1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Manipulativer Gutmenschenjournalismus

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Desmond, 3 November 2009.

  1. maribah

    maribah Gast

    Ich versteh deinen Einwand Scholastica, aber ganz ehrlich und ganz generell: was ist eine notwendige Info und was nicht? Wer bestimmt welche Info notwendig ist oder nicht?

    In dem Fall sag ich: mir als Emma Normalösterreicherin die nicht betroffen ist könnte es egal sein. Dass es praktisch dann doch nicht wirklich egal ist siehst du am post vom Stefan.

    Eine mir unwichtige Info wär z.b. die Farbe der Kleidung die die Typen getragen haben. Der Haarschnitt, besondere individuelle körperliche Merkmale.

    Aber ist der spezielle Zusatz nun wirklich, wirklich unnotwendig oder ist er ein unterschlagener Zusatz aus strategischen Gründen?

    Dass in dem Fall die prekäre Info weggelassen wurde, eben weil sie prekär is (und sie ist aus vielerlei Gründen), ist für mich so eine halbe Zensur.

    Irgendjemand der für mich denkt :mad:, beschließt, dass ich diese Info nicht brauche, weil meine Gedanken sonst Wege gehen könnten, die unerwünscht sind. Und auf so etwas hab ich eine Allergie.

    Kommt raus worums mir geht?
    (Edit ums noch klarer zu machen: ich persönlich kann gut auf die Info verzichten, mir ist Ö gleich Ö wie von Dimple vorgebracht...nur hier gehts imo ums Prinzip der vorgekauten Infoweitergabe. Ich würde nämlich gern für mich selber entscheiden, ob die Info tatsächlich unnotwenig ist oder nicht)
     
  2. maluro

    maluro Gast

    Ich wollte auch nicht die Praktiken beim Bundesheer huldigen....Fakt ist aber, da müssen alle durch......ob mit oder ohne Migrationshintergrund.

    Mir hat dieses aktuelle Thema nur wieder bewiesen, dass viele der Migranten weder Respekt noch Wertschätzung unserem Land gegenüber empfinden.

    Sch**ss Österreich ist noch eines der netten "Komplimente" die mein Sohn des öfteren zu hören bekam.

    Und das alles kann ich eben nicht verstehen.

    Wenn ich in einem Land geboren wurde....in diesem Land lebe....das Glück der sozialen Sicherheit genieße.....ein Land in dem Friede herrscht und es an nichts fehlt, wie kann ich dieses Land als meine Heimat leugnen? Warum weigert man sich die Sprache zu lernen bzw. auszuüben?

    So empfinde ICH es in vielen Lebenslagen.
    Die Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
     
  3. @Maribah: Wenn die Täter GEFASST sind, dann ist gar nichts wichtig. Dass man schreibt es sind so und so viele, sie haben das und das verbrochen, sie wurden verhaftet, reicht völlig. Geschlecht, Alter, usw. sind sowas von unwichtig.
     
  4. maribah

    maribah Gast

    Eh Scholastica, aber dass jemand für mich bestimmt dass es unwichtig ist, das find ich bedenklich.

    Man siehts selten so schön wie an Desmonds Beispiel. In den allermeisten Fällen kommt ja gar nicht auf wie handfest manipuliert wird, durch strategisches Anbringen oder Verschweigen einer Info.

    Hätt ich noch einmal eine Seminararbeit zu einem Thema wo das hineinpasst (hab ich tatsächlich mal gemacht) würd ich das Beispiel bringen und zur Diskussion stellen.
     
  5. Aber dann bitte immer gleich viele Infos, und nicht nur dann, wenns den Schreibern in den Kram passt. Also WENN die Nationalität (und auch die Nationalität vor der Nationalität) bekannt gegeben wird, dann bitte bei ALLEN Verbrechern, über die berichtet wird.
     
  6. Q

    Q Gast

    Wenn die Wehrpflicht schon sein muss (weil die Republik angeblich Katastrophenhilfe nicht anständig bezahlen kann [Bankenhilfe schon]), dann sollten wir uns alle dafür einsetzen, dass das wenigstens ohne ewiggestrig-nationalistisches Getue abläuft. Lawinenopfer ausgraben und Packelschupfen kann man auch ohne Fahneneid.

    Das Beispiel ist schlecht gewählt. Außerdem: Wertschätzung erwarte ich den Menschen gegenüber, nicht dem Götzen Staat.

    Sch**ss Österreich ist noch eines der netten "Komplimente" die mein Sohn des öfteren zu hören bekam.

    s. oben

    Was hat das mit der - zumindest inneren - Verweigerung des Fahneneides zu tun?
     
  7. maribah

    maribah Gast

    Genau da bin ich vollkommen bei dir.
     
  8. maluro

    maluro Gast

    Viele Migranten sind sehr fanatisch was deren Religion oder "Ursprungsland" betreffen, aber unserem Land gegenüber verhalten sie sich oft sehr respektslos und die "verweigern" tun sie ja nicht die "Tat" an sich, nur nicht für Österreich.

    NICHT, dass ich etwas von diesen Zwängen beim Bund halte.
     
  9. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    naja, nein - der Unterschied zwischen Täter gefaßt (Österreicher) und Täter gefaßt (!Österreicher) ist für die Opfer enorm und ich kann NICHT nachvollziehen, warum es keinerlei Unterstützung gibt.
     
  10. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Das Problem ist, hier wurde eine nichtssagende Pseudo-Information weggelassen, weil sie nur einen Zweck hätte: Zwietracht zu säaen.

    Migrationshintergrund ist so ein hübsches Wort - zB. haben ein paar Bekannte und Freunde von mir Migrationshintergrund, was nicht mehr heißt, als das sie in Österreich als Österreicher geboren wurden, zumindest ein Elternteil jedoch als indones., spanische, rumänische, türkische, deutsche StaatsbürgerInnen geboren wurden. Doch was sagt das aus? Was sagt der Migrationshintergrund nämlich aus: Wenn wir halbwegs fair und nüchtern sind, nämlich gar nichts - oder hilft es Dir bei der Einschätzung, wenn ich Dir zB. einen Freund vorstelle, daß er einen rumänischen Migrationshintergrund hat? Du würdest es nicht merken, abgesehen davon, daß der rumänisch stämmige Vater ein sehr kultivierter und netter Mann ist, perfekt Deutsch spricht und der liebste Zahnarzt der Welt ist (und Doppeldoktor nebenbei auch).

    Also: Hilft die Information? Weißt Du, ob die Österreicher, die hier angesprochen sind, Deutsche, Französische, Ungarische oder Türkische Wurzeln haben - Nein. Der einzige Grund, warum diese Pseudo-Info wichtig sein kann, ist, damit sich zig Leute denken können "scheiß Ausländer" und dabei natürlich Türken vor Augen haben (obwohl nichts darüber gesagt wird).

    lg
    Dimple
     
  11. bluegrass

    VIP: :Silber

    Und da ist mir Gutmenschenjournalismus, der das weglässt lieber als Arschlochjournalismus, der das gezielt einsetzt.
    Ein beliebtes Kronenzeitungszitat: "XY, 43, Frühpensionist" interessiert nur die, welche auf derlei Chiffren konditioniert sind.
     
  12. maribah

    maribah Gast

    Wir reden von zwei verschiedenen Ebenen. Wie ich schon sagte, ich mags nicht bevormundet zu werden.

    In diesem Fall gings um eine Sache die man sich zum guten Sinn :rolleyes:drehen kann. Wie oft glaubst du wird das gemacht in einem Sinn, den dann du auch nicht als besonders erstrebenswert emfindest.

    Gutmenschenjournalismus - Arschlochjournalismus wie von bluegrass beschrieben: wo liegt da der Unterschied?

    Es ist manipulativ. Und das stößt mir auf.

    Und ich finds bedenklich wenn mir wer verkaufen will, dass eine Info besser nicht kommt, weil ich dann in Bahnen denken könnte, die nicht erwünscht wären. Weil so viele scheints das Falsche denken, schaun wir, dass die tumbe Masse gleich gar keinen Anlass mehr findet, zu denken?

    Gruselig.
    (besonders angesichts der Tatsache dass der Stefan schon zweimal angebracht hat, dass es im Auskommen dann tatsächlich reale Unterschied gibt)
     
  13. Für das Opfer mag es vielleicht bei manchen Verbrechen einen Unterschied machen - wie in deinem Fall, wo du nun das Geld nicht zurückbekommen kannst. Für die Allgemeinheit macht es keinen Unterschied.
    Und wie gesagt: WENN, dann sollte man diese Infos bei ALLEN weitergeben, nicht nur wo es einem grade strategisch in den Kram passt - d.h. dann auch wenn Österreicher oder "gute Ausländer" (Westeuropäer, Nordeuropäer, US-Amerikaner, ...) ein Verbrechen begehen, soll die Nationalität genannt werden.
     
  14. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    in diesem fall gehts aber um österreicher (mit migrationshintergrund) und österreicher (ohne migrationshintergrund), was keinen unterschied macht ;)
     
  15. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Also ich finde es manipulativ, wenn man - per Zeitschriftenartikel - ÖsterreicherInnen in solche mit und ohne, oder, genauer gesagt, in solche mit oder solche ohne bzw. mit "gutem" Migrationshintergrund teilt.

    Nimm es hin: Es gibt seit Jahrhunderten ÖsterreicherInnen, die selbst bzw. deren Eltern oder Großeltern nicht von Geburt an die österr. Staatsbürgerschaft haben/hatten (das gibt es sogar länger, als die offizielle Staatsbürgerschaft). Diese sind genauso gute ÖsterreicherInnen, haben die gleichen Rechte und Pflichten und sind genauso zu behandeln, wie alle anderen ÖsterreicherInnen.

    Warum gierst Du nach einer Information, die rechtlich und tatsächlich absolut unmaßgeblich ist, aber deren Zweck nur die Manipulation in Richtung "Ausländerfeindlichkeit" (dabe sind sie ja Inländer) ist? Wenn hier manipuliert wurde, dann in der Richtung, daß es eine rechtlich und tatsächlich nicht haltbare Information gibt, die ÖsterreicherInnen in gute (alteingesessene) und schlechte (solche mit Migrationshintergrund) teilt.

    Und noch etwas: Selbst wenn angegeben wäre, daß die Österreichischen TäterInnen einen Migrationshintergrund haben, sagt das noch nichts, von wo sie oder ihre Vorfahren stamm(t)en. Migrationshintergrund kann auch heissen, daß sie Südtiroler waren, die die österr. Staatsbürgerschaft angenommen haben.

    Also: Manipulation kann hier nur in Richtung "Informationen, die nicht sagen, aber Stimmung machen" gesehen werden.

    lg
    Dimple
     
  16. wie hier
    http://orf.at/091106-44438/index.html
     
  17. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ein terroristischer Hintergrund zumindest nicht völlig ausgeschlossen werden kann, ist diese Information sehr wohl relevant. Man muss dem Leser halt zutrauen, daraus keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Die Alternative wäre: Man hält seine Leser für Idioten und zensiert die Berichterstattung so, dass ja niemand auf falsche Gedanken kommen kann.

    Wäre dieser Vorfall in einer österreichischen Kaserne passiert, hätte der ORF den Hintergrund des Täters wahrscheinlich tatsächlich verschwiegen.
     
  18. maribah

    maribah Gast

    ich komm nicht durch mit meiner Ebene.:D

    Entpolitisieren wir die Sache und stellen wir uns folgendes vor (etwaige Ähnlichkeiten mit realen Vorkommnissen sind natürlich beabsichtigt, wenngleich es sich um ein Modell und BEISPIEL handelt;)) : eine Pandemie ist im Anmarsch. Impfung aus diversen Gründen problematisch.

    Nun gäbe es die Info, dass die Krankheit nicht gar so selten ist wie offiziell zugestanden. Sagen wir, sie ist in Schulen und Kindergärten schon weit verbreitet, aber - es ist nur in einigen wenigen Fällen ein problematischer Krankheitsverlauf zu erwarten. Offiziell wird neutral bis abwiegelnd berichtet.

    Was lieber VATER Dimple denkst du dir, wenn du diese zusätzliche Info, sagen wir per Zufall als Zusatz von einer über jeden Verdacht erhabenen Stelle bekommst. Weil offiziell weißt du nur, dass es eh noch nicht gar so arg ist und die Erkrankung eben meistens nicht extrem gravierend verläuft.

    Findst du das offizielle Unterschlagen der Info in diesem Fall tatsächlich auch irrelevant? Bist du dankbar dass dir jemand der für dich gedacht hat die Entscheidung punkto Risikoabschätzung bei deinen Kindern abgenommen hat?

    Und nochmal: mir gehts ums Prinzip und nicht um den Anlassfall. (Heißt im Klartext: ich kanns manchmal bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, warum durch Unterlassung manipuliert wird, gefallen tuts mir in jedem Fall nicht)
     
  19. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Das verstehe ich schon. Aber hier dient nicht die Informationsweglassung als Manipulation, sondern die Erweiterung der Information um irrelevante und rechtlich belanglose Dinge dient zur Manipulation.

    lg
    Dimple
     
  20. Berthold

    Berthold Gast

    Manipulation findet IMHO dann statt, wenn Informationen - ob wahr oder falsch - bewusst eingesetzt werden, und das egal ob man sie plaziert oder auslässt. Damit soll eine Meinungsbildung erreicht werden, die über die bloße Information über die Sache selbst hinausgeht. Also nicht der Informierte soll sich seine Meinung selber bilden, sondern sie soll ihm vorgegeben werden.

    Mit dieser Definition kann ich sowohl Dimple als auch maribah nachvollziehen.
     

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