1. Reden wir miteinander ...

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Jede zweite junge Frau wäre gerne Hausfrau, wenn der Mann genug verdient

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 23 Mai 2011.

  1. mcw

    mcw Gast


    Das ist für mich nur zeitlich begrenzt eine schöne Vorstellung, aber nicht für mehrere Jahrzehnte.
     
  2. mcw

    mcw Gast

    Ich halte es für "natürlich" wenn Kinder so viel wie möglich Nähe und Kontakt zu beiden Eltern haben, aber auch lernen eigenständige und soziale Wesen zu sein.
    Und es geht ja in dem Thread nicht darum, dass die Frauen gleich nach der Schwangerschaft wieder voll berufstätig sein sollen, wenngleich es auch das gibt, aber für erstrebenswert erachten das wohl die meisten nicht.
    Wie ich schon öfters geschrieben habe, Frauen gingen früher durchaus auch arbeiten, nur leider waren sie dabei trotzdem oft abhängig vom Mann. Die Beweggründe für Emanizipation sind vielschichtig und nicht auf einen Faktor zu reduzieren. Es ist jedenfalls die falsche Einstellung, wenn man das Gefühl hat "arbeiten gehen zu müssen".
    Ich kenne übrigens nicht gerade wenig Frauen, die mit 40 oder später egal welchen Job angenommen haben, sie waren glücklich, einfach wieder mal hinauszukommen, weil ihnen zuhause die Decke auf den Kopf gefallen ist und das nach 10 oder mehr Jahren Kinderbetreuung. Die Wunschvorstellungen, die man im Kopf hat vonwegen Freizeit ohne Ende und tun und lassen können was man will, sind in der Realität dann doch ganz anders.
    Und zwar ganz unabhängig vom Einkommen, wie ich anmerken möchte, nicht umsonst beginnen auch diverse prominente Frauen nach einem kurzfristigen Ausstieg wieder mit ihren Berufen (z.B. Julia Roberts), oder suchen sich welche (Vic Beckham).
    Natürlich kann man jetzt anführen, dass diese nicht 40 Stunden im Supermarkt arbeiten, sondern die Arbeit eher in Richtung Zeitvertreib, bzw. Selbstverwirklichung geht, aber gerade letzteres kann man durchaus anstreben, wenngleich es mit der Realisierung dann oft mehrere Jahre dauern kann, bis man von solchen Jobs auch wirklich leben kann. Aber es ist nie zu spät dafür, eine Bekannte von mir ist mit 43 aus dem "Tretmühle" ausgestiegen (vorher sehr gut bezahlter Job in Führungsposition), hat mit dem Ersparten zuerst einmal langen Urlaub gemacht, danach zwei Jahre lang Kurse in einem Bereich, der sie sehr interessiert hat (alternative Medizin/Heilungsmethoden) und kann jetzt mit Ende 40 wieder gut von dem leben, was sie macht, weil sie es gerne und mit Liebe macht und zudem Leute helfen/heilen kann. :)
    Darum finde ich persönlich diese Perspektivlosigkeit der Jungen am erschreckendsten, man kann immer damit beginnen, etwas in Angriff zu nehmen und sich und die Bedingungen unter denen man lebt, neu erfinden. Gerade wir in Mitteleuropa haben dieses Geschenk, dass wir sehr viele Möglichkeiten haben und nur einen Bruchteil davon ergreifen. Und das ist der eigentliche Skandal.
     
  3. Q

    Q Gast

    Das ist offenbar der Agit-Prop-Gegensatz zur Thread-anlassgebenden Studie.
     
  4. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Wohl eher nicht:

    [ame="http://sciencev1.orf.at/sciencev1.orf.at/science/news/145701.html"]Schuler traumen von Kleinfamilie und Berufserfolg - ORF ON Science[/ame]

    Gruss
    Manuela

    PS: Wenn ich den Begriff Agit-Prop-Gegensatz richtig gedeutet habe
     
  5. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Aber selbst wenn ich jetzt - sagen wir mal halbtags arbeiten würde, dann hätte ich ganz genau die gleichen Probleme ... und wenn es soweit ist, kann ich mir immer noch den Kopf darüber zerbrechen, was ich tun werde.
    Mir ist finanzielle Unabhängigkeit - und die wäre ich auch mit einem eigenen Gehalt nicht - nicht so wichtig, wie die körperliche, geistige und zeitliche Freiheit.

    wenn ich arbeite, dann soll es sich zumindest rechnen.




    weil, wie schon erwähnt, in unseren Ausbildungsbereichen der Lohn so unterschiedlich ist, dass ich mit meinem Gehalt (selbst bei einer 40 Stundenwoche) nicht einmal die Miete bezahlen könnte.

    Vielleicht hängt es auch ein bisschen von der Freizeitgestaltung ab: ich könnte mir das gut und gerne auch noch die nächsten 20 Jahre so vorstellen. Es gibt noch so viel, was ich sehen möchte, was ich lernen will. So viel Ausbildungen, die ich noch machen könnte.

    Ganz ehrlich, ich habe den ganzen Tag so viel zu tun. Ich hätte und habe nicht die geringste Ahnung, wie ich das alles neben einem Job erledigen und machen könnte.
     
  6. mcw

    mcw Gast

    @margrat: wenn du deine zeit in ausbildungen steckst, frage ich mich halt, warum du nicht das verlangen verspürst, das erworbene wissen in taten umzusetzen. und du hast ja offensichtlich die freiheit lernen zu können, was du möchtest, insofern hättest du dann doch auch die möglichkeit, etwas zu machen, was dich erfüllt und dir nicht nur geld, sondern auch anerkennung und energie bringt.
    und nochmal meine frage: warum ist es für dich ganz selbstverständlich, dass dir dein mann deine freiheiten finanziert, die verantwortung für eure finanzielle zukunft völlig an ihm alleine hängt, er den gesamten druck diesbezüglich hat? womit hat er das "verdient"?
     
  7. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in


    deine lebensgestaltung muß dir überlassen bleiben.
    dennoch halte ich persönlich ein solches abhängigkeitsverhältnis zu meinem partner für gefährlich: du bist defacto von ihm finanziell abhängig, er aber nicht von dir. das ist ein ziemliches ungleichgewicht.

    ich persönlich würde es auch als sehr unfair erachten, wenn sich mein angetrauter auf meine kosten selbstverwirklichen würde, während ich zur familienfinanzierung genötigt wäre.
     
  8. Q

    Q Gast

    Ich seh das irgendwie zweigeteilt:

    Abstrakt gesprochen gebe ich MagratGarlick schon Recht, dass Erwerbsarbeit einfach Freiheit und Lebenszeit verschwendet und daher nicht einzusehen ist, dass man ihr nachgehen sollte wenn es nicht notwendig ist.

    Andererseits wurden ja (ganz bewusst) die gesellschaftlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen so gestaltet, dass die Freiheit einen sehr hohen Preis hat, nämlich die Abkoppelung von sämltichen Sozial- und Versorgungssystemen, mit einer wesentlichen Ausnahme, nämlich dem Unterhaltsanspruch nach Scheidung.

    Aber: Erwerbsarbeit als "Freiheit" zu sehen, das legt schon einen Haufen Fragen nahe:
    a) wenn man die "Abhängigkeit" von einem Lebenspartner als Beschränkung der eigenen Freiheit erlebt - warum tut man sich dann mit so einem Menschen zusammen?
    b) wenn häusliche Versorgungsarbeit und Betreuung von Kindern etwas ist, was so schrecklich ist, dass ständig Abgrenzungskämpfe darum führen muss, wer das machen "muss" und wer Lohnarbeit nachgehen "darf" - warum hat man dann Kinder, warum schafft man sich dann arbeitsintensive Häuser an?
    c) wenn nur Erwerbsarbeit identitätsstiftend ist - warum ist es dann erstrebenswert reich zu sein (nämlich so reich, dass man wirklich keiner mehr nachgehen braucht?)
     
  9. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Das Ungleichgewicht würde aber auch bestehen bleiben, wenn ich arbeiten gehen würde, denn sein Gehalt läge gut beim 3 bis 4fachen von meinem. - Und zusätzlich hätte ich das Kopfweh: was ist mit den Kindern, wenn sie krank sind? Wer sorgt dafür, dass Aufgaben gemacht werden, wer bringt sie zu ihren sportlichen Events.
    Und vor allem, wo bleibe ich?

    Stimmt, das ist unfair. Nur, wie gesagt, würde er auch, wenn ich arbeiten ginge, die Hauptversorgungslast tragen.
     
  10. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    vor allem bedeutet für mich Erwerbsarbeit nicht Freiheit ... :eek:

    Und lieber bin ich von meinem Mann finanziell abhängig, als von irgendeiner Arbeit, die ich als Gefängnis betrachte.
     
  11. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in

    meine persönliche einstellung dazu ist, dass ich mich und alle meine nachkommen (natürlich inkl. fbh und alimente) immer selbstversorgen können will. alles andere macht mich unrund. ich will immer in der lage sein können die beziehung zu beenden ohne finanziell ruiniert zu sein. aber klar ist: unser beider lebensstandard würde dadurch sicher sinken, wenn auch nicht ins bodenlose, und meiner würde wahrscheinlich mehr sinken als seiner.
     
  12. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    wenn es nicht anders geht, kann ich das ja, .....es ist ja nicht so, dass ich als dummes Weibchen daheim sitze und das Nest verschönere.
    Wenn es nicht anders ginge, dann würde ich sicher mit einer meiner Ausbildungen auch einen Job finden.
     
  13. asoisdes

    asoisdes ind
    VIP: :Silber

    Manche Menschen erfüllt schon das Lernen allein, und sie sind so frei, auf Anerkennung durch andere verzichten zu können.
    Energie? Mein Job zB ist einer, wo ich nicht sicher sagen kann, dass der Energieverlust meinerseits nicht größer ist als der Energieschub, den er bringt.
    Manche Männer "zahlen" gern dafür, eine Frau zu haben, die entspannt und weicher ist als eine toughe Karrierefrau. Das ist Geschmackssache. Jedem Topf sein Deckel.
     
  14. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Die Zahl von verbitterten, biestigen, geistig unflexiblen, total überforderten, unreifen, grantigen evtl putzsüchtigen oder tratschsüchtigen Hausfrauen, die ständig mit ihren Kindern herumkommandieren und auf sie einschimpfen... Hm, die will ich gar nicht schätzen.
    Aber da da eh auch häufig ein sehr despotischer, unguter und frauenverachtender Mann dazugehört, hast du schon Recht mit Töpfen und Deckeln.
    Manchmal lässt sich der Mann aber auch scheiden, weil die Frau eben nicht so entpsannt und weich ist, wie er sich das dachte...


    Ich kenne nur wenige entspannte, glückliche Hausfrauen. Da ist überall viel Geld, eine Haushälterin, viele Hobbies der Frau und zusätzlich eine gute Ausbildung dahinter.
     
  15. mcw

    mcw Gast

    Ich erachte es für eine Illussion, dass reiche Mensche keinerlei Erwerbstätigkeit mehr nachgehen, ab einer bestimmten Vermögenssumme ist es ohnehin Arbeit pur, diese einigermaßen zu verwalten/anzulegen und zu vemehren.
    Ich kenne erstaunlich wenig Menschen, die nicht gerne noch mehr Geld hätten und zwar unabhängig davon, wie viel/wenig sie gerade faktisch besitzen. Und woher kommt die Vorstellung, dass reiche Leute nichts tun? :confused:
     
  16. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in


    da habe ich nichts dagegen, wenn es so für beide paßt.

    leider wird hierbei gerne übersehen, dass die frau kaum sicherheiten hat: während er sich ein flottes nebenleben "leisten" kann, wäre für sie eine schuldige scheidung der absolute ruin. unterhaltsleistungen verliert die geschiedene frau übrigens schnell: einer bekannten hat der exmann nach 30 gemeinsamen jahren und drei gemeinsamen kindern mit ihr als hausfrau nach der scheidung einen detektiven hintergeschickt, der herausgefunden hat, dass sie in einer neuen lebensgemeinschaft wohnt. und pfutsch war der unterhalt (der "neue" kann sie ja jetzt erhalten, obwohl er das eigentlich nicht kann).
    absicherungen sind hier auch kaum übger eheverträge möglich.

    jede zweite ehe geht schief.
     
  17. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    weil es doch immer mehr zu lernen gibt.

    Das was ich mache erfüllt mich. Anerkennung im Beruf? Wie schaut die aus? Dass mir ein Chef sagt, dass hast du gut gemacht?
    Ich finde es lässig, wenn ich am Ende des Semsters meine Noten sehe: da weiss ich, was ich gemacht habe. Oder wenn ich auf eine Arbeit, die ich geschrieben habe, eine gute Note bekomme. Das taugt mir.
    Ich fühle mich voll bestätigt, wenn ich wieder ein Abschlusszeugnis in der Hand habe. Das finde ich toll.
    Denn das habe ich für mich erreicht. Nicht für irgendeine Firma.
    Und die Energie hol ich mir aus mir selber und in dem ich mich von Energieräubern möglichst befreie. Und ein Job, bei dem ich bei strahlend blauem Himmel drinnen sitze, ist definitiv ein Energieräuber.

    Er hat gerne diese Verantwortung.

    Würde ich arbeiten, dann hätte im Prinzip keiner etwas davon:
    er würde trotzdem Arbeiten müssen, um Miete und Leben zu finanzieren - oder wir müssten alle unseren Lebensunterhalt massiv hinunterschrauben.
    Die Kinder müssten fremd betreut werden, was zu bezahlen wäre.
    Mein persönlicher Lebensstandard würde massiv sinken, ich wäre total unzufrieden.
    Das einzig positive daran wäre, ich könnte es rechtfertigen eine Putzfrau und Köchin einzustellen und diese von meinem Geld bezahlen. So gibt es wirklich kein Argument für diese beiden.
    Wenn ich allerdings, Kinderbetreuung Putzfrau und eine Köchin hätte - was bliebe mir dann von meinem Gehalt? :confused:
    Ich hätte genauso kein Geld und keine Freizeit mehr - das klingt wie tot. :eek:
     
  18. asoisdes

    asoisdes ind
    VIP: :Silber

    Ich kenne eine einzige Rein- Hausfrau in meinem Alter (da ist wirklich mehr als genug Geld vorhanden, und sie ist nicht frustriert). Karenzbedingte Berufsfreistellung nehme ich aus.
    Hausfrauen sind so gut wie ausgestorben, glaube ich.
     
  19. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Das ist eine interessante Überlegung.

    Ich weiß auch keine wirkliche Antwort darauf. :D

    Ich finde Erwerbsarbeit super, weil man etwas für die Gesellschaft macht, weil man sich selbst damit versorgt etc. Ich sehe Arbeit in der Grundidee schon auch als sinnstiftend - dass die meisten Arbeiten aber nur begrenzt sinnvoll sind, bzw dass man nicht immer den tieferen Sinn dahinter sehen kann, ist mir auch klar.
    Und das mit der Unfreiheit und mangelnden Selbstbestimmtheit in der Arbeit wird kaum jemand abstreiten können. Nicht nur als Dienstnehmer, auch als Unternehmer(in) ist man irgendwie unfrei, weil von Kunden abhängig.

    Ich finde Familienarbeit wunderschön, liebe es mit den Kindern zu sein-
    Aber es kann manchmal schon sehr eintönig und auch einsam sein, wenn man immer nur langweilige Arbeit (putzen, kochen etc) macht und immer nur von geistig Unterlegenen umgeben ist. Und Kinder sind einem geistig unterlegen.


    ... Knifflig. :D
     
  20. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich kenne einige.


    Aber es stimmt, in einer Genereation über unserer ist es häufiger. Oh, und die sind verbittert.
     

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