1. Reden wir miteinander ...

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Im falschen Beruf - was tun?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Konkylie, 13 April 2011.

  1. Lovis

    Lovis Gast-Teilnehmer/in

    Eine Bekannte von mir hat Medizin fertig studiert und ist dann mehr und mehr draufgekommen, dass sie es nicht mag, bzw. dass sie die Distanz zum Leid nicht halten kann, das sie sieht und nicht abschalten kann. Sie hat in ihrer Karenzzeit LA Biologie/Chemie studiert und ist jetzt Lehrerin.

    Ich selber habe letztes Semester aus Interesse ein paar Vorlesungen (andere Fächer) besucht - ein volles Studium neben Familie und Geldverdienen wäre für mich der direkte Weg ins Burnout.
     
  2. Konkylie

    Konkylie Gast-Teilnehmer/in

    Hab ich schon. Leider wird dort ein Studium der Elektrotechnik vorausgesetzt. Oder zumindest HTL, ist doch eher techniklastig das Ganze.
     
  3. Konkylie

    Konkylie Gast-Teilnehmer/in

    Bewundernswert, deine Bekannte.
     
  4. kira

    kira Gast-Teilnehmer/in

    Okay.. und wenn du einen Biomedizin- oder Medizintechnik / Med.-Informatik-Master berufsbegleitend , 4 Semester machst? die sind für mediziner an sich "offen" von den zugangsbedingungen her (konkretes hab ich nur auf der fh wien seite gefunden, ist aber auch auf den unis ähnlich angeblich) ... das würd dich zumindest mehr in richtung naturwissenschaft/technik/forschung bringen vom berufsfeld her?

    zB http://www.technikum-wien.at/studium/master/tissue_engineering_and_regenerative_medicine/

    http://www.technikum-wien.at/studium/master/biomedical_engineering_sciences/zugangsvoraussetzungen/
     
  5. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in


    Kann man als DGKS auch in die Pharmazie-Branche wechseln ??? Weisst du das?
     
  6. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Normalerweise ist PKA ein eigener Lehrberuf. Aber probieren kannst du es bestimmt, ich kenne ein paar Leute, die auch ohne diesen Lehrabschluss eine Art PKA- Job machen. Allerdings eher am Land, ich glaube, in der Stadt gibt es genügend PKAs, die in dem Beruf arbeiten wollen.

    LG,
    Glueckskatze
     
  7. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Versteh ich jetzt gar nicht. Warm sollte man Angst haben, zu ihr als Medizinerin zu kommen? Auf mich wirkt sie sehr ehrlich, authentisch, menschlich. Und das ist schon mehr an Persönlichkeit, als viele Ärzte in sich tragen, auch wenn sie fachlich gut sind.

    Und, denkst du allen ernstes, in der Pflege wäre es einfacher ??? Sorry, aber ich ärgere mich grad ein kleines bisschen.

    Die heutige Struktur von Spitälern wird immer menschen-verachtender. Immer mehr Patienten, immer mehr operieren, immer schneller in kürzerer Zeit. So siehts aus. Roboti bis zum Burn-out. Und dann wirst du einfach ausgetauscht gegen Leute, die noch "frisch" sind.
    Patientenbetreuung individuell? Zeit haben für Gespräche oder umfassende Anamnseseerhebung, egal ob medizinisch oder pflegerisch? Denkste!

    Menschlichkeit für das Personal? Denkste! Keine Pausen, permanenter Druck, immer freundlich sein, selbst wenn man zittert vor Hunger oder bis am Nachmittag noch nicht aufs Klo kam. DAS ist die Realität. Und zwar für Medizin wie Pflege.

    Bedauerlich. Ich hoffe, es beschweren sich immer mehr Patienten über dies sbeuterischen Tempowahnsinn, denn das ist das Einzige, was hilft. Äusserst du als Angestellter Misstände, bist du schnell selbst der Misstand.
    Leider.

    Icvh bin immer öfter am Überlegen, ob ich meinen Job wechsle. Obwohl ich Schwester aus Berufung bin und meinen Job liebe. Aber das was derzeit abgeht, ist mM nach nicht mehr normal und kann auf Dauer nicht gut gehen.

    Ich verstehe die TE sehr gut und auch ihre Bedenken über ihren schweren Beruf. Dennoch denke ich nicht, dass sie grundsätzlich nicht dafür geeignet sei. Die Umstände bzw. Rahmenbedingungen sind einfach sch****e.

    Leider kündigen meist die echt guten und talentierten Vertreter unserer beider Berufsgruppen und orientieren sich um. Weil sie nämlich auch diejenigen sind, die spüren, dass einges sehr falsch läuft in unserem kranken System. Und nicht, weil sie selber schlecht wären. Vielleicht sind sie einfach nur ZU menschlich.
     
  8. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Danke vielmals! Wie du an meinem letzten Post sehen kannst, bin ich auch schon ziemlich sauer bzw. müde und denke sehr oft über eine Um-Orientierung nach.
    Und ich wohne am Land ;)

    Sorry an die TE, dass ich ihren Thread "missbraucht" habe, um mir Luft zu machen. Aber meine Finger juckten zu sehr.
     
  9. ndr

    ndr Gast-Teilnehmer/in

    Aber ein HTL Abschnluss (Kolleg oder Abendschule) wär wahrscheinlich unkomplizierter nachzuholen und dauert nur 2 Jahre?
     
  10. kira

    kira Gast-Teilnehmer/in


    es dauert ein medizin-technik oder biomed-studium auch nicht länger. es müsste eben ein artverwandtes studium sein, damit sie mit möglichst wenig oder keinen auflagen ins master quer-einsteigen kann.. oder andernfalls ein 6-semestriges bakk-studium (möglichst artverwandt damit sie sich etwas anrechnen/streichen lassen kann).


    die frage ist trotzdem wie sie die 2 jahre finanziell überbrückt, oder ob sie das (abendschule, studium) neben dem job noch schafft. ich habe nämlich einen flexiblen vollzeitjob neben dem studium... und ehrlich gesagt ist das trotzdem wirklich einfach nur hart. es war aber auch mit 20-30 h relativ hart , da es doch immer wieder im job mehrstunden oder ähnliches gab...... auch meine schwester die an der fernuni hagen neben dem 30h job jus studiert, klagt über fehlende freizeit und nicht-vorhandene wochenenden. ;)
    auch wegen job ists problematisch: meine schwester mit hak-ausbildung arbeitet nebenher 30h in einer bank,.. ich mit einem htl abschluss bzw. mittlerweile einem einschlägigen bsc. arbeite als systemadministratorin/technikerin. wie und ob man als medizinerin teilzeit arbeiten kann: keine ahnung,... möglicherweise wäre ein klassischer studentenjob nebenher eine idee....? aber ich stelle mir auch den studiums-kompatiblen job - als ärztin - eher schwierig vor.

    wie auch immer:
    wenn sie es wirklich unbedingt will , schafft sie es bestimmt. es ist halt vom aufwand her in der zeit wirklich hart....2,3,4 jahre können sich erfahrungsgemäß ziehen wie kaugummi. man muss halt persönlich wirklich abwägen ob einige jahre mit 18-20 stunden tagen und wochenenden mit durchlernen das angestrebte ziel wert sind.
     
  11. immerdiese

    immerdiese Gast-Teilnehmer/in

    ich finde die Frage: "was will ich arbeiten und zu welchen Rahmenbedingungen" die allerwichtigste, ein weiteres Studium garantiert noch lange keinen Traumjob. Also erst mal schauen, was Du wirklich gerne machen würdest, und dich dann bei den Personalverantwortlichen von Firmen in dieser Branche erkundigen, welche Einstellungsvoraussetzungen sie haben. Es gibt doch eine größere Bereitschaft, engagierte Quereinsteigerinnen eine Chance zu geben, als man denken könnte :)

    Empfehlen kann ich dir auch das Buch: "what colours are my parachute" - gibt es natürlich auch in deutscher übersetzung, genauen Titel weiss ich jetzt nicht.

    Alles Liebe, viel Kraft!
     
  12. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich bin absolut entsetzt über das, was ich hier lese. :(:(:(

    Wie kann so was überhaupt legal sein, solche Arbeitszeiten?? :eek:

    Mich wundert, dass tw. in den Medien und in der Politik aus jedem Schaß ein handfester Skandal gebastelt wird - das hier IST ein Skandal gewaltigen Ausmaßes, warum redet niemand drüber??
     
  13. Clemi

    VIP: :Silber

    Es war vor einigen Jahren schon einmal ein großes mediales Thema. Anlass war, soweit ich mich erinnere, ein Streit um die Rufbereitschaften der Ärzte, aber seither hört man wirklich nix mehr. Und das ist wahrscheinlich schon an die 10 Jahre her...
     
  14. Clemi

    VIP: :Silber

    nochmal an die TE: wäre es, anstatt komplett umzusatteln, ev. eine Option, noch eine Facharztausbildung dran hängen, z.B. Zahnärztin, und sich dann selbstständig machen?
    (ich selber denke mir nämlich manchmal, dass ich, wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte, gerne Zahnärztin geworden wäre..., aber dazu ist es zu spät und habe leider kein medizin-studium, sondern ein anderes;)).

    Natürlich kostet die Eröffnung einer Praxis erst einmal Geld, aber später lässt sich da sicher auch Teilzeit arbeiten.
     
  15. ndr

    ndr Gast-Teilnehmer/in

    Ja, und es garantiert auch nicht dass das dann das richtige ist nur weil du beobachtest dass jemand anderer damit glücklich ist.

    Ich find deine Arbeitsbedingungen wirklich skandalös, liebe TE, aber ich würde wirklich in mich und vielleicht auch zu einer guten Berufsberatung gehen. Ich war vor der Geburt meiner Tochter auch beruflich schwerstens überfordert und hab oft gedacht hätt ich doch einen anderen Beruf dann könnt ich auch mal Feierabend machen. Jetzt denke ich dass ich meinen Beruf an sich eigentlich mag und arbeite daran die Bedingungen dahin gehen zu verändern dass ich arbeiten kann und nebenbei auch noch leben. Weil 60-80 Stunden die Woche das ist auch meinem Kind gegenüber unverantwortlich. Das ist natürlich nichts gegen das was du ertragen musstest aber ich kann deine Gedanken trotzdem verstehen.
     
  16. goggolori

    goggolori Gast-Teilnehmer/in


    bei uns in der steiermark wurde vor einigen jahren ein neues arbeitszeitgesetz für ärzte eingeführt, nur an den kliniken haltet sich kein mensch daran.

    ausnahmen gibt es immer...:boes:

    theoretisch dürften und müssten wir nach einem wochenenddienst am montag um 8.00 heimgehen, in wirklichkeit ist man froh, wenn man um 15.00 das haus verlassen darf...:rolleyes:

    wobei, es gibt auch einige löbliche ausnahmen, häuser, in denen wirklich geschaut wird, dass keine überstunden gearbeitet werden, und wenn, werden diese überstunden dann sogar bezahlt ...:eek:;)
     
  17. Maritina

    VIP: :Silber

    Zahnarzt ist schon länger kein Sonderfach mehr, sondern ein völlig eigenes Studium. Da kannst nichts dranhängen. Die Übergangsfristen sind vorbei. Da müsste sie jetzt Zahmedizin studieren und könnte sich sicherlich einiges anrechnen lassen. Aber dennoch ein Riesenaufwand....
     
  18. Sonne34

    Sonne34 Gast-Teilnehmer/in

    liebe TE,
    ich hab grad soooo lang am handy geschrieben, dann ists mir abgestuerzt ;)
    werd dir morgen vom computer aus schreiben. ich grueble seit wochen ueber eine jobalternative, auch heute nacht und dein posting enthaelt alle meine gedanken. es tut so gut, nicht allein zu sein mit seinen gedanken/ gefuehlen
    / zweifeln.
    mein toechterchen meldet sich grad, ich schreib morgen weiter!
    lg sonne
     
  19. Mama32

    Mama32 Gast-Teilnehmer/in

    Schweigepflicht.

    Angst vor Konsequenzen für den Einzelnen.
     
  20. Maritina

    VIP: :Silber


    Nun, GANZ so ist es auch nicht. Eine gewisse Anzahl von Nachtdiensten machen die Ärzte ja auch ganz gern; bessern sich ja dadurch ihr Einkommen erheblich auf (auch wenn die diesbezüglichen Regelungen variieren zwischen den Bundesländern und KH-Trägern).
     

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