Kindergartentante vs Pädagogin

Das hängt bei uns im Vorraum aus, find ich gut.

 

Das find ich auch nett

Und ich schliess mich meinen Vorschreibern an,
wenn man die Kindergartenpädagogin mit "Tante" anspricht hat das etwas verniedlichendes, fast schon respektloses.
Ich geh auch nicht zu meinem Bankberater und sag Onkel XY oder zur Fleischfachverkäuferin meines Vertrauens Tante XY. Das fände auch jeder komisch, aber bei der Kindergärtnerin ists noch immer "in Ordnung"

Ich persönlich hatte auch oft das Gefühl dass manche Eltern (war in einem großes Haus mit vielen Gruppen und dementsprechend vielen Pädagoginnen) sich meinen Namen nicht merken wollten/konnten und deshalb ganz einfach Tante sagen weils eh auf alle passt
(Aber das ist natürlich jetzt nicht als Verallgemeinerung zu verstehen sondern nur in meinem speziellen Fall so gewesen)

 

Wie macht man es denn dan wirklich heutzutage auf politisch korrekt, wenn man nicht weiss, wie die Betreuerin heisst? ich hab meine Tochter heute im ikea Kinderland abgegeben und wollt noch mit ihr den Ablauf durchbesprechen.
"also, die im gelben Leiberl, das sind die Tanten (*dieser thread fällt mir ein*) äh Pädagoginnen, zu denen kannst du sagen wenn du aufs Klo musst oder sonst was brauchst. Bussi. So und jetzt geh mit der (*Denkpause..Tante geht nicht*) äh Frau mit. Bis später. Bussi...
Ich lerns schon noch. Aber eine einheitliche, leicht verständliche, kindgerechte und dennoch nicht respektlose Berufsbezeichnung wär schon praktisch. Geht Erzieherin? Aber im Ikea passt das ja auch nicht.

 

Braucht es unbedingt eine Beschreibung für die Person, oder kann man sich nicht auch einfach auf deren Funktion beschränken?

Und vorstellen wird man sich ja wohl, wenn man jemandem sein Kind übergibt. Und auf ein "Grüß Gott, Artemis" hat sich der Andere immer noch vorgestellt. Und wenn nicht, sei´s drum, dann beschreib ich eben einfach, wofür die da sind.

Was machst du denn, wenn die Bankbetreuerin sich bereits vor deinem Eintreten hinterm Tresen von dir weg gedreht hat, und du möchtest kund tun, dass du da bist und etwas möchtest?

"Hallo-ho, Tante Sumsi?"

 

Wir (familienintern) sagen Betreuer/in. Schließt alle ein (im Kiga gibt's ja PädagogInnen und AssistentInnen), ist ein nicht zu langes Wort.

 

Bankbetreuer haben total oft ein Schild vor sich stehen.

Außerdem kann ich den zumindest noch mit einem schelmischen "Gnä' Herr" auf mich aufmerksam machen.


Ich bin da auch oft in einem Dilemma, was ich meinem Kind jetzt sage. Ich hab ein mieses Namensgedächtnis, ich merk mir grade die Namen seiner Pädagoginnen, aber die der anderen Gruppen fallen mir oft nicht ein. Also, wie sag ich jetzt zu ihm, wenn ich über die Personen reden will. Nicht mit ihnen (da kann man der Namensnennung ja notfalls ausweichen )?

Ich versuch das Tante wirklich zu vermeiden, weil ich schon verstehe, dass es unpassend ist. Aber Pädagoginnen ist für einen 3-jährigen noch ein ziemlich seltsames Wort. Von daher wäre ein netter Sammelbegriff, der für die Pädagoginnen machbar wäre, schon was Feines.

 

ich bin NICHT die tante der kinder
ich bin die tante meiner neffen
der begriff 'tante' hat eine bedeutung und dieser ist im fall 'kindergarten' schlicht nicht zutreffend
ich habe einen namen und bei dem möchte ich genannt werden
punkt aus

was ist denn daran so furchtbar, dass das wirklich noch immer einer diskussion bedarf?!

 

@Artemis:
Das Problem ist ja nich so sehr, wie ich wen auf mich aufmerksam mache. Aber wenn ich mit meinem Kind über die Pädagogin deren Namen ich nicht kenne spreche, möchte ich ein z.B. ein einfaches aber höfliches Wort verwenden, da man nie weiß, wo es meine Tochter das nächste mal anwendet (z.B. die reguläre Kraft ist krank, war eine andere erzieherin stattdessen da?)
Wenn ich meiner Freundin gegenüber die neue Bankangestellte erwähne und ich nenn sie Tante Sumsi oder Schaltertussi oder die Komische mit den Highheels..., geht meine Freundin nicht hin und sagt das dann ZU ihr - meine Tochter aber vielleicht schon

 

pädagogin ist für einen dreijährigen absolut kein seltsames wort
wenn mans nicht zu einem macht...

pädagogin ist für DICH ein seltsames wort (und da würd ich mal überlegen warum!)

 

Ich denke, es geht ja um den Sammelbegriff. Nicht um eine spezifische Person.

Dein Name ist nicht der Sammelbegriff für alle deine Kolleginnen. Und Pädagoginnen finde ich ein extrem distanziertes Wort für kleine Kinder. Tanten verständlicherweise unpassend.

Betreuerin find ich gut. Ich glaub, das werd ich jetzt verwenden, wenn ich mit meinem Sohn red.

 

Wie ich vorher sagte, ich finds kalt und distanziert zu sagen, dass sind deine Pädagoginnen. Vor allem, weil wir im Dialekt miteinander sprechen. Da klingt es einfach seltsam.

Und nein, du brauchst keine Psychoanalysen zu machen, ich hab kein Problem mit dem Kiga-Personal.

 

beim ikea wird auch nicht erzogen
beim ikea wird beaufsichtigt (und wenn ma ehrlich sind, auch das oft nicht...)

 

Ich würde einfach die Betreuerin nach ihrem Namen fragen.

 

Versteh nicht genau, was du meinst bzw. vielleicht hast du mich falsch verstanden.
Es ist eine Frage der Einstellung. Die Begründung bzw. das Argument, von manchen Userinnen hier, man sei es einfach von früher so gewohnt und verwende deshalb noch die Bezeichnung "Tante", kann ich bei so jungen Leuten einfach nicht nachvollziehen, ein wenig Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sollten doch gegeben sein. (was natürlich nicht heißt, dass Personen über 45 nicht flexibel sind, sollte das deine Interpretation es Satzes sein)

 

du kannst natürlich jedes wort verwenden, dass dir beliebt
wenn ich jetzt kleinlich bin, dann würd ich sagen: betreuerinnen sind wir aber nicht
da simma dann wieder in der zeit, in der der kindergarten ein aufbewahrungsort war
und das sollte er doch heute bitte nicht mehr sein

(bitte, das war kein angriff!)

ich bin nicht davon ausgegangen, dass du ein problem mim personal hast
es ist schlicht und einfach in vielen das 'tante' noch verankert, weils halt in der eigenen kindheit so üblich war
wenn man sich das aber mal bewusst macht und ein bisschen 'trainiert', dann kriegt man das schon weg und die 'pädagogin' ist plötzlich gar nicht mehr schlimm

(ahja ... und wenn mir mal der name einer kollegin nicht einfällt - was ja durchaus vorkommt, wenn man neu ist - dann beschreib ich sie kurz und frag das kind oder ein anderes kind oder einfach nochmal die pädagogin oft genug gemacht und der name sitzt)

 

ist jetzt nicht direkt dieses thema aber mich wurmt zB immer noch dass viele leute (meistens die generation 50+) eine weibliche angestellte die im medizinischen bereich arbeitet automatisch mit "schwester" betiteln - sei es eine ärztin, eine therapeutin, eine krankenschwester, die reinigungsfrau o.ä
mir ist das schon sehr oft passiert und bissl ärgern tuts mich schon (ich find den beruf krankenschwester nicht besser oder schlechter als meinen aber ordnung muss sein )


und zum thema:
es gibt ja im KIGA die pädagoginnen, die helferinnen und die betreuerinnen oder? da wärs wirklich am einfachsten man sagt den vornamen - ich hab allerdings noch tante gesagt vor 22 jahren, schwierig wars dann in der VS weil man nicht mehr tante sagen durfte sondern frau lehrerin ... für manche war das echt hart zu lernen

 

was ja auch recht gut zum aktuellen pädagogischen blickwinkel passen würde

wir geben den kindern was sie brauchen - wachsen und reifen können sie ganz allein


also mit kindergärtnerin könnt ich noch am ehesten leben

 

Das Problem mit dem Erfragen ist ja: ich red mit meinem Kind daheim über den Kindergarten. Mein Sohn beschreibt mir dann die Person mit Worten wie "die aus der anderen Gruppe", "mit den langen Haaren" ... weil er sich selbst den Namen nicht gemerkt oder gar nicht erfragt hat. Und wenn ich das Gespräch fortsetzte und die Person wieder erwähne, möchte ich sie auch irgendwie bezeichnen. Erfragen kann ich den Namen dann zu dem Zeitpunkt nicht. Also bezeichne ich sie "irgendwie" (also - mea culpa - auch mal als Tante, wobei ich mich wirklich bemühe, das nicht zu tun).


Naja, Betreuerin ist auch ein bisschen unpassend, dass ist mir klar. Und genau das meine ich: es gibt keinen netten, kindgerechten Sammelbegriff. Ich werd mich Pädagogin nicht anfreunden können, das weiß ich jetzt schon - auch wenn das wieder so eine "mea culpa"-Sache ist. Also werd ich wohl bei der Betreuerin bleiben - so als Kompromiss für mich selbst.

 

Mein Kind weiß, was eine Pädagogin ist, dass das ein Beruf ist, und wer gemeint ist. Ich finde da gar nichts dabei. Und kalt auch nicht.

 

Mich stört an dem Gedicht nur eins: wer so pingelig darauf herumreitet, wie er angeredet werden will, wie die Pädagoginnen, der sollte sich nicht herausnehmen mich in dem gedicht von vornherein zu duzen.