1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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GPS-Überwachung des Nachwuchs

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von bluegrass, 15 September 2009.

  1. ein implantat finde ich noch kränker.
    meine kleine war auch eine, die bei jeder gelegenheit verschwunden ist. aber trotzdem würde ich solche überwachungsmethoden nicht verwenden wollen - bzw. hätte sie nicht verwenden wollen-.
    was bringt dir der sender, während das kind wenns ganz schlimm kommt vom auto überrollt wird?
    da finde ich die kinderleinen weniger schlimm und selbst die hätt ich nicht benützt - wobei hätte ich zb. ein gebrochenes bein gehabt, könnt ich mir es durchaus vorstellen-.
     
  2. alwi

    alwi Gast-Teilnehmer/in

    Hast du meine Beiträge gelesen? Dann würde sich nämlich dein halbes Post erübrigen. :rolleyes:
     
  3. habe ich gelesen, aber es ändert nichts daran, dass du der angst vor übermäßiger überwachung nichts abgewinnen kannst und ich schon.
     
  4. Und als Mutter kann man dann jeden Tag aufs Neue gegen die Mainstreamparanoia anrennen.

    Wie kannst Du nur?
    Du musst doch auch!
    Stell Dir mal vor, wenn!

    Sie glauben doch alle tatsächlich, dass die sichere Seite die sicherere wäre.
    Sie denken, sie täten ihre Kindern etwas Gutes damit, ihnen bis zur ersten Menstruation/Samenerguss an den Fersen zu kleben und sie nicht aus den Augen zu lassen.

    Sie zu behandeln wie Grenzdebile, denen man es nicht zutrauen könne, sie zehn Minuten in der Wohnung zu lassen, ohne diese abzufackeln.
    Denen man es nicht antun könne, sie zehn Minuten im Hof spielen zu lassen, weil sie das Risiko, dass jemand kommt, der sie für die nächsten Jahre in einen Keller verfrachtet auf mindestens 10% schätzen.

    Wahnsinn. Mich würde wirklich interessieren, was aus dem Nachwuchs dieser paranoiden Elterngeneration (Wir!) wird.
     
  5. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Die Herausforderung ist die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit (dazu gehört auch die Wahrung der Privatsphäre). Und da fällt mir immer Benjamin Franklin ein

    lg
    Dimple
     
  6. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Große Worte, aber hier nicht ganz passend. Wir reden hier nicht über gesellschaftspolitische Grundsatzfragen, sondern über KINDER. Die Freiheit von Kindern ist naturgemäß eingeschränkt. Weil Mama und Papa bestimmen wann sie ins Bett gehen, wie lange sie fernsehen dürfen, ob sie bei Freunden übernachten dürfen oder nicht. Sie werden laufend überwacht. Im Kindergarten, in der Schule. Warum nicht am Weg in die Schule und nach Hause? Warum plötzlich das große Geschrei, wenn Kinder zu Ihrer eigenen Sicherheit mit einem GPS-Sender losgeschickt werden? Natürlich kommen sie in ein Alter wo das unangemessen ist und niemand wird hoffentlich seine flügge gewordenen Teenager mit solchen Methoden überwachen wollen. Aber bei Volksschulkindern? Lassen wir die Kirche doch bitte im Dorf.
     
  7. Q

    Q Gast

    Es geht aber schon darum, wer orten kann und unter welchen Bedingungen / mit welchem Aufwand.

    Mit dem Handy ist man zwar für den Mobilfunkbetreiber ortbar, aber nicht für den eigenen Ehepartner, und bleibt daher selbst Herr der Entscheidung, ob man seinen Standort preisgibt oder nicht.

    Bei einem System, das es dem A ermöglicht, den B zu orten, gibt es diese Möglichkeit nicht mehr. D.h. der B kann nur mehr Verhaltensweisen setzen, die er vor dem A vertreten kann, v.a. in einem Abhängigkeitsverhältnis.

    Weiters kann der A auch auf den B Druck ausüben, das System zu akzeptieren, mit der Fangfrage: "oder hast du etwas zu verbergen?"

    Diesem Machtgefälle (der B, meist ein Jugendlicher, kann ja nicht einmal Symmetrie herstellen, indem er den A auch überwachen kann) müsste schon eine sehr gute Rechtfertigung zugrundeliegen. Sonst besteht die Gefahr, dass allgemeine "Sicherheitsbedürfnisse" zur Allerweltsbegründung für Kontrollfreaks werden, die sich einfach daran aufgeilen, Macht über Andere zu haben. Spätestens wenn ein Vater das System dazu verwendet, den Umgang seiner 16-jährigen Tochter zu kontrollieren, werdet ihr verstehen, was gemeint ist.

    Solche Systeme gehören für den Privatgebrauch zum Schutz der Kinder vor sklavenähnlichen Lebensbedingungen streng verboten, Kinder sollten ein Recht haben, derlei Übergriffe ihrer Eltern zu bekämpfen.
     
  8. Q

    Q Gast

    Desmond, der Punkt ist, dass es dieses "Sicherheitsbedürfnis" mangels einigermaßen wahrscheinlichem Bedrohungspotential nicht gibt. Das Wahrscheinlichste, was Kinder auf dem Schulweg erleiden, ist nicht eine Entführung (da wird die Häufigkeit in Fällen pro Jahrzehnt auf ganz Europa gemessen), sondern ein Verkehrsunfall. Gegen den hilft das Paranoiasystem nichts. Auch gegen sexuelle Belästigung nicht, so nebenbei.

    Nochmal nebenbei sind Kindesentführer sicher so schlau, die öffentliche Debatte verfolgt zu haben, und werden daher als erstes das Kind nach derlei Überwachungssystemen durchsuchen (wetten, dafür kann man im ebay einen Detektor ersteigern?) und sie in den nächsten Mistkübel entsorgen.

    Es gibt einfach keine sachliche Rechtfertigung für derart massiv in die Privatsphäre eingreifende Maßnahmen.
     
  9. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Ich halte es für den ersten Schritt und da sage ich nein. Und es erhöht die Sicherheit nicht, kein kleines bißchen. Aber als Ausgleich gewöhnen wir die Kinder schon mal an den extremen Überwachungsstaat.

    Ich halte dieses grundsätzliche Mißtrauen für einen Irrsinn: Die Kinder und die Babysitter werden überwacht, jeder Schritt auf der Straße wird überwacht, jedeR MitarbeiterIn wird überwacht - und warum? Weil so viele Menschen vor lauter Fadesse im Leben glauben, daß das Böse überall ist und wir uns wehren müssen. Dabei müssen wir uns nur gegen die Medien, die dauernd den Mord des Jahrhunderts im Auge haben und die Nachrichten zu Action-Filmen machen (schau mal NBC-Nachmittagsnachrichten für die USA) wehren und das Leben etwas unaufgeregter betrachten. Und schon sehen wir: Es geht und gut, wir leben relativ sicher und in einem angenehmen Wohlstand und der Nachbar oder der Mensch, der mir auf der Straße entgegenkommt ist eigentlich ein netter Kerl.

    lg
    Dimple
     
  10. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Du führst sehr schön aus, worum es hier geht: Ums Prinzip. Die Frage ist letztendlich, ob ich meine Prinzipien über die Sicherheit meiner Kinder setze.
     
  11. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Die Sache ist halt: Die Sicherheit steigt nicht, nur der Überwachungslevel.

    lg
    Dimple
     
  12. trainiere mit deinen kindern das richtige straßen überqueren, achte darauf dass sie sich dabei auch sicher fühlen.
    sag ihnen, dass sie nicht ohne deine persönliche zustimmung mit anderen mitkommen/mitfahren dürfen.
    damit hast du die wichtigsten sicherheitspunkte erfüllt.

    und nochmals: unter dem auto hilft der sender nix!
     
  13. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Würde ich nicht pauschal unterschreiben. Wenn der Worst Case eintritt, bietet GPS-Ortung jedenfalls einen zusätzlichen Sicherheitslevel.

    Die Wahrscheinlichkeit dass Deine Wohnung/Dein Haus abfackelt, ist verdammt gering. Trotzdem bist Du versichert, um dieses geringe Risiko auszuschließen. So seh ich das auch bei der GPS-Ortung. Wird man wahrscheinlich nie brauchen, aber wenn, kann sie Gold wert sein.
     
  14. Q

    Q Gast

    Unsinn. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Entführer diese Möglichkeit übersieht?
     
  15. die wahrscheinlichkeit, dass meine bude abfackelt ist gegenüber der möglichen entführung eines meiner kinder sehr hoch. noch geringer wird die möglichkeit, dass der/die entführer das trum nicht entdecken.
    und noch unwahrscheinlicher ist es, dass der nachwuchs abhauen will und seinen sender mitnimmt :D - und wenn, dann sind sie wirklich totale vollkoffer!
     
  16. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Wie Q schon richtig festgestellt hat, geht es nicht nur um Entführungen. Denkbar sind viele Szenarien wie: Kind bleibt nach Unfall mit Fahrerflucht verletzt im Straßengraben liegen. Und ja, soetas ist schon vorgekommen.

    Auf das Argument "bringt nix" möchte ich außerdem antworten: "schadet nix". Noch niemand in diesem Thread konnte jedenfalls schlüssig erklären, warum die Persönlichkeitsrechte eines (Hausnummer) sechsjährigen Kindes eingeschränkt sind, wenn es von den Eltern am Spielplatz ortbar ist, aber es keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte darstellt, wenn die Eltern entscheiden dass das Kind gar nicht erst zum Spielplatz darf ;)
     
  17. da ich in wien wohne ist die wahrscheinlichkeit nicht groß, dass das länger unbemerkt bleibt, als bis zu dem zeitpunkt an dem ich mir evtl. beginne sorgen zu machen.
    doch! denn es schränkt die persönliche freiheit des kindes ein. als elternteil muss und will ich nicht alles wissen, wo genau, mit wem, wie lange, usw mein kind sich aufhält. solange es im ausgemachten rahmen ist, muss meinem kind auch die möglichkeit gegeben werden sowas wie ein privatleben aufzubauen.
    also wenn mein kind auf den spielplatz mit ortungssystem im rucksack darf, dann darf es auch ohne. das ortungsgerät bietet keinerlei vorteile für die freiheit des kindes.
    ich möchte nicht überall geortet werden, ich würde das als freiheitsbeschränkende maßnahme bezeichnen wenn ich überall überwacht werde (bzw. ich sehe es als freiheitsbeschränkende maßnahme).

    besonders nett finde ich übrigens diesen hier: http://derstandard.at/1242317429740...s.derStandard.at/2009/06/04/1244117379550.jpg
     
  18. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Freiheit ist ein absoluter Wert an sich, der wichtiger ist, als Sicherheit.

    lg
    Dimple, das beginnt bei 6-jährigen, die eigentlich alleine in die Schule gehen dürfen (meiner darf das nächste Woche und zwar als Erstklässler) und geht über 16-jährige, denen das Treffen mit dem Freund/der Freundin vermiest wird und endet bei der Komplettkontrolle durch PartnerIn und oder ChefIn und der Polizei
     
  19. Dem brauche ich nix hinzufügen.

    "Geh da nicht rauf, Du könntest stürzen!" "Du gehst nicht alleine von der Schule" "Dein Handy nimm mit, dass Du erreichbar bist" usw.

    Wir sind eine Generation, die unseren Nachwuchs noch bereuen wird.
    Wenn ich mich so umsehe, sind die Kinder wesentlich unselbstständiger und bequemer, als wir es waren. Wesentlich!

    Aber -> wir alle sind selber schuld!
     
  20. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube, die Diskussion geht von unterschiedlichen Denkansätzen und Altersgruppierungen aus, lieber Q auch von den Vertretern der Befürworter des GPS Systems wird kaum ein ernstzunehmender es gut heißen, seine 16-jährige Tochter oder gar seine Ehefrau überwachen zu lassen, wenn er das will, hat der einen gewaltigen Klopfer, wo es schon diskutabel ist, ist ein Altersbereich, der z.B. mit dem Handy noch nicht vertraut ist. Wie desmond glaub ich auch erwähnt hat, sind Kinder bis etwa Volksschulalter ud etwas darüber ohnehin überwacht und müssen das auch (es gibt auch eine Aufsichtspflicht) und in diesem Bereich sind solche Hilfsmittel durchaus interessant und praktisch, finde ich.
     

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