1. Reden wir miteinander ...

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leben ohne geld

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von mo-mo, 8 Juni 2011.

  1. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Ja das sind aber die jenigen die auf Bio-Höfen arbeiten und wohnen.
    Bekannte haben auch immer wieder Woofer.

    LG
    susa
     
  2. sui

    sui Gast-Teilnehmer/in

    Danke, ich verstehe schon sehr viel besser was du gemeint hast.
    Ich finde nicht, dass das Tauschen nur denen zusteht die ohnehin wenig haben. Allerdings finde ich auch das Konzept eines Tauschkreises, der dann doch eine (dem Euro nochdazu "gleichwertige") Währung benötigt etwas fragwürdig. Kostnix Läden funktionieren (innerhalb unseres Systems, wie schon erwähnt wurde) auch ohne. In Berlin, in Wien und an vielen anderen Orten.
    Es ist, wie ich finde sehr interessant, wie die übliche Hetze gegen Sozialschmarotzer in einem abgeschlossenen System "ohne" Geld auf zu "Wohlhabende", meint wohl eigentlich verblendete, egoistische Menschen umgemünzt wird.
    Der Mensch ist ein Opportunist, könnte man schließen.
     
  3. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Hallo!

    ja Kost nix Läden finde ich auch interessant, bin schon neugierig ob es auch bei uns am Land mal einen geben könnte.

    Als anderes Beispiel wie wohlhabende Menschen das System ausnützen ist jenes, eine Univ. Professorin sucht für ihre beiden Kindern via Tauschkreis geliehen!!! Schihandschuhe, Schiunterwäsche, Schisocken, Schischuhe, Schistöcke, Schihosen, Schibrillen, Schijacke, Schihelme, für einen Schiurlaub.
    Da ist mir wirklich die Galle hochgekommen.

    Susa
     
  4. edelfee

    edelfee Gast

    was die leute aus dem tauschkreis aber übersehen ist, daß jeder einzelne tausch steuerpflichtig ist. wenn man das regelmäßig macht, ist das eine berufliche tätigkeit und da ist es irelevant, ob man dafür geld oder eine andere leistung bekommt.
     
  5. Ellinor

    Ellinor Gast-Teilnehmer/in

    Das ist genial. *notier* :)
     
  6. edelfee

    edelfee Gast

    sehe das komplett anders. was ich beschämend und abstoßend finde ist, daß unsere gesellschaft so auf geld ausgerichtet ist. also muß in geld gemessen werden, alles muß monetären wert haben und für alles und jedes und jeden handgriff muß es immer eine gegenleistung geben (es sei denn es handelt sich um freude oder familie, aber oft auch sogar da), wieso eigentlich? wieso kannman nicht verstehen, daß nicht alles immer auf einem do-ut-des prinzip funktionieren muß? wieso muß jeder, der nicht für alles eine monetäre oder monetär äquivalente gegenleistung gibt, ein schmarotzer sein, der nur von der freundlichkeit anderer menschen lebt und diese ausnützt?

    das sterntalerexperiment läuft offenbar seit 16 jahren. die menschen, die da mitmachen und der dame das überleben ermöglichen, die machen das, entweder weil sie wollen und keine gegenleistung erwarten oder weil die frau ihnen genügend gegenleistung gibt, eine gegenleistung, die halt nicht monetär bewertet wird und bewertbar ist, aber ihnen einen ausgleich gibt, für das was sie geben. und das liegt mit sicherheit nicht nur an den kameras, denn die sind nicht seit 16 jahren dabei.

    in anderen gegennde der erde und früher war und ist es selbstverständlich, einen gast, einen reisenden zu bewirten und aufzunehmen, ohne gegenleistung. da gibt es gastfreundshcaft, da gibt es selbtsverständliches teilen und es sind meist leute, die selbst nicht so viel haben. nur in unser degenerierten gesellschaft geht es immer nur um geld und um meins und deins und jedem das seine und was krieg ich dafür, wenn ich dir was gebe und wo ist mein vorteil und was springt für mich dabei raus.

    für mich wäre so ein leben auch nichts, weil ich mir gerne mehr leiste, aber ich finde es ist ein wunderbares experiment, um zu zeigen:
    1. man kann auch ein ausreichend gutes leben führen, ohne jeden kas zu haben, also man kann sich locker einschränken und mit weniger leben und sich nicht dem konsumwahn hingeben, ohne damit katastrophal an lebensqualität zu verlieren. es muß nicht weh tun, anspruchslos zu sein.
    2. es funktioniert und es gibt menschen, die nicht immer nur für alles eine gegenleistung in geld ausgedrückt oder ausdrückbar wollen.
    3. es tut nicht weh zu teilen und solche menschen teilhaben zu lassen, denn sie können einem andere dinge dafür geben. geld haben wir meistens sowieso genug.
    4. jeder mensch kann etwas nützliches in einer gemeinschaft tun, und das muß nicht nur das sein, was man gemeinhein auch als leistung versteht.

    natürlich muß es leute geben, die in dem system mitspielen, sonst könnten auch solche leute mitgetragen werden. und es muß auch leute geben, die die brötchen backen und die straßen kehren und die straßenbahnen fahren und es können nicht alles nur häsuer sitten, lieder vorsingen oder geschichten erzählen. aber der punkt ist: es wird immer genügend menschen geben, die genau diese dinge machen. weil sie gar nichts anderes tun wollen und nicht so leben wollen wie im sterntalerexperiment. für jeden gibt es in einer gesellschaft einen platz und jeder kann etwas beitragen, wir sollten uns nur von dem glauben, verabschieden, daß ein beitrag nur ein solcher ist, der sich in geld bewerten läßt.

    und wir könnten endlich mit dieser do-ut-des mentaltität aufhören, daß immer und überall ein vorteil und eine gegenleistung für einen selbst drin sein muß, die am besten die eigene leistung überwiegt, bevor man igendetwas tut und wenn man anderen menschen begegnet.

    also nein, ich kann solche leute nicht als schmarotzer oder abstoßend sehen, sondern eigentlich sind sie ein denkanstoß dafür, daß bei uns so einiges falsch läuft, aber gar nicht falsch laufen muß.
     
  7. Ellinor

    Ellinor Gast-Teilnehmer/in


    Als der Thermenmanager sich die "was-wir-Ihnen-anbieten-können-Liste" durchgelesen hat und schließlich etwas verdutzt gefragt hat, was denn bitte der Körperzellen-Rock sei, bin ich vom Sofa gefallen.

    [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=ZTjyRu88PRE"]YouTube - ‪Jede Zelle meines Körpers ist glücklich‬‏[/nomedia]


    Ich bin irgendwie im Zwiespalt, weil ich einerseits auch diese vereinfachende Haltung nicht ausstehen kann, demzufolge eh alles so easy ginge, wenn man nur wollte. Andererseits bemerke ich in mir schon länger auch das Bedürfnis, das sich-aneignen von Konsumgütern abzustellen.
     
  8. Bettinawe

    Bettinawe Gast-Teilnehmer/in

    Ich könnte mir für mich (als Einzelperson) ohne weiteres vorstellen, ohne Geld zu leben. Bin weder bei Essen noch bei (übertragener) Kleidung besonders heikel und wäre sicher auch kreativ im Unterkunft-finden. Außerdem gibt es nur wenig Arbeiten, für die ich mir "zu gut" bin, so daß ich mir mit "eine Hand wäscht die andere" schon die lebensnotwendigen Dinge beschaffen könnte (z.B. arbeiten für einen Schlafplatz).

    Da ich aber einen Mann habe, für den das undenkbar ist, und einen kleinen Sohn, dem ich ein relativ "normales" Aufwachsen ermöglichen will, stellt sich die Frage für mich nicht wirklich;).
     
  9. Berthold

    Berthold Gast

    Einzelne Menschen, die für niemanden sorgen müssen, können das machen. Die Nachteile sind eh schon aufgezählt worden, aber wer gern steinzeitlich lebt, der soll halt. Ich wüsste nicht, wie ich das bewerkstelligen sollte mit einem Job, der mir nun mal in Euro abgegolten wird, und Kosten, die ich ebenso zahlen muss.
    Jedenfalls - ich hab die Sendung nicht gesehen, aber wenn das als praktikabel und modellhaft für eine alternative Lebensweise dargestellt wurde, bin ich von der Redaktion der Sendereihe schon mehr als enttäuscht!
     
  10. Berthold

    Berthold Gast

    @ Edelfee: darum geht's nicht. Man kann sehr wohl Gefälligkeiten und Geschenke geben und auch bekommen. Ohne immer und unbedingt dafür zu bezahlen oder jedenfalls in Geld. Ich habe schon sehr viel bekommen und versuche auch zu geben, wenn es geht, aber dann wurde mir z.B. eine Flasche Selbstgebrannter (ganz legal) aufgedrängt, die ich nicht gut ablehnen konnte.

    Also, das gibt es auch in unserer monetären Welt. Kein Grund, deswegen geich die geldlose Gesellschaft auszurufen. Das geht einfach nicht: ich schätze, 90% der User hier im Forum sind unselbständig Beschäftigte, sollen die ihren AG sagen, sie könnten sich ihr dreckiges Geld in den Hintern schieben?
     
  11. Berthold

    Berthold Gast

    Nichts spricht gegen einschränken. Aber deswegen muss man nicht wieder zum Tauschhandel zurück. Weil in den Moment, in dem einer nicht brauchen kann, was der andere zu geben hat, muss man zu irgendeiner Art der Währung kommen. Bewusst(er) zu konsumieren ist dagegen kein schlechtes und vor allem unpraktikables Ziel.
     
  12. Alex3

    VIP: :Silber

    Gilt im übrigen auch für die Selbständigen, AG in diesem Falle in Auftraggeber zu erweitern. ;)
     
  13. edelfee

    edelfee Gast

    ich propagiere keine geldlose gesellschaft. ;) geld hat was ungemein praktisches als tauschmittel. ich sehe nur nicht, daß diese frau eine schmarotzerin ist, die auf kosten der freundlichkeit anderer leute lebt. weil einige nicht verstehen, daß es nicht immer eine monetäre gegenleistung für alles geben muß.

    nicht das geld ist das problem, sondern der geldfetisch und der glaube, daß etwas nichts wert ist oder nicht sein kann, wenn es nicht in gold gewogen werden kann. und es nur in gld bewertbare leistungen gibt.
     
  14. edelfee

    edelfee Gast

    waren diese geschenke und gefälligkeiten von fremden und für fremde oder für/von freunden oder familie?
     
  15. Berthold

    Berthold Gast

    Nein, nix Fremde, sondern Freunde bzw. Bekannte.
    Trotzdem bin ich nicht gern in der Schuld von jemandem, auch - gerade - wenn man befreundet ist.
     
  16. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Solange Geben und Nehmen ausgeglichen ist, kann man nicht von "Schmarotzertum" reden. Es hatten ja beide Seiten etwas davon.

    Ich finde das spannend. Irgendwie als zeitlich begrenztes Projekt, Urlaub der anderen Art, rein als Versuch könnte ich das interessant finden. Ich kenne übrigens einen finanziell gesehen nicht wirklich armen Menschen (ganz im Gegenteil) der solche "Urlaube" macht. Er meint, dadurch am Boden zu bleiben und genießt das zeitweilige Aussteigen aus dem System. Und man lernt scheinbar Menschen von ganz anderen Seiten kennen. Hat viel zu erzählen ;)

    Auf Dauer möchte ich aber nicht so leben.
     
  17. Berthold

    Berthold Gast

    Bitte, ich hab auch nie von "schmarotzen" o.ä. geredet! Von mir aus kann sie machen, was sie will - so lang sie bekommt, was sie braucht, ist es eh ok!
    Aber ich frag mich, welche breite Relevanz das haben soll. Wie Artemis schreibt: ein zeitlich begrenztes Experiment. Und ich füge hinzu: für ganz wenige Einzelne, die es können. Aber nicht für die große Zuseherschaft - nicht mal für die, die Kreuz&Quer schauen. :D
     
  18. Alex3

    VIP: :Silber

    Der letzte Selbstgebrannte wechselte bei uns letztes Wochenende den Besitzer, als wir in einem urigen Wirtshaus in Venetien als Großfamilie einfielen, gar köstlich Gegrilltes tafelten und die Rechnung so gering ausfiel, dass sie eine größere Maut erforderte. Diese wiederum wurde mit einer großen Flasche selbstgebranntem Grappa vergolten.

    Die Fröhlich- und Herzlichkeit die bei dem Gelage zwischen Fremden gewechselt wurde, hatte mit Geld im Grunde gar nichts zu tun, obwohl ein ständiges Geben und Nehmen stattfand.

    Die Bilanz zwischen Geben und Nehmen, egal in welcher Form, sollte in jedem Fall ausgeglichen sein, um die gleiche Augenhöhe der Beteiligten zu gewährleisten...
     
  19. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Ja, ich hab´s nur für mich selbst definiert bzw. in den Raum gestellt.

    Wie gesagt, ich kenne jemanden, der das immer mal wieder macht. Steigt in den Flieger, gibt sein Geld, angekommen, irgendwo in Verwahrung und macht sich auf die Socken. Oder fährt mit dem Auto irgendwo hin und startet dort. Wobei´s nicht immer streng ohne jedes Geld ist, aber halt sehr minimalistisch. Und genau diesen Gegensatz zu seinem sonstigen Leben "braucht" er scheinbar. Und ich glaube, das ist wirklich interessant, weil das war einer der Menschen, die mir in diesem Leben am Meisten zu erzählen hatten. ;)
     
  20. Alex3

    VIP: :Silber

    Genau das meinte ich eigentlich mit inspirierend...

    Nicht jemanden, der andere anschnorrt und diesen dann Vorträge über ihr Leben in Fesseln hält.
     

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