Hilfe! Brauche dringend Rat! Erbschaft

Sehr direkt und unverblümt Deine Antwort...

Heißt das im Klartext, Du würdest an unserer Stelle die Verzichtserklärung unterschreiben?!?

Ich könnt mir vorstellen, daß Du einen Teil der Geschichte falsch verstanden hast, weil Du ja schreibst, wenns ums Erben geht, sind wir geldgeil...
Nicht wir, sondern die Schwiegereltern sind an uns mit der Bitte/Forderung herangetreten, daß wir eine Verzichtserklärung unterschreiben sollen...

Und klar gehts um viel Geld, Immobilien bedeuten ja auch Geld, vorallem sind es wirklich ertragreiche Immobilien. Was die 10.000 betrifft, die können sie halt im Moment leicht locker machen, mehr nicht. Es besteht aber noch genügend anderes Vermögen, wenn vielleicht nicht in Bargeldform... Mit diesen 10.000 wollen sie uns nur den Verzicht schmackhaft machen. Ich meinte damit nur, wenn es ihnen nur daran liegen würde, daß diese 4 Liegenschaften nicht verkauft werden müßten, das wäre auch dann nicht der Fall, weil es mit Sicherheit KEIN Problem darstellen würde, den Pflichtteil meinem Mann auszubezahlen!!

Uns gehts hier aber weniger ums Geld als vielmehr ums Prinzip! Wir haben nun unsere Entscheidung bereits getroffen, nämlich wir machen folgendes und zwar vorerst mal garnichts. Verzichten könnten wir ja immer noch, sollte es so sein. Wir wollen niemandem Steine in den Weg legen, aber so gehts eigentlich auch nicht.

Wir müssen auch weiterdenken, wir haben Kinder, es geht auch um deren Zukunft, Bildung, etc. Ich könnt mir vorstellen, wenn wir verzichten, würden die eines Tages mal zu uns sagen: "Ward Ihr denn deppart, daß Ihr das gemacht habt?! Papa hatte eine lieblose Kindheit und dann habt Ihr da auch noch kleinlaut beigegeben, nur weil Ihr so stolz ward! Habt Ihr nicht an uns gedacht!"

 

Hallo!

Das Ganze läßt sich nicht so einfach erklären, versuche es aber mal in ein paar Worte zu fassen:

Mein Mann war als letztes von 5 Kindern ein ungeplantes und unerwünschtes Kind. Das wurde ihm nicht nur oft gezeigt, sondern auch oft gesagt. Mein Mann hat es ihnen aber auch nicht leicht gemacht, er hat sich dem Familiensystem immer quer gestellt, er hat nicht die Schulen besucht, die man von ihm wünschte, hat als einziger nicht studiert, keine Instrumente bzw. Fremdsprachen gelernt, er hat nur einen "normalen" Beruf, hat die Frau geheiratet, die er wollte, lebt als einziger nicht mehr zu Hause (jedoch sind alle über 30), hat als einziger Kinder, etc. Eine ziemlich verkorkste Familie, wenn man so will. Er hat sich als einziger davon befreit.

Der Kontakt wurde nicht durch einen Streit abgebrochen, sondern ist der Kontakt von beiderseiten stillschweigend zum Erliegen gekommen. Dazwischen gabs zwar ein paar halbherzige Versuche zur Versöhnung (auch beiderseits), aber es wurde nie so recht was draus. Erst kurze Zeit nach der Geburt unseres 2. Kindes letzten Sommer gabs wieder "normale", als höfliche Gespräche ohne Sticheleien. Wir freuten uns sehr darüber, sollten doch unsere Kinder auch ein 2. Paar Großeltern haben.

Was wir also jetzt von dieser Aktion zu halten haben, weiß ich nicht so recht. Sicher ist es kein ernstgemeinter Versuch zur Versöhnung bzw. werden damit wieder alle Versöhnungsversuche zunichte. Für meinen Mann ists natürlich im Moment dementsprechend schwer, ich denke aber, daß er jetzt vielleicht imstande ist, einen entgültigen Schlußstrich zu ziehen.

Vielen Dank auch für Deinen Zuspruch weiter unten!
LG

 

Klar ist es egoistisch, nicht auf sein Erbe verzichten zu wollen!!! Aber darum gehts ja, das war die eigentliche Grundfrage, wärd Ihr so egoistisch, daß Ihr den Verzicht ablehnt, oder würdet Ihr den Verzicht annehmen!!!

Rein rechtlich ist es ja das Recht meines Mannes, auf sein Erbe zu bestehen, niemand kann ihn zu einem Verzicht zwingen und grade bei so einem lächerlichen Angebot... Was jedoch auch nicht heißt, daß mein Mann das Erbe im gegebenen Fall annehmen wird, von ihm aus gesehen, würde er vom momentanen Standpunkt aus gesehen, zugunsten seiner Geschwister verzichten, die haben ja mit der Grundgeschichte nichts zu tun.

Die Frage ist also auch, kann man das vom gesellschaftlichen Standpunkt aus machen. Gewinnt man dadurch an Respekt, wenn man verzichtet?! Kann man damit was am Familienzoff kitten?! Oder bleibt man das, was man bisher war? Der Außenseiter! Der Sündenbock! ???

Was würdet Ihr also machen? Was würdest Du machen?

Wir haben uns entschieden! Mein Mann wird den Verzicht nicht unterschreiben! Denn wenn er unterschreibt, bleibt der Verzicht unwiderruflich!!! Wie gesagt, verzichten könnt er immer noch, jedoch ist es - finden wir - noch zu früh, das zu entscheiden!!

lg

 

Ich denke nur, was können die Kinder dafür, noch dazu die einzigen Enkelkinder die meine Schwiegis haben, das versteh ich nicht und seh ich auch nicht ein. Daß sie ihrem Sohn den Pflichtanteil nicht gönnen ist eine Sache, aber die Kinder haben doch wohl garnichts mit den Streitereien zu tun. Noch dazu haben wir sie ihnen nicht verwehrt, ganz im Gegenteil, wir würden uns freuen, wenn unsere Kinder auch von väterlicher Seite Großeltern hätten!

Auch wir haben uns schon ein bisserl was geschaffen, wenn auch wie jeder Normalbürger auch mit Kredit. Uns gehts trotz Kredit finanziell gut, sind also weder auf die 10.000 noch auf eine Erbschaft in der Zukunft angewiesen!

 

Erstmals vielen Dank für alle, die mir geantwortet haben und auch für den vielen Zuspruch!

Da heute das 2. Gespräch zwischen meinem Schwiegervater und uns stattgefunden hat, kann ich Euch etwas mehr berichten bzw. wie mein Mann seine Meinung vertreten hat und die Reaktion darauf:

Mein Mann hat auf die Frage, wie wir uns entschieden haben, geantwortet, daß er noch immer nicht weiß, was er von dieser ganzen Aktion halten soll, daß es ihn nur darin bestätigt hat, daß er für sie immer schon ohne Wert war. Er hat auch gesagt, daß er es schade findet, weil sie damit zeigen, daß sie an einer Versöhnung garnicht ernsthaft interessiert sind. Und auch, daß, wenn sie ihn als Sohn verleugnen, auch seine Enkelkinder verleugnen. Weiters hat er gesagt, daß er den Verzicht NICHT unterschreiben wird, weil er lieber möche, daß sie sich das mit sich und ihrem Gewissen ausmachen sollen, was er und seine Kinder ihm wert sind...

Und dann kommts, die Reaktion, war alles andere als erwartet, positiv! Sein Vater meinte, daß sie schon eine Versöhnung möchten, daß er sich auch darüber bewußt ist, daß alle Fehler gemacht haben und daß seine Frau eine sehr schwierige Frau ist, die sich immer ein Feindbild sucht...

Das ganze Verzichts-Thema wird also vorerst mal ruhen. Er war sich darüber bewußt, daß er mit dieser Idee etwas vorschnell war... Sein Vater meinte zwar, daß für ihn erbschaftsmäßig nicht mehr viel vorgesehen ist, aber mein Mann ist darauf jetzt garnicht näher eingegangen, weil er und ich auch finden, daß es dafür noch viel zu früh ist.

Wie es weiter gehen wird, wird also die Zukunft zeigen müssen. Ich bin jedenfalls sehr froh, daß die beiden mal wieder richtig reden konnten. Ob seine Mutter je dazu bereit sein wird, kann man nicht sagen, aber ich denke, daß damit sicher schon mal ein sehr großer und ehrlicher Schritt zur ernsthaften Versöhnung gemacht wurde!!!

Vielen Dank nochmal fürs Zuhören
Catsine

 

Muß zugeben, daß Du es eigentlich sehr direkt auf den Punkt gebracht hast!!!

Unsere erste Reaktion war freilich auch, na dann unterschreiben wir halt, wir brauchen das Geld nicht unbedingt, und auf diese komische 10000 Euro Abfindung würden wir aus Stolz verzichten. Trotzdem haben wir gesagt, wir wollen uns das noch in Ruhe ausreden.

Dann haben wir überlegt, was würde es für einen Unterschied machen, ob wir den Verzicht nun unterschreiben oder nicht, würde es was an der Versöhnung beschleunigen bzw. an der Beziehung verändern, warum wollen die das jetzt so auf die Schnelle, warum hat das nicht Zeit?! Gehts ihnen nur darum, uns rauszuhaben oder stehen da ernsthafte Absichten dahinter(!?!). Was bringt uns das für Vorteile, wenn wir unterschreiben? So ein Verzicht ist ja unwiderruflich, es ist noch zu bald! Auch wenn wir den Löwenanteil den Geschwistern durchaus vergönnen würden, aber ein gänzlicher Verzicht! Und wenn einem rechtlich gesehen ca. eine Mio. zusteht, dann fängt man schon mal zum Überlegen an!!!

Ich denke auch, daß die meisten, so wie wir, entschieden hätten, diesen Verzicht NICHT zu unterschreiben!

Deshalb bin ich froh, daß mein Mann das den Schwiegis beibringen konnte - ohne daß es zum totalen Streit kam! Wie sich das ganze dann entwickelt, wird die Zeit zeigen müssen! Ob er dann am Tag X noch was vom Kuchen abkriegt oder nicht, ist uns im Moment nebensächlich! Ich denke aber trotzdem, daß dieses Thema bestimmt mal wieder auf den Tisch kommt, aber dann gibts vielleicht eine bessere Gesprächsbasis... Ich finde, jetzt sollte einfach mal die Versöhnung im Vordergrund stehen!