habt ihr noch vertrauen in die politik ?

Das lässt mich in regelmäßigen Abständen am Sinn der Demokratie zweifeln. (Und jetzt bitte nicht den Churchill bringen!)
Zum Thema: Wer kein Vertrauen hatte, kann auch keines verlieren.

 

Stimmt, z.T.

 

You´re not alone, darling.
Nur was wäre jetzt wirklich eine Alternative? Der Demokratie wohnt halt die Hoffnung inne, dass die vielen Dummen und Ignoranten sich in ihrem Stimmverhalten schlussendlich doch wieder halbwegs ausmitteln. Und auch bei Politikern muss man auf sowas wie "Schwarmintelligenz" hoffen.
Wenn ich jetzt mal kurz nachdenke, fällt mir - für mich persönlich - nur der Alexander van der Bellen ein, den ich als integren, klugen und vertrauensvollen Politiker ansehen würde bzw. der sich im Laufe seiner Politikertätigkeit nicht wesentlich zum Schlimmeren gewandelt hat (von einem hohen Niveau ausgehend). Viele engagierte, die in die Politik gegangen sind, haben bereits nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder das Handtuch geworfen.
Das kann doch kein Zufall sein.

 

Das ist auch kein Zufall.
Demokratie setzt eigentlich ähnlich wie der Kommunismus mündige Bürger und Bürgerinnnen voraus, die hinter der Idee der Demokratie stehen - und bereit sind, sich damit auseinanderzusetzen. Was wir also brauchen wäre 1. ein gesellschaftlicher Konsens über den Wert der Demokratie und 2. ein Bildungssystem, aus dem eben solche mündigen Bürger und Bürgerinnen hervorgehen. Ich sehe das allerdings im Moment nirgends.
Damit will ich nicht sagen, dass dann "alles gut" wird, aber zumindest würde dann Demokratie (wieder?) Sinn machen ...

PS: Mein Söhnchen fragte vor einiger Zeit, ob die Regierung die meiste Macht im Staat hat, weil die die Gesetze machen. Da wurde mir übel und ich musste ihn anlügen, und ihm sagen, dass, ja, wir alle die Macht haben, weil wir die Regierung wählen. Frag mich nicht, wie mies ich mich gefühlt habe, von internationalen Konzernen nichts erwähnt zu haben, ihn letztendlich belogen und die heile Welt vorgespielt zu haben ...

 

Zu Komodowarans Vergleich mit den 17 Joghurtsorten, den ich gar nicht so verkehrt finde, passt übrigens auch das Interview mit Noam Chomsky im letzten Falter, falls das wer gelesen hat ...

 

Ich glaube, dass die meisten am Weg nach "oben" die einstigen Ideale hinter sich lassen. VdB ist da sicher eine Ausnahme.

Mir fällt aber sonst niemand anderer ein...

 

Ich find das immer wieder erstaunlich ... Zeifellos hat er ein hohes intellektuelles Niveau, er verwendet es allerdings hauptsächlich, um Andere "vorzuführen" und lächerlich zu machen. Zu allem eine zynische Bemerkung auf den Lippen zu haben, mag eine bemerkenswerte Gabe sein, allein, dem, der vorn steht und sagen soll, wo es lang geht, nützt sie wenig.

 

Nicht schwierig, dazu ist er nicht weit genug nach oben gegangen ... S. voriges Post.

 

Es fällt mir aber auch auf, wie korrupt eigentlich ALLE sind...

Heute wieder mal eine Anfrage von einer Einkäuferin einer Firma, ob's denn nicht geht, dass ich auf den Preis von einem Angebot, das ich gelegt habe, nicht 100€ drauflegen kann, und ihr die Hälfte in Billagutscheinen mitbringen kann. "wöil des moch ma imma soa".

Tja, ich nicht. Auch wenn ich wirtschaftlich ein leichteres Leben hätte, wenn ich bei den Spielen mitspielen würde.

 

Was hindert euch in die Poltik zu gehen und es besser zu machen - Lokal eine Bürgerinitiative Gründen oder bei einer Partei mitarbeiten ?
Was hindert euch den Stronach anzuschliessen ?
Was hindert euch eine Intitiative gegen/für XY in eurem Ort zu gründen ?

Sudern hilft nix ..

Ich mache die Erfahrung wenn man Menschen anspricht "du hast gute Ideen, ich geben dir die Möglichkeit in unserer Organisation/Verein sie zu verwirklichen" kommt dann ein naja ich sag ja nur und ich will eigentlich nicht

 

Um etwas zu verändern muss man Teil des Systems werden.
Um Teil des Systems zu werden und an eine relevante Position zu kommen, muss man faule Kompromisse eingehen.
Bis man an einer Stelle der Veränderung ist, ist man längst korrumpiert und Teil dessen, das man ursprünglich ändern wollte.

Unser komplettes verfilztes Wirtschafts- und politisches System ist nicht mit den derzeit geltenden Spielregeln zu reformieren und von einem Einzelnen schon gar nicht. Im Übrigen zweifle ich daran, dass eine Verbesserung der Situation tatsächlich positiv aufgenommen werden würde.
Nur ein kleines Beispiel: Hätte man in Ö plötzlich eine Nulltoleranzpolitik und absolute Korrektheit, wäre der Aufschrei in der Bevölkerung ungleich größer, als bei diversen Korruptionsschlagzeilen. Wenn sich ein Politiker wieder selbst bereichert hat, lässt das alle schon ziemlich kalt, wenn man jedoch nicht mehr die Baugenehmigung vom Bürgermeister durch die Überreichung eines Geburtstagsgeschenkes in Kuvertform erhält, dann geht der Blutdruck hoch.

 

@ no mercy

wieso gründest keine eigene Partei ohne Kompromisse und Koruption.

Wenn es generell so ist, welches Land macht es besser, wenns keins gibt, wieso sudern ?

 

Wobei ich dir in diesem Fall die Absolution erteile. Ich halte nichts davon, Kindern immer eine heile Welt vorzuspielen, aber was bringt es, die Kinder mit allen Untiefen und allem Unrecht dieser Welt zu konfrontieren? Das endete dann ja im Herumlaufen und Herumschreien "Wie sind alle dem Untergang geweiht, wir werden alle sterben, es gibt keine Gerechtigkeit und keine Hoffnung!".
Also ich finde, dein Söhnchen hat ein Recht darauf, sich eine gewisse Grundportion Optimismus zu bewahren. Schaun wir mal, was er aus dieser Welt machen wird!

 

Weil diese Partei keine Stimmen bekommen würde. Man muss wissen, was Erfolg verspricht und was nicht.
Es jammern zwar alle über Korruption, aber es profitieren doch auch alle davon. Die einen mehr, die anderen weniger. Die Korruption und Freunderlwirtschaft beginnt ja schon im Kleinen.
Und ansonsten ist Demokratie ohnehin nur die Diktatur der Staatsgeldempfänger und hat deshalb in einer grundsätzlich korrupten Gesellschaft kaum Selbstreinigungskräfte.

Im Übrigen habe ich nicht gesagt, dass es jedes Land so macht. Es ist Fakt, dass der Korruptionsindex z.B. in den nordischen Ländern viel niedriger ist als bei uns und das aus gutem Grund.

 

Also wirklich, ich finde das politisch nicht so korrekt wie du das Thema angehst.
Erst fragst harmlos und unverfänglich nach Zufriedenheit mit der Politik wo es recht
aufglegt ist, dass da der ein oder andere mit "nein" antwortet und dann holst es her und sagst, ätschipätsch, das ist doch alles nur so weil wir nicht so gebildet sind wie du und zudem nur Heute, und Krone lesen und keine gehobenen Medien wie du weil sonst würden wir das alles viel differenzierter sehen und vernünftiger so wie du. Und zudem wären wir ja sowieso nur Suderanten, eh typisch, rumschimpfen und sudern aber nix tun.
Bist wohl auch einer von denen, der sich an diesen peinlich rassistischen postings unter den Kroneartikel ergötzt um sich dann zu freuen, wie reflektiert du doch bist.

 

Liebe Belico ich hab den Thread nicht angefangen du verwechselst mich

Ich lese diese Zeitungen auch ab und zu, nur wird dort genau das so geschrieben "wie es eh alle wissen das es so is wies is" Hintergründe werden nicht geschrieben, etc. Wenn man zum gleichen Thema Kurier,Presse oder Standard liest sieht man das das Thema komplexer ist.

 

Mist, sorry, nimms nicht persönlich, die Umstände des Tages ergaben eine gewisse Gereiztheit meinerseits. Auch ärgere ich mich über den Dialekt vom Stronach,seine Präpotenz, seine Selbstzufriedenheit und schäm mich für diejenigen fremd, die ihn freiwillig wählen wollen.
Auf der anderen Seite sitzt ein Teufelchen aufmeiner Schulter, das das irgendwie witzig findet....
Aber generell heut
Sudern granteln, .... Das hab ich mir von heut verdient.
Lg
Belico

 

Eben. Und es ist mir wichtig, dass er zuerst einmal weiß, wie es sein SOLLTE.