1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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keine Chancen im Büro...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von mauki24, 18 April 2012.

  1. das erfordert wohl eine Bewußtseinsbildung bei Einzelnen.
    Solange es genug Menschen gibt die hier verführbar sind, wird es auch funktionieren.
    Viele kommen erst drauf welchen Preis sie bezahlen, wenn sie mitten drin sind.
     
  2. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in

    Ich arbeite grundsätzlich "nur" 25 Stunden, bin aber phasenweise sehr oft (1 bis 2mal/Woche) im Ausland, die dabei unweigerlich anfallende Mehrzeit (ein durchschnittlicher Tag auf DR geht von 5:30 bis 22:45 Uhr), kann ich aber in ZA konsumieren und hab daher mind. 10 "Urlaubswochen" im Jahr, was gerade im Sommer (wo von Anfang Juli bis Mitte September so gut wie keine DR anfallen) sehr fein ist. Mein Mann arbeitet durchschnittlich 35 Stunden und ist im Monat 1 bis 4 Tage auf Dienstreise (Westösterreich), wobei er seine Termine weitgehend frei vereinbaren kann, während ich an vorgegebene Termine, die oft erst Tage vorher bestätigt werden gebunden bin. Auch er kann einen Teil seiner Mehrstunden als ZA konsumieren, aber eben nicht alle. Für die Firmen ist wichtig, dass wir trotz TZ maximal flexibel sind, für uns ist es wichtig, trotz TZ interessante Aufgaben zu haben.

    Wir jonglieren tw wie die Weltmeister, haben aber gsd eine Oma die im Notfall einspringen kann und ein gutes soziales Netzwerk im Kindergarten, wo wir uns mit 4 anderen Familien abwechseln um uns gegenseitig zu unterstützen/entlasten. Es gibt Zeiten, wo es furchtbar stressig wird, alles unter einem Hut zu bekommen, dafür haben wir streckenweise wieder sehr viel (Frei)Zeit.
     
  3. Achja, und es ist natürlich ein Gender-Thema.
    Männer sind tendenziell verführbar für Machtpositionen (hier meine ich auch finanzielle Macht) und Frauen verzichten tendenziell (und wundern sich dann, warum sie keinen Vormittags- Bürojob kriegen).
     
  4. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

     
  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

     
  6. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Du denkst noch immer lokal und nicht global!
    Es geht ueberhaupt nicht um verfuehrbarkeit in europa und es ist kein genderthema sondern simple weltwirtschaftsarithmetik.
    Eine wirtschaftsaufschwung in asien und eine verbesserung der lebenssituation in afrika fuehrt zu einem abschwung in europa. Es ist nicht unendlich viel da und daher geht es in richtung nivellierung. In china nur mehr max 15h arbeitszeit pro tag, daraus folgt aufweichung der maxarbeitszeit in europa auf 12h usw.
    Wir sind keine insel der seligen, die sich ihr kleines, feines leben zimmern koennen, wir leben arbeitsplatztechnisch im globalen wettbewerb. Dieses bewusstsein muss sich mal durchsetzen und realisiert werden.
     
  7. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

     
  8. Ich bemühe mich schon, global zu denken. Aber ich bin keine Wirtschaftsexpertin.
    Ich bleibe dennoch dabei, dass das Profitdenken auch mit "Verführbarkeit" der Menschen zu tun hat und dass es auch ein Genderthema ist.
    Dass unsere welt komplex geworden ist, ist eh bekannt.
    Alles auf die Weltwirtschaft zu schieben, da bin ich aber nicht dabei.
     
  9. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    45 Autominuten von Wien entfernt wohnen aber die Hochqualifizierten längst nicht mehr, die sind ja auch nicht blöd und haben ihr Land schon Richtung Westen/gutbezahlte Jobs verlassen, das musste ein Unternehmen, in dem ich mal beschäftigt war, schmerzlich feststellen, man wollte "billige" Progerammierer anheuern und es waren keine zu bekommen, die, die Arbeit suchten, konnten maximal in C+ programmieren. In diesen Ländern herrscht ja inzwischen auch in verschiedenen Branchen Arbeitskräftemangel und ein Geburtenrückgang, der höher ist als bei uns.
     
  10. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das Erschreckende ist, dass Vieles nicht einmal so komplex sondern einleuchtend kausal ist. Der IT-Mensch auf den Philippinen, dessen Vater noch 3 Euro pro Tag durch Müllsammeln verdient hat, kriegt leuchtende Augen, wenn er dir erzählt, dass er nun 3 Euro pro Stunde verdient und dass er seiner Familie damit ein echtes Haus wird bieten können.
    Du kannst jetzt sagen, der wurde verführt, aber im Endeffekt hat dieser Mensch nur ein anderes Verständnis von familären Aufgaben, nämlich Versorgung.
    Wir haben uns nur an viele Dinge einfach gewöhnt, was für diese Menschen eine Errungenschaft darstellt. Und Programmieren kann der meist genausogut wie ein Österreicher....

    PS: Ich leugne nicht das Genderthema, aber es ist in diesem Zusammenhang m.M.n. ein sekundärproblem, über das ich mir liebend gerne Gedanken machen würde, weil ich dann das Primärproblem gelöst hätte: Nämlich wie überhaupt ausreichend vernünftige Job im Land bleiben.

    Dieses Unternehmen war dann aber sehr kurzsichtig. Programmieren lässt man v.a. in Ostasien. Via Bratislava deckt man "nur" den Österreichmarkt ab.
    Und ja, im Westen ist es schon deutlich besser. Salzburg oder München haben eine völlig andere Arbeitsmarktsituation als Wien.
    D.h. du kannst selbst gen Westen gehen oder du wirst vom Osten gedrückt.
     
  11. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

     
  12. So ähnlich hats ja bei uns auch angefangen.
    Aber es ist halt "verführerisch":) sich dann auch noch ein Auto dazu leisten zu können, und dann noch ein zweites, und eine geräumige Garage dazu, und Urlaub (erst einmal im Jahr, dann noch Skiurlaub dazu und Fernreisen).
    So läßt sich die Liste fortsetzen.
    Aber ja. Schön ist dieser Luxus. Ich mag ihn auch. Man muss halt auch den Preis dafür im Auge behalten.
    Den Preis für unseren Wohlstand zahlen ja auch Menschen auf anderen Teilen der Erde.
     
  13. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Genau das meinte ich mit
    Und da setzt das Kernproblem an. Wir können ein tolles Leben haben UND Zeit für unsere Familien haben, wenn wir bereit sind die restliche Menschheit auszubeuten und zu versklaven.
    Andernfalls werden wir unser jetziges Niveau verlieren und bald nicht mehr darüber diskutieren, ob nun die Hausarbeit wirklich 50/50 aufgeteilt ist, sondern eher über Dinge unterhalten wie: wie lange das geflickte Dach noch halten wird und wie wir es beschweren, damit es beim nächsten stärkeren Wind nicht davonfliegt.
    Das ist der andere Preis, den dann wir zu zahlen haben.
     
  14. Das ist wohl die Umbruchphase durch die wir durch müssen, wenn sich was verändern soll.
    irgendwann sind de Häuser dann nicht mehr so gross und das Zweitauto nicht mehr selbstverständlich.
    Ich glaube schon daran, dass sich die Werte verschieben werden, über kurz oder lang.
     
  15. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Soll sich wirklich etwas verändern? Ist das wirklich im Interesse von uns (Westeuropäern)?

    Zuerst werden die Häuser kleiner, dann werden die Wände dünner und schliesslich hast du Wellblechhütten wie sie noch immer in weiten Teilen Rumäniens üblich sind.
    Wir diskutieren über Jobs, die suboptimal mit Familie zu vereinbaren sind, meine Studenten diskutieren darüber wie sie überhaupt irgendeinen Job kriegen sollen.
    Ja, die Werte verschieben sich, aber eher die Bedürfnispyramide nach unten denn nach oben.

    Ich denke, dass unsere Generation in den Augen unserer Kinder und Enkelkinder als Generation der Versager und Weicheier in die Geschichte eingehen wird und es da kein Verständnis für humanistische Aspekte geben wird. Weil wir es voraussichtlich nicht schaffen werden, Wohlstand und Macht in Europa zu halten und das ist untrennbar verbunden.
    Weil wir zugesehen haben, wie die USA und China mit protektionistischer und teils aggressiver Politik ihre Wirtschaftsinteressen sichern, während Europa nur diplomatische Noten schreibt. Europa müsste schon lange eine Form der Rekolonialisierung betreiben um Wohlstand (ja, auf Kosten anderer!) zu sichern.
    Ich gestehe jedem zu seine Interessen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu sichern, nur Europa spielt im Moment die Rolle des Idioten und unsere Kinder und Enkelkinder werden die Rechnung zahlen müssen.
     
  16. Das sich gegen vermeintliche Feinde innerhalb wehrt, und die wahre Gefahr nicht erkennt?
     
  17. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Wehrt sich Europa überhaupt gegen irgendetwas? Alleine das halte ich für ein Gerücht.
    Wehren oder Agieren bedeutet für mich Worte UND Taten. Letzteres nehme ich nicht wahr.
     
  18. da kann ich nicht widersprechen. Leider. Politik wird mittlerweile mit Rhetorik verwechselt. und selbst die ist häufig schlecht.
     
  19. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Leider :(
    Schau ein simples Beispiel aus der nahen Vergangenheit.
    Der Aufstand in Libyen. Fürchterliche Massaker. Was passiert? Europa´s Staatsspitzen appellieren an M. Gadaffi "von Massenvergewaltigungen Abstand zu nehmen und sich zu mäßigen." :vogelzeig:

    Deutlich bessere Reaktion wäre ein 24h Ultimatum gewesen und nach Ablauf eine demilitarisierte Zone zum Schutz der Zivilbevölkerung zu schaffen. Weil "Solch Greueltaten vor der Haustür Europas nicht tatenlos hingenommen werden können..."
    Da hätte die UNO sofort ein Mandat hergegeben und wenn nicht, hätte sich trotzdem jedes Land, das die Aktion kritisiert hätte, massiv in die Nesseln gesetzt.
    Dass infolge dieser demilitarisierten Zone Europa einen Brückenkopf gehabt hätte und sofort exklusiv mit der neuen Regierung in Kontakt getreten wäre, wäre ein "zufälliger" Nebeneffekt gewesen und dass dann die meisten Aufträge für den Wiederaufbau europäischen Firmen zugefallen wäre einschliesslich Öllieferverträgen hätte niemand torpedieren können....
    Also Wirtschaftsprotektionismus zu betreiben heisst nicht automatisch alle Werte für die Europa steht zu verraten. Verstehst du, was ich meine?
     
  20. Grundsätzlich schon. Ich war gerade in Amerika und schätze seitdem vieles in Europa noch mehr.
    Ich vermisse aber auch einiges das ich drüben hatte.
    zb die Ladenöffnungszeiten und die Kundenorientierung.
    Der Umgang mit Wissen und Information ist wiederum erschreckend.

    Da gibts aber gegenseitige Ressentiments. Die Amerikaner sind auch gespalten, was Europa betrifft (soweit sie es kennen:)).

    Aber die Werte sollen wir uns schon behalten. Die machen uns Europäer nämlich aus.
    Schon eine komische Spaltung. Amerika- Wirtschaftsorientierung, Europa- Werteorientierung ??
     

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