor einem halben Jahr hab ich ziemlich ähnlich gedacht wie du, bambina.

als meine Tochter gestorben ist, haben die wenigsten (abgesehen jetzt von denen aus meinem allerengsten Vertrauensumfeld) Menschen Worte gefunden, ihr Mitgefühl auszudrücken. was blieb, war "mein Beileid".
ich weiß jetzt nicht, ob du schon mal in solch einer Situation warst, aber mir fällt es leichter, auf ein "mein Beileid" mit einem simplen Danke zu antworten, besonders bei Menschen, die man zwar relativ gut kennt, denen man aber nicht unbedingt seine ganze Gefühlswelt offenbaren möchte. denn sobald mehr/ andere Worte als diese gekommen sind, war es mir nicht mehr möglich, zu antworten ohne in Tränen auszubrechen.

ich finde also, diese abgedroschene Formulierung hat auch einen gewissen Selbstschutz. für beide Seiten.

was ich auch nicht mag, ist dieses standardmäßig hingeworfene mein Beileid, wenn man merkt, den interessiert das sowieso nicht im geringsten, dann sollte man es gleich sein lassen.

solltest du einmal eine bessere Formulierung finden, lass es mich wissen.

 

Es wäre ehrlicher wenn es dann auch ehrlich gemeint ist, ein falsches mein Beileid macht auch kein richtiges es tut mir leid, oder ähnliches.

Wenn jemand wirklich Anteilnahme nimmt dann ist egal was er sagt, man spürt es ja im Klang und nicht an den Worten.

 

ich finde diese formulierung okay. man findet oft nicht die richtigen worte in solch einer situation. jeder geht mit dem tod anders um und echt, was soll man den wirklich sagen? seit beginn dieses jahres sind 3 mir nahestehende personen verstorben.

1x der vater einer meiner besten jugendfreundinnen. nein, der hab ich kein beileid gewunschen. die hab ich in den arm genommen und wir haben zusammen geheult ..... darüber geredet ......

dann 2 meiner onkel. alte menschen. auf den begräbnissen wurde von allen beileid gewunschen. ich finds in ordnung. es ist ein ausdruck des respekts des todes und des traunernden gegenüber.

steht man sich näher, dann braucht man diese floskel bestimmt nicht. aber man steht sich nicht immer so nahe. und hier im forum - ja ich finds angebracht, jemandem der vom tod eines nahestehenden menschen berichtet sein "aufrichtiges" beileid zu wünschen/auszusprechen.

und zb gehöre zu denen die immer entweder herzliches oder aufrichtiges dazu nehmen weil das für mich intensiver ist .... wertet aber einen beileidswunsch ohne zusatz für mich nicht ab!

und ganz ehrlich. oft brauche ich diese floskel weil ich sonst sagen müsste, hey du, der tod ist nix böses, akzeptiere es dann ist einfach in ordnung - ich habe den tod erlebt und es war purer friede (die leute hielten mich für irre).

ich denke man hat mit diesem ausspruch in unserer gesellschaft etwas gefunden, dass in kurzen worten ausdrückt wozu man einfach oft nicht fähig ist, keine worte findet usw. und jeder weiß was gemeint ist.

das es leute gibt, die das sagen ohne es zu meinen ..... wenn du dir über die gedanken machst ..... das sind neugierige, schaulustige auf begräbnissen, ja sowas gibts, aber was soll man dagegen sagen oder tun? die sind für mich nicht so wichtig, als ob ich groß drüber nachdenken müsste!

eine durch dein posting irritierte sahne, die viel mit dem tod konfrontiert wurde, sich damit auseinander gesetzt hat und deren sohn auch kurz davor stand ...... ich kann nur annehmen dass dein post aus einer rein emotionalen sicht erstellt wurde ......

drum wünsch ich dir alles liebe und häng dich nicht an solchen redewendungen auf sondern setzt dich mit dem thema auseinander!

 

Bei mir war es auch so, mir genügte ein kurzes, knappes Beileid.
Alles andere wär für mich zuviel gewesen.​

 

ich kann bambina schon verstehen was sie mit den beiden worten"mein beileid" meint. ich sage auch "lieber" es tut mir leid, aber manchmal ist es "angebrachter" sein beileid auszusprechen. zB wenn ich die personen nicht so gut kannte. mit freunden würde man eh mehr darüber sprechen

 

Genau das mein ich. Es kommt schon drauf an wie gut man die trauernde Person kennt. Sinds gute Freunde von mir, oder überhaupt wer aus der Familie dann verhalt ich mich ganz anders als wenns ferne Bekannte sind.
Dass ich zB meiner Freundin nicht einfach die Hand hinstrecken, "Mein Beileid" murmeln und weitergehen würde ist klar.
Aber zB wenn ein Arbeitskollege von mir sterben würde, ich dessen Frau dann am Friedhof sehe (und ich habe sie vielleicht vorher noch nie, oder sehr selten gesehen) und ich umarme sie gleich und sag sie soll sich melden wenn sie was braucht, würd ich mir komisch vorkommen. ICH würd mich das garnicht trauen.

 

Beim Tod meiner Tochter war mir das abgedroschener lieber,als das "vernünftige" Gerede-was mMn auch schon "abgedroschen" ist und ich noch weniger hören konnte-

wie:
jetzt hats keine Schmerzen mehr
wer weiß für was gut war
es geht ihr besser jetzt etc etc,...................

mein Beileid ist kurz ausgedrückt,sicher ehrlich und schnell wieder vorbei für den Betroffenen-

also MIR wars lieber-nähere Worte oder Sätze von ganz nahen Verwandten,die mit mir auch Gespräche (vernünftige) Gespräche geführt haben,waren echt trostspendend,

aber was soll ich mir von herzen aufrichtiges Gerede anhören,wenns zB die Nachbarin ist-da ist:mein Beileid genau das Richtige,denn ich weiß,sie denkt an uns,und das finde ich nett,............

 

Mistverständnis.
Das in der Klammer sage ich nicht - ich sage das, was vorher steht, und das in () meine ich damit.
Ich wähle meine Worte nur bewusst anders als die Floskel "Mein Beileid".

 

Auch an dich: das in der Klammer sag ich nicht, das meine ich.
Und denkst du, du bist die einzige, die eine nahestehende Person verloren hat?

 

Ich hatte so einen (tiefen) Verlust (noch) nicht und ich hoffe es wird auch lange so bleiben.

Und selbst wenn A und B den Vater verloren haben, die beide im selben Alter waren, die beide nach derselben Krankheit nach demselben langen Krankheitsweg gestorben sind, so kann doch A ganz andere Gefühle als B haben.

Der Satz: "Ich weiß wie Du dich fühlst" ist ein sehr gewagter.

 

Ja, weils so gut wie unmöglich ist! Wenn DAS jemand zu mir sagt, dann könnte ich :boes:

 

wenns für dich passt , bitte, schön für dich ( jetzt nicht bös gemeint).

ich persönlich hasse es. wennich z.b. in der leichenhalle sitze und zig hudert leut schütteln dir die hand , damit sie dir beileid wünschen können. das sind leut, die ich noch nie gesehen hab, die nicht mal der verstorbene kannte. die hand tut dir weh, dir gehts eh sauschlecht, und dann dieser depperte brauch. na danke... ich mag das auch ned.

wenn jemand verstorben ist und ich aufs begräbniss gehe, dann geh ich nur zum sarg und segne( also ich sprenkle weihwasser da drauf) diesen, und gehe an den angehörigen vorbei und sage ihnen mit meinem blick , wie sehr sie mein mitgefühl haben. meist hab ich vorher schon meine trauer gegenüber den angehörigen bekundet, ohne massen von leuten dabei zu haben.

ich finde "mein beileid" und dergleichen für eine überflüssige höflichkeitsfloskel. mir sind da andere sätze auch 100 x lieber

 

sixt, mir is wieder lieber bei einem begräbniss, wenn keiner was zu mir sagt. da will ich in meiner trauer sein und ned hundert hände schüttlen müssen, und ständig "mein beileid " hören müssen... von sehr vielen menschen auch ned wirklich ernst gemeint, sondern halt nur gesagt, " weil sich das so ghört"

 

da wäre es für mich einfacher, die leute würden nur vom verstorbenen abschied nehmen und mir nur einen blick schenken, der mir ihre trauer ausdrückt..blicke sagen oft mehr als tausend worte.

 

Beileid find ich irgendwie so bei-läufig... aber ich find, das mit dem Selbstschutz hat auch was für sich. Beileid ist das, was man in dem Augenblick sagen kann, ohne jemandem in seiner Trauer näher zu kommen als derjenige es in dem Moment aushält.

lg
paprika

 

es ging mir nicht darum, was jemand davon hält, es ist jedem selbst überlassen, wie er Beileid ausdrückt, es ging mir ganz speziell um bambina's erstes Post, wo definitiv geschrieben steht, dass mit diesem Wort achtlos rumgeworfen wird und frage mich, wer das sein soll??? Ich glaube nicht, dass damit achtlos rumgeworfen wird und ich finde sowas mehr als extrem anmaßend.

Wie gesagt, Beileid ja, oder Beileid nein, warum ja, warum nein etc. darüber kann man gerne diskutieren, da bin ich sofort dabei, aber man sollte das Thema schon ein wenig vorsichtiger behandeln.

Ich mag keine Beileidsbekundungen 'ala' ich weiß....ich würde...(denn es geht NICHT um mich!), aber wie gesagt, selbst wenn mir jemand so eine Beileidebekundung machen würde, ich würde ganz sicher annehmen, dass die Person dies von Herzen getan hat und nur leid lindern wollte und mich nicht derart reinsteigern