Katastrophale Nichtbeherrschung der deutschen Rechtschreibung

Wir liefern gerade den Beweis dafür, dass Schwanzvergleiche nichts spezifisch Männliches sind. Aber ehrlich, wir sind eleganter und selbstironischer dabei als die meisten Burschen, oder? :roflsmiley:

 

und wir riechen besser :zaub:

 

euer "schwanzvergleich" ist zweifellos eleganter und interessanter als so manches andere.

ich gehöre zur generation der "neue rechtscheibung verweigerer". ich mache meine fehler nach der alten norm, schreibe daß statt dass, die schiffahrt schreibe ich mit zwei f und nicht mit drei. auch das ph für das f ist mit lieb und teuer. rechtschreibung hat etwas mit respekt gegenüber dem angeschrieben zu tun. ebenso die richtige interpunktion. dazu gibt es eine kleine gechichte.

aufstand in ungarn. ein paar aufständige werden gefangen genommen. man verständigt kaiser franz-josef und fragt was zu tun sei. er läßt eine depesche absetzen mit dem inhalt:

wartet nicht hängen bevor ich nach budapest komme.

jetzt war der empfänger der depesche verwirrt. da fehlt doch was?

wartet nicht, hängen ... oder wartet, nicht hängen ...?

 

meiner auch ich befasse mich auch wissenschaftlich damit!

 

määähh, auch schafe müssen manchmal schlafen

 

ich gehörte auch lange zur neuenrechtschreibungsverweigerungsfranktion da ich nun aber auch deutsch unterrichten muss, ist es halt nicht mehr so einfach... leider... aber die neuen ß/ss regeln finde ich super, aber das wars dann auch schon.

 

an der uni setzen wir uns ja normalerweise (da kenn ich aber auch andere institute ) mit den neuesten wissenschaftlichen erkenntnissen auseinander. gerade aktuell tut sich auf diesem gebiet wirklich sehr viel, gerade im bereich deutsch als fremd-/zweitsprache, sprache ist ja nicht nur ein kommunikationsmittel, sondern auch ein teil von kultur und identität und gerade da wird auch angesetzt. sprache entwickelt sich (mit seinen normen, also nicht dass mir da jetzt jemand kommt, dass sie sich dahingehend entwickelt, dass der genitiv abgeschafft und dativ und akkusativ das gleiche sind ), aber auch die sie begleitenden wissenschaften.
wir wird schon regelmäßig schlecht, wenn ich ältere publikationen lese (auch schon aus den 90ern), wenn ich mit leuten rede oder welche im fernsehen höre, die diesbezüglich die letzten 10 (und meistens sogar 40) jahre ignorieren.
und wie zerlina schon gesagt hat, gerade in den GeWis tut sich ständig so viel, es öffnen sich ständig neue forschungsfelder, die man nicht ignorieren darf!!!

 

Ich schreibe zwar neue deutsche Rechtschreibung, weil ich erstens sie mal beruflich brauchte und mir angewöhnt habe und zweitens mir so leichter tu, wenn ich die Hausübungen der Kinder kontrollieren soll bzw. die roten Anmerkungen der Lehrpersonen auf ihre Richtigkeit hin überprüfen möchte. Die Kinder jammern ja gleich mal wegen diverser Ungerechtigkeiten und die kann ich ja nur bestätigen oder falsifizieren, wenn ich weiß, warum die Lehrerin/der Lehrer dies oder jenes anstreicht.
Aber die permanente Kleinschreibung, auch im Internet oder per SMS stört mich deutlich mehr als die alte Rechtschreibung! Sogar in meinen SMS tippe ich korrekt groß geschriebene Wörter, soviel Zeit muss sein, für mich jedenfalls!

 

echt? ich bin ja hypersprachsensibel, aber im internet + am handy ist mir das egal (wie du siehst), und mein sprachsensibilitätssensor ist übertrieben hoch aber ich finde es interessant, wie unterschiedlich manche da sind. vielleicht sollte ich auch mal darüber nachdenken, ob ich mir das abgewöhnen soll...

 

Nein, brauchst du nicht! Meine Rede- und Schreibweise gilt eh als total antiquiert. Ich verwende im täglichen Sprachgebrauch sogar Wörter wie "pfleglich" und keiner versteht mich. Oder meine Kinder rollen nur die Augen über meine uncoolen SMS. Nur lg für "liebe Grüße" habe ich mir angewöhnt, also ist meine Konsequenz eh am aufweichen

 

Mir war das bis vor einiger Zeit auch egal, aber dann ist mir aufgefallen, dass mir beim Lesen diese ständigen Fehler, die sich dann bei den Leuten einschleichen (Adjektive groß, hauptwörtlich gebrauchte Verben klein...) auf die Nervem gehen, weil es manchmal das Verständnis beeinträchtigt. Ich schreibe sogar SMS mit Groß- und Kleinbuchstaben.

 

sms schreib ich auch mit großbuchstaben. fehler in der groß- und kleinschreibung pack ich auch nicht, also wenn, dann alles konsequent klein und da auch nur im internet (bei mir sind es nur die foren), auf facebook z.b. und bei e-mails sowieso wird korrekt geschrieben.

 

cool! ich bin z.b. eine genitivsprecherin. ich hasse es, wenn jemand genitivpräpositionen ohne genitiv verwendet (das ist nur bei genitivlosen dialekten (!!!, nicht ugs o.ä.) legitim )

 

Ja, das höre und spreche ich auch lieber wie "früher", obwohl ich zugebe, dass es im Dialekt, den ich ja spreche, oft "gesprissen" klingt.
Aber sogar mir fällt auf, dass die Gefahr besteht, schleißig zu werden. Neulich machte ich hier im Forum einen peinlichen Akkusativfehler und kam erst drauf, als es nicht mehr zu ändern war. Das wäre mir vor 10 Jahren sicher nie passiert! Allerdings hat mich auch keiner wegen des Fehlers ausgelacht oder mich damit im Faden mit den beliebtesten Fehlern zitiert:boes:

Die Regel, die mir in der neuen Rechtschreibung am meisten abgeht, ist die, dass sinngemäß verwendete Phrasen groß geschrieben werden, die im übertragenen Sinn gebraucht werden, aber klein. Wie bei "im trüben fischen". Das schreibt man ja heute immer groß, da sträubt sich bei mir noch alles.

 

Ich habe meine eigene Rechtschreibregel. Ich verwende die alte Regel, habe von der neuen nur die SS/ß-Regel ob kurz oder lang ausgesprochen übernommen. Ich liebe den Genitiv. Beistrichregeln halte ich nur zu 80% ein - die habe ich nie völlig beherrscht. Alles was irgendwie so klingt als ob es hauptwörtlich gebraucht wäre, würde ich am liebsten groß schreiben, lass es nur bleiben, wenn es mir vom Schriftbild her seltsam vorkommt. Ich gehe meist nach der Optik. Schade, dass das nicht die neue Regel ist.

Mein Kind geht in die 2. Klasse - ein Dilemma für mich. Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich "Spagetti" lese. Die Optik stimmt da nicht.

 

Es spricht sich dann auf Italienisch auch ganz furchtbar aus

 

Da wär es schlichtweg falsch.
Außerdem könnten sie dann ja auch gleich Schpagetti schreiben lassen oder Schbageddi.

 

Bring sie nur nicht auf die Idee!
Ein Kinderbuch haben wir daheim, da steht "Grisli" für den nordamerikanischen Bären drin, ich lese dann immer "Grusli", weil es mich so gruselt

 

Mich reißt´s auch bei "Gämsen". Entweder "Gemsen", oder im Dialekt "Gams" - aber "Gämsen"... grusel, obwohl, wenn man das vom Dialekt herleitet...