1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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gerechtigkeit

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Teres, 7 September 2011.

  1. bellbird

    bellbird Gast-Teilnehmer/in

    Mag zum Thema ansonsten nichts schreiben, weil die Diskussion hier am wahren Kern vorbeigeht. Ich bin vom Gefühl her bei Teres. Die zunehmende Kluft zw. Arm und Reich ist schon seit gut 15 Jahren ein Thema. Nur wars allen Wurscht - weil man sich ja "hocharbeiten" konnte und niemand die Bereicherung an sich in Frage stellte.
    Jetzt plötzlich, nach zwei massiven Wirtschaftskrisen die gewaltige Defizite der Kapitalwirtschaft aufgezeigt haben und die viel zitierte Mittelschicht immer weiter (finanziell) belastet wird, um die sich auftuenden finanziellen Staatslöcher zu stopfen und es immer schwieriger wird mit 1 1/2 Gehältern, mehrere Kinder, die Unterkunft, das Fahrzeug und einen Urlaub zu finanzieren beginnt man aufzuwachen!

    Ich hab das Gefühl, daß sogar die Reichen langsam ein einsehen haben, daß es so nicht weitergehen kann. In vielen Ländern Europas tritt die Oberschicht an die Öffentlichkeit und "bittet" den Staat sie (höher) zu besteuern! - Wie krass ist das denn. Bzw. Wie schief muß die gesellschaftliche Ausgewogenheit sein, daß die jahrzehntelangen Nutznießer eines fehlerhaften Systems selber auf die Schwachstellen hindeuten???

    Nun gut. Österreichs Oberschicht ist da nicht dabei. Österreich ist eben anders. Da gibt es etliche Abgeordnete im Hohen Haus, die laufende Gerichtsverfahren anhängig haben, Unsummen an Staatsgeldern die in irgendwelche Kanäle laufen und alle Betroffenen zucken nur mit den Schultern, unschuldige Tierschützer wandern monatelang ins Gefängnis und werden drangsaliert, während man in Politkreisen trotz unzähliger Hausdurchsuchungen nie was finden... In anderen Ländern treten Minister (zu Recht) zurück, weil sie vor 20 Jahren was unberechtigter weise was abgeschrieben haben...

    Uuups, jetzt hab ich doch was geschrieben...
     
  2. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    ersetze land durch Welt, dann passt es, Österreich ist nicht korrupter als andere Länder, eher ein "bisschen" weniger.
     
  3. Also ich wüsste nur zu gerne, woher du wissen möchtest, was ich bisher gelernt oder geleistet habe.
    Finde deinen Kommentar fast ein wenig (ums human zu formulieren) FRECH jemandem gegenüber, den du nicht mal im Entferntesten kennst.

    Wenn dein Mann wirklich um das Geld so viel arbeitet, dann kann sich sein Chef alle 10 Finger ablecken. Ich würde das nicht tun. Offenbar macht er einfach was falsch oder sonstwas. In meinen Augen selber gemachte Probleme.

    Und zum Thema erben..... Der Neid ist halt schon was Schlimmes.

    Ich gönne es jedem, der ein bisschen mehr hat und so sein Leben genießen kann.
     
  4. Ich glaube nicht, dass in den meisten Fällen öffentlich gebaut wird weil es schöner sein soll. Da geht es um wirtschaftliche Interessen. Damit ein Unternehmen einen Auftrag bekommt, weil sich ein Bürgermeister ein Denkmal setzen will etc. Hätten die Komunen das Geld nicht in Aktiengeschäft sondern sicher veranlagt wäre das wohl alles auch weniger ein Problem. Das laste ich den verantwortlichen an: sie haben mit dem Geld fahrlässig gehandelt und es gibt keine bzw. wenig Konsequenzen.


    Seh ich auch so. Vom Vermögen gut leben zu können und nicht arbeiten zu müssen und dann noch aus für Vermögen steuerbegünstigt zu werden wenn dieses z.B. in Stiftungen oder ähnlichem gesteckt wird.

    Ja das ist so, trotzdem darf sich Bürger drüber ärgern oder sogar wütend sein und fasslungslos darüber sein wie tief Menschen sinken und wie tatsächlich mit Korruption umgegangen wird.
     
  5. Damit hab ich kein Problem.

    Es ist allerdings so, dass ein großes Vermögen (und ich red jetzt nicht von ein paar hundertausend Euro) die Möglichkeit bringt das Geld, bestens beraten, in diverse Kanäle zu bringen um so wenig wie möglich an die Finanz abliefern zu müssen.
     
  6. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Für mich gibt es auch einige Punkte, die mich momentan in Ö sehr stören.

    - erstens mal die finanzielle Nicht-Planbarkeit eines Studiums.
    Studiengebühren - meinetwegen, wenn sich dadurch etwas verbessert, zB dass man auch tatsächlich in Mindestzeit fertig werden kann. Aber bitte nicht dieses ewige Hin und Her. Ich finanziere mein Studium selbst und ich kämpfe schon mit der miserablen Stundenaufteilung, dann muss ich unerwartet plötzlich sechs Stunden/Woche mehr machen, was mir das Arbeiten sehr erschwert - und dann soll ich vielleicht auch noch dafür zahlen? Die Herrn Rektoren wollen nicht, dass Bakk-Studenten nebenher arbeiten, dementsprechend schauen die Stundenpläne aus. Kann ihnen vielleicht mal jemand die Realität erklären? :mad:
    Hoffentlich bin ich wirklich nächstes Jahr fertig, länger möcht ich mir das Theater nicht antun.

    - ich bin selbstständig, derweil noch unter der Geringfügigkeitsgrenze. Und habe ernsthaft überlegt, mich nach Abschluss des Studiums Vollzeit selbstständig zu machen. Nachdem jetzt aber in den Medien dauernd zu lesen ist, wie viele kleine Unternehmen systematisch von der SVA zugrundegerichtet werden (mit absurden Vorschreibungen, weil sie von einem bestimmten Wachstum eines Unternehmens ausgehen), zusätzlich zahle ich noch Selbstbehalt beim Arzt, hab das wirtschaftliche Risiko (Kunden zahlen nicht, plötzliche Stornos) und kann mir krank sein nicht leisten - das überleg ich mir glaub ich dreimal.

    - die nächste Frage, damit zusammenhängend: finde ich nach drei Jahren Selbstständigkeit mit Mitte 30 überhaupt noch eine Anstellung? Und gibt es überhaupt eine Firma, wo erträgliche Arbeitsbedingungen herrschen? Ein Burnout reicht mir fürs ganze Leben, deshalb hab ich gekündigt. Und sollte es einen solchen Job geben: werde ich mit spätestens 45 nicht gekündigt, weil zu alt. Mein Plan B war immer die Selbstständigkeit, ist aber sehr fraglich, ob ich mir das wirklich antue, siehe oben. Und dann?

    So, fertig mit Jammern.
    Es gibt bestimmt Länder, wo die Ungerechtigkeiten größer sind, trotzdem sehe ich für mich momentan so gar keine langfristige Perspektive in Ö. Fraglich, ob es anderswo besser ist.

    LG,
    Glueckskatze
     
  7. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    aus sozialismus.net:

    Wie werden Armut und Reichtum definiert?

    Arm oder armutsgefährdet sind BürgerInnen, denen weniger als 780 Euro im Monat zum Überleben zur Verfügung stehen. Dies sind mittlerweile ca. eine Million ÖsterreicherInnen (davon allein 87.000 Kinder, die unter der Armutsgrenze leben müssen). Ihre Zahl nimmt zu. Eine Viertel Million BürgerInnen sind reich, haben also mehr als 70.000 Euro Geldvermögen oder Jahreseinkommen. Ihr Vermögen nimmt ebenfalls zu. Erwähnenswert ist, dass die 100 reichsten ÖsterreicherInnen zusammen sechs mal so viel Vermögen besitzen, wie das jährliche Einkommen der einen Million ärmsten Menschen beträgt.
     
  8. Wolke

    Wolke Gast-Teilnehmer/in

    Also wenn das die Definition von "reich" ist, dann sollte das "Vermögen der Reichen" nicht stärker besteuert werden... es gibt mehr als genug Menschen die sich ihr sogenanntes Geldvermögen in Höhe von 70.000 jahrelang hart erarbeitet und weg gespart haben... Reich sind die bestimmt nicht mit dem Betrag :rolleyes:
     
  9. Pythia

    Pythia Gast-Teilnehmer/in

    Diese Artikel hab ich auch gelesen und find sie ziemlich blödsinnig. Wenn die Selbständigen die Mittel für ihre SVA-Beiträge nicht auf die Seite legen und die Kohle nicht mehr da ist, wenn die Vorschreibung kommt, kann man der SVA kaum vorwerfen, dass sie die Unternehmer zugrunde richtet. Das ist tatsächlich unfair den angestellten Wenigverdienern ggü, denen die Dienstnehmerbeiträge sofort abgezogen werden und sie (gsd) garnicht verzocken können.

    Zudem dauerts Jahre, wenn man sich selbständig macht und mehr als 540 im Monat verdient, bis man in der SVA tatsächlich mal alles vorgeschrieben bekommt, was letztendlich zu zahlen ist. Und wenn danach mal tatsächlich die Prognoserechnung der SVA über dem erwarteten Einkommen liegt, kann man Herabsetzung beantragen.
     
  10. Teres

    Teres Gast-Teilnehmer/in

    für mich ist reich auch etwas anderes...die anderen sätze des beitrages sind trotzdem aussagekräftig genug.
     
  11. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Mit einem Jahreseinkommen von € 70.000 ist man vielleicht obere Mittelschicht aber noch lange nicht reich. Falls der Betrag brutto gemeint ist, kommen da netto monatlich nicht mal € 3.000 raus. Da kann man dann nicht einmal mehr von oberer Mittelschicht reden. Und was bitte kann man sich heute noch um € 70.000 kaufen, einen mittelklasse Wagen, eine neue Küche und eine schöne Urlaubsreise, das wars aber dann auch schon. Also reich ist wirklich etwas anderes. Außerdem glaube ich, dass mehr als 250.000 Österreicher € 70.000 auf der hohen Kante haben bzw. ein Einkommen in dieser Größenordnung.
     
  12. mo-mo

    VIP: :Silber

    die gesellschaft sind wir alle selber, nicht die anderen da draußen.

    jeder einzelne von uns mit seiner einstellung, persönlichkeit, mit seinem denken und handeln ist die gesellschaft.
    und jeder von uns ist auch ungerecht, verlogen und korrupt, in kleinerem rahmen, in minimalen bereichen, vielleicht.

    das außen ist einzig der (vergrößerungs) - spiegel des kleines mannes, der kleinen frau.
     
  13. Ich habe einfach ein Problem mit jenen, die zu faul sind zum arbeiten (kenne selber so jemanden) und sich alles vom Sozialamt / BH, Arbeitsamt finanzieren lassen und wir, die arbeiten, dürfen genau für diese Faulheit aufkommen.

    Dann kann man sich von denen noch blöde Sprüche anhören. Der, den ich kenne arbeitet schon seit 10!!!! Jahren nichts mehr und lebt ziemlich gut damit.

    Mir kommt einfach vor, je mehr man arbeitet und verdient, umso mehr wird man gestraft.
     
  14. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Das ist die Frage, wie viele einfach ihre Finanzen nicht im Griff haben und dann unberechtigt jammern.
    Das Problem ist auch die Mindestbemessungsgrundlage - in meiner Branche geht da gar nix, da brauche ich ein zweites Standbein.

    Ich finde es halt sehr schade, weil sich das System am vorigen Jahrtausend orientiert - der reiche Unternehmer mit seiner Riesenfabrik, der dafür, dass er die Angestellten ausbeutet, ordentlich zur Kasse gebeten werden soll.
    Heute sind es vielfach auch Menschen, die in die Selbstständigkeit gedrängt werden (ich hatte selbst schon so tolle "Jobangebote" - ich habe sie abgelehnt, aber deswegen, weil ich anderweitig mehr verdiene. Ist man mal um die 50 und sucht schon jahrelang einen Job - ich weiß nicht, was ich dann täte)
    Da würde ich mir wünschen, dass SV prozentuell vom tatsächlichen Gewinn berechnet wird. Und eine einheitliche Krankenversicherung für alle - kann doch nicht sein, dass man je nach Beruf mehr oder weniger Selbstbehalte beim Arzt zahlen muss. Wenn schon, dann Wahlfreiheit zwischen den Systemen - und zwar für alle. Einige Selbstständige können ja freiwillig zur GKK wechseln. Das ist doch eine Frechheit.

    LG,
    Glueckskatze
     
  15. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in

    Zwischen 70.000 Eur Jahreseinkommen und 70.000 Eur Geldvermögen liegen aber Welten:rolleyes:

    Wenn ich nicht gerade frisch von der Schule/Uni komme, regelmäßig arbeite und etwas spare, sind 70.000 nicht besonders viel bzw würde es nach dieser Definition sehr viele "Reiche" in Österreich geben...

    70.000 EUR Jahreseinkommen bedeutet immerhin ein Nettogehalt von 5000 Eur (14 mal Jährlich), da wird es schon deutlich weniger geben. Wir haben im Freundeskreis mehrere Leute, die in dieser Kategorie verdienen, wirklich "reich" sind die aber auch nicht, haben idR Kinder und Hausfrau daheim und müssen so als Alleinverdiener die großteils auf Pump erworbenen Statussymbole abarbeiten und 6000 Eur Familieneinkommen (inkl FBH und allenfalls noch KBG) für 5 Personen ist schon nett, aber fällt für mich keinenfalls unter reich. Anders ist es vielleicht, wenn 2 Verdiener jeweils 5000 Eur+ im Monat "heimbringen" und nichts abstottern müssen, weil vielleicht Immobilien ererbt....

    Btw, weil es oben genannt wurde: auch mit eigenen Zinshaus muss man nicht unbedingt reich sein (es sei den, das Zinshaus steht am Kohlmarkt:rolleyes:). Es gibt meistens den ein oder anderen Mieter mit Uraltvertrag, der nur wenige Eur für 100 bis 150qm bezahlt und oft haben die (alten) Häuser einen großen Sanierungsbedarf, dessen Kosten man oft als Vermieter über Jahre nicht hereinbekommt.
     
  16. Pythia

    Pythia Gast-Teilnehmer/in

    Was hat das mit den SVA-Beiträgen zu tun? Der reiche Unternehmer hat auch früher nur SV bis zu Höchstbeitragsgrundlage bezahlt (was ich auch absolut gerechtfertigt finde - weil eigentlich ists ja ein Versicherungssystem im Gegensatz zur Ertragsbesteuerung).

    Und im Vergleich mit einem echten Dienstverhältnis (wenn man jetzt die kleinen Selbständigen anspricht) sind immerhin die Beiträge nach dem ASVG noch immer um einiges höher (Dienstnehmer- und Dienstgeberbeiträge summiert) als jene nach dem GSVG.
     
  17. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in

    Halleluja, für 70 K urlaube ich aber mit der Familie ein ganzes Jahr:eek: und einen Mittelklassewagen würde ich um die 30.000 Eur ansetzen, nicht mehr. Für eine geile Küche bist Du das Geld vielleicht los, aber die muss sich dann auch selbst putzen können.....
     
  18. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Natürlich sind sie höher.
    - keine Selbstbehalte beim Arzt
    - Arbeitslosenversicherung inklusive
    - Krankengeld inklusive
    - kein unternehmerisches Risiko

    Wär ja noch schöner, wenn die Beiträge nach ASVG niedriger wären.

    Ich will hier nicht weiterdiskutieren, ich finde das System so nicht in Ordnung und werde meine Meinung auch nicht ändern.
    Ich stamme aus einer Familie von Selbstständigen, allerdings im Gegensatz zu mir im klassischen Sinn. Auf diese Zielgruppe ist das System zugeschnitten.
    Ich nehme nicht an, dass du zu den EPUs gehörst?!
    LG,
    Glueckskatze
     
  19. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Die WIRKLICH Reichen haben sich (bis auf ein paar wenige Ausnahmen) ihr Vermögen NICHT hart errabeitet, sondern geerbt und leben von den Erträgen ihrer erebten Ländereien, von Ausschüttungen einer Stiftung etc. Habe selbst solche Fälle in der Verwandtschaft (NEIN, ich selbst bin leider nicht Nutznießer;)), das sind Personen, die noch nicht 1 Minute in ihrem Leben erwerbstätig waren, weiß also, wovon ich schreibe. Nur: Die höhere Besteurung derartiger Einkünfte wäre zwar aus Gründen der "Moralhygiene" sinnvoll, würde aber fiskalisch eher weniger bringen, das Budget sanieren kann man damit sicher nicht. Die Haupteinnahmen des Staates sind einfach die Massensteuern (Ust, Einkommenssteuer). Außerdem haben Reiche mehr Ausweichmöglichkeiten (Wohnsitz ins Ausland verlegen z.B.)
     
  20. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Wenn man die Privatstiftungen auch mit einbezieht, wären es keine Peanuts mehr.

    Gruss
    Manuela
     

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