1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Gold nur mehr 1714.

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von maha, 25 August 2011.

  1. lize

    lize Gast-Teilnehmer/in

    Aktien kaufen ja, alles auf einmal NEIN! Ich habe ja geschrieben: Man kann wieder beginnen, Aktienpositionen aufzubauen... In den nächsten 12 Monaten immer wieder kleinere Positionen nachkaufen... Denn auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen:

    Die Welt wird nicht untergehen, die guten Unternehmen werden überleben, und deren Aktien werden auch wieder steigen...
     
  2. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Die Frage ist doch eher, findest du jemanden, der bereit ist soviel dafür zu zahlen?
    Viele Leute verwechseln immer den Preis und den Wert einer Sache...

    Letzten Monat habe ich mir ein Auto gekauft und natürlich vorher auch verschiedene angesehen.
    Der Wert eines Fahrzeuges hängt natürlich von vielen Ausstattungsmerkmalen ab...
    Modell, Baujahr, PS, Extras, km,
    Dadurch kann man verschiedene Gebrauchtwagen untereinander vergleichen.
    ABER der Preis hängt dann letztendlich jedoch auch vom Gebrauchszustand ab: Schäden, Kratzer, Unfälle, Raucherauto etc. UND wieviel ich dafür bereit bin zu zahlen...

    Kleine Geschichte:

    Eine junge Dame zeigte uns einen Peugeot 206 mit Standheizung. Vom ÖAMTC hatte sie ein Wertgutachten (5000€)... Bei genauer Betrachtung hatte das Auto gar keine Standheizung, dafür einen Unfalll-Schaden sowie ein selbstverklebtes Cockpit (mit Silikon!)... Wenn ich jetzt mal die 1000€ für die fehlende SH abziehe, 1000€ für den Frontschaden usw... dann würde ich nichtmal 3000€ für das Auto bezahlen. Die Besitzerin bestand aber auf das Wertgutachten und dass das Auto nunmal soviel kostet.
    Ja, aber 5000€ war das Auto nicht wert...

    UND genauso ist das mit dem Gold derzeit.
    Der Durchschnittspreis nach allen Hoch und Tiefs der letzten 20-30 Jahre war um die 300-450 US$ pro Feinunze. Da die Produktionsmöglichkeiten in den letzten 100 Jahren immer gleich waren (max. 5% Steigerung pro Jahr) und es keine effizientere Möglichkeit der Herstellung oder Schürfung gibt, kann man die 400$ Marke als Grundwert für Gold ansehen....

    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Historico_ouro.gif&filetimestamp=20071117150122


    Der Preis steigt nun seit 2006 über die 600$ Grenze und seit der Finanzkriese haben sich viele ängstliche Menschen in Gold gestürzt, was den Preis nochmal verdreifachte (Sept. 1.900$).
    Nur weil der Goldpreis in den letzten Wochen etwas gesunken ist, sollte man nicht in Euphorie ausbrechen.
    Jetzt Gold zu kaufen, macht eigentlich keinen Sinn, da wir auf dem Höhepunkt (trotz allem) sind...


    [​IMG]


    Gold zu verkaufen, macht jetzt natürlich viel Sinn.
    Ich habe vor einigen Jahren 1g Goldbaren noch für 23€ gekauft...:D




    Die (goldenen) Zeiten sind vorbei. Wer jetzt Gold kauft, wird es in seinem Leben wohl nicht
    mehr erleben, dass der Preis (wird ja irgendwann mal wieder sinken) auch wieder so hoch steigt (also nochmal mind. über 1.600$...







    Genau das glaube ich auch. Wenn ich mein Geld nur aufs Sparkonto lege, frisst die Inflation und die tollen Zinsen (2:wacky: alles auf.

    Meine Tante hat 1985 ihr Haus gekauft (Umgerechnet 50.000€) und es ist wirklich schön und groß. Dafür ist sie jahrelang arbeiten gegangen und hat gespart (Bsp. 15 Jahre)
    Wenn sie es jetzt verkauft, bekommt sie zwar mehr Geld, aber der Gegenwert für das Geld (Bsp. 200.000€) ist wiederum ein Einfamilienhaus.
    Wenn ich in best. Sachwerte investiere, werde ich diese immer wieder eintauschen können.
    Ob in 20 Jahren noch der Euro da ist oder was anderes ist ja wurscht (außer wenn man ein Sparbuch hat)...
    ABER egal in welcher Währung: für mein guterhaltenes (modernsiertes) Haus bekomme ich immer wieder die Summe X, wovon ich wiederum ein gleichwertiges Haus kaufen könnte.
    Sicherlich steigen oder sinken die Häuserpreise, aber der Wert (und Gegenwert) bleibt erhalten.


    Negativbeispiel: Amerika. Manche Hausbesitzer bekommen für ihr Haus nur noch einen Mittelklassewagen... Aber die dünnen Holzhütten kann man auch nicht mit unseren europ. Häusern (mit Keller, Stein auf Stein) vergleichen.


    Bei Autos hat man sicherlich das Problem mit dem starken Wertverlust (Neuwagen), auch weil einfach zu viele (Gebraucht)wagen in Umlauf sind.
     
  3. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Natürlich jetzt. Zumindest eine erste Tranche. Selbstverständlich in erster Linie Aktien, wo der Buchwert nahe dem Aktienwert liegt und solides Business dahintersteht (Warren Buffet Philosophie: Nur Business, das ich verstehe warum es Business ist)
    Solche Firmen werden jede Krise überstehen und es sind ausreichend Realwerte da.
    Ausserdem wird bei vielen Firmen die Dividendenrendite die nächsten Jahre jedes Kapitalsparbuch um Längen schlagen.

    Sehe es genauso.
     
  4. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in


    Denkst du, ich nicht.
    Ich denke, dass Aktien derzeit stark überbewertet sind.
    Alle Prognosen sagen fürs nächste Jahr eine wirtschaftliche Abkühlung voraus.
    In den Aktienkursen hat sich dieser Umstand aber kaum negativ bemerkbar gemacht, da die Leute aus Angst vor Inflation ihr Geld dennoch in Aktien stecken. Die derzeit relativ hohen Aktienkurse sind aber nicht durch die Fundamentaldaten gerechtfertigt.

    Ich halte einen Einbruch der wichtigen Akzienindizes um bis zu 90% durchaus für möglich.


    "Überstehen" ist ja schön und gut, aber zu welchem Kurs?
    "Überstanden" bringt dir nicht viel, wenn der Kurs um 90% eingebrochen ist.

    Zum Thema Realwerte: Die sind bei vielen heutigen Großkonzernen nicht mehr vorhanden. Vieles ist nur noch geleast und gemietet. Somit bestehen einige Konzerne effektiv nur noch aus ihren Mitarbeitern und dem Namen. Substanz: Fehlanzeige.
     
  5. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Wieso sollten die goldenen Zeiten vorbei sein, aber die Zeiten von steigenden Aktienkursen und Immobilienpreisen nicht?
    Sind doch alles Sachwerte?
    Begründung bitte.



    Wobei man bedenken muss, dass wir uns am Ende der Inflations-Phase befinden.
    Wir haben Jahrzehnte der Inflation hinter uns. Was als nächstes kommt, ist eine Deflation.

    Merke: Geld = Schuld
    Wir haben eine Schuldenkrise, d.h. die Schulden sind zu hoch.
    Eine Entschuldung muss also stattfinden, entweder auf dem geordneten Weg (Zurückzahlen) oder ungeordneten Weg (Pleite). In beiden Fällen reduziert sich die Geldmenge. Das ist Deflation.

    Ich wäre daher aktuell sehr vorsichtig mit Sachwerten.
     
  6. Knofihex

    VIP: :Silber

    Das gilt ja dann auch für Gold, nicht wahr?
     
  7. lize

    lize Gast-Teilnehmer/in

    Bei einigen wenigen Großkonzernen: Möglicherweise, bei allen: mit Sicherheit nicht! Ich habe ja geschrieben: Ausgesuchte Aktienwerte, nicht nach dem Gieskannenprinzip. Es gibt schon noch sehr viele guten Unternehmen, wo sehr viel Substanz da ist, und die Aktienkurse durch die Übertreibung am Markt total unterbewertet sind.
     
  8. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Die "goldenen" Zeiten sind deswegen vorbei, weil es nicht mehr möglich ist, Gold zu einem annehmbaren Preis zu kaufen. Seit der Finanzkrise ging es nicht nur in Amerika wirtschaftlich bergab, sondern auch bei uns (Griechenpleite --> Italien usw)...
    Die Lebensmittelpreise steigen, Benzin hoch wie nie, usw.
    Der Super-Gau ist ja noch garnicht eingetreten (Komplette Pleite von mehreren Euro Ländern)..

    Aber insgesamt haben wir es nicht so schlimm getroffen, wie die Amis... In Deutschland / Österreich entwertet sich keine Immobilie schnell mal auf 10.000€...



    Die Aktienkurse steigen oft mit einer zeitlichen Verzögerung (genauso wie andere Werte) in Zeiten der Inflation, aber seit der Finanzkrise sind doch viele Anleger vorsichtiger geworden.
    AKTIEN kann man schon lange nicht mehr als feste Sachwerte bezeichnen, da wir gesehen haben, dass einige Firmen in der letzten Krise den totalen Wertverlust erlitten haben.

    Was nützt mir die hochgehandelte Aktie von einem überschuldeten Unternehmen, auch wenn die Sachwerte in der Firma (Anlagen, Maschinen) da sind, aber letztendlich schon jemand anderen gehören. Ohne ordentlichen Gewinn ? Spätestens im nächsten Jahr gibts Probleme.

    Viele Unternehmen sind verschuldet und den Sachwerten stehen Verbindlichkeiten gegenüber.
    Wenn in heutigen Zeiten der Umsatz sinkt, die Fremdkapitalkosten aber gleich bleiben, sinkt auch der Gewinn überproportional.


    Sicherlich gibt es auch ausgewählte Aktien (krisenbeständige Firmen - hohes EK, starke Marktposition, Produkte des Alltags wie Medikamente, Benzin, etc.), die man oft ohne große Verluste über die Krise bringt... Aber diese jetzt zu finden und zu kaufen, birgt doch einige Gefahren (überteuert, überbewertet).



    Wer sagt das? Das wäre wünschenswert. Wenn aber nun Millionen Euro in Griechenland usw. gesteckt werden, obwohl die Leute da unwirtschaftlich und uneffizient haushalten, bläht sich das Geldvermögen in der EU doch noch weiter auf....
    Woher soll da die Deflation in den nächsten Jahren kommen?



    Gold und Immobilien bleiben als Sachwerte top, da ich Eigentümer bin und darüber selbst bestimmen kann.
    So lange ich bei einem Aktienunternehmen nicht im Vorstand sitze, muss ich als "Aktieneigentümer" laufend kontrollieren, was das Unternehmen mit "meinem Geld" macht. Zusätzlich bin ich den Launen der Börse ausgeliefert...
     
  9. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in


    Und wie "suchst" du aus?
    Das hört sich jetzt nur so nach gescheit dahergeredeten Phrasen an, aber erklär doch mal bitte ganz genau, wie du substanzstarke Aktien auswählst. Mit Beispielen bitte.

    Zum Aktienmarkt:
    Da ist die bereits begonnene Depression eben nicht eingepreist (nur im kleinen Ansatz), sondern die Kurse sind noch viel zu hoch wegen der Inflationsängste. Inflationsangst ist also viel stärker eingepreist. Das macht die Aktien überteuert.
     
  10. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Noch ist es möglich, weiter aufzublähen, aber nicht mehr lange.
    Der Schuldenstand von Griechenland steigt in Rekordgeschwindigkeit weiter, weil die Wirtschaft schrumpft und die Schulden nominal auch noch weiter steigen und das schneller als je zuvor.
    Denkst du Griechenland bekommt immer noch Rettungspakete, wenn die eigene Verschuldung bei 300% oder mehr liegt?
    Die sind heute schon faktisch pleite.
    Selbst wenn man den Griechen die Rettungsgelder weiter gibt wie bisher: Die Verschuldung der Retterstaaten steigt ja auch massiv an.
    Sobald er Bondmarkt auch den Kern-Euroländern kein Geld mehr leiht, dann hat es sich ausgerettet.
    Eine weitere Aufblähung ist dann nicht mehr möglich.
    Es folgt das, womit niemand rechnet: Deflation.


    Sachwerte werden während der Deflation massiv an Wert verlieren.
    Gold ist aber zum überwiegenden Teil kein Sachwert, sondern ein Geldwert.


    Somit stimmt auch diese Aussage nicht.
    Rein als „Sache“ ist ja Gold auch nahezu völlig nutzlos. Gerade mal 10% der Goldproduktion wird für industrielle Zwecke genutzt.
    Der Rest „vergammelt“ nutzlos in irgendwelchen Tresoren vor sich hin. Es ist eben Geld.

    Es kann zwar trotzdem heftige Kursschwankungen geben, auch kann es sein, dass z.B. Gold nominal zu Papierwährungen sogar einige Zeit wieder sinkt, aber der relative Wert, also die Kaufkraft gegenüber Sachwerten, diese wird während einer Deflation stark aufwerten. Das gilt im Übrigen aber genauso für CASH.
    Während der Deflation gilt: Cash ist King! Bargeld dürfte während dieser Zeit noch besser performen als Gold.

    Wer zocken will, legt sich also am besten mit einem Berg von Cash auf die Lauer und kauft erst mitten während der deflationären Depression z.B. Aktien. (wenn diese wie vorher erwähnt um z.B. 90% eingebrochen sind)
    So dürfte man den größten Gewinn machen. Das ist aber etwas riskant, weil das Timing wichtig ist.

    Nach der deflationären Phase wird auch wieder eine Inflation folgen, dann aber gleich eine Hyperinflation, weil die Zentralbanken versuchen werden, die Deflation mit aller Gewalt zu kompensieren. Spätestens dann ist das Bargeld wieder futsch.
    Die sicherere Variante ist daher Gold, weil dies als einziger Wertspeicher alle Extremsituationen (Deflation, Hyperinflation, Krieg etc.) langfristig übersteht. Aber die Gewinne werden mit Cash während der Deflation höher sein, wenn man es richtig macht.

    Aber aus heutiger Sicht gilt ganz klar: Finger weg von Aktien und anderen Sachwerten und Finger weg von illiquiden Geldwerten. Also z.B. keine Bausparer. Nur Cash. Liqudidität ist das Wichtigste für die kommende Zeit.
     
  11. lize

    lize Gast-Teilnehmer/in

    Genau da scheiden sich die Geister. Auch mit der Inflationserwartung hast du mE nicht recht! Zurückzahlen kannst du gleich vergessen, das wird nie passieren. Staatspleiten sind schon wahrscheinlicher, aber ich glaube, nach Griechenland wirds das auch nicht mehr geben... Ich erwarte eher eine hohe Inflation und niedrige Zinsen, und das für einen recht langen Zeitraum, um die Staatsschuldenquote gemessen am BIP zu senken. Die niedrigen Zinsen lassen unsere Konsumwütige Gesellschaft weiterhin Geld ausgeben, und wenn nicht auf Pump, denn das wird sicher etwas einegschränkt werden, so werden die Leute zumindest nicht mehr allzuviel sparen, denn es wird sich nicht mehr auszahlen, bzw. wird man bei Sparformen real Geld verlieren, und das in einem weit höheren Ausmass als jetzt (Inflation höher als Guthabenverzinsung).

    Ich gebe hier im Forum sicher keine Aktienempfehlungen ab, such dir einen guten Anlageberater, und gib ihn diese Kriterien vor, und wenn er gut ist, wird er solche Aktien für dich finden.
    Die Aktien sollte man vor allem aufgrund der Kennzahlen vergleichen, zudem welche Branche, und wie lange es das Unternehmen schon gibt. Natürlich... springe ich auf den Zug auf, der nur neue moderne und kurzfristig erfolgreiche Unternehmen bevorzugt, wirds höchstwahrscheinlich danebengehen.

    Nehme ich Versorger, Energieunternehmen, Lebensmittelhersteller, Pharmaunternehmen usw... die es schon lange am Markt gibt her, und deren Produkte die Menschheit auch weiterhin brauchen wird, bin ich höchstwahrscheinlich auf der richtigen Seite, und das möglicherweise noch in Ländern mit geringer Verschuldung oder hohem Potenzial für Infrastrukturmaßnahmen, steigendem Wohlstand usw... Mit Sicherheit kann das niemand sagen, daher habe ich auch geschrieben, nicht alles auf einmal zu veranlagen, sondern Aktienpositionen aufzubauen, über die nächsten Monate hinweg.
     
  12. Maxpaps

    Maxpaps Gast-Teilnehmer/in

    Übrigens: willkommen zurück Holzmichl!
     
  13. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Dann sind wir uns ja wenigsten einig, dass das mit dem Zurückzahlen der Schulden nicht klappt. :D
    Aber so wie du das vorschlägst, ist eine Entschuldung kaum möglich.
    Die Zinsen bestimmt der Markt und die werden steigen, wenn das Risiko und/oder die Inflation mitsteigt.
    Die Zentralbanken können ihre Leitzinsen zwar auf null senken, aber das allein bringt noch nichts.
    Der Markt bestimmt immer noch als Letztes, wo die Zinsen hingehen. Man versucht zwar Marktmanipulationen, aber das geht nicht ewig. Außerdem ist für eine nachhaltige Inflation auch eine starke Wirtschaft erforderlich.
    Von daher erwarte ich eine Deflation.


    Ich brauche auch keine Empfehlung, ich wollte lediglich ein Beispiel.


    Das mag ja alles sein.
    Aber das schützt trotzdem nicht vor Kursverlusten.

    Beispiel Griechenland: Die Öl-Importe sind bereits drastisch eingebrochen, weil sich die Leute großteils nicht mal mehr Heizöl oder das Tanken leisten können. D.h. selbst Grundversorger trifft es damit hart.
    Die Unternehmen haben vielleicht dennoch eine höhere Überlebenschance als andere Unternehmen, aber was bringt dir das, wenn der Kurs dennoch um 90% einbricht und für einige Zeit keine Dividenden mehr ausgeschüttet werden?

    Zu den Kennzahlen: Da ist sehr viel schöngerechnet. Darauf würde ich heutzutage auch nichts mehr geben.
     
  14. lize

    lize Gast-Teilnehmer/in

    Man kann alles bezweifeln, oder an alles glauben... Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen... vielleicht graben wir den Threas ja irgendwann wieder einmal aus, und schauen, wer näher dran war...
     
  15. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Das mit der "Geldmenge ausweiten" sagt sich so leicht, ist es aber nicht. Sicher wird das die nächsten Monate noch gemacht, aber es ist fraglich, wielange das funktioniert.
    Dazu muss man immer das Grundprinzip unseres Geldsystems im Hinterkopf behalten, wonach jedes Geld nur durch Schuld geboren wird.
    Immer wenn die "Geldmenge ausgeweitet" wird, werden die Schulden irgendwo noch weiter erhöht.
    Ohne Schulden kein neues Geld.

    Dazu muss man sich auch ansehen, WIE die Geldmenge derzeit ausgeweitet wird.
    Die EZB schafft neue Liquidität aus dem Nichts für z.B. Banken. Das sind neue SCHULDEN, die die Banken gegenüber der EZB haben.
    Diese Schulden müssen sie mit Zinsen wieder zurückzahlen.
    Aber woher kommt das Geld für die Zinsen?
    Das ist ein klassisches Schneeballsystem.
    Diese Zinsen können niemals zurückbezahlt werden, aber die Zinslast wird immer höher. Man verschiebt das Problem, indem man noch mehr neue Kredit vergibt.
    Das System wär schon lange zusammengebrochen, hätte man nicht die Leitzinsen gesenkt. Dadurch hat man das Problem ebenfalls nach hinten verschoben.
    Aber mittlerweile sind wir bei so gut wie Null angekommen. Weniger geht nicht. Die Zentralbanken haben ihr Pulver fast vollständig verschossen.
    Trotzdem haben wir immer noch eine Schuldenkrise und sie ist schlimmer als je zuvor. Es kann auch nicht anders sein, denn diese Schulden sind niemals zurückzahlbar.
    Banken sind überschuldet, immer mehr Privathaushalte sind überschuldet. Es gibt einen Punkt, da ist die Verschuldungskapazität von allen Privatpersonen, Firmen, Banken und Staaten am Limit. Das ist der Punkt, wo es dann mit der Geldmengenausweitung vorbei ist.

    Mit Staatsanleihen ist es das Gleiche:
    Die EZB „verschenkt“ ja kein Geld. Das kann sie garnicht. Sie „verschenkt“ nur SCHULDEN. Sie kauft Staatsanleihen auf, d.h. die Staaten haben dann Schulden bei der EZB. Auch dieses Geld müssen sie zurückzahlen und Zinsen dafür bezahlen.

    Die EZB müsste eigentlich schon pleite sein, wenn sie den Wert der aufgekauften Anleihen nach dem realen Marktwert bewerten würde.
    Genauso ist es auch bei den Privatbanken.
    Es wird schon soviel betrogen und gelogen, nur damit nicht alles zusammenbricht.
    Aber sobald die Pleite von einem Land eintritt, dann ist das der erste Dominostein für den deflationären Crash.
    Daher haben auch alle so eine panische Angst vor einer Griechenland-Pleite, obwohl dieses Land wirtschaftlich völlig unbedeutend ist.
    Aber die Griechenland-Pleite könnte ausreichend sein, das ganze Finanzsystem mit in den Tod zu reißen, weil dieses schon derart extrem labil ist.

    Das ist auch der Grund, wieso Griechenland immer noch die Rettungsgelder bekommt, obwohl sie faktisch pleite sind, keinen Cent gespart und nichts reformiert haben.
    Aber alles hat mal ein Ende.

    Unsere derzeitige Krise ist eine Schuldenkrise und zwar eine Schuldenkrise, die die letzten Instanzen (Staaten, Zentralbanken) erfasst hat.
    Die Schulden müssen irgendwie aber wieder abgebaut werden (das real nur noch durch einen Bankrott) und wenn das passiert, dann ist das keine Geldmengenausweitung, sondern eine Geldmengenreduktion. Also Deflation. Eine Implosion des Finanzsystems. Denn in Höhe der Schulden werden auch Guthaben vernichtet.


    Können wir gerne tun. Ich hab Zeit. :D
    Lassen wir uns überraschen.
     
  16. TIN-MACHINE

    TIN-MACHINE Gast-Teilnehmer/in

    aktien sind günstig, gold ist teuer.

    zur aktienauswahl brauchst du nur beitrag #26 anschauen.

    zur performance: gold ist seitdem um 7,6% gefallen, die aktien sind um 26% gestiegen. mehr ist dazu nicht zu sagen.
     
  17. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in


    Das ist lineare Denkweise und die ist völlig wertlos.
    Wenn du danach gehst, kannst du absolut jede Anlage rechtfertigen. Alles ist ja irgendwann mal gestiegen.


    Aber lineare Denkweise ist das Problem der meisten Leute. Daher kann sich auch niemand Deflation vorstellen, nachdem wir Jahrzehnte von Inflation hinter uns haben.
     
  18. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in


    Ist euch eigentlich bewusst, was ihr damit anrichtet?
    Damit verstärkt ihr die Wirtschaftskrise noch und unterstützt den deflationären Crash.

    Wie?
    Einfach ein bisschen logisch denken:
    Angenommen ihr kauft alle 20 Jahre eine neue Küche.
    Eure aktuelle Küche ist 10 Jahre alt. Sie sieht zwar nicht mehr ganz top-modern aus, aber sie tuts noch.

    Jetzt seht ihr die Euro-Krise, habt Angst um euer Geld, Angst vor Inflation und sogar die Presse ruft zum sinnlosen Konsum auf:
    [ame="http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/717685/Jetzt-Geld-ausgeben-bevor-es-wertlos-ist"]Jetzt Geld ausgeben, bevor es wertlos ist « DiePresse.com[/ame]

    Da denkt ihr euch: Investieren wir es doch in langlebige Güter!
    Shoppen ist macht ja auch Spaß, gerade vor Weihnachten! Also wird schnell noch eine neue Küche gekauft, auch wenns die alte noch eine Weile getan hätte.
    Mit dieser Idee seid ihr nicht allein. Auch viele andere Leute kommen auf diese scheinbar gute Idee, so wie auch der Klein-Maxi.
    Die Händler freuen sich. Die Preise bleiben hoch bzw. steigen dank der hohen Nachfrage. Aber die Kundschaft wird mit Rabatt-Verarsche und 0%-Finanzierungen gelockt. Außerdem muss ja das Geld „gerettet“ werden, also ist es ja nicht so wichtig, wieviel man dafür bezahlt. Hauptsache weg mit dem unsicheren Geld und man hat etwas Nützliches, was einem keiner mehr wegnehmen kann.

    Die Küchenhersteller freuen sich ebenfalls und legen Sonderschichten ein. Die Belegschaft erhält einen fetten Weihnachtsbonus, also können die sich auch gleich mit neuen Küchen eindecken.

    Aber eins haben alle scheinbar vergessen: Was ist, wenn jeder seine alte und auch vielleicht nicht ganz so alte Küche gegen eine neue ersetzt hat?
    Dann braucht niemand mehr für die nächste 20 Jahre eine neue Küche.
    Der Konsum der Zukunft wurde vorgezogen. D.h. in der nahen Zukunft entfällt dafür der Konsum!
    In den nächsten 10 Jahren wird so gut wie niemand mehr Küchen kaufen, weil der Markt gesättigt wurde und das Markt-Gleichgewicht zerstört wurde.

    Die Folge: Es kriselt.
    Die Küchenhersteller bekommen keine neue Aufträge mehr, weil jetzt fast alle eine neue Küche haben.
    Für einige Monate kann man sich noch über Wasser halten, da man viele Leiharbeiter in der Boom-Phase angeheuert hatte, die man leicht wieder rausschmeißen kann. Die festangestellten Mitarbeiter können noch ihre vielen Überstunden abbauen und der Staat unterstützt mit Kurzarbeit.
    Ein Jahr später: Die Leute kaufen immer noch keine neuen Küchen. Wer will auch schon seine 1 Jahr alte Küche ersetzen?
    Der Küchenhersteller geht in Konkurs. Die Aktie des Küchenherstellers wird wertlos und alle Mitarbeiter werden arbeitslos.

    Da denkt sich der Klein-Maxi, der einen Würstl-Stand betreibt und vor einem Jahr noch eine Küche gekauft hat: Hähä, mich betrifft es ja nicht.
    Doch das war zu kurz gedacht.
    Auch ein großes Möbelhaus, nennen wir ihn mal den YYYL-Lux, kommt in Bedrängnis.
    Niemand kauft mehr Küchen und der Lieferant ist ebenfalls pleite gegangen. Somit bekommt der YYYL-Lux die gleichen Probleme wie der Küchenhersteller. Es folgt nach einigen Monaten Schrumpfprozess der unausweichliche Konkurs. Alle Mitarbeiter werden arbeitslos.

    Jetzt läuft es auch dem Klein-Maxi kalt dem Rücken runter. Sein Würstl-Stand steht diekt neben dem YYYL-Lux.
    Die Kundschaft bleibt aus, da sowohl die Mitarbeiter als auch Kunden vom YYYL-Lux ausbleiben.

    Auch der Klein-Maxi muss jetzt Privatkonkurs anmelden und das schon nach kurzer Zeit der Pleite vom YYYL-Lux, da er seine gesamten Ersparnisse als Anzahlung für eine neue Küche verprasst hatte.
    Die 0%-Finanzierung kann er nicht mehr bedienen, also wird die Küche wieder abgeholt.
    Der Zeitwert der Küche deckt aber nicht mal die Restschuld.
    Jetzt hat Klein-Maxi alles verloren und hat trotzdem noch Schulden. Der Privatkonkurs ist die Folge und ein Leben am Existenzminimum für viele Jahre.
    Hätte er doch nicht sinnlos sein ganzes Geld verpulvert und keine Schulden gemacht, auch nicht zu 0%, denkt er sich.
    Aber hinterher ist man eben immer schlauer.
    Und wenn er nicht gestorben ist, dann zahlt er noch heute für seine Schulden. :D

    Zum Glück hat man derzeit noch die Chance, VORHER schlauer zu sein. ;)


    Noch ein Abstecher zur Inflation/Deflation:
    Die Geldmenge wurde durch die 0%-Finanzierungen ein letztes Mal inflationswirksam aufgebläht, aber das ist dann auch zu Ende.
    Danach kommt die Sättigung, keiner kauft mehr, also steigt die Geldmenge nicht weiter an.
    Aber durch die Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Firmenpleiten und Privatkonkurse werden die Schulden uneinbringbar.
    D.h. Geld wird vernichtet. Die Geldmenge reduziert sich. Die Preise für alles fallen auch. Das ist Deflation.

    Diese Entwicklung konnte man in der Krise 2008 noch verhindern: Da war es nur eine reine Bankenkrise, keine Staatsschuldenkrise. Der Staat konnte noch Konjunkturprogramme auflegen wie z.B. der Abwrackprämie, die in vielen Ländern wieder zu einem kurzfristigen Boom geführt hat. Aber auch hier wurde nur Konsum vorgezogen. Es war also nicht nachhaltig.

    Auch eine Geldschwemme der Notenbanken wird vorerst nichts bewirken: Das Geld wird nicht in der Realwirtschaft ankommen. (das ist auch bisher schon überwiegend so)
    Daher entsteht hieraus (vorerst) keine Inflation.

    Vor uns steht eine Zeit der Deflation, Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit.
    Danach wird sich irgendwann die aufgestaute Geldmenge, wenn sie sich wieder in die Realwirtschaft entlädt, zu einer Inflation führen.
    Dann aber gleich zu einer Hyperinflation. Bis wir dahin kommen, werden wir aber noch einige Zeit mit Deflation gequält.


    Ich hoffe ich konnte ein paar Denkansätze liefern.

    Viele Grüße vom Königswasser. :)
     
  19. Maxpaps

    Maxpaps Gast-Teilnehmer/in

    Muss das schön sein ...
     
  20. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    @ Königswasser: Ich habe NICHT gemeint, eine neue Küche auf Ratenzahlung zu kaufen, einen Kredit würde ich zur Zeit keinesfalls aufnehmen.
    Außerdem ist gerade die Nachfrage nach Einbauküchen (das Beispiel ist mir einfach nur spontan eingefallen, es gäbe ja noch viel andere Beispiele) ganz gut geeeignt, um die Wirtschaft anzukurbeln, neue Küchen werden ja ständig gebraucht, weil doch immer wieder neue Haushalte gegründet werden, beim Umziehen gerade die Küche oft nicht mitgenommen wird, weil sie ja dann doch nicht in die neue Wohnung passt, es gibt alle paar Jahre neue, noch energiesparendere Geräte etc. Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum gerade hier die Nachfrage zurückgehen sollte (außer im Falle einer allgemeinen starken Rezession, klar)
     

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