Lesen .. wieso ?

Hach ich würd ja so gern reisen und vor allem Entdecken und kennen lernen, vor allem mit dem Land und den Leuten auf einige Zeit mein Leben teilen. Das wäre schön und ist doch so fern.

Ich mag recht gerne die Reiseliteratur des späten 18. und 19. Jhdt., Reisen in Länder und in Zeiten, die längst vergangen oder gar untergegangen sind.

 

Ich habe da oft beim Lesen ein Gefühl vergleichbar mit Heimweh. Weil ich da nie hinkann, eben nur lesend. Selbst wenn ich den beschriebenen Ort bereisen würde, wäre er nicht mehr derselbe wegen der vergangenen Jahrhunderte.

 

"Lesen bildet" ist mir zu bildungsbeflissen. Ich würde sagen, dass Lesen den Horizont erweitert, geistig, seelisch und emotional. Ob das dann "Bildung" ist, ist mir ziemlich wurscht.

 

Sehr schön geschrieben.

Ich halte mit Albert Camus entgegen: "Alles, was ich vom Leben weiß, habe ich vom Fussball gelernt."

 

Camus ist schon genial, gell? Der hat mich über die Pubertät gerettet. Und Sartre und Simone de Beauvoir!

 

Mich auch! Und William S. Burroughs.
Mein Vater hatte eine deutsche Erstausgabe von "Naked Lunch", in einer Übersetzung, die danach nicht mehr verlegt wurde. Er hat das Buch in einem derart zerstörten Zustand von mir zurückbekommen, das er Tränen in den Augen hatte. Ein ähnlich kostbares Exemplar der Autobiografie von Malcom X, deren Titel ich leider vergessen habe, hab ich überhaupt verschmissen.
Gott, was war ich für eine Pest ...

 

das ist ja leicht zusammenzufassen... das leder ist rund, das spiel dauert 90 minuten und alles andere ist primär.

 

Was ich dem gesagte noch gerne hinzufügen würde, einfach aus meiner Erfahrung als Mutter.
Mit dem Sprachverständnis beginnt alles Begreifen. Das Lesen gehört unabdingbar dazu. Ich bin selbst zwischen Büchern aufgewachsen, aus denen ich mich einfach frei bedienen konnte. Sicher war einiges dabei, das eigentlich noch nicht für mich geeignet war, aber ich habe alles aufgesogen wie ein Schwamm. Geschadet hat es mir nicht, ganz im Gegenteil.
Ich merke das gerade mein Bub eine fast angeborene Skepsis dagegen hat, was mich eigentlich bekümmert.
Aber allein die Verfügbarkeit von Büchern ist unglaublich wichtig für Kinder. Wenn sie sehen, wie Erwachsene lesen, selber vorgelesen bekommen, über Inhalte gesprochen wird, erleichtert ihnen das nicht nur den Zugang zu Information. Es regt die Kreativität an, die Fantasie!
Es ist ein Unterschied Pippi Langstrumpf im Fernsehen zu sehen. Mit allem drum und dran, mit Ton und in Farbe. Oder das Buch zu lesen.

Jetzt als Erwachsene fasziniert es mich, wie Autoren es schaffen, durch eine simplen Aneinanderreihung von Worten, eine Präzision zu erreichen, die so unmittelbar berührt. Ich habe über David Sedaris schallend gelacht, am Ende von "Freiheit" bitterlich geweint und Clemens Setz "Indigo", hat mich für Tage in eine düstere Stimmung versetzt.

Im Gegensatz zu anderen Medien sprechen Bücher nicht mehrere Sinne zu gleich an, man muss interpretieren, die Lücken selbst füllen und das macht es so anregend.

 

Ja, das Gefühl kenne ich.
Eigentlich eine ganz tolle Sache, dass man das kann. Ich glaube, es war vom André Heller: "Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo..."

 

Yeah, yeah, yeah!

 

Allerdings glaube ich, diese Begeisterung fürs Lesen kann man niemand vermitteln und auch nicht direkt weitergeben an seine Kinder.
Ich komm auch einem Haushalt, wo wirklich niemand gerne gelesen hat - Bücher gab es auch kaum welche, weil meine Eltern weder die Zeit noch die Lust zum Lesen hatten.
Trotzdem hab ich sehr früh die Liebe zu Büchern entdeckt und wirklich viel gelesen. Meiner Schwester zB gar nicht.

Und jetzt lese ich immer noch viel, bei unseren Kindern bemerkt ich aber fast gar keine Begeisterung dafür. Zwar lesen sie manchmal mehr, aber so richtig dieses Fieber für Geschichten bemerkt ich bei keinem.

 

stimmt, meine mama und ich sind die absoluten lesenratten, meine schwester gar nicht. leider stimmt auch der zweite punkt: sohnemann liest, aber wirklich begeistert ist er nicht davon

 

als sich meine belesenheit noch in grenzen hielt, glaubte ich die gute simone de boudoir.

zum thema lesen bzw. buch hab ich was nettes ausgegraben:

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