1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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haben Lehrer zuviel Macht ?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Dacia, 3 März 2007.

  1. Sharra

    Sharra Gast-Teilnehmer/in

    davon kann ich aus eigener erfahrung ein liedchen singen, zur genüge... ich war nämmlich ein verdammt unbequemer schüler, ich durfte mir zb von meiner englisch lehrerin anhören, dass ich den notenschnitt der teilungsgruppe senken würde (und das obwohl sie bei meinem *einstufungsgespräch* dabei war und somit wusste, dass ich über die sommerferien 3 jahre engl. nachbüffeln musste), ich meinte daraufhin nur trocken, dass ich ja gerne auch in die andere gruppe gehen könnte, woraufhin sie puterrot wurde und anfing zu stottern, dass sie das ja soooo auch nicht gemeint hätte und nicht gemein sein wollte.... und es gab noch andere sachen... herbere dinge.... doch meine mutter (danke mamsch!) hat mir erstens beigebracht mit respekt, aber vehemenz für mich einzustehen und wenn ich alleine nicht weiterkam, hat sie für mich wie die sprichwörtliche löwin gekämpft- dabei hat sie sich aber auch immer die *gegenseite* angehört und dann, wenn sie davon überzeugt war, dass mir unrecht getan wurde, ihre krallen ausgefahren und benutzt!

    und das ist der punkt, den ich vorhin angesprochen habe: wenn die lehrerin so 'unfähig' ist, von der du hier geschrieben hast, warum haben die eltern klein beigegeben? es gibt IMMER eine möglichkeit- auch mit fiesen lehrern fertig zu werden!

    hast du nicht vorhin auch etwas im sinne von "diskussion" gesagt? also, dieses thema hängt sich an deines irgendwie an, gehört auch mit dazu, denn das ist die kehrseite der medaille! lehrer haben gar nicht soviel macht, wie es gerne scheint!

    aber anscheinend ist dir dieses umgekehrte thema unangenehm, müsstest wohl versuchen das thema objektiver zu betrachten.... denn wenn, wie in deinem fall eine lehrerin einen schüler psychisch trietzt, dann ist das, um es ÜBERSPITZT darzustellen, der weltuntergang, wird nun aber ein lehrer von mehreren schülern, denn in der regel muss er sich ja mit mehreren *herumschlagen*, psychisch massiv unter druck gesetzt, dann ist das *nur* bedauerlich und er müsste doch damit umgehen können, er ist ja erwachsen???

    hier muss ich mich einer vorrednerin anschließen, ich glaube es war mama ente, es gehört wirklich eine menge geändert am system. doch nicht an der macht der lehrer sondern am gegenseitigen umgang miteinander, und der vorschlag von anti- stress, agressionsabbau seminaren und anderen, in der privatwirtschaft mittlerweile weitverbreiteten, motivations maßnahmen sollte es endlich auch in die politiker ohren schaffen und umgesetzt werden! denn von motivierten, ausgeglichenen lehrern würden auch die schüler und eltern profitieren.

    und umgekehrt sollten auch eltern wieder mehr zur verantwortung gezogen werden, denn leider gibt es genügend, die ihre erziehungsarbeit auch lieber an kiga und schule abschieben.... ich kenne leider auch solche eltern, bei denen ich mich frage, warum sie denn überhaupt eltern geworden sind?

    nein- ich zumindest nicht! aber man sollte, wenn man eine diskussion anstrebt, sich auch bemühen alle seiten zu sehen und eventuell zu verstehen, nachzuvollziehen!

    deshalb habe ich ja auch anfänglich schon für mich wichtige fragen gestellt, und würde sie auch dem lehrer, der lehrerin meiner kinder stellen (wenn es so weit ist): was ist vorgefallen, dass sie so sind, wie sie sind?

    man sollte sich immer bemühen beide seiten zu sehen und dann handeln!

    *lol* *ironiemodeon* ja klar!*ironiemodeoff*:eek:
    jeder, der mich persönlich kennt, weiss wie ich agiere und agieren würde! ich würde mir anhören, was meine kinder zu sagen haben, dann die seite des lehrers und wenn ich dann mitbekomme, dass meine kiddies nicht übertrieben haben und wirklich im recht sind, na dann sollte sich dieser betreffende lehrer aber sehr warm anziehen!

    und nein, mein großer zwerg soll hoffentlich dieses jahr in den kiga kommen und zwergie no.2 befindet sich in der finalen ausbrütungsphase ^^ -> aber ich schlag mich hier gerade in bezug auf kiga mit einer seeeeehhhhrrrrr netten dame der gemeinde rum *ggrrrrrr*... also, man muss nicht unbedingt erst schulpflichtige kinder haben, um schon die krallen ausfahren zu müssen :D:cool:
     
  2. Dacia

    Dacia Gast-Teilnehmer/in

    hab jetzt nicht alles gelesen - schau, mir ist die andere Seite nicht "unangenehm" zu diskutieren, warum auch ? - es ist nur schlicht nicht Thema - Du kannst ja von mir aus gern einen thread aufmachen ala "brauchen Lehrer mehr Macht" ;) ?

    ich hab bereits geschrieben, daß sich besagte Eltern an die Lehrerin selbst, an den Direktor und an den Landesschulrat gewandt haben - die Lehrerin hat immer nur "jaja" gesagt - und ihn am nächsten Tag fein weiter traktiert - ansonsten ist nichts rausgekommen, also an Konsequenzen für sie.

    und ja, es gibt auch die, die Erziehung an die Schule abschieben, auch bereits mehrmals bejaht von mir - und was hat das jetzt mit dem Ausgangsfall zu tun ? inwiefern hätte sie das getan (die Mutter), wenn sie einfach nur einen "normalen" Umgangston und Behandlung für ihren Sohn fordert ?
    die Lehrerin hat, im Gegenteil, ihre Verantwortung abgeschoben, und das mit sehr unfairen Mittel, über ein Kind, wie "pädagogisch":rolleyes:

    zum "für sich einstehen" : wir reden hier nicht von Teenies, die das schon ein bischen besser beherrschen - und auch da sitzt ein Lehrer im Ernstfall am längeren Ast - sondern von einem mittlerweile eingeschüchterten 6 jährigen !

    und das ist bei weitem nicht der einzige Fall !

    es gibt Lehrer, die Kinder vor der ganzen Klasse lächerlich machen, nachäffen, anschreien - so jemand will sich Pädagoge schimpfen ?
    (und das zeigst mir wie sich 6 jährige dagegen wehren ..daß die dann aggressiv werden wundert mich nicht)
     
  3. axi

    axi Gast

    oh, du magst dein thema gar nicht diskutieren, sondern hast es nur als aufhänger genommen um zu hören, wie bös alle lehrer sind, weil einer sich danebenbenommen hat und sowohl direktion als auch landesschulrat nichts unternommen haben.
    ja dann hat es sich eh erledigt. :wave:
     
  4. Dacia

    Dacia Gast-Teilnehmer/in

    ich spiele nicht auf ein Abhängigkeitsverhältnis an, ich rede die ganze Zeit davon - einseitiges Machtverhältnis und so..;)
    welche Möglichkeiten es gibt - mMn jedenfalls def. keine, die das Kind herabsetzen und degradieren - DAS bringt niemanden was.

    und, hab ich schon erwähnt;) ?.. besagte Lehrerin unterrichtet auch fleissig weiter, es gibt auch keine Möglichkeit sie los zu werden.
    btw : warum kann der Knabe nicht vom Unterricht suspendiert werden? die Möglichkeit gibt es doch.
     
  5. Dacia

    Dacia Gast-Teilnehmer/in

    nein, aber wenn hier anscheinend alle davon reden wollen wie bös alle Schüler sind, hats wohl auch keinen Sinn :wave:
     
  6. Sharra

    Sharra Gast-Teilnehmer/in

    oO soso... es hat hier niemand wirklich auch nur einmal etwas im sinne von alle lehrer sind arm, alle schüler sind böse verlauten lassen....

    doch ich muss axi recht geben, du magst anscheinend eh nur von uns hören, wie gemein nicht diese lehrerin war und dass sie auf der stelle suspendiert, gefeuert, was auch immer gehört!

    um ehrlich zu sein, mir wären es beide kinder wert sie über umwege in die schule zu bringen! ehe ich mein kind, dass hochbegabt ist auf einer vorschule verkümmern lassen würde, außer es hätte den sinn, dass er seine schüchternheit, angst ablegt, würde ich zig km an umweg in kauf nehmen, um ihn in eine schule zu bringen, auf die er gern geht!
     
  7. maribah

    maribah Gast

    1) Wieso interpretierst du in mein post dahingehend dass du nicht mit mir diskutieren kannst. Weil ich dein post als schubladisierend bezeichnet habe, was es ja auch ist?
    Wenn du kein Lüfterl als Gegenwind verträgst, warum eröffnest du eine derartige Diskussion.:rolleyes:

    2) Das System Schule krankt an vielen Stellen. Zwar auch auf Lehrerseite, da will ich gar nichts beschönigen, aber sie sind halt auch die Buhmänner und Frauen für so ziemlich alles, was bei den Rahmenbedigungen, der Erziehung und lerntechnisch bei den eigenen Kids schiefläuft.

    Oder anders herum gesagt: würden plötzlich alle Lehrer die Pädagogen des Himmel sein, wären da immer noch Bürokratie, nicht wahrgenommene Erziehungspflichten der Eltern die gern an die Schule abgeschoben werden, überbordende Klassenschülerhöchstzahlen, das Problem der Vielsprachigkeit (*hust) an vielen Schulen, die Integrationsprobelmatik usw...usw...

    Und deshalb hab ich deinen Post als wunderbare Schublade empfunden.;)

    3) Du hast einen - sollte er sich tatsächlich so darstellen - sehr gravierenden Fall aufgegriffen und schüttest jetzt den Mist, den eine Person baut, kollektiv über alle Lehrer:
    Allein die Behauptung es würde den Lehrern mehr oder weniger kollektiv am Respekt fehlen...
    Bist schon mal vor einer Klasse gestanden? Dann würdest du sehr schnell merken, dass Kumpel-Lehrer in einer Klassensituation nur eines machen: grandios untergehen.

    Das geballte Kidskollektiv respektiert einen nur wenn man zeigt, dass man sich auf seinem Terrain behaupten kann, ansonsten brauchst du dir aus der Ecke keinen Respekt erwarten. Ich muss dazu sagen ich bin ausgebildetet AHS-Lehrerin für Biologie und hab/hatte dementsprechend mehr die pubertierenden Altersstufen. Und ich kann mich auf meinem Terrain behaupten ohne einen Schüler zur Sau zu machen, aber in meinen Klassen bzw. bei meinen Schülern (ich gebe noch Nachhilfe) sind die Grenzen klar abgesteckt. Es gibt ein WIR, aber mit flexibler Demarkationslinie. Und wo die liegt bestimmen die Schüler.

    In der Volksschule wiegt die emotionale KOmponente natürlich noch einmal mehr, allein wegen der emotionalen Reife der Kinder zu der Zeit. Und ich sag klipp und klar: trifft mein Kind auf eine derartige Person wie du sie beschrieben hast und verifizier für mich eindeutig derartige Eskalationen, wasch ich mit der geschätzten Kollegin den Boden auf...:mad:

    4)
    Nein, das kann er nur wenn er wirklich handgreiflich und körperbetont wird. Oder anders herum gesagt... so gehts in diesem Fall vielleicht besser rein... sollten Schüler Ziel seiner Aggression sein, kann er ebenfalls nur supendiert werden, wenn ihm ein körperlicher Angriff nachgewiesen werden kann....
     
  8. Dacia

    Dacia Gast-Teilnehmer/in

    lass Dir sagen Du (und Axi) irrst..daß besagte Lehrerin einen Huscher hat, weiß ich schon - das braucht mir hier niemand sagen;)

    ich wollte über einseitige Machtverhältnisse, wie sie hier noch bestehen, diskutieren und ob diese noch in unsere heutige Zeit passen, ob Lehrer und Schüler sich nicht eher auf gleichwertiger Ebene gegenüber stehen sollten - Noten sind zB nur ein Mittel, um Druck auszuüben - bei Abschaffung derer würde dieses Druckmittel zB wegfallen - und wer weiß, evtl. wären Schüler ja auch ohne sie zum Lernen bereit, sowas soll es auch geben;) - vorausgesetzt, man bringt ihnen auf gleicher Ebene Respekt entgegen.
    all sowas zb..

    stattdessen wird in jedem 2. Post erklärt, daß Lehrer ja eh keine Macht mehr besitzen (der war gut ..) und Schüler nur mehr Rebellen sind..najo, nice try :D , ..ein andermal vielleicht, jetzt geh ich lieber schlafen :cool::wave:
     
  9. maribah

    maribah Gast

    Also Bits, ich kenn niemand der aus einem Gym geflogen ist (außer aus einem privaten, aber das denk ich mir jetzt nur) wenn er ein wenig ausufernd fragt im Unterricht. :eek:

    Hast du dir schon mal überlegt den Buben in eine schulunabhängige Nachmittagsbetreuung im Sinne eines Nachhilfeinstituts zu geben (die bieten das sehr oft an). Muss ja nicht jeden Nachmittag sein. Aber dort kann er auch lernen sich schulisch zu organisieren bzw. kommt in der Einzelbetreuung dann meistens schnell raus woran es wirklich hakt.
    Ich hatte einige Schüler in dieser Richtung, deren Lernerfolg eigentlich nur daran gehangen hat, dass sie gewisse Dinge haben schleifen lassen. Und ich kann dir sagen, wie sehr die mir neben dem Unterricht ihr Herz ausgeschüttet haben.:rolleyes:

    Auf jeden Fall find ich die Begründung so auch sehr merkwürdig.:confused:
     
  10. maribah

    maribah Gast

    G8:wave:
     
  11. maribah

    maribah Gast

    @Sharra
    Das ist jetzt total OT, aber wie kommts dass du eine SITH-Mama bist?;)
     
  12. Dacia

    Dacia Gast-Teilnehmer/in

    Ich kann Dein zitiertes nicht zitieren - aber bezügl. Noten und Druck : wie funktionieren dann eigentlich Montessori Schulen ?
    ich glaub nicht, daß Kinder nur auf Druck hin lernen wollen - sofern ihnen die natürliche Neugier noch nicht abhanden gekommen ist - und das geschieht leider oft durch Druck.
    wenn diese Neugier mal weg ist, ja, dann wirds schwierig.

    meine Tochter hat sich zw 4 und 5 "freiwillig" für Buchstaben interessiert, sie wollte einfach wissen was das Wort heißt - und ich hab ihr NIE etwas vor die Nase gehalten, weil ich nicht vor Schuleintritt mit ihr auf etwas "hinlernen" wollte, spielen war mir viel wichtiger, lernen wird sie ihr ganzes Leben noch genug (und beim Spielen lernt man ohnehin auch;))

    also ich denke ohne Druck gehts schon auch;)

    es liegt wahrsch. einfach am derz. System, es müsste ganz umgekrempelt werden, sodaß Schüler ohne Angst und Druck lernen können.
     
  13. maribah

    maribah Gast

    Willst du die Wahrheit über Montessori Schulen wissen?

    Wenn du dich mit der dahinterliegenden Ideologie identifizieren kannst (und bitt leite jetzt nicht im Kurzschluß dabei ab, dass ich das nicht kann) dann haben die Kinder eine schöne Zeit.

    Montessori Abschlüsse sind für ein gängiges Berufsfeld keine besonders ausgestellte Qualifikation.

    Kinder die in weiterführende Schulen oder in die berufliche Ausbildung einsteigen, brauchen sehr wenige Monate um sämtliche Montessori Grundsätze abzulegen. Sie sind also nicht besonders nachhaltig wenn die Grundsätze nicht auch im Umfeld eindeutig vorgelebt werden. (und dazu gibts dezidierte Untersuchungen, vom KiGa bis nach oben)
    Und das tut unsere Gesellschaft in keinster Weise.

    Ich würd mein Kind nur in diesen Schultyp geben, wenn er aufgrund seiner persönlichen Vorraussetzungen (Talente etc.) den regulären Schulbetrieb nicht packen würde. Ansonsten ist Montessori eine wirklich wunderbare Idee, die sich in realo nur mehr sehr schwer erhalten lässt...;)

    Edit: Freiarbeit, Sinnesmaterialien, offener Unterricht... gibts alles schon an den öffentlichen und privaten Schulen. Das ist also nicht was explizit in die Montessori-Pädagogik fällt. Und trotzdem lernen die Schüler nur wenn sie müssen.

    Ich kann dir auch ein Beispiel aus der Erwachsenenwelt zitieren: Eine Diskussion mit Seniorstudenten (also diejenigen die sich erst in der Pension zu einem Studium entschließen):
    Unsere Frage (mehrere "Jung"-Studenten)... aber ihr könnt es doch gemütlich angehen, ihr müsstet keine Prüfungen machen. (stimmt ja auch, die machen das ja aus reiner Gaudi und Interesse)
    Gängige Antwort von mehreren: na ohne Notendruck würden wir vom Studium nichts haben weil der innere Schweinehund zu groß ist.

    So, dass sagen Männer und Frauen die in technischen Berufen ihre Quote an Leistung wirklich abgeliefert haben und auch heute noch willig sind dazuzulernen und sich freiwillig noch ein Studium aufhalsen...
    Wie gehts dann Schülern, die sich grundsätzlich mal mitten in der Pubertät stehend fragen: was soll ich mit dem Scheiß überhaupt...
     
  14. Dacia

    Dacia Gast-Teilnehmer/in

    ja, ich kann leider nicht umhin, zuzzugeben, daß ich auch so mein Problem mit Montessori hab - wir haben uns eine spez. Schule angesehen - was mich in der Theorie begeistert hat, war in der Praxis nicht mehr ganz so ideal, es haperte in einigen Punkten, drum geht sie auch in eine Regelschule - wo es wieder andere Mankos gibt, s.o.;)
     
  15. minnimaus

    VIP: :Silber

    Wenn ich Themen wie dieses lese, frage ich mich immer, ob ich auf einem anderen Stern lebe.
    Ich bin Lehrerin einer 3. VS-Klasse an einer öffentlichen Schule in Wien. Wir sind 20 Kinder, davon 2 Kinder mit einer anderen Muttersprache, eines davon hat ein anderes Religionsbekenntnis.
    Ich mag meine Kinder von ganzem Herzen und sie mögen mich. Wir haben viel Spaß miteinander und machen interessante Themen durch, die weit über den üblichen VS-Stoff ("Freitagsthema" wird von den Kindern gewählt, es gibt keine Einschränkung des Themas) hinausgehen. Wir arbeiten häufig projektmäßig, aber zumindest ein Mal wöchentlich in Lernstationen und haben täglich Freiarbeit. Ich brauche keine "Druck" ausüben, weil die Kinder die Schule meistens spannend finden.
    Die Übungsstunden (D,M) erachten sie, wie von mir vermittelt, als notwendig. Ich versuche sie mit Rätseln, Karteien, Gruppenarbeit und viel Action meinerseits lustiger zu gestalten.
    Meine Schüler wissen, wann es nötig ist, leise und konzentriert zu arbeiten und wann ein gewisser Arbeitslärm ok ist. Bei uns gibt es keine Raufereien und Streitigkeiten werden verbal gelöst. Sie sind es gewöhnt, miteinander zu sprechen und einander zuzuhören.
    Bei uns gibt es Ansagen und Rechenproben. Die Kinder wissen, dass die Ansagen dazu dienen einen Rechtschreibwortschatz abzuspeichern und die RP mir zur Überprüfung, ob jemand spezielle Hilfe braucht. Klar ist es eine gewisse Belastung dafür zu lernen und sie tun es nicht gerne, aber sie sehen die Notwendigkeit ein, schließlich wollen sie alle einen tollen Beruf ergreifen und dafür braucht man gute Wissens-Grundlagen.
    Nicht im Traum wäre mir je eingefallen meine "Macht" wissentlich zu missbrauchen, um einem Kind zu schaden oder es klein zu kriegen.
    Aber auch ich bin nur ein Mensch, auch ich habe meine Grenzen, schimpfe auch mal, vielleicht sogar in etwas lauterem und strengerem Tonfall ...meine Schüler wissen das und verzeihen mir, genauso wie sie es Mama und Papa verzeihen, wenn die eine unpopuläre Maßnahme setzen. Ansonsten komme ich ohne Strafen durch, ich habe noch nie eine Turnstunde gestrichen oder eine schriftliche Strafe aufgegeben.

    Ich halte mich für eine ganz normale Lehrerin, die auch nach 22 Jahren ihren Beruf noch sehr gerne ausübt und bin der festen Überzeugung, dass es viele wie mich gibt - zumindest hatten und haben meine eigenen 4 Kinder das Glück, ebensolche Lehrer erwischt zu haben.

    Es tut mir leid, dass mein Posting so lange geworden ist, aber ich bin es wirklich leid, andauernd gegen ein schlechtes Image ankämpfen zu müssen, das einige wenige negative Beispielfälle schüren.
     
  16. morty

    morty Gast-Teilnehmer/in

    @minnimaus: es ist schön und ich weiß dass es lehrer wie dich gibt! 2 meiner kinder hatten auch das glück so jemanden zu erwischen.
    leider hat es beim letzten nicht geklappt und ich muss jetzt seinen schulfrust mit einer sauteuren privatschule bekämpfen. wenn er eine wie dich bekommen hätte wäre er jetzt sicher in einer anderen position.
    trotzdem finde ich jeden schlechten lehrer einen zuviel! es sind unsere kinder, unser wertvollstes gut das so ein lehrer nachhaltig schädigen kann.
     
  17. minnimaus

    VIP: :Silber

     
  18. Dacia

    Dacia Gast-Teilnehmer/in

    @Minnimaus : ich finde Deine Schilderung wohtuend und sowas freut mich immer !
    2 Mütter aus dem Ex Kiga meiner Tochter haben mir erst letzte Woche ähnliches berichtet - schön ! - bin fast ein bissl neidisch;)

    aber : was sagst Du zu anderen Müttern, bei denen es leider nicht so läuft ?
    wird man als Lehrer nach sovielen Jahren - und ich mein das nicht ironisch - evtl. ein bissl "betriebsblind" oder will man gar nicht (mehr) sehen, daß leider nicht alle Lehrer ihren Job so sehen wie Du ?

    was könntest Du also betroffenen Müttern raten ?
    denn keine Mutter kann sich damit trösten, daß es halt anderswo eh super läuft, während ihr eigenes Kind immerhin 4 Jahre in der Vs zubringen muss und evtl. jeden Tag ein bissl trauriger, unmotivierter wird..
     
  19. Taschentuch

    Taschentuch Gast-Teilnehmer/in

    da ich zweisprachig (englisch und deutsch) aufgewachsen bin war mein englisch immer sehr gut. wie man auch bis zur oberstufe an meinen noten erkennen konnte. in der oberstufe hatte ich dann natürlich einen anderen lehrer der mir immer 4er und 5er gab. zwar nicht auf die schularbeiten aber in der mitarbeit, etc.. zum ersten mal in meinen leben bekam ich in der zweiten oberstufe im zeugnis eine 3.

    da ich dann keine lust mehr hatte zu lernen bekam ich im jahr darauf sogar eine 4.

    ich hatte aber in anderen fächern wirklich sehr gute lehrer. alles in allem gesehen hatte ich mehr gute lehrer als schlechte und das ist am wichtigsten.
     
  20. minnimaus

    VIP: :Silber

    Ich verstehe schon was du meinst und gebe auch (ungern;) ) zu, dass ich keine wirkliche Antwort darauf weiß.
    Hier in Wien gibt es die Möglichkeit auszuwählen und relativ problemlos (zumindest in administrativer Hinsicht) die Schule zu wechseln, wenn es nicht klappt. In anderen Regionen Österreichs ist das sehr schwierig, das weiß ich.
    Ich glaube nur weniger an einen großen Fehler im System, denn das steht und fällt einfach mit den Personen, die es umsetzen. An den Auswahlkriterien wie Lehrer in dieses System hineinkommen, sollte man allerdings arbeiten.

    Ob man "betriebsblind" wird, kann ich dir auch nicht wirklich beantworten. Ich glaube nicht, dass das die Hauptursache für einen grantigen oder schlechten Lehrer ist.
    Ich denke, man wird älter und weniger belastbar. Und das erlebt wohl jeder Mensch anders. Ich habe eine Kollegin, die würde wirklich gerne den Job wechseln, weil sie sich mit 58 den Kindern nicht mehr wirklich gewachsen fühlt. Aber was soll sie arbeiten? Sie braucht die Pension und würde keine andere Arbeit bekommen. (Ich weiß schon, dass da eine ungeheure Problematik für Kinder und Eltern dahinter steckt - aber auch für die betroffene Lehrerin.)

    Ich persönlich hatte das Glück nach 14 Dienstjahren noch einmal 2 Kinder zu bekommen und 5 Jahre zu pausieren. Dann habe ich mit viel Elan und noch mehr Verständnis für Kinderseelen wieder begonnen. Ich hoffe halt, dass meine Energie noch viele Jahre anhält.
     

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