1. Reden wir miteinander ...

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Kinder noch leistbar?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von rufuswi, 25 Oktober 2010.

  1. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    :goodpost:
    Ich seh das auch so. :)

    ... leider werden mehr als 2 Kinder (na gut, jedes Kind, aber bei mehr als 2 wird es viel krasser) von "der Gesellschaft" als gesellschaftlicher Störfaktor gesehen. Also nicht von allen - aber die Blicke, die eine Dreikindfamilie beim Betreten von stinknormalen Orten wie einem Supermarkt oder einem Kaffeehaus treffen, sind selten alle neutral-freundlich.

    Das halte ich für einen zusätzlichen Aspekt, der, ganz geldunabhängig, für Leute, die sich gern unter anderen (erwachsenen) Menschen bewegen, mehrere Kinder haben schwierig macht. (Ok, ich mach dazu vielleicht einen anderen thread auf, weil das ist sehr OT.)
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    das kommt definitiv auf die kinder an.
    drei kinder einer "empathisch auf augenhöhe" gehenden mutter, deren nachwuchs brüllend und schreiend anderen kunden das wagerl in die kniekehle rammt, empfinde ich auch wenig bereichernd,.
     
  3. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube, das Problem ist gar nicht, dass es schlimm wäre, wenn es halt nur noch 7 Millionen von uns in Ö gibt. Das Problem ist, dass sich eine Gesellschaft sehr (ich würde sagen negativ) verändert, wo die Alten überwiegen.
    Gesellschaften, die ein Winter ohne Frühling sind (Lord of the rings Zitat :D), gehen unter.
    Da geht es um ein ständiges "Wozu sollen wir in Projekte investieren, die erst in 20 Jahren was bringen?", aber auch einfach um einen Mangel an Lärm und Gelächter und Herumgehüpfe.
     
  4. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Wie wär's mit: Viele Kinder und die gut ausgebildet und gefördert und glücklich?
    :)
     
  5. edelfee

    edelfee Gast

    wir waren vier kinder. ich wurde nicht nur einmal gefragt, ob meine eltern noch nie was von verhütung gehört haben.:rolleyes:
     
  6. edelfee

    edelfee Gast

    gestern einen artikel gelesen. ein straßenkind aus lagos unterschicht ist jetzt geschäftsführer der porr ag.

    wenn man kinder fördert und ermutigt, aus der unterschicht auszubrechen und den aufstieg unterstützt mit bildung bildung bildung (aber halt, in die darf man ja auch nicht zu viel investieren :D), dann kann aus jedem kind jemand werden, der auf eigenen beinen stehen kann. man muß sich nur von der denke wegbewegen, daß man selbst was besseres ist und die unterschicht ein paar existenzberechtigungen weniger hat und es sich daher nicht auszahlt, in menschen und schicksale zu investieren, die nicht der eigenen schicht zugehören...
     
  7. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Du als Kind? :eek: Das ist wirklich gemein. :mad:
     
  8. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    :)

    Wobei ich glaube, dass die Kinder der "Unterschicht" größere Chancen haben, wenn es Sachleistungen gibt, als wenn es Geldleistungen gibt. Weil bei Geldleistungen die Eltern entscheiden, wie investiert wird.
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ach ja, diese "beispiele".:cool: so aussagekräftig.
    und wieviele straßenkinder in lagos leben noch im elend und produzieren kinder, die auch nur elend sehen werden?

    du erinnerst mich an unsere frau gräfin im ort (8 kinder, kindermädchen, köchin, haushälterin), die bei einer elternversammlung im kiga klagte, dass man in österreich so wenig kinder habe.
    in südamerika sei das gaaaaaanz anders.....
     
  10. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    JA, ganau das!
     
  11. Genius4

    Genius4 Gast-Teilnehmer/in

    Ich denke jede Familie sollte wissen wieviele Kinder sie sich leisten kann - ohne ev. Beihilfen miteinzuberechnen! wir wären eher keine Mehrkindfamilie hätte mein Mann keinen guten sicheren Job.

    All unsere Kinder werden gefördert in jeder Hinsicht - keines unserer Kinder wurde jemals angefeindet weil es mehrere Geschwister hat :eek: :( im Gegenteil - wir haben beschlossen das es nun finanziell, partnerschaftlich und nervlich genug sind - das finden die anderen traurig ;)

    In meinem Umfeld ist es sehr gemischt, ich kenne Mehrkindf. die vom Amt leben und welche die sehr gut verdienen - hält sich ziemlich die Waage.
     
  12. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Wenn der Staat mir statt 400 Euro im Monate eine Köchin, eine Haushälterin und ein Kindermädchen (oder einen Kinderburschen) stellt, bin ich sofort bereit zu acht Kindern. :cool:
    Bruhahaha, so meinte ich das mit Sachleistung statt Geldleistung. :D
     
  13. MCPNE

    MCPNE Gast-Teilnehmer/in

    Denke auch, daß jeder wissen muß wieviele Kinder er sich leisten kann.

    Wir haben 5 und werden deswegen oft blöd angeschaut :rolleyes::mad: - und Nein wir leben nicht von irgendwelchen Ämtern ;)
     
  14. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Ich möchte hier mal ganz klar widersprechen.

    Grundsätzlich ist dieser Ansatz sehr idyllisch, human und nachvollziehbar, weil es doch dem entspricht, was wir uns alle wünschen.

    Tatsache ist aber auch die, dass das Elternhaus mehr Einfluss auf die Entwicklung eines jungen Menschen hat als das Umfeld.

    In meinem vorherigen Beruf war ich Kindergärtnerin und Horterzieherin.
    Als solche sieht man nicht ausschließlich Kinder aus Familien, denen soziale und akademische Bildung ein Anliegen sind sondern eben auch sehr viele Kinder aus sogenannten Problemfamilien. Kinder, deren Familien vom Jugendamt betreut werden, Kinder die den Hort besuchen müssen, damit der Kontakt zum Elternhaus eher niedrig gehalten wird, da sie dort eher der Verwahrlosung ausgesetzt sind, Kinder, die häufig aus Familien mit drei bis zu acht Kindern kommen. Und all diese Kinder sind nicht Exoten sondern neben all den anderen Kindern Normalität.

    Eine äußert engagierte Kollegin von mir, hatte die Gruppe der 10 - 14jährigen. Engagiert in dem Sinn, dass sie alle Agenden, die sonst Eltern zufallen, übernommen hat:
    Sie hielt Kontakt mit allen Lehrern, ging auf die Elternsprechtage, lernte mit ihnen über das übliche Maß der Aufgabenbetreuung, wenn die Kinder Mist gebaut oder Probleme hatten, läuteten sie spät abends bei ihr an der Wohnungstüre und fanden in ihr eine Zuhörerin, sie vermittelte oft bei den Eltern, beschaffte Lehrstellen - sie war immer für sie da was man von den Eltern nicht behaupten konnte.
    Diese Kinder kamen in den Frühdienst um 6.30 und verließen das Haus um 17.30 Uhr. Also sollte man meinen, dass die Zuwendung und Bildung dieser Kinder weitgehenst durch ein positives und bemühtes Umfeld geprägt wurde, da doch schon alleine durch die zeitliche Limitierung der Einfluss des Elternhauses sehr gering war.

    Nach meinem Auslandsaufenthalt fragte ich meine Kollegin was aus "ihren" Kindern geworden war. Eine landete am Strich, zwei, drei saßen wegen Diebstahl im Knast und ein Kind, dessen Bruder in meiner Gruppe war, war der jener junge Mann, der damals am Schöpfwerk ein junges Mädchen niedergestochen und ermordet hat.

    Wenngleich man nicht annehmen muss, dass diese Erfahrungen in dieser Anzahl repräsentativ sind, haben sie meinen Idealismus hinsichtlich dem was man jungen Menschen, die vielleicht vom Leben anfänglich benachteiligt sind, an Positivem mitgeben kann, sehr gebremst.

    Selbstverständlich wird es immer wieder Kinder geben, die auch aus ausgesprochen schlechten Verhältnissen kommend die Kurve kratzen, ich würde aber jetzt nicht davon ausgehen, dass das in überwiegender Mehrzahl möglich ist, wenn man sich nur stark genug bemüht.

    Und noch weniger würde ich davon ausgehen, dass unserer Gesellschaft ein Geschenk unterbreitet wird, wenn der Anspruch der Kindervermehrung unabhängig davon gesehen wird, ob die Kernfamilie auch bereit ist ihre Kinder über das was ihnen vom Staat geboten werden kann, zu fördern.

    Übrigens ist heute in der Kronen Zeitung ein interessanter Beitrag über den Demographen Univ.-Prof. Wolfgang Lutz zu dem Thema Bevölkerungsentwicklung.

    Auf die Frage: "Aber wer soll die zukünftigen Pensionen bezahlen, wenn die Geburtenrate nur noch bei 1,7 Kindern liegt", antwortete er: "Auch hier muss man umdenken. Wir haben nichts von Kindern die schlecht ausgebildet sind..... Die Bevölkerung schrumpft seit 1900. Aber, wenn ich weniger Kinder habe, kann ich mehr in ihre Bildung investieren. Das kommt der Volkswirtschaft zugute. Höhere Bildung bedeutet auch bessere Gesundheit und mehr Freude an der Arbeit. Qualität statt Quantität, auch in Sachen Bevölkerung".
     
  15. Cat-Steve

    Cat-Steve Gast

    Ich habe jetzt nur die erste Seite gelesen - vielleicht hat es jemand schon erwähnt:

    Ich würde, wenn die Familienplanung noch einmal anstünde, jedenfalls einen Puffer für Notfälle einrechnen. In unserem Fall waren plötzlich (und sind es noch immer, wenn jetzt auch in geringerem Ausmaß) immense Therapiekosten zu tragen, in Verbindung mit der Tatsache, dass ich nicht im erwarteten Ausmaß arbeiten konnte.

    Vielleicht habe ich schon ein bisschen den Blick für das Normale verloren. Jedenfalls bin ich in den letzten Jahren sehr vielen Familien begegnet, die aufgrund der gesundheitlichen Situation ihrer Kinder bzw. irgendwelcher Probleme plötzlich auch mit ungeplanten Medikamenten-, Therapie- oder sonstigen Kosten (z.B. für Alternativmedizin oder orthopädische Hilfsmittel) konfrontiert waren.

    Man weiß einfach nie, wie das Leben spielt und kann halt immer unerwartet (und sehr oft schuldlos) in eine Katastrophe hineinschlittern!

    Eine Risikoversicherung ist übrigens eine interessante Idee - muss einmal stöbern gehen, was da so abgedeckt sein kann. Ob man sich z.B. quasi so versichern kann, dass die im Zusammenhang mit einem behinderten Kind auftretenden Kosten abgedeckt werden.
     
  16. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Ja.

    Bezogen auf beide Zitate: Beispiel meine Familie - meine Mutter hat nur die Pflichtschule (das waren bei ihr noch 8 Jahre) und hat dann als Köchin und Haushälterin und Kindermädchen gearbeitet, mein Vater eine Lehre (im bösen Ausland) und war dann in Ö selbstständig, allerdings nicht grade in einer profitablen Branche. Also laut eurer Logik hätten sie keine oder max. 1 Kind kriegen sollen. Tatsache ist, dass sie 4 haben (alle geplant, keine Zwillinge). Unterstützungen gabs damals glaube ich noch nicht so viele, also sie bekamen FBH und Mehrkindzuschlag und in der Schule Unterstützungen (wie eben Elternvereinszuschuß für Schulveranstaltungen). Wir lebten nahe der Armutsgrenze, trotzdem hatten wir eine sehr große Wohnung (weil meine Eltern als sie zusammen zogen ihr kompletten Ersparnisse für die - illegale - Ablöse einer extrem renovierungsbedürftigen Wohnung ausgegeben hatten, die den Vorteil hatte, dass es keine Zinsanpassung gibt, d.h. die Miete ist seit etwa 30 Jahren gleich, nur die BK steigen), auf Urlaub gings ca. alle 5 Jahre mal ans Meer (mit dem Auto nach Kroatien oder Italien in ein Ferienapartment, etwas weg vom Meer, also nix mit Hoten mit Buffe und Pool direkt am Strand), ansonsten fuhren wir in allen Ferien zu Verwandten aufs Land. Die Kinder dieser "Unterschichteltern" haben mittlerweile alle 4 maturiert, und das ganz ohne Nachhilfe - aber vl. sind wir ja alle Genies. Eine von uns ist einmal in der Unterstufe durchgefallen, weils so faul war, hat dann halt wiederholt und war dann immer eine der Klassenbesten, 2 andere gehörten von Anfang an meist zu den Besten und die 4. (ich) war die Ausreißerin - immer so mittendrin, aus Faulheit und weil ihr die Lehrer wegen "Frechsein" schlechtere Noten reingehaut haben, hab dann geschmissen in der 7., und dann als Externist nachgeholt. Mittlerweile habs aber sogar ich geschafft ein 1. Studium zu beenden (BA), mache meinen Master. Meine ältere Schwester hat 2 fertige Studien (ich glaube 1mal Mag. und 1 mal MA, vl. auch beide MA, bin mir grade nicht ganz sicher), meine jüngere Schwester hat mal 1 Jahr studiert, dann aufgehört und gearbeitet und seit diesen Herbst studiert sie wieder. Und die Jüngste hat diesen Herbst ebenso ein Studium (FH) begonnen.
    Wir Sozialschmarotzerkinder, die v.A. seit Abschluss der Schule noch mehr schmarotzen (Studienbeihilfe, ich noch dazu etliche Zuschüsse wegen dem Fratz), werden vermutlich/hoffentlich in einigen Jahren zu den Menschen gehören, die ordentlich Steuern zahlen, da wir dann zu den gutverdienenden Akademikern gehören. (okay, außer mir, ich bin da wieder mal die Ausnahme in meiner Familie :D)

    Also eure Logik "arm/ärmlich = ungebildet/dämlich/u.Ä." geht also nicht wirklich auf, denn solange in Ö Schulen und Unis gratis sind, bzw. es Unterstützungen für schlechter verdienende gibt, ist Bildung keine Frage des Geldes der Eltern.

    :confused:
     
  17. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Wie kommst du zu dieser Schlussfolgerung?
    Eine seltsame Interpretation.
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    was nichts dran ändert, dass die mehrzahl der unterschichtskinder keinen BA oder master machen, sondern neue unterschichtskinder produzieren.
    einzelne ganz tolle beispiele, wie das unterschichtskind aus lagos, wie dich oder mich (bin auch ein unterschichtskind - aber das einzige von 4en, das sichs verbessern hat können), ändern nicht viel an der gesamtsituation.

    deswegen wäre ich - anstatt förderung der unterschichtsfamilien im einzelnen eher für verpflichtende ganztagesschule mit guter freizeitgestaltung etc.
     
  19. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Weil geschrieben wurde, dass Unterschichtskinder in der Unterschicht bleiben und weniger Bildung bekommen, bzw. WEIL sie weniger Zugang zu Bildung haben.
     
  20. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Wie können das einzelne Ausnahmen sein, wenn in meinem Fall von 4 Kinder aus allen 4 was geworden ist? Es sind keine Ausnahmen, es kommt einzig und alleine darauf an wie wichtig Eltern Bildung ist, und DAS hat nichts mit dem Einkommen zu tun. Nur wenn einkommensschwachen Eltern Bildung unwichtig ist, fühlst du dich bestätigt, wenn es ihnen wichtig ist, meinst du es sind Ausnahmen.

    Warum verpflichtende Ganztagsschule? Damit die Kinder möglichst wenig dem Einfluß der Eltern ausgesetzt sind?
     

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