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kind "leider" reanimiert

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von bambina, 1 August 2008.

  1. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    was für eine schweigepflicht?
    :confused::confused::confused:
     
  2. sunny23

    sunny23 Gast-Teilnehmer/in

    schweigepflicht? soweit ich verstanden habe, war das kind jahrelang der patient des arztes, der diese aussage getätigt hat...kann auch sein, dass ich da was falsch verstanden haben.
    und da bambina sehr gut über den fall bescheid weiß, nehm ich mal an, dass der arzt geplaudert hat..ausser natürlich, sie kennt die betroffene familie, und hat das selber alles mitbekommen
     
  3. KnuddlMonster

    KnuddlMonster Gast-Teilnehmer/in


    Denke das du von dem Kind sprichst, wo ich den Fall kenne, da ich sehr lange in Strasshof gelebt hab.

    Hab mir das damals, unwissend und Kinderlos, auch gedacht. Heute, wo ich selbst ein Kind hab, würde ich auch wollen das man alles probiert. Weiss nicht welcher Doc das war, kenn 2 von da draussen, von denen ich Patientin war. Von dem einen, der jüngere, kann ich es mir aber fast nicht vorstellen, obwohl er ein guter Unfallarzt ist und sicher viele "schlimme" Sachen miterlebt.
     
  4. 4thMummy

    4thMummy Gast


    unsensibel ja. und klar, als eltern möchte man sein kind behalten, egal wie, egal ob schwerst behindert.

    aber meine mutter sagt auch immer in solche fällen, das es vielleicht besser wäre, wenn das kind gestorben wäre, oder wenn es gestorben ist, das es besser war. weiß nicht ob ich persönlich mein kind für den rest seines leben leiden sehen möchte. manchmal ist der der tod eine erlösung. schwere sache.
     
  5. bergie

    VIP: :Silber

    Wenn nicht reanimiert worden wäre, hätte womöglich der gleiche Mann dem Arzt hinterhergemault, weil er nix getan hat. Dann wären die Eltern total unglücklich gewesen, weil eben vielleicht mit einer erfolgten Wiederbelebung alles so schön hätte sein können. Das ist das Dilemma am "Was wäre, wenn".

    Ein überraschender Unglücksfall mit Todesfolge ist auch sicher für die Hinterbliebenen viel schwerer zu verarbeiten, als jetzt, wo es dem Kind ja schon jahrelang so schlecht gegangen ist, dass der Tod eher (auch!) wie eine Erlösung vorkommen mag. Für das Kind und die Hinterbliebenen, oder sehe ich das falsch?
     
  6. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    da hast du sicher in allen punkten recht.
     
  7. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    der arzt hat doch nicht gegen seine schweigepflicht verstoßen.
    ich selsbt kenne die betroffene familie auch, ich weiss, was passiert ist, der befreudnete arzt hat nur seine meinung zu der damals erfolgten reanimation geäußert.

    ich seh da keine verletzung der schweigepflicht :confused:
     
  8. guggi

    guggi Gast

    Er ist ein Vollkoffer, ganz einfach. Einer, der groß das Maul aufreißt, weil mans nachher immer besser weiß.
    Den Arzt möcht ich sehen, der in so einer Situation die Hände in den Schoß legt und den Eltern sagt, "Tut mir leid, das hat keinen Sinn mehr, er wäre sowieso ein Pflegefall".
    Erstens kann man das niemals vorher wissen, zweitens flehen doch daneben die Eltern um das Leben ihres Kindes! Wer kann da Nein sagen, auch wenn er im Geheimen die Vermutung hat, daß es vielleicht "nichts mehr wird"? Das geht einfach nicht. Es gab nur die eine Handlungsmöglichkeit, ALLES zu tun. Und nur wenn ALLES getan wurde, und das Kind noch immer tot ist, kann man das als Arzt den Eltern sagen.
     
  9. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Vielleicht hadert er nur so sehr mit diesem Fall, manchmal trifft man dann Aussagen die man nicht wirklich so meint. Meine Schwester hat eine geistige Behinderung, nicht schwer aber schon so dass sie nicht selbständig leben kann. Keine Frage, dass ihr Leben lebenswert ist, aber es ist natürlich anders. Als ich 17J war sagte ich meiner Mutter, ich würde abtreiben wäre ich schwanger und wüsste ich das Kind wäre geistig behindert. Aber in Wirklichkeit ging es mir nicht um die Vorstellung selbst ein Kind mit Beeinträchtigungen zu haben, sondern um meine Wut, dass meine Schwester so beeinträchtigt war (wir sind nah im Alter und als wir sehr jung waren war da gar nicht so viel gespürte Unterschied, mit 17J öffnete mir ein neues Leben, Uni etc. und das nicht Vorhandensein von Möglichkeiten für sie wurde irgendwie krasser offenbar) und meine damals unbewusste Wut, dass meine Mutter auch dadurch natürlich beeinträchtigt war. Wüsste ich das mein Kind in etwa so sein würde wie meine Schwester, würde ich niemals deswegen abtreiben, aber ich habe es mal gesagt. Ihm ist bestimmt der Fall sehr nah gegangen und bei so extremen Fakten kommt man natürlich in solche Gedanken. Vielleicht wollte er einfach, dass das Ganze nicht so passiert ist. Und ich finde, dass Alkohol schon einen dazu leitet einen extremeren Ausdruck für seine Betroffenheit zu suchen, vielleicht um durch Provokation zu unterstreichen.
     
  10. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    unsensibel: ja, vielleicht.

    aber: ich selber wäre (als beinahe-ertrunkene) lieber tot als schwer behindert reanimiert.
    das kind kann man natürlich dazu nicht mehr befragen.
     
  11. Bettyi

    Bettyi Gast

    woher wisst ihr das? frag ich mich immer - woher glauben menschen zu wissen, ob für jemand anderen das leben "lebenswert" ist? schwerster pflegefall ist ja noch die eine sache (wobei für mich auch dieses leben "lebenswert" ist). aber wo fängt das dann an? es gibt ja auch leute die denken, menschen mit down-syndrom hätten nichts vom leben (seit beginn der fruchtwasseruntersuchungen in der ss gibt es fast keine down-syndrom-babies mehr :vomit:).
     
  12. Aitsch

    Aitsch Gast-Teilnehmer/in

    die frage ist schwer zu beantworten. was ist für dich lebenswert? was war es für das kind? (hab vor einiger zeit einen thread zu diesem thema aufgemacht).

    ich glaube, solange man keine starken schmerzen hat ist dieses leben durchaus lebenswert. es gibt soviele schöne dinge.
    und - wer einmal in einer behinderteninstitution war, der weiss dass es durchaus lebensfreude in den augen betroffener gibt. es ist ihre welt, wir werden sie nie verstehen.
     
  13. Aitsch

    Aitsch Gast-Teilnehmer/in

    nachtrag: man weiss ja vorher nicht, wie es ausgeht. als mensch zieh ich meinen hut vor dem arzt, der offenbar alles menschenmögliche versucht hat.

    er hätte auch jederzeit aufgeben können und sagen "hat keinen sinn mehr". aber er hat es weiterversucht...
     
  14. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    wie gesagt: dieser bub lag 11 jahre in einem spezialbett, konnte nichts mehr tun, weder sich bwegen noch aufs klo gehen oder selbst essen oder trinken und hatte regelmäßig starke krampfanfälle.

    er musste quasi rund um die uhr gepflegt werden..

    wär es mein kind, NATÜRLICH würde ich es lieber so als gar nicht mehr haben.
    aus der sicht des buben...ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich gut gefühlt hat.

    aber wissen kann man es nicht.

    der arzt hat eben das ganze elend der familie und des kindes 11 jahre lang regelmäßig mitbekommen, er hat sicher eine realistischere sicht der dinge als ich.
     
  15. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    weiss nicht, das kind lebte nicht in strasshof.
     
  16. Express

    Express Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin zu 100% bei Dir so eine Aussage ist extrem unsensibel, und ein Arzt sollte sowas schon gar nicht sagen.
     
  17. Freaky26

    Freaky26 Gast-Teilnehmer/in

    ...
     
  18. SSS

    SSS Gast

    sehe ich genauso.
    wo, wenn nicht im privaten kreis, kann ich meine gedanken aussprechen, ohne mich ständig um political correctness kümmern zu müssen.
    als nicht-betroffene kann ich der meinung sogar etwas abgewinnen, als betroffene verhält es sich natürlich ganz anders. wie kann ich nicht sagen und ich hoffe, ich werde es auch niemals wissen.
     
  19. 4thMummy

    4thMummy Gast

    man weiß ja nicht mal genau ob schwerst behinderte noch so klar denken können, wie vor dem unfall. stell dir vor es wäre so und man weiß wie man vor dem unfall war und jetzt kann man nur noch liegen, sich nicht bewegen, muss gefüttert werden, ich stelle mir das soooo schrecklich vor.das ist doch wie gefangen im eigenen körper. das ist doch nicht lebenswert, kann ich mir nicht vorstellen.

    und wegen dem down syndrom! ich bin ehrlich, ich würde so ein kind nicht bekommen. und wieso? schau dir die welt an, die kinder sind arm weil sie doch immer irgendwo gehänselt werden. ob so ein kind ein unbeschertes leben führen kann, da bin ich mir nicht sicher. ich würde es nicht packen wenn jemand mein kind doof anklotz oder blöde bemerkungen macht, mein armes kind. lebenswert ist das leben schon, viele von ihnen leben ganz normal, bei meiner mama wohnt einer, der geht sogar arbeiten. aber ich wäre dem nicht gewachsen.
     
  20. Schwesterl

    Schwesterl Gast-Teilnehmer/in

    So in etwa sind meine Gedanken dazu. Sollte ich selbst in so eine Situation kommen, weiß ich nicht wie ich reagieren würde. Gott sei Dank übernimmt die Entscheidung der Arzt. Ich möchte sie nicht treffen müssen. In so einer Situation will man natürlich dass alles für das Kind getan, dass so lange wie möglich reanimiert wird, in der Hoffnung dass alles gut ausgeht, no na net. Und das ich mein Kind liebe, egal in welchem Zustand es aufwacht und immer für es da bin, ist wohl selbstverständlich.
     

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