1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Latein eine tote Sprache?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Puschel, 22 Januar 2014.

  1. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Für Medizin hilft es rein gar nichts, weil man die lateinischen Bezeichnungen in der Medizin sowieso lernen muss. Wenn es im Einzelfall wegen der Bekanntheit einiger Silben (distal, proximal, pre, post, etc. ;)) oder bei Physik und Ähnlichem dann doch weiter hlft, ist das in keiner Relation zum Zeitaufwand im Hauptfach "Latein" während vieler Schuljahre.

    Meine Kinder haben Spanisch und Englisch gelernt und verwenden das täglich. Auch im Studium ging Latein nicht ab, obwohl meine Tochter es wegen der eigenartig veralteten Studienvoraussetzungen im Kurzverfahren nachlernen und sich darin prüfen lassen musste. Während des gesamten Studiums hat sie es nicht mehr gebraucht.
     
    Ipani gefällt das.
  2. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    Gut, ich wollte ja gerne verschiedene Meinungen und Erfahrungen hören
     
  3. piscisrabida

    VIP: :Silber

    was wird diese ökonomisierung der bildung für die wissenschaft von morgen, vor allem im humanistischen bereich, bedeuten? :(
     
  4. PrimadonnaGirl

    PrimadonnaGirl Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde Latein super als Grundlage für viele Fremdsprachen, für einige Studienrichtungen braucht man auch mindestens das kleine Latinum und ich war froh,dass ich das,nicht erst mühsam nachholen musste wie viele meiner Studienkollegen.
     
    Nunda gefällt das.
  5. piscisrabida

    VIP: :Silber

    also ich war in der schule, als zwangsfranzösischerin mangels lateinangebot in meinem jahrgang, immer sehr neidig auf die lateiner. und zwar in erster linie deshalb, weil ich in fremdsprachen schriftlich schnell sehr gut bin, mündlich in der aussprache aber große probleme habe. in der schule hatte ich in englisch und französisch regelrecht panik vorm unterricht, weil ich mich so für meine schlechte aussprache, für die ich viel kritisiert und auch ausgelacht wurde, geschämt habe. die lateiner mussten, da die sprache ja kreppiert ist, nicht wirklich spreche. und wenn, dann kann man die wörter ja so aussprechen, wie man sie schreibt. sehr angenehm.

    meine schlechte englischaussprache macht mir übrigens noch immer probleme. mein mann ist native speaker, und alle seine freunde unterhalten sich nur in englisch. ich komm mir dann immer wahnsinnig exzentrisch vor, wenn 5 leute in einer konversation englisch reden und ich mich auf deutsch (dass sie ausreichend verstehen) beteilige :D
     
    Puschel und anna-mari gefällt das.
  6. mo-mo

    VIP: :Silber

    wann ist latein denn gestorben? o_O
     
  7. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Englisch sollte unbedingt Priorität haben. Mehr Latein als Englisch finde ich inakzeptabel und weltfremd. Google nach einem beliebigen Thema und sag mir dann, wie viele Treffer du zu diesem Thema in lateinischer Sprache findest und wie viele in Englisch.

    Meine Tochter hat für ihr Medizinstudium in Berlin Latein (ihre dritte Fremdsprache) nicht gebraucht. Da gibt's einen Terminologiekurs und fertig. In Österreich braucht man es noch, aber ich bin grundsätzlich der Meinung, dass für Medizin nicht das fehlende Latein die Hürde darstellt, sondern die beschissenen Zugangsbeschränkungen. Wer einen Studienplatz ergattert, wird bestimmt nicht an Latein scheitern.
     
  8. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Vor allem reichts völlig, wenn man den Nominativ und den Genitiv verschiedener Körperteile kennt und dazu ein paar Wörter wie oben/unten, hinten/vorne, rechts/links, mittig/seitlich. Dafür brauche ich nicht jahrelang römische Kriegsgeschichte übersetzt haben.
     
  9. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe Latein auch immer als mathematisch-logisch empfunden, für mich war in der Schule gut, Sprachgefühl mit logischem Verständnis zu kombinieren, d.h. ich konnte mich herumschummeln um Dinge, die ich nicht genau genug gelernt hatte.
    Aber 6 Jahre Latein ist definitiv zu viel Aufwand für das bisschen, das man tatsächlich brauchen kann.
    Für jemanden, der Sprachen ausweichen will oder muss, ist Latein aber sicher eine gute Wahl.

    Irgendwie hatte ich schon bei einigen Diskussionen darüber das Gefühl, dass diejenigen, die auf ihren Status als Bildungsbürger bedacht sind, besonders vehement den unschätzbaren Wert von Latein verteidigen. Nicht bei allen, aber bei einigen dieser Personen wirkte das ziemlich aufgesetzt. Und die "Nicht-Studierten" mussten ehrfürchtig schweigen und konnten umso besser belehrt werden...
     
  10. haltestelle

    haltestelle bitte alles einsteigen.

    ich bin sehr froh, dass ich latein in der schule hatte. es hilft mir oft, es hat mir auch geholfen, zu verstehen, wie grammatik aufgebaut ist, unter anderem eben unsere deutsche. auch weitere analogien zu romanischen sprachen finde ich super interessant und hilfreich. wichtiger als englisch würde ich latein auf keinen fall sehen, aber latein zu lernen an sich finde ich schon sinnvoll.
     
    Puschel und anna-mari gefällt das.
  11. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in



    Ein gewisser Vorteil. Latein ist halt ein Modell für die Sprache. Eine Art Grundsprache.


    Sagt jemand, der "leider" nie Latein in der Schule hatte, da es nur ab einer gewissen Stufe Wahlfach war.
     
    #31 anna-mari, 23 Januar 2014
    Zuletzt bearbeitet: 23 Januar 2014
    Puschel und geraldwien gefällt das.
  12. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in



    erging mir ähnlich. englisch war nie meines, weil ich immer dachte, alle anderen können es besser und mit dem französischen habe ich mich irgendwie arrangiert. und mag es auch irgendwie.
    da hatte mein partner es besser. was latein betrifft. seine mutter sagte zu ihm, dass er fremdsprachenungeeignet sei und deswegen latein lernen soll. halt aus diesem grunde:

    die lateiner mussten, da die sprache ja kreppiert ist, nicht wirklich sprechen. und wenn, dann kann man die wörter ja so aussprechen, wie man sie schreibt. sehr angenehm.
     
  13. geraldwien

    geraldwien Schnitzel-mit-Tunke-Hasser
    VIP: :Silber

    Ach Oxy, da hätt' ich so einige Ideen... :D

    Ich hatte von der 3. Klasse Gymnasium an Latein, was mich damals schwerst genervt hat - und heute bin ich froh, dass der Professor uns gedrillt hat. Romanische Fremdsprachen zu erlernen ist einfach wesentlich leichter, und strukturiertes Denken schadet auch nicht.
    Hätte ich allerdings Kinder, würde ich die Sprachwahl sehr wohl mit ihnen diskutieren!

    L G
    Gerald
     
  14. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in


    ich schrieb ja, dass mein Sohn nicht unbedingt der Typ für Sprachen sein wird. Ich tue ihm da dann eher den Gefallen, Latein als Französisch zu lernen.

    Auch mit 4 Wochenstunden Englisch wird er irgendwann Englisch können. Als meine Tochter in die weiterführende Schule kam, hatte sie in der Grundschule gar kein Englisch und spricht jetzt in der 12 Klasse sehr gut Englisch.

    Und ja, ich finde es ist für ein Medizinstudium doch wichtig Latein gehabt zu haben. Es ist nicht mal eben oben unten hinten, post und prä.
    Da kam ich ja noch nicht mal in meiner Arzthelferinausbildung mit aus und mein Wortschatz in lateinischen und griechischen medizinischen Begriffen ist recht groß.
     
  15. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    das mit dem strukturiertem Denken höre ich auch immer wieder.
    Eine Freundin erzählte, dass sie durch Latein eigentlich erst die deutsche Grammatik verstanden hat.
    Und wenn Latein leichter zu lernen ist als Französisch tu ich ihm da dann auch eher einen Gefallen. Das Gym wird schon anspruchsvoll genug sein, gerade weil Deutschland das G8 nicht wirklich gut umgesetzt hat.
     
    geraldwien gefällt das.
  16. geraldwien

    geraldwien Schnitzel-mit-Tunke-Hasser
    VIP: :Silber

    PuschelPuschel: bitte was ist - in diesem Zusammenhang - das G8 ?
     
  17. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in


    ich habe hier mit meinem Sohn gestern Englisch geübt, weil er im Englischunterricht sehr unglücklich ist. Er versteht mit der neuen Lehrerin die jetzt GSD wieder geht, nämlich gar nichts.

    Ich glaube an Französisch würde er verzweifeln.

    In der 8. Klasse kann er dann zwischen Altgriechisch und Informatik wählen. Altgriechisch ist natürlich in seiner Überlegung, weil sein Vater Grieche ist.
     
  18. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    bis vor ein paar Jahren konnte man hier das Abitur in 9 Jahren machen ( nach 4 Jahren Grundschulzeit)
    Jetzt ist es auf 8 Jahre gedrückt worden.
    Das was bei euch in Ö normal ist.

    Hier in D bedeutet das für die Kinder unglaublich viel Wissensvermittlung in kürzer Zeit, weil die Lehrpläne nicht geändert wurden, sondern der Stoff auf 8 Jahre kompensiert wurde.
     
  19. geraldwien

    geraldwien Schnitzel-mit-Tunke-Hasser
    VIP: :Silber

    PuschelPuschel: danke! Die deutschen Abkürzungen sind bei uns hinter den sieben Bergen halt nicht so bekannt, von HartzIV mal abgesehen...

    *Flüstermodus an* das heisst komprimiert *Flüstermodus aus*
     
  20. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    oh, ja danke. Kannst ja hier im Flachland alt werden wie ne Kuh, man lernt immer dazu.....Danke
     
    geraldwien gefällt das.

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden