Ich bin entsetzt!

Du kannst und darfst das nicht mit einer Angststörung vergleichen, puschl, obwohl bei derartigen Erkrankungen immer viel Angst im Spiel ist!
Aber: Auch Du würdest Dich fürchten, wenn der Liebe Gottpersönlich mit Dir spricht und Dir sagt, was Du zu tun hast. Und Du würdest es tun.

Meschen mit derartigen Erkrankungen LEBEN in einer ANDEREN WELT und bemerken das nicht.
Man wird Ihnen unbehandelt Nie ausreden können,
dass das Telefon nicht abgehört wird
dass die Stimmen nur sie selber hören.
Diese Menschen sind nicht zugänglich für Erklärungen, das gehört zum Krankheitsbild.

Anzeichen gibt es manchmal ganz feine, die fast keiner vorher bemerkt. Sicher bemerkt es kein Außenstehender. Maximal ganz nahestehende Personen, die dem Menschen wirklich lange kennen. Und die werden oft ausgedodelt, was sie denn hätten.
Klitzekleine Wesensveränderungen und plötzlich macht es "klick".
Im Nachhinein lässt sich dann oft manches unverständliche Verhalten einordnen.
Aber da ist es dann zu spät.

Weibi67

 

Is echt sinnlos, mit dir zu diskutieren. Leb weiter in deiner Schwarz-Weiß-Welt. Was mich nur wundert, du hast so den Durchblick und verschwendest deine Zeit hier im Forum. Eigentlich könntest du deine Dienste (z.B. im Bereich der Symptomfrüherkennung) auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wo doch alle anderen keine Ahnung haben.

*kopfschüttel*

lg
paprika

 

Sag geht's noch? Hab ich was von Freibrief gesprochen?

lg
paprika

 

puschel eins muss ich schon anbringen: du hast von psychischen erkrankungen bzw. psychischen ausnahmesituationen in etwa so viel ahnung wie von impfen.
und nochmals zu deinem ersten absatz: es ist kein freibrief, es gibt höchstens strafminderung oder wenn ein dementsprechenden psychiatrisches gutachten vorliegt eine haftanstalt für geistig abnorme rechtsbrecher.

tötung unmittelbar nach der geburt ist wieder ein sonderfall.

 

Neurose und Psychose sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, aber solche Feinheiten muss Puschel nicht wissen.

 

du fühlst dich völlig normal, du merkst nur, dass deine umgebung sich seltsam verhält.
du kommst drauf, dass dein mann ein dämon oder sowas sein muss und deine kinder von fremden mächten kontrolliert werden. dass die anderen dir nicht glauben werden ist dir klar, aber du weißt ja dass du recht hast!
also musst du handeln. du musst dich und dein leben schützen, deinen kindern kannst du nicht mehr helfen, denn es sind nicht mehr deine kinder, nur noch ihre körper. und dann legst du los.... .

und nun eine wahre begebenheit zu diesem thema: meine mutter war felsenfest davon überzeugt, dass ihr mann sie vergiften möchte. sie hat nur besondere sachen mehr gegessen, das andere (vermeintlich vergiftete) bekamen wir zum essen. sie fühlte sich dabei jedoch völlig normal, die anderen, eigentlich nur mein vater- und natürlich wir, weil wir ihr es nicht glaubten-, waren ihrer ansicht nach nicht normal.

 

Ja, geht so halbwegs, danke der Nachfrage. Und bei dir, ist dein Agressionspotenzial etwas erhöht?
Deine Erklärungen sind für manche Betroffene vielleicht nicht ganz nachzuvollziehen. (Solltest als psychologisch geschulter Mensch an sich wissen ).

 

Ja, wenn ich so einen Unsinn lese, schon.

Ja, und ich hab auch meine Hypothesen dazu, warum das so ist, brauchst dir keine Sorgen machen.

lg
paprika

 

puschel du verstehst es nicht.
wo liegt dein problem? unkenntnis über extreme psychische störungen?
weißt was! wahrscheinlich braucht die frau jetzt wirklich jemanden der ihr die schulter tätschelt und ihr hilft damit fertig zu werden was sie voraussichtlich in einer ausnahmesituation getan hat, sie muss damit leben und das wird mit sicherheit nicht leicht.

ich habe übrigens einmal eine frau in den arm genommen die ihr kind geschlagen hat. und zwar aus dem grund, weil eines ihrer kinder tags zuvor gestorben ist, sie war in einer totalen ausnahmesituation und das kind welches später geschlagen wurde kam dem bügeleisen zu nahe, sie hatte angst schrie das kind an und schlug mit der hand zu kind wurde zuvor weggestellt und dann die frau geknuddelt.

es gibt immer situationen die so extrem sind, dass man nicht mehr klar denkt.

 

ja.
danke.
aber im falle einer postpartalen depression spricht wohl kaum gott mit dir

aber egal, im grunde geht es darum, daß einige wenige hier nicht verstehen wollen, daß eine psychcische erkrankung menschen dinge tun lässt, die ein gesunder bene nicht nachvollziehen kann.

aber: man muß es ja nicht nachvollziehen, nur verstehen und akzeptieren, daß es so ist.

 

Nee, aber es gibt auch wahnhafte postpartale Psychosen, da könnte schon jemand aus dem Off Handlungsanweisungen geben.

Da hast Du leider soooo recht.

Bambina, das kannst Du doch nicht verlangen - VERSTEHEN oder auch noch AKZEPTIEREN, weil das passiert denen, die hier am lautesten ins Rachehorn tröten, doch niemals. *ironie off*

 

hm. ja.

 

Schön langsam mach ich mir welche, so ein Widerspruch in sich, ob das auf lange Sicht noch gut gehen wird, na, schau ma mal!

 

Doch, auch das gibt es.

Es macht mich hilflos zu sehen, wie manche Menschen mit diesem Thema umgehen, auf soviel Unverständnis zu stossen.

Eines vom Schlimmsten, was ich diesbezüglich erlebt habe, war eine Frau, die - zum 3. Kind schwanger - ihre beiden großen Kinder (grausamst) erschlagen hat. Stimmen hatten ihr es befohlen.
Sie kam in eine geschlossene Anstalt, das Baby kam auf die Welt als sie dort war.

Irgendwann kam sie wieder zu sich und sie hatte nur noch einen Wunsch: Zu sterben.
Es ist ihr gelungen. Als die Visite zwei Räume weiter war, hat sie sich mit dem Leintuch erhängt.

Und wisst ihr was?
Ich bin ihr ihren Frieden immer noch willig.

Das ist jetzt Jahrzehnte her, ich war noch ein Kind (8 Jahre) damals.
Trotzdem war mir immer klar, dass die Frau krank gewesen ist.

Weibi67

 

Für alle dies nicht richtig verstanden haben. Ich spreche hier nicht von Kindsmörderinnen, sondern von Kinderschändern (der wurde ja gleich in einem der ersten posts als Erklärungsversuch herangezogen ).

 

du, es passiert ja auch im kleineren rahmen: man hat depressionen (sagen wir mal leichte bis mittelschwere), ist im tiefen, schwarzen loch, kommt morgens nicht aus dem bett, weiß nicht, was lachen bedeutet und versteht nicht, wozu man überhaupt aufstehen soll.
und dann bekommt man zu hören:" geh, reiss dich ein bissi zsamm, egh spazieren, beweg dich, sei doch nicht so negativ"
jo.
somit wundert es mich nicht, daß es leute gibt, die bei so heftigen dingen, wo ein weiteres menschenleben involviert ist, kein verständnis aufbringen wollen.
oder können, was weiß ich.

 

ok, hier, auch wenn da sicher auch eine störung vorliegt, tu ich mir wahnsinnig schwer, meine gefühle im zaum zu halten.
für mich (möglicherweise irre ich) ist es einfach ein unterscheid.

 

Das Hauptproblem, was ich sehe, ist, dass psychische Erkrankungen stigmatisiert sind und es ausgesprochen schwierig ist, sie aus diese Bäh-Ecke herauszubringen. Wenn sie als "normale" Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck angesehen würden, wäre es um einiges leichter Verstehen zu wecken.

Zusammenreißappelle bei Depressiven sind nur eines der Symptome dieser Stigmatisierung. Bei der Depression kommt noch dazu, dass viele Leute davon reden, sie hätten eine, dabei reicht deren Tief kaum für eine depressive Verstimmung. Andererseits werden dafür Leute mit echten endogenen Depressionen übersehen.

Ich habe in einer kleinen Stadt studiert, dort waren einige (schwer) psychisch kranke Menschen stadtbekannt, was für diese Menschen durchaus nicht nachteilig war, weil sie nämlich oft in noch gut behandelbarem Zustand wieder in der Psychiatrie "landeten", wenn sie mal wieder abrutschten. Das war von kurios (für die Umwelt) bis tief traurig, aber da fanden sich Leute, die geholfen haben (und wenn sie nur in der Psychiatrie angerufen und Bescheid gesagt haben). In der Großstadt fehlt diese Art Umfeld völlig, auf dem Land wird's gern tot geschwiegen ("Man hat so etwas nicht.").