1. Reden wir miteinander ...

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Gleichberechtigung der Frau

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Panther, 27 Juni 2011.

  1. Berthold

    Berthold Gast

    Deutschland hat inzwischen aber zu wenige Freiwillige für die Bundeswehr - jetzt schon! - obwohl die Bedingungen um einiges attraktiver sind, als wir sie bieten könnten.
    Ok, die Deutschen müssen dafür nach Afghanistan gehen und sich dort umbringen lassen, das ist natürlich auch ein Argument. :D

    Aber das mit der Bedingung für die Aufnahme in den Öffentlichen Dienst und in bestimmte Ausbildungszweige ist sicher eine weitere Möglichkeit, das zu steuern. Könnte nicht schaden.
     
  2. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Und wen stellt man ein, eine von den beiden, oder den 27-jährigen Akademiker, der niemals schwanger wird und einem schon seit 2 Jahren brav die Aktentasche trägt? :binweg:
     
  3. Berthold

    Berthold Gast

    Das ist aber ein Bumerang, weil sie weniger Lebensverdienstsumme und dadurch eine kleinere Pension haben, mit der sie dann eine längere Zeit auskommen müssen. Also nicht unbedingt ein Vorteil für sie!
     
  4. Berthold

    Berthold Gast

    Das interessiert in der Praxis tatsächlich niemanden, und schon gar kein Gericht. Wenn die Frau will und nur irgendwie kann, dann kriegt sie die Kinder, da fährt die Eisenbahn drüber.
     
  5. Berthold

    Berthold Gast

    Ganz richtig. Umgekehrt wird auch immer wieder gefordert, dass Männer da genauso Verantwortung übernehmen wie Frauen, damit es nicht mehr nur bei letzteren hängenbleibt. Wie passt das zusammen?
     
  6. mcw

    mcw Gast

    sehe ich genauso und absolut nix schlechtes dran.
     
  7. Berthold

    Berthold Gast

    Die Wirtschaft sieht das ein bisserl anders, fürchte ich. :D
     
  8. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich seh das wie Berthold. Es gibt für pädophile Verbrecher so viel einfachere Möglichkeiten. Er kann sich eine psychisch labile Alleinerzieherin suchen, das ist am erfolgsversprechendsten, nach eigenen Kindern halt.

    Aber im Kindergarten, wo 20 andere Kinder ihm auf Schritt und Tritt nachrennen und es noch andere Betreuer gibt und die Eltern auch noch den Generalverdacht haben - das halte ich nicht für einen sehr riskoreichen Ort.
     
  9. Berthold

    Berthold Gast

    Edelfee, ich kann nur von uns (und begrenzt von anderen Ländern) reden, aber es ist einfach eine Tatsache, dass das Geld nicht da ist. Was willst machen? Das Verteidigungsbudget erhöhen, das in den kommenden 4 Jahren eh schon 1/2 Milliarde einsparen muss? Wenn - ich hab jetzt keine konkrete Zahl, also Hausnummer - 75% der Österreicher der Meinung sind, dass für diesen "Schwachsinn" eh schon viel zu viel Geld rausgeschmissen wird?

    Das mit der Wehrpflicht, dass die als einziger Zwangsdienst überhaupt erlaubt ist (und das nur für Männer), ist historisch gewachsen. Man kann natürlich drauf verzichten und ein Freiwilligensystem aufbauen, wie es der derzeitige Minister ja will. Aber das geht nur mit vergleichsweise viel Geld, wenn man die Qualität halbwegs halten will, und das will weder die Politik noch die Bevölkerung aufbringen! Ist so.
     
  10. Berthold

    Berthold Gast

    Nur so viel, dass das nie den Bedarf abdecken können wird. Schon gar nicht, wenn man Wehrpflicht (= Zivildienst) abschafft.
    Man müsste es so bezahlen, dass es letztlich ein Job und nicht mehr freiwillig ist. Das ist aber wieder unleistbar - und die wirklichen Profis in diesen Berufen würden sich schön bedanken.
    Ok, einig.
     
  11. Berthold

    Berthold Gast

    ... und immer schön aufs Schneewittchen! :roflsmiley:
     
  12. mcw

    mcw Gast

    Also würde langfristig nur eines übrig bleiben: mehr Geld, solche Jobs generell für Arbeitssuchende attraktiver machen, Rahmenbedingungen deutlich verbessern.
    Wobei ich jetzt mal, wenn ich mir die Statistik zu den Ehrenamtlichen ansehe, auch z.B. gut vorstellen könnte, dass man hier mal beginnt, diese stärker zu involvieren und ihnen dafür eine gewisse materielle Entschädigung zukommen lässt.
    http://www.ngo.at/iyv/hintergrund2.htm

    Zugleich frage ich mich, ob manche Organisationen nicht auf ziemlich hohem Niveau jammern? Also wenn es um das Lukrieren von "günstigen Arbeitnehmern" geht. In Österreich wird (noch) viel gespendet, es gibt viele Leute, die ehrenamtlich arbeiten, auch der Staat schießt Geld zu...und trotzdem ist nie genug Geld vorhanden...hm...vielleicht würde es ja auch bei manchen genügen, mal herauszufinden, an welchen Stellen eventuell Geld versickert, wo es gar nicht notwendig ist.
     
  13. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    ich verstehe frauen, die einen echt miesen job haben und am liebsten noch vor ihrem eisprung in frühkarenz gehen würden.
    kinder müssen nicht immer ein problem sein. ich habe studium, arbeit und familie immer sehr gut unter einen hut bekommen, weil mich mein mann immer sehr, sehr unterstützt hat, und dass ich diese mehrfachbelastung sehr gut gemeistert habe, ist aus meinem lebenslauf ersichtlich. mein kind war also nie ein hindernis für einen job, im gegenteil. klar, wenn man bis zum schuleintritt von insgesamt 4 kindern zu hause bleibt, dann wird es schwierig...
    bei mir sind auslandsjobs immer sehr wichtig und relevant gewesen. diese werden häufig an mütter und väter vergeben mit dem argument, dass diese nicht wieder nach 8 monaten abhauen, weil sie den kindern ja eine stabile basis bieten möchten.
     
  14. Berthold

    Berthold Gast

    Ja. Beim Heer erlebe ich es aus erster Hand mit, was gemacht wird und wie es wirkt. Aber in erster Linie zählt immer Geld - wenn man das nicht hat, braucht man gar nicht drüber nachzudenken.
    Kann man sicher, aber ein Ersatz wird es in manchen Bereichen nie werden. Andererseits haben wir ein freiwilliges Feuerwehr- und Rettungswesen, das es in anderen Ländern so nicht gibt und um das sie uns bitter beneiden! Also, es ist nicht alles schlecht. Aber man kann nicht alles in jedem Bereich nachmachen, auch das ist eine Tatsache.
    Ich hab auch manchmal das Gefühl, aber das sind Organisationen (ich nenne jetzt keine Namen), bei denen ich zu wenig Einblick habe um kompetente Aussagen treffen zu können.
     
  15. mcw

    mcw Gast

    ich verstehe diese frauen nicht. sie ändern ja auch faktisch nichts an ihrer situation. man kann jeden miesen job kündigen und etwas besseres suchen. im zweifelsfalle auch mit weiterbildungen/kursen die eigene situation verbessern. gerade frauen bekommen diesbezüglich vom ams durchaus brauchbare weiterbildungen finanziert, oft sogar über mehrere jahre, aber natürlich immer mit gewissen schwerpunkten (technik+soziales z.B.)
     
  16. Sehr, sehr interessantes Thema... :D

    Mal abgesehen von dem großen Anteil von Polemik, der hier von "Frauen-" als auch von "Männerseite" in die Diskussion in Form von "Argumenten" eingebracht wird, drängt es sich mir auf, dass jeglicher Austausch über das Thema "Gleichberechtigung" bzw. "Geschlechtergerechtigkeit" an tradierten, beinahe klischeehaften Rollenbildern aufgehängt wird, welche in dieser (Rein-)Form ja schon lange nicht mehr real existieren.

    Auf der einen Seite die (mehr oder weniger alleinerziehende) Mutter von 6 Kindern, die ihr ganzes Leben Haushalt und Familie geopfert hat und parallel dazu die gesamte pflegebedüftige Verwandtschaft zuhause betreut, um ihnen einen würdigen, letzten Lebensabschnitt zu ermöglichen...

    Auf der anderen Seite der alleinverdienende, schwerstarbeitende, am Hochofen schwitzende Stahlarbeiter, der seinem Weibchen und dem Fortflanz zuhause jeglichen Wunsch erfüllen möchte und deshalb pro Woche mindestens 30 Überstunden macht, bis er schlussendlich mit 65 geschwächt von Arbeit, Hausbau und durch Kreditrückzahlungen finanziell ausgeblutet ins Gras beißt...


    Die faktische Sachlage ist doch eine ganz andere:

    (1) Pro Frau bzw. pro Paar werden in Österreich nicht mal 1,4 Kinder geboren und selbst hier sind alle Kinder zw. 0-18 eingerechnet, also auch solche, die mit Sicherheit keiner mütterlichen Obsorge mehr bedürfen.
    (2) Ein großer Teil unserer älteren, pflegebedürftigen Mitbürger wird eben nicht mehr innerfamiliär, sondern eben fremd- betreut (Altersheime, Teilzeitpflege, betreutes Wohnen, etc.). Deshalb und va. weil politisch dieser Umstand schon seit Jahrzehnten bewusst ignoriert wird, verschärft sich die Pflegesituation zusehends (Stichwort "Pflegenotstand")
    (3) die durchschnittliche Wochenarbeitszeit meines Wissens liegt in etwa bei 43-44h, also doch deutlich unter den als "normal" angenommenen 48h/Woche (dass bei einzelnen Berufsgruppen sicherlich ein mehr an Arbeitszeit gefordert wird, soll dadurch ja nicht ausgeschlossen werden).
    (4) die Zeit, wo Männlein als "Ernährer" bzw. "Geldbeschaffer" arbeiten geht und Weibchen als Hausfrau und Mutter das Heimchen hütet, sind schon längst vorbei. Diese "gute, alte Zeit" gab's bis auf ein paar Jahrzehnte (wenn überhaupt) eigentlich nie - Frauen waren vor Jahrhunderten schon arbeits- und erwerbstätig und waren schon aus banalen Überlebensgründen gezwungen zum Familieneinkommen beizutragen. Und ja - weibliche Arbeitskräfte wurden (wie ihre männlichen Kollegen auch) in Zeiten nicht vorhandenen Arbeitnehmerschutzes ausgebeutet.


    Diese klassischen Rollenbilder, denen "wir" also nachhängen existieren real also gar nicht und haben für die Masse der Bevölkerung auch nie existiert. Dieses Klischee stammt wahrscheinlich noch aus der Biedermeierzeit, wo sich NUR das gehobene Bürgertum eine solche (geschlechtsspezifische) Rollen- und Arbeitsverteilung leisten konnte.


    Ich persönlich sehe mich als Pragmatiker und wenn ich mir aus dieser Perspektive manche hier vorgebrachten "Argumente" anschaue, dann drängen sich mir schon einige Fragen auf:

    Wieso soll sich "der Staat" bzw. eine Gesellschaft die teure Ausbildung (Grund-, Mittel-, Hochschule bzw. Lehre und Berufsausbildung) von Frauen eigentlich leisten, wenn Paare bzw. Einzelpersonen unter dem Deckmäntelchen der "Nichteinmischung" bzw. der "Wahlfreiheit" sich das RECHT nehmen, nicht berufstätig und damit von finanziellen Leistungen anderer bzw. Sozial- und Transferleistungen des Staates abhängig sein zu müssen?

    Wieso sollte der Staat also nicht das Recht haben, Frauen zur Arbeitstätigkeit und umgekehrt Männer zur Kinderbetreuung zu zwingen? Die Gesellschaft (also wir alle) haben ja auch genügend investiert, damit Männlein wie Weiblein (egal ob mit Kind oder ohne) zur Wertschöpfung beitragen. Ist es nicht viel mehr ein großer finanzieller Nachteil für eine Gesellschaft, dieses Potenzial einfach ungenützt zu lassen? Wieso schaffen es die (schon genannten) skandinavischen Länder und auch Frankreich eine hohe Geburtenrate (~2,5 Kinder pro Frau/Paar) mit einer hohen Erwerbsquote von Frauen unter einen Hut zu bringen und gleichzeitig wirtschaftlich attraktiv und konkurrenzfähig zu bleiben?

    Mach es Sinn, Frauen in eine finanzielle Abhängigkeit zu treiben bzw. sie per "Wahlfreiheit" und 36Monaten-KBG auf diesen Weg zu bringen - ein Weg, der an seinem Ende nur 1 Ziel kennt: Arbeitslosigkeit der Frau bzw. Teilzeitbeschäftigung in unqualifizierten, schlecht bezahlten Tätigkeitsbereichen + Unterhaltsverpflichtung des (männlichen, besser verdienenden Ex-) Ehepartners + Abhängigkeit von Sozialleistungen (=Steuerlast aller übrigen Arbeitnehmer)?

    Macht es nicht mehr Sinn den Menschen diese "Wahlfreiheit", sprich das "Zuhausebleiben bis die Kinder 6-10 Jahre alt sind", zu nehmen und auf der anderen Seite die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, damit Familienleben und Erwerbstätigkeit für beide Partner vereinbar sind?
     
  17. Berthold

    Berthold Gast

    Und warum nur von Frauen?
    Gerade mit der Durchlässigkeit und Aufweichung der Rollenbilder, die du so richtig ansprichst, trifft das doch nicht mehr zu!
     
  18. mcw

    mcw Gast

    super beitrag, papaschlumpf. besonders deine fragen zum schluß gefallen mir sehr sehr sehr gut. ein dreifaches "bravo" :)
     
  19. Ich weiß schon - ich neige zum "Romane-Schreiben"... man möge mir das verzeihen.

    Kurz gesagt: keine Firma bildet mindestens 9 Jahre seine Mitarbeiter aus und setzt sie dann aber nicht zur Produktion ein. Das macht auch keinen Sinn. Wieso sollte also der Staat/die Gesellschaft das machen?
     
  20. Ja weil's hier doch des Öfteren angesprochen wurde - "der Staat mischt sich in Privatangelegenheiten 2er Menschen ein"... Das stimmt so ja nicht - es ist keine PRIVATANGELEGENHEIT, wenn eine Person beschließt nicht berufstätig zu sein und gleichzeit auf seinen Anspruch aus dem Sozialtopf pocht. Egal ob es ein Mann oder eine Frau ist.

    Und ja - diese "Rollenbilder" gab's in Wirklichkeit ja so nie. Waren schon aus finaziellen Gründen für einen Großteil der Bevölkerung nicht umsetzbar. Wieso also jetzt darauf pochen?

    Wieso sollten Firmen plötzlich abwandern, wenn mehr Frauen (über die Lebenszeit gesehen) länger arbeiten und dafür (mehr) Männer in Karenz gehen? Wieso sollte das einer Gesellschaft zu einem wirtschaftlichen Nachteil gereichen? Solche "Argumente" verstehe ich schon gerade aus wirtschaftlichen Gründen nicht.
     

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