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heimunterbringung GEGEN den willen...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lucy777, 5 Januar 2014.

  1. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Das ist hier wirklich ganz anders.
     
  2. hanna59

    VIP: :Silber

    seids froh. von qualifizierter pflege ist man hier teilweise meilenweit entfernt, grad wenns um personen geht, die nicht grad geld haben. da is man eine nummer.

    wenn man aber weiß, welchen druck die pflegerinnen selbst auch ausgesetzt sind, wieviele klienten die an einem tag unterbringen müssen, wundert das auch nicht. in ö ist in punkto pflege noch sehr viel zu tun.
     
    Pipina und lucy777 gefällt das.
  3. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Hier werden wir auch einmal jährlich vom MDK kontrolliert. Unangekündigt. Ein Unterorgan der Kassen. Patienten werden natürlich auch besucht. Und QM müssen wir auch sehr exzessiv betreiben.
     
  4. hanna59

    VIP: :Silber

    sowas wär hier sehr wünschenswert.
     
  5. piscisrabida

    VIP: :Silber

    es ist eine sauerei, einen alten/sterbenden menschen gegen seinen willen in einem heim zwangsunterbringen zu lassen. ein mensch soll in würde und selbstbestimmtheit von dieser welt gehen können. es gibt auch pflegemaßnahmen, mit denen man einer dehydrierung vorbeugen kann, ohne die frau gewaltsam aus ihrem zuhause zu reißen.
    was man aber auch nicht unbedingt muss.
    also auf eine trinkverweigerung mit der maßnahme " demenz diagnostizieren, entmündigen und für immer einweisen" zu reagieren, empfinde ich als respektlos, kalt und grausam. es gibt auch sanftere und respektvollere arten, damit umzugehen. psychologische oder spirituelle betreuung, zum beispiel. oder einfühlsam motivieren. wenn gar nichts nutzt und der mensch einfach nicht mehr trinken will, sollte man das auch respektieren.

    wenn ich mal alt und in der situation bin, hoffe ich sehr dass meine angehörigen mich dann nicht hintergehen und mich selbstbestimmt leben lassen bis zuletzt.

    http://www.nahrungsverweigerung.de/scripts/pall_ernahr.html
     
    Maritina und -Fleur- gefällt das.
  6. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    es gibt leider situationen, wo das nicht geht.
    und wenn du jetzt deine eigene pflegende phase ins treffen führen möchtest - schau mal den preis dafür an, den es dich gekostet hat.
     
  7. trilogie

    trilogie Gast

    ich würde es mir nicht anmaßen, jemandem einen vorwurf zu machen, wenn er einen angehörigen im heim unterbringen möchte. keiner kennt die situation, keiner kann da hineinschauen...
     
    asoisdes und hanna59 gefällt das.
  8. hanna59

    VIP: :Silber

    das kannst du so nicht sagen. jede situation erfordert seine besonderheiten. pflege eines schwer dementen patienten ist eine enorme psychische belastung für die familie. manchmal schlicht nicht möglich, weil man ja von was leben muss und damit arbeiten geht. auch häusliche pflege muss finanziert werden und das nicht zu knapp.

    ich für meinen teil würde es für meine mutter z.b. nicht machen, meine schwiegerleut würd ich nach meinen möglichkeiten selbstverständlich versorgen. da spielt ganz viel mit rein. also nicht vorverurteilen.
     
  9. piscisrabida

    VIP: :Silber

    abseits von einzelpersonen ist es meine allgemeine meinung, dass man niemanden gegen seinen willen in ein heim verfrachten sollte.
    ich versteh schon, dass kaum jemand selber pflegen kann. es gibt trotzdem auch pflegedienste, die zu den pflegebedürftigen nach hause kommen. sowie auch psychologische fachkräfte, die der trinkverweigerung auf den grund gehen können.
    wenn die alte frau daheim nix mehr trinken mag, wird sie im spital wohl auch ned trinken wollen.
     
  10. hanna59

    VIP: :Silber

    auch diese pflegedienste kosten unmengen an geld, meist ist nicht mal ein bruchteil davon von der pension gedeckt und dann ist man gleich mal eine nummer im system. was, wenn diese art der pflege nicht reicht? wenns nicht zu finanzieren ist? dann ist das pflegeheim oft der letzte ausweg.

    ich würde von meinen kindern nicht erwarten, dass sie ihr eigenens leben meiner pflege unterordnen. aber ich sorge dafür schon vor, spare bereits jetzt schon geld für den fall der fälle. damit niemand zum handkuss kommt und ich mir zu gegebener zeit aussuchen kann, wie ich meinen lebensabend verbringen möcht.
     
  11. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Bin auch absolut dafür, den Menschen in seinem gewohnten Umfeld zu lassen, wenn er das möchte. Wenn Kunden von mir gegen ihren Willen stationär untergebracht werden, versterben sie oft sehr schnell.
    Und ich hatte auch schon Kunden, die nicht mehr gegessen und getrunken haben, weil sie einfach nicht mehr leben wollten. Ich war immer sehr froh, wenn die Angehörigen und Arzt das akzeptiert haben.
    Manchmal gibt es aber Situationen, zum Beispiel bei einer absolut notwendigen Rundumbetreuung bei ausschließlich bettlägerigen Menschen, die niemand vor Ort leisten kann, wo eine Unterbringung nicht mehr vermeidbar ist.
     
    lucy777 gefällt das.
  12. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in



    im spital/PH kann man ihr eine infusion geben etc.

    bis jetzt wurde sie dreimal am tag von einem pflegedienst versorgt, aber die können sie nicht zwingen, dass sie zwischendurch das bereitgestellte wasser / tee / saft trinkt.
    die situation eskalierte nach einem darmvirus: wasser verweigert, krankenhaus verweigert, zwingen kann man sie nicht, wegen dem von dir zitierten selbstbestimmungsrecht.

    ergebnis: erst als sie nicht mehr reagierte, rief die krankenschwester die rettung.
    denn es ist ja nicht so, dass der oft geäußerte wille, zu sterben, dann auch wirklich akzeptiert wird.
    lt. arzt war es in letzter sekunde - die frau ist 91.
     
    hanna59 gefällt das.
  13. trilogie

    trilogie Gast

    der pflegedienst kann und darf den willen zu sterben nicht akzeptieren. wir sind vom gesetz her verpflichtet, lebenserhaltende maßnahmen zu ergreifen, ja sogar zu reanimieren, selbst wenn der klient 100 ist und krebs im endstadium hat (jetzt nur als beispiel)
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in



    das verstehe ich sehr gut - ich würde das auch nicht anders wollen, weil das wiederum dem missbrauch tür und tor öffnet (schmiert man die pfleger halt, dass sie "wegschauen" und so".)

    aber wie du siehst, kommt das argument des freien willens - und irgendwann geht´s nimmer zam.

    für mich ist eine klare grenze - ist der mensch noch entscheidungsfähig oder einfach dement.
     
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  15. piscisrabida

    VIP: :Silber

    ist ein mobiles hospiz vielleicht eine lösung? die caritas bietet das gratis an (da gibt es ärzte,schwestern und geistliche). die sind bezüglich sterbewunsch (hat sie den geäußert?) auch toleranter und vermitteln mit den anderen pflegediensten.
     
  16. hanna59

    VIP: :Silber

    ma, ich kenn das. meine nachbarin in der steiermark, auch über 90 jahre alt, lebt ganz alleine in ihrem häuschen und wird 3x täglich vom pflegedienst versorgt. 3x eine gute halbe stunde, 1x wöchentlich eine halbe stunde mehr zum duschen. viel zu wenig. im herbst ist sie gestürzt, anscheinend kurz nachdem der pd in der früh weg war und wurde dann erst mittags gefunden, als der pd wieder da war. in ihrer blutlache liegend, komplett verwirrt und unterkühlt, weil am kalten fliesenboden liegend. aber sie verweigert bis heute eine heimunterbringung. ihre kinder leben in wien, haben beide familie und job. die mutter will nicht weg von daheim, 24stundenpflege ist nicht finanzierbar und auch nicht gewollt von der alten dame. was sollen die denn machen?
     
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  17. trilogie

    trilogie Gast



    es gibt die möglichkeit einer patientenverfügung, dann fallen die lebenserhaltenden maßnahmen weg.

    allerdings...erstens, wie soll ein dementer mensch sowas noch selbst bestimmen? und zweitens...alte menschen wollen meist nicht sterben
     
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  18. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Mit einer Patientenverfügung geht das sehr wohl.
     
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  19. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Doch. Das kommt vor.
     
  20. piscisrabida

    VIP: :Silber

    ich würde in dem fall meine mutter zu mir holen oder zu ihr ziehen. kein job ist wichtig genug (außer man lebt in einem land wo man sonst verhungert oder obdachlos wird), um alte angehörige deswegen so zu vernachlässigen. so wie man sich um kinder kümmern muss, muss man sich ab einem gewissen alter auch um die eltern/großeltern kümmern.
    wenn leute ein baby bekommen, gehen sie auch in karenz. und das geht bei alten leuten auch.

    früher war es für vergreiste menschen ganz normal, bis zum schluss bei ihren familien zu wohnen.
     

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