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Katastrophale Nichtbeherrschung der deutschen Rechtschreibung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 18 Dezember 2011.

  1. agnellina

    agnellina tabula rasa

    So ist es, deswegen meine ich ja auch: Suffix "-ig" wird in Deutschland korrekt "-ich" gesprochen, wohingegen in Österreich, ebenfalls korrekt, Auslautverhärtung praktiziert wird. Jeder Ansatz, der ÖsterreicherInnen ein "-ich" vorschreibt, ist mir zu normativ. Man stelle sich österreichische RadiomoderatorInnen vor, die "Könich" sagen.
     
  2. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    leider ist es immer noch so, dass das österreichische deutsch als eine art dialekt, umgangssprache, minderwertig, u.ä. betrachtet wird. deutsch ist eine plurizentrische sprache, genauso wie das englische. das britische englisch ist ja auch nicht richtiger als das amerikanische...
    in österreich heißt es eindeutig -ig!!! alles andere wäre lustich :D
     
  3. agnellina

    agnellina tabula rasa

    :D:D:D:D:D
     
  4. beides ist korrekt ist wohl der beste ansatz dabei. korrekte hochsprache ist nunmal -ich, ausgesprochenes -ig wäre maximal lokalkolorit.

    (parallele zum englischen: weder ist britisches englisch richtiger als amerikanisches, noch falscher. aber beide färbungen sind nicht korrektes hoch-englisch. genauso ist das im deutschen. deutschland-deutsch ist nicht richtiger oder falscher als österreichisches deutsch. hochsprache (nach siebs) is der einheitliche standard mit wenigen lokalen unterscheidungen, bei denen weder das eine noch das andere falsch ist, bloß gebräuchlicher - zb das wort geste und die endung -ig)
     
  5. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    schau, ich weiß nicht, woher du dein wissen beziehst, aber theodor siebs ist ja wohl ein bisschen (!!!) veraltet, der herr ist seit ca. 70 jahren tot. ich beziehe mein wissen aus aktuellen wissenschaftlichen quellen (und unterrichte es auch). es gibt KEINE deutsche hochsprache! es gibt österreichisches deutsch, deutschländisches deutsch und schweizer deutsch, keines davon ist ein dialekt, sondern es sind gleichberechtigte varietäten.
    auf wikipedia gibt es ein paar hervorragende artikel zu diesem thema, die eigentlich state of the art sind:
    [ame]http://de.wikipedia.org/wiki/Standarddeutsch[/ame]
    [ame]http://de.wikipedia.org/wiki/Plurizentrische_Sprache[/ame]
    korrekte ist -ich in deutschland und -ig in österreich, das hat mit lokalkolorit gar nichts zu tun.
    im englischen sind z.b. sowohl color als auch colour korrekte schreibweisen und das wort "past" kann sowohl pAst, als auch pÄst gesprochen werden, das eine ist amerikanischer standard, das andere britischer und beides ist korrektes englisch.
     
  6. Bussibaer

    VIP: :Silber

    Da stimme ich dir zu. Ich habe nur ein Problem, dass manche hier einfach alle in einen Topf werfen, die Rechtschreibprobleme haben und sie als Idioten bezeichnen, die keine Matura "verdienen"...(hab dementsprechendes Post ja zitiert...), einfach dass vorschnell Menschen in Kategorien eingeteilt werden wo sie nicht hingehören....

    Es gibt (leider) viele viele ungebildete Menschen, denen Rechtschreibung einfach vollkommen egal ist und sich nie die Frage gestellt haben, warum es wichtig sein könnte, sie zu beherrschen...das ärgert mich auch....
     
  7. meine quelle gebe ich öffentlich nicht preis ;)

    aber siebs ist DAS standardwerk für deutsche hochsprache, tatsächlich. egal, wie lang er schon tot is!

    die bühnensprache, die schauspieler in jahrelanger arbeit lernen und perfektionieren, sowie die mediensprache fußen in der hochsprache, die siebs zugrunde liegt. alle schauspieler, moderatoren und sonstige in den medien sprechenden menschen sollten diese können (tun sie aber oft leider nicht oder nur rudimentär), und zwar egal, ob sie ursprünglich aus österreich, deutschland oder der schweiz kommen - wenn sies richtig machen, hört man ihre herkunft nicht mehr. ob man das dann im beruf tatsächlich so einsetzt oder zwengs der glaubwürdigkeit sehr wohl absichtlich seine herkunft durchklingen lässt - können sollte mans in jedem fall in diesen berufssparten.
     
  8. leelee

    leelee Gast

    Zweiteres halte ich für ein Gerücht, ich bin mit Dialekt aufgewachsen und Fallfehler passieren mir so gut wie nie.
     
  9. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    ok, das versteh ich, aber so wars auf keinen fall gemeint! es geht hier tatsächlich um rechtschreibresistente nichtlegastheniker!
     
  10. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    die moderne sprachwissenschaft und germanistik hat ja jetzt nicht besonders viel mit der bühnensprache zu tun :D die bühnensprache ist ja ein eigenes register, mit dem ich mich aber überhaupt nicht auskenne...
    aber hier gehts ja um die geschriebene, aber auch gesprochene, angewandte sprache. in der sprachvermittlung wird übrigens sehr großer wert auf die unterscheidung der sprachzentren gelegt.
     
  11. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    ich finde das auch immer :boes:, dass dialektsprecherInnen des schlechten sprachgebrauches bezichtigt werden. wir sind dialektsprecherInnen aus überzeugung und es ist mir sehr wichtig, dass auch mein sohn meinen dialekt spricht und gerade solche haben häufig ein gutes sprachgefühl.
    die falschsprecherInnen und -schreiberInnen sind meistens solche, die mit ihren kindern besonders schön sprechen wollen, ohne selbst aber die kapazitäten dafür zu haben...
    bei diesen dialekt-threads hier im forum sind v.a. jene gegen dialekte, deren rechtschreibung nicht besonders prickelnd ist und die dann weitere threads eröffnen: bitte um hilfe bei hausaufgabe! heißt es dem oder den?
    es gibt zwar deutsche dialekte, die nur einen dativ kennen, aber in dativ/akkusativdialekten ist ein ebensolcher fehler genauso ein fehler wie in der hochsprache!
     
  12. laverne

    laverne Gast-Teilnehmer/in

    meine geliebte grossmutter war eine einfach frau, die dialekt gesprochen hat.
    wobei, und das fand ich immer lustig, sie ganz exakt den jeweils falsche fall verwendet hat. also bei dativ und akkusativ.
     
  13. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Aber so ein normativer Zugang ist hoffnungslos altmodisch, das würden wohl selbst die meisten hochbetagten LinguistikprofessorInnen heutzutage so empfinden. ;)
     
  14. wenn jemand behauptet, stadt und statt würden unterschiedlich ausgesprochen, muss ich nunmal mit ausspracheregeln antanzen, wurscht, worum sich das eigentliche threadthema dreht ;)

    is nicht altmodisch, so isses nunmal :)
     
  15. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Das müsste Gott nachweislich höchstselbst diktiert haben, damit ich es kaufe. :cool:
     
  16. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    bei punkt ein hast du völlig recht :D
    aber beim 2. muss ich dir wieder mal widersprechen... denn so ist es überhaupt nicht!!!
    auch in der linguistik geht gott sei dank immer wieder mal was weiter!
     
  17. leute, das is mein beruf, ich weiß schon, wovon ich red, in echt jetzt und ohne fingerüberkreuz ;)
     
  18. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich arbeite auch damit.
    Und Wissenschaft heißt eher Fragen stellen als Antworten diktieren, so viel hab ich mir von der Uni-Zeit gemerkt. Nix is fix, schon gar nicht in der GeWi. :D
     
  19. sigst, daher kommen unsere unterschiedlichen zugänge: ich bin praktikerin, keine gstudierte :D;)
     
  20. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich bin eine Gschtudierte, die in der Praxis steht. :p

    Schaf, gib mal Mäh, und wo bist du daheim? :D
     

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