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Kinder noch leistbar?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von rufuswi, 25 Oktober 2010.

  1. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Das liegt aber an den Eltern und deren Bereitschaft den Zugang zu ermöglichen. Der Zugang ist nämlich da, auch wenn anderes behauptet wird.


    Ich bin da ganz bei Lucy.

    Und ja, ich bin auch ein Kind aus der sogenannten Unterschicht. Aus zwei von drei Kindern ist "was" geworden.
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    was - so weit, so schlecht - auch der realität entspricht.
    überwiegend - ausnahmen gibt es.
    ebenso, wie aus liebevollen, bemühten bildungsnahen elternhäusern verbrecher, arbeitsscheue und asoziale menschen kommen können - aber überwiegend werden es menschen sein, die ihr leben gut bewältigen.
     
  3. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    So ist es.

    Doch hat es.
    Dazu gibt es zahlreiche fundierte, wissenschaftlichen Studien.

    Freu dich, dass ihr, wir und Lucy zu den Ausnahmen gehören.
     
  4. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Ja eben, das mein ich ja auch, Bildung ist für alle Kinder möglich, nicht nur für die Reicheren. Lucy meint da ja was anderes.

    Das "liebevoll" solltest da wegstreichen, denn das hat rein gar nichts mit den Finanzen zu tun. Und es geht hier ja rein um die Finanzen. Und da haben Kinder aus ärmeren Familien die gleichen Chancen wie die aus reicheren.
     
  5. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Und was kommt raus, wenn man aus diesen Studien Migranten ausklammert? Denn ein Problem, das ich als gravierend betrachte, sind Migranten, die sich von Volltrottelaussagen wie "redets Deutsch mit den Kindern" verunsichern lassen und dies tatsächlich tun, wodurch die Kinder extreme Sprachprobleme haben und es dann tatsächlich extrem schwer haben einen höheren Abschluss zu erreichen. Und viele dieser Migranten gehören eben zu den einkommensschwachen Schichten.
     
  6. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Das würde ich wenig relativieren.
    Kinder aus besser verdienenden Famlien haben es sicher leichter und somit die besseren Chancen.

    Zugang zu allen Bildungseinrichtungen, auch Studium, ist allen möglich.
    Vieles, zu dem Kinder aus besserverdienenden Elternhäusern Zugang haben, müssen sich ärmere Kinder härter erarbeiten.
     
  7. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Warum?

    Zum Beispiel?
     
  8. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Weiß ich nicht.
    Ich verbinde niedriges Einkommen auch nicht mit vorwiegend Migranten.
    Dazu habe ich habe zuviele rein österreichische Familien kennengelernt, die Mindesteinkommen haben bzw. ausschließlich von den Sozialleistungen leben.

    Zu meiner Zeit als Horterzieherin konnten bis auf ein, zwei Kinder alle fließend deutsch. Auch die Migranten. Das wird aber sicherlich von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich sein, bzw. war das auch vor den politischen Unruhen im ehem. Jugoslawien, Kosovo,...

    Wir haben im Freundeskreis auch etliche Migranten, z.B. aus Polen, die im Alter von 10-13 Jahren nach Österreich kamen und hier dann maturierten.
    Ob in den Elternhäusern nun die Muttersprache weitergesprochen wurde oder nicht, ist mir nicht bekannt. Nehme ich aber an, da die Eltern auch kein Deutsch konnten.
     
  9. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Ich verbinde niedriges Einkommen auch nicht mit Migranten, aber ich verbinde Migranten oft mit niedrigem Einkommen. Und ja, zum Glück lassen sich nicht alle verunsichern, und zum Glück sagens den Eltern mittlerweile schon in den Kindergärten, dass sie nur ihre Muttersprache mit den Kindern sprechen sollen .... aber trotzdem gibt es eben genug, die Angst vor Anfeindungen haben oder den Kindern was Gutes tun wollen, und mit ihnen Deutsch sprechen, und wenn das nicht nur die Ausnahme, sondern die Regel ist, hat es negative Auswirkungen auf den gesamten Bildungsverlauf und deshalb hätte ich eben gerne eine Studie gesehen, die nur Familien hernimmt, in denen mindestens ein Elternteil Deutsch als Muttersprache hat bzw. auf Muttersprachenniveau spricht.

    Edit: Kinder, die erst relativ spät nach Ö kamen, sind wieder etwas ganz was anderes, denn selbst wenn deren Eltern dann falsches Deutsch mit ihnen sprechen, haben diese Kinder trotzdem eine gute Grundlage in ihrer Muttersprache.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    auch das sehe ich anders.

    aber, charaktersau, du hast dein weltbild und ich meines.
    du findest nichts dabei, eine lebensplanung auf beihilfen und unterstützungen vom staat und der allgemeinheit aufzubauen, ich schon.
    belassen wir es dabei.
     
  11. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    In einem halbwegs sozialem Staat (dazu zählt Ö noch) haben Kinder aus "armen" Familien, deren Eltern liebevoll und interessiert an Bildung sind, tatsächlich fast die gleichen Bildungchancen. (Wie es dann beim Einstieg in die wirklich geilen Posten ausschaut, ist eine andere Frage. Da soll es helfen, wenn Papa mal wo anrufen kann.)

    Die Koinzidenz bei dem, was man so gerne "Unterschicht" nennt, ist aber Armut plus:
    * fehlende Stabilität im Umgang untereinander
    * Probleme im Umgang mit dem Leben und dessen Krisen
    * Probleme mit Ressourcen (ergibt sich aus den oberen beiden plus Armut)
    * gesellschaftliche Verachtung (Ich kenne erwachsene Menschen, die fühlen sich unwohl, wenn sie den Marmorsaal der Universität zu betreten, weil ihnen ihr Leben lang zu verstehen gegeben wurde, wo sie hingehören.)
    * vor lauter permanenter Krise zu wenig Aufmerksamkeit für die Kinder und deren Bildung

    Es gibt Menschen, die können "über" der Armut stehen und haben dann die genannten Sachen nicht. Den Schichtwechsel macht dann die nächste Generation. (Oder die übernächste, wenn mehrere Generation "über der Armut drüberstehen".)
    Ebenso gibt es resiliente Kinder, die trotz schlechtem Umfeld "es schaffen".
    Ein Schichtwechsel ist aber kein Regelfall. Das sind Fakten, die ich auf der Uni so gelernt habe. Ich zweifle sie nicht an, auch wenn ich es bedauere.
     
  12. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Ich habs befürchtet, dass du Erklärungen willst - ich sollt was zum Essen kochen :eek:.

    Beispiel:
    Großkind (und bald auch Kleinkind) möchten eine BHS im kreativen Bereich besuchen. Da gibt es in Wien nur zwei Schulen, die das anbieten. Beide sind komplett überlaufen, haben ein umfangreiches Aufnahmeprozedere und verlangen ein Portfolio eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeiten.
    Viele Kids gehen entweder mit dem hin, was sie zu Hause in der Freizeit anfertigen, manche mit dem was sie in der Schule im Unterricht Bildnerische Erziehung gemacht haben - was von den BHS nicht goutiert wird, weil es auf keine Eigeninitiative hinweist.
    Großkind hat im Vorfeld "Unterricht" bekommen, von einer Grafikerin und ihrer Tochter, die sich mehr oder weniger auskennen, was man sich erwartet und was so ein Portfolio beinhalten soll. Großkind ist zweimal wöchentlich dorthin gegangen, hat Techniken gelernt und ihre Ideen in brauchbare Arbeiten umgesetzt. Das war kostenpflichtig und für die Zeit von zwei bis drei Monaten sehr intensiv. Aber sie hat zum einem herausgefunden, ob es wirklich das ist was sie will und zum anderen hat es auch für die Aufnahme gereicht. Ich glaube nicht, dass ihre Chancen ebenso gut gewesen wären, wäre sie unbedarft mit ein paar Arbeiten ihrer eigenen Wahl zur Aufnahme gegangen.
    Wir haben uns also das Know How eingekauft - und viele, die sicherlich mindestens ebenso begabt sind und die Möglichkeit dazu nicht hatten, das Nachsehen.

    Anderes Beispiel - in unserem engen Freundeskreis sind einige mit eigener Firma bzw. Funktionen im gehobenen Management. Es hat sich nun ergeben, dass Mittelkind in den schulfreien Tagen gegen Bezahlung aushelfen konnte. Man ist begeistert dort von ihr und wenn sie möchte, könnte sie dort zukünftig ihre Ferialpraktika machen und auch an anderen freien Tagen immer wieder aushelfen - mit der Absicht ihr zunehmend mehr Verantwortung zu übertragen. Es wäre genau der Bereich, der sie interessiert (Gesundheit/Medizin) und die Chance natürlich toll (vorausgesetzt Fräulein tut endlich auch in der Schule was).
    Hätte sich XY dort beworben, hätte sich ganz sicher nix ergeben.
    Und wäre ich aus bildungsfernen Verhältnissen, würde sich die Möglichkeit nach so einem Kontakt kaum ergeben. Da konnte Kind noch so engagiert und gescheit sein.
     
  13. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Gut, wenn du meinst, dass Kinder aus ärmeren Familien liebloser aufwachsen (vl. weils kein Designerkinderzimmer :cool:), dann erübrigt sich eh jede weitere Diskussion.


    @Inkale: Gut, in manchen sehr konkreten Fällen haben sie es dann in der Tat schwerer. Sagen wir mal wenn sie etwas ganz bestimmtes wollen, geht das nicht immer. Aber im Allgemeinen haben sie ebenso gute Chancen später zu einer "höheren Schicht" zu gehören, auch wenn sie dann mal vl. auf die 2. oder 3. Wahl zurückgreifen müssen und nicht immer das tun können was die 1. Wahl gewesen wäre.
     
  14. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Wie kommst du da drauf?
    Gesellschaftlich verachtet, weil man sich z.B. keine Markenkleidung, keine Designermöbel und keine 2 Urlaube im Jahr leisten kann? Weniger Liebe in der Familie, weil man weniger verdient? Sein Leben nicht im Griff haben, weil man auf seine Finanzen achten muss?
    Also langsam fange ich an das persönlich zu nehmen.
     
  15. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    weder ich als kind noch meine kinder hatten ein designer-kizi.

    was ich mit "lieblosigkeit" meine, hat famous5 souveräner als ich formuliert.
     
  16. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Meinst du diese 5 Punkte, die ich zitiert habe?
    Ich verstehe trotzdem nicht, was das mit dem Einkommen zu tun haben soll. Und ehrlich gesagt erachte ich es als eine Frechheit wenn hier einkommensschwachen Familien unterstellt wird unfähig zu sein, dämlich und dass sie sich nicht anständig und liebevoll um ihre Kinder kümmern (können).
     
  17. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Es ist tatsächlich keine Frage des Einkommens, wie eine Familie miteinander umgeht.

    Ganz im Gegenteil, ich kenne betuchte Familien, da hättet ihr mit den "reiche Familie lieb - arme Familie bös" ganz schön geschluckt ;) vor allem weil der DRILL und der DRUCK aufgrund höchster Erwartungen oft steigt... da haben wir früheren "nicht reichen Kinder" mit unseren einfachen Spielen eine viel schönere Kindheit gehabt... ich kannte reiche Kinder, die wussten vor lauter Drill gar nicht, was spielen ist, verstärkend ausgedrückt (und ja, auch aus uns nicht Reichen ist "was geworden" :D ).

    Ich will es aber auch nicht idealisieren. Und ich glaube, das was Charaktersau meint ist: es kommt nicht auf das GELD an, das eine Familie hat. Es kommt darauf an, wie die Eltern erstens diese Situation bewältigen und verändern WOLLEN (!), wie sehr sie an Bildung und daran, dass aus dem Kind "was wird" interessiert sind - und ein paar andere Faktoren auch.

    Natürlich kann man´s in keine Richtung idealisieren und beschönigen. Es gibt sehr wohl auch die Unterschicht, die ich gar nicht beschreiben mag, und die die Anderen vielleicht meinten, es gibt diese Kühle, Distanziertheit und Lieblosigkeit aber in ALLEN Schichten. Und umgekehrt heißt "reich" nicht automatisch "liebevoll". Aber das wiederum AUCH nicht verallgemeinernd.

    Ich würde es eine Sache der Persönlichkeit der Eltern nennen, nicht deren Brieftasche ;)
     
  18. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Sag mal schreib ich hier chinesisch, oder wie? Ich behaupte mich schon deutlich ausgedrückt zu haben, wenn da jetzt wer herkommt und meint er GLAUBT, dass ich meine, dass die Liebe innerhalb einer Familie unabhängig vom Einkommen ist, dann geh ich jetzt offline, knalle meinen Kopf ein paar Mal gegen die Wand, schlucke ein paar Valium und geh schlafen.
     
  19. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Komm wieder runter ;)

    Ich kann in dein Hirn nicht reinsehen - daher wirst du niemals erleben, dass ich irgendwo behaupte, zu WISSEN was EIN ANDERER gemeint hat. ;)
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    gut - mach das.
    nachdem das schon das zweite post ist, wo du valium erwähnst, also in gottes namen, nimms halt.
     

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