1. Reden wir miteinander ...

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Gute Idee oder Ghettoisierung?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 7 Januar 2013.

  1. Birke,
    dann hast du glück gehabt.
    mir hat eine lehrerin aus dem 16. bezirk erzählt, dass sie in der klasse einen österreicher hat (dessen familie ohne migrationshintergrund ist) und der stoff NICHT planmäßig durchzuziehen ist. die meisten kinder verstehen nichts.
    wäre es so harmlos, hätte sich die brandsteidl nicht gegen ihre parteikollegin schmied durchgesetzt.
     
  2. ich kenne wirklich genug fälle, wo die kinder nicht deutsch können.
    fakt ist auch, dass auf den ämter dolmetscher mitarbeiten müssen, weil viele menschen nichts verstehen.
    das verschlingt unsummen.
    meine kinder haben auch viele freunde mit migrationshintergrund, die kommen allerdings alle aus familien, die nicht bildungsfremd sind und unsere sprache perfekt sprechen.
    eine bekannte von mir ist 20!!!!! jahre in Ö, hat in ihrem land maturiert und muss hier putzen gehen.
    sie hat 2 grundkurse gemacht, damit sie die staatsbürgerschaft bekommt und versteh wirklich nur bahnhof.
    ich hätte ihr sogar eine nachhilfelehrerin besorgt, damit sie endlich ins normale arbeitleben einsteigen kann.
    das war auch ein schuss in den ofen.
    viele menschen wollen das gar nicht.
     
  3. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Was heisst das? Von 25 Kindern in einer Klasse verstehen die meisten NICHTS? Sind die alle gerade nach Österreich gekommen? Das kann ich nicht ganz glauben. Als mein Sohn in der VS mit ca. 75% Ausländeranteil war, haben vielleicht 3 oder 4 Kinder in der Klasse nicht ausreichend Deutsch gesprochen, um dem Unterricht folgen zu können, gar kein Deutsch konnte nicht ein Kind, das ist ja auch kaum möglich, weil praktisch jedes Kind nach 3-4 Monaten Kontakt mit der deutschen Sprache schon ganz gut Deutsch kann, Kinder lernen ja sehr schnell. Es war eher das Problem, dass manche Kinder dann als Hilfsdolmetscher für ihre Eltern (die teilweise schon jahrelang in Österreich waren) fungieren mussten.
     
  4. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Dass Personen mit nichtdeutscher Muttersprache mit ihren Kindern Deutsch sprechen, finde ich eher kontraproduktiv, weil ja mehr oder weniger doch Fehler gemacht weden und diese dann an die Kinder weitergegeben. (Kenne einen solchen Fall, das Kind verwendet beim Sprechen zB. teilwiese die faschen Artikel, wie es das so von der Mutter immer wieder hört). Es ist vielmehr wichtig, als Eltern den Kindern eine positiven Zugang zur Sprache des Gastlandes zu vermitteln, ein türkische Bekannte (die Türken sind auch nicht alle gleich!!) hat bei ihrem Fernsehgerät alle türkischen Fernsehsender gelöscht (das Kind kann ohnehin bei der Oma türkische Sender anschauen und dort ist das auch o.k.) und ermuntert ihr Kind zum Lesen von deutschsprachigen Büchern, gesprochen wird aber zu Hause Türkisch, weil vorallem der Vater nicht fehlerfrei Deutsch spricht und es die Umgangssprache in der Familie ist. Das Kind spricht fehelerfrei Deutsch und hat auch einen großen Wortschatz (lesen!), das ist mehr, als so manche Kinder ohne Migrationshintergrund bieten können.
     
    #24 Birke, 8 Januar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 8 Januar 2013
    Weirdpunk, Sunda, gaffatape und 2 anderen gefällt das.
  5. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Das Vorbereitungsjahr wird aber das Problem der älteren die nicht deutsch sprechen, nicht lösen (soll heißen die Dolmetscher bleiben). Die Kinder die schon hier geboren sind und in einem guten Familienumfeld leben sprechen alle sehr gut deutsch (schreibst du ja selbst). Einem Kind das zu Hause nicht unterstützt wird, wird das zusätzliche Jahr nichts bringen.

    Wenn man älter ist, wird´s auch mit dem lernen schwerer. Weiß ich aus eigener Erfahrung - habe Spanisch erst mit 33 gelernt und das war um einiges schwieriger als in Englisch zu maturieren. So richtig gelernt habe ich es erst als ich darauf angewiesen war - sprich als ich in Südamerika gearbeitet habe. Da hätten mir 5 Spanischkurse mehr im Vorfeld auch nicht weitergeholfen.

    Für mich ist das Schulsystem zwar zu hinterfragen, aber nicht der einzige Grund. Vieles passiert in der Familie. Fehlender Wortschatz, Eltern befassen sich zu wenig mit den Kindern. Kinderprogramm im TV ist Schrott (bis auf einige wenige Sendungen). Lieber eine Playstation als ein Buch und wenn Buch, dann vielleicht als Hörbuch. Wir haben in der Schule noch Bücher gelesen und Nacherzählungen dazu geschrieben. In welchen Grundschulen passiert denn das noch?
     
  6. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Schuld sind immer die "Ausländer".... ;)
     
    Morgunfru gefällt das.
  7. schockozwerg, du hast ja recht.
    aber irgendwo muss man anfangen.
    ich persönlich habs ja satt, wenn man solche probleme anspricht und man es immer als rassismus abtut. ( bist nicht du gemeint)
    in deutschland gabs eine große studie, die klar besagt hat, dass gerade türken lernunwillig sind.
    die bleiben in ihrem clan, leben in einer parallelwelt und sind großteils bildungsfremd.
    als die studie herauskam, hat man sofort türkenfeindlichkeit gewittert.
    hätte man nicht geschrien, sondern gehandel, wären diese probleme jetzt nicht so akut.
    ich habe ja mit kindern gearbeitet und gesehen, wie schnell sich die anpassen.
    ich glaube, mit strengerne gesetzen würde man mehr erreichen.
    schulverweigerer : die familien bekommen keine finanziellen zuwendungen mehr.
    benachteiligung der mädchen: die familien werden ebenfalls sanktioniert.
    usw.
    das sind alles dinge, die mehr bringen, als das ewige herumgeraunze, dass kritiker rassistisch sind und sich diese
    menschen nicht integrieren müssen.
    das übel ist, dass unser land kein rückgrat beweist, bei dingen die wichtig sind.
    schulbildung zu verweigern geht gar nicht.
     

  8. die können die sprache nicht und um das gehts ja.
     
  9. 24 waren migranten und davon war auch ein großer teil, der die sprache nicht (gut) verstanden hat.
    mich wunderts jetzt, dass das einen aha-effekt hat.
    wenn das so selten wäre, würde man das vorschuljahr nicht auf dieser basis einführen.
     
  10. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Ich würde das eher manchen Familien mit Deutsch als Muttersprache gönnen. In manchen Familien hören die Kinder ja den ganzen Tag nichts anderes als "Leck mi am Oasch, Trottel ana, Schleich di, Geh sonst kriegst a Watchn". Da wird der Wortschatz auch eher einseitig gebildet. Ich kenne wirklich viele Ausländer die besser rechtschreiben können als manch Österreicher...
    Wenns um falsche Artikel geht, dann solltest mal in den Voitsberger Raum fahren "Deis sog i di ;) .

    Ich kann mich nur so darüber aufregen dass alle Ausländer immer über einen Kamm geschoren werden. In Österreich gibts ein Problem. Wer ist schuld - die Ausländer.

    Was spricht eigentlich gegen eine klassische Ehrenrunde in der ersten Klasse wenn das Lernziel nicht erreicht wird?

    http://www.lerntippsammlung.de/Ausl-ae-nder-in--Oe-sterreich.html <= gefällt mir, das Referat
     
  11. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Du hast aber geschrieben, dass sie NICHTS verstanden haben, also was jetzt?
    Das Vorschuljahr finde ich mehr oder weniger Augenauswischerei, weil, wie ich schon geschrieben habe, es mit 6 Jahren ohnehin schon fast zu spät ist, das sogenannte "Fenster" für´s Sprachenlernen (sodass man akzentfrei und quasi "automatisch" eine Sprache erlernt) ist bei den meisten Kindern mit 3, 4 oder 5 Jahren zu (Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie, auf Wunsch poste ich gerne links), das verpflichtende Kindergartenjahr war so gesehen ein viel wichtigerer Schritt und sollte mMn ausgebaut werden (mindestens 2 verpflichtende Kindergartenjahre). Diese Maßnahme mit dem Vorschuljahr dient wahrscheinlich hauptsächlich dazu, der FP den Wind aus den Segeln zu nehmen ("Wer nicht Deutsch kann, kommt in die Ausländerklasse, höhö":rolleyes: ) und ist sicher nicht die optimale Maßnahme, um Kinder aus nichtdeutschsprachigen Familien auf die Schule vorzubereiten.
     
    #31 Birke, 8 Januar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 8 Januar 2013
  12. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ein Kind in Österreich geboren wird, kann ich mir nicht vorstellen dass es mit Eintritt in die Schule nicht deutsch kann. Wenn ein Kind mit 6 Jahren in Österreich ankommt und am nächsten Tag in die Schule soll, ist mir schon klar dass es dem Unterricht nicht folgen kann - wie auch.

    Aber gibt es in Wien wirklich so viele Kinder die nicht Deutsch können? Das kann ich nicht beurteilen - da habe ich zu wenig Berührungspunkte. Wenn das wirklich so wäre, dass in Wien sie Uhren anders ticken, müsste ohnehin ein Aktionsplan für den Wiener Raum erstellt werden.

    ICh habe den Thread jetzt mal durchgesehen und stelle fest dass die negative Haltung eher in Wien beheimatet ist, die positiven Posts eher aus den Bundesländern. Würde mich interessieren ob es wirklich so große Unterschiede gibt. Vielleicht mag ja wer eine Umfrage machen...
     
  13. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube, es gibt kein einziges Kind, das in Österreich geboren ist und bei Schuleintritt GAR NICHT Deutsch kann, nichteinmal die Kinder englisch- oder französischsprachiger Eltern (Diplomatenkinder, Kinder , deren Eltern vorübergehend in Östereich beschäftigt sind) schaffen das;) . Meine Tochter hat einen Betriebskindergarten eines internationalen Unternehmens besucht (haben auch betriebsfremde Kinder aufgenommen, wenn Platz war), sogar die Kinder mit englischer Muttersprache, deren Eltern ja kaum unter Anpassungsdruck stehen (starke Sprache und man kommt mit Englisch in Österreich auch durch) und wirklich teilweise KEIN Deutsch sprachen, weil sie nur für 3 bis 5 Jahre in Österreich waren und die Konzernsprache Englisch ist. diese Kinder konnten nach 1 oder 2 Monaten Kindergartenbesuch (meist um Weihnachten herum, wenn sie im September in den Kindergarten gekommen waren) ganz gut Deutsch.
     

  14. diplomatenkinder gehen selten in öffentliche schulen.
    entweder gehens in die internationale schule, in private katholische schulen, in die islamische oder amerikanische schule.

    bei uns an der AHS waren arabische diplomatenkinder. das war allerdings eine seltenheit.
    (der bub hatte alle rechte und das mädel blieb auf der strecke)
     

  15. schau, die die beruflich oder privat damit zu tun hatten, sind halt keine träumer und sehen das so wie es ist.
    in wien sind die meisten zuwanderer, dadurch sehen die menschen wenig rosarot.
    nochmals, wäre das kein problem würde der stadtschulrat nicht so handeln.
     
  16. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Das bestreite ich ja nicht, und wenn das in Wien so schlimm ist dann weiß ich auch nicht... Aber wie gesagt, ich bin kein Wiener und am Land ist es eigentlich nicht so, da die paar Ausländerfamilien relativ schnell in die Ortsgemeinschaft integriert sind. Die Kinder haben vollen Kontakt zu anderen Gleichaltrigen und das wirkt sich scheinbar positiv aus.

    Wenn die Situation in Wien wirklich so arg ist, müsste es ja eigentlich schon kleine ausländische Inseln geben. Wenn ein Kind das hier aufwächst mit 6 nicht deutsch sprechen kann, dann muss es ja irgendwo eingesperrt gewesen sein oder nur Kontakt zu Landsleuten gehabt haben. Ansonsten kann ich mir´s nicht vorstellen.

    Hoffe das die Aktion was bringt - in ein paar Jahren sind wir gscheiter (hoffentlich).

    Aber wenn du aus eigener Erfahrung sprichst dann glaube ich dir das auch...
     
    #36 Schokozwerg, 8 Januar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 8 Januar 2013
  17. Schokozwerg

    Schokozwerg Gast-Teilnehmer/in

    Als erstes eine Frage welche mich persönlich interessiert: Warum nehmen die Eltern den Buben dann nicht aus der Schule und schicken ihn an eine Schule wo er nicht der einzige ist? Würde ich nämlich machen...

    Welche Klasse? Wenn das in der ersten ist, dann braucht man doch keinen "Stoff" durchziehen - den gibts ja sozusagen nicht. Wie ist das heute?
    Erste Klasse VS bei uns war
    • schreiben
    • rechnen
    • turnen
    • religion
    • Sachkunde (aber da gab´s keine Note in dem Sinn)
    Bei uns konnten zu Schulbeginn einige lesen&schreiben, einige nur lesen und ganz wenige gar nix außer sprechen. Nach dem ersten Jahr hat die Lehrerin alle auf dem gleichen Stand gehabt. Gut damals waren Lehrer noch Lehrer und Eltern schenkten dem Lehrer Vertrauen. Bei uns ist kein Elternteil in die Schule gekommen und hat gemeint dass zu viel Aufgabe wäre oder so. Da war der Lehrer (speziell im Ort (VS)) noch eine angesehene Person in den Gemeinden. Gleicher Stellenwert wie der Pfarrer. Eine Respektsperson sozusagen. Jetzt ist Winkerlstehen lassen schon eine menschenunwürdige Handlung die vor den Europagerichtshof gehört. Also Winkerlstehen hat keinen von uns geschadet oder in seinem weiteren Lebensweg behindert.

    Aber ich schweife aus und das passt ja nicht mehr zum Thema, sorry.

    Also die Frage war nochmal: Welche Klasse und wie alt sind die Kinder?
     
  18. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Mir wird grad schlecht...
    Aber wir sind ja nicht ausländerfeindlich, nein, nein.
     
    Weirdpunk und Schokozwerg gefällt das.
  19. sind wir auch nicht.
    man muss der realität ins auge schauen.
    diese untersuchung würde offiziell durchgeführt, da ist der vorwurf von ausländerfeindlichkeit ein bisserl billig.
     
  20. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    In unserer Gegend gibt es relativ viele Schüler mit Migrationshintergrund, es gibt aber Teile von Wien, wo der Anteil noch deutlich höher ist.

    Bei uns an der Schule werden die Klassen so zusammengestellt, dass die Schüler möglichst "durchgemischt" sind, d.h. dass keine Gruppe überwiegt. In der Vorschulklasse meines Sohnes waren Kinder mit polnischem, serbischem, rumänischem, türkischem, bulgarischem und chinesischem Hintergrund, sowie natürlich solche mit deutscher Muttersprache.

    Das war eine sehr gute Sache, da die Kinder sich untereinander natürlich mit Deutsch verständigen mussten-völlig ohne Deutschkenntnisse war kein Kind- es keine dominante Gruppe gab und die Kinder sich nach Sympathie und nicht nach Herkunft zusammengetan haben. Ich finde es auch gut, dass die Kinder Gelegenheit bekommen, gute Erfahrungen miteinander zu machen, bevor sie von den Erwachsenen-egal aus welcher Richtung-mit Vorurteilen indoktriniert werden.

    Ist der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund allerdings noch höher und vor allem überwiegend aus einer Gruppe, dann wird eine solche Lösung schon schwieriger, und die Schüler zwecks Durchmischung gleichmäßig in Wien zu verteilen, stelle ich mir logistisch und menschlich nicht so prickelnd vor, es wird sich wohl keiner darum reissen, sein Kind zwecks gleichmäßiger Verteilung in den Schulen vom 9. in den 16. oder vom 18. in den 10. Bezirk verschippern zu lassen.

    Btw, weil hier die Privatschulen angesprochen wurden: niemals würde ich mein Kind in eine solche Schule schicken und den Standesdünkeln dort aussetzen.
     

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