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Geld macht nicht glücklich

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Knofihex, 20 März 2012.

  1. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube dass viele Menschen gerne in 1-2 Hamsterräder rennen möchten, liegt daran, weil sie sich für andere etwas leisten wollen.

    Man vergleicht sich mit den Nachbarn, Bekannten und Freunden und sieht sich um, was die anderen haben.
    Dann kommt evtl. Besitzneid auf oder es werden andere Bedürnisse geweckt.

    Und dann gehts los:
    - wir brauchen einen besseren Rasenmäher
    - der Urlaub muss schöner (Teurer) werden
    - die neuen Markenschuhe sind so schön
    - das neue Auto XY kommt bald, das wäre toll...

    Man vergleicht sich oft mit Menschen, die materiell mehr haben (Villa wohnen etc.) und sagt dann:
    "ach das wäre schön"
    Wenn man solche (reichen) Leute dann aber näher kennenlernt, sieht man dass sie nicht automatisch glücklich sind. Die Problemchen sind dann im täglichen Leben ganz anders, weil wir Normalbürger uns über solche Sachen nie Gedanken machen würden.

    Schon mal überlegt? Was würdest du mit 10 Mio Lottogewinn machen?
    Ich habe das ganze schon mal gedanklich durchgespielt, weil ja auch jeder davon träumt.
    Wenn man sich alles kaufen kann, wird man totunglücklich. Irgendwann hat man sich alle Träume erfüllt, 6 Autos stehen in der Garage, man hat die Welt umreist, ein neues Traumhaus ist da, usw...
    (und im Normalfall sind nur noch 1-2 gute Freunde da (wenn überhaupt))
    Wenn man den Freunden kein Geld leiht, sind sie sauer... Wenn man es ihnen leiht, bekommt man es nicht zurück... Streit..usw.

    Im normalen Leben träumt man von einer Anschaffung (Haus etc) und arbeitet darauf hin,
    wenn man aber alles gleich haben kann, worauf soll man sich noch freuen?

    GELD macht nicht glücklich.
    http://www.stern.de/wirtschaft/job/zufriedenheit-macht-geld-gluecklich-538843.html

    "Warum ist das so?

    Die Lösung des Rätsels ist, dass Menschen sich mit anderen vergleichen. Der Erste, der mit einem BMW aufkreuzt fühlt sich noch großartig. Wenn aber jeder einen hat, fühlen sich alle so, als ob sie wieder einen kleinen VW fahren. Ein anderer Grund ist die Gewöhnung. Der Lebensstandard funktioniert ein bisschen wie Alkohol oder Drogen: Wenn ich eine angenehme neue Erfahrung gemacht habe, dann brauche ich immer mehr davon, um weiterhin das gleiche Glück zu empfinden. In den USA sind Menschen regelmäßig gefragt worden, wie hoch das Einkommen sein muss, damit eine vierköpfige Familie klar kommt. Das "benötigte" Einkommen wird immer höher, je mehr die Leute verdienen. Kein Wunder, dass die Menschen so nicht glücklicher werden."



    Was noch dazukommt: Je mehr Geld man hat, desto geiziger wird man...

    Beispiel (früher Schule/Studium)
    Da hat man guten Freunden noch relativ viel Geld geliehen (relativ im Vergleich zum geringen Einkommen)

    Je älter man wird (und mehr verdient) desto weniger ist man bereit zu leihen (Geld). :)
    komisch oder?
     
  2. blondieee

    blondieee Gast-Teilnehmer/in

    da fällt mir grad was ein - hab am Wochenende eine Sendung von ich glaube Erlebnis Österreich auf orf gesehen... es ging um Biobauern in Südtirol.

    da meinte ein Bauer - sein Vater hat mit 160 Schafen 5 Kinder gut aufgezogen, er selber hat mittlerweile 600 Schafe und kommt grad über die runden.

    heutzutage muss man fast dem geld hinterherlaufen um gut leben zu können.

    aber ich bin auch der Meinung das geld nicht glücklich macht, viel geld zu haben ist kein ziel von mir, aber gut leben zu können. und ja, deshalb werden mein mann und ich auch unseren Hof vergrößern müssen... im sinne von "gierig nach geld zu scheffeln".
     
  3. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Vorallem hängt der Harz4-Empfänger vor dem Flachbildschirm, weil sein Röhrenbildschirm wahrscheinlich nach gut 10 Jahren den Geist aufgegeben hat und es für ihn immer noch billiger ist, die Freizeit mit Bier aus dem Supermarkt vor der Glotze als im Theater, Kino, Konzert und danach in irgendeinem gastronomischen Betrieb zu verbringen. Das ist ganz einfach der Grund , warum in solchen Familien im Schnitt mehr ferngesehen wird, selbst im ärmsten Slum in einem afrikanischen Land oder in Brasilien läuft heutzutage schon täglich der Fernseher rund um die Uhr.
     
  4. Happyness

    Happyness Gast-Teilnehmer/in

    Jeder ist vielleicht übertrieben, aber ich glaube doch ein sehr großer Teil!?

    Tolles Posting :)
     
  5. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Geld ist schon eine teuflische Erfindung. ;)
    Der Mensch kann nicht damit umgehen, weil der Durchschnittsmensch all sein Geld ausgibt.
    Er tut das, wie schon erwähnt, aus Prestige- und anderen Gründen. Ich nenne das immer „Konsumsucht“.
    Das ist auch der Grund, wieso man den Mensch so super übers Geld schröpfen kann und wieso Arbeit extrem hoch besteuert ist, Kapital aber vergleichsweise niedrig.

    Viele Lottomillionäre sind nach wenigen Jahren wieder genauso „arm“ wie vorher, weil sie alles ausgeben.
    Glücklich werden sie dadurch natürlich nicht, im Gegenteil.

    Dem Geld „hinterherzulaufen“ ist aber nicht per se falsch.
    Es ist nicht sinnvoll, für Geld zu arbeiten, nur damit man es dann für (nicht lebensnotwendigen) Konsum ausgibt.

    Man kann Geld ja auch beiseite legen, um später dafür weniger arbeiten zu müssen.
    So verliert man effektiv keine Zeit bzw. gewinnt sogar Zeit dazu, weil das erarbeitete Kapital Erträge erwirtschaftet.

    Aber wenn man z.B. ein ganzes Jahr arbeiten muss, um sich ein Auto kaufen zu können, dann ist es das aus meiner Sicht nicht wert.
    Die Zeit ist unwiederbringlich verloren und das neue Auto macht bestenfalls nur für einen kurzen Moment „glücklich“.
    Da würde ich das Geld entweder aufheben, um später weniger arbeiten zu müssen oder ich würde ganz einfach weniger arbeiten.

    Unser Steuersystem begünstigt es sogar, weniger zu arbeiten und bestraft diejenigen, die sich in ihrem Arbeits-Hamsterrad abstrampeln.
    Wer weniger arbeitet, zahlt auch weniger Steuern und bekommt mehr Sozialleistungen.

    Die Konsumsklaven werden aufs Übelste staatlich geschröpft und trotzdem machts jeder....
     
  6. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Warum brauchst du Sozialleistungen und Rente (später), wenn du eh von deinem Kapital leben willst.
    Wer später viel Vermögen hat, muss auch davon leben und sich selbst unterhalten, dann gibt es nur eine Minimalleistung vom Staat...
    Es soll ja Menschen geben, die gehen als Partner beide arbeiten und müssen auch noch zur Arbeit hinfahren und brauchen 2 AUTOS zwingend. Ich fahre jeden Tag 65km (Autobahn) und hätte mir nie ein Auto für 1000€ gekauft, soviel ist mir mein Leben (& Sicherheit) schon wert.

    Und da nicht jeder im Monat mal schnell 6000-7000€ Euro (Gebrauchtwagen) übrig hat, muss man wohl oder übel vorsparen...
    Meine alten Fahrzeuge wurden immer 13-15 Jahre (Alter) gefahren und dann musste was neues (Gebrauchtswagen) her... Dann haben wir 1 (ganzes Jahr!!) 450€ gespart und der Rest wurde mit dem Urlaubsgeld ausgeglichen...

    Mir ist es wert 1 Jahr lang zu sparen, wenn ich dafür einen wichtigen und notwendigen Gegenstand erhalte...

    Natürlich hat da jeder seine eigene Relation bei den Einnahmen und Ausgaben.
    Das ein Auto für mich kein Luxus- sondern Gebrauchsgegenstand ist, würde ich dafür NIE mehr als 4 Monatsgehälter (netto) ausgeben, das wäre es mir nicht wert.
     
  7. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab nicht gehauptet, sowas zu "brauchen". Aber wenn man es bekommt, weil der Staat es anbietet, dann bekommt man es eben.
    Ist jetzt auch nur allgemein gehalten, sicher gibts da im Speziellen Unterschiede, aber darum gehts mir nicht. Vereinfacht kann man sagen, dass man mit wenig Einkommen deutlich mehr Sozialleistungen bekommt.



    Autos kosten trotzdem ein kleines Vermögen, selbst wenn du nur gebrauchte kaufst. Am teuersten ist immer noch der Unterhalt.
    Tanken, Steuer, Versicherung, Maut, Reparaturen, Verschleißteile/Service usw.....
    Da kommt einiges zusammen.

    Du kannst die Autokosten meinetwegen als "Arbeitsnebenkosten" betrachten und von deinem Nettogehalt abziehen. Aber dann ist die Frage: Lohnt es sich unter diesen Bedingungen immer noch in Vollzeit bzw. überhaupt zu arbeiten?

    Oder würde sich ein Umzug näher zum Arbeitsort lohnen?
    Wenn du dir den Luxus erlaubst, weiter draußen zu wohnen, weil es dort schöner, besser und mehr Platz ist, dann ist das genauso eine Art von Konsum.
    Die Autokosten werden ja nur deswegen überhaupt erst nötig.


    Von all dem abgesehen muss man grundsätzlich in Grenzkosten denken.
    Wie schon erwähnt, wird vom Staat ein hohes Einkommen mit höheren Steuern und weniger Sozialleistungen bestraft.

    Wenn man z.B. nur noch halb soviel arbeitet, kann man effektiv immer noch 2/3 von seinem vorigen Nettogehalt (inkl. Sozialleistungen) haben, weil man u. a. weniger Steuern zahlt. (auch würden so einige Fahrtkosten wegfallen)

    Wie hoch ist also dein effektiver Netto-Grenzlohn für die letzte Arbeitsstunde?

    Viele Leute arbeiten netto effektiv für niedrige einstellige Stundensätze und merken es nicht mal, weil sie nicht in Grenzkosten denken.
    Man arbeitet eben nicht bei jeder Arbeitsstunde fürs gleiche Geld.
    Die erste Stunde bringt z.B. 10 € und die letzte Stunde nur noch 3 €. (rein beispielafte Zahlen)
     
  8. Bettinawe

    Bettinawe Gast-Teilnehmer/in


    Ich hoffe ihr meint mit "wir alle" und "man vergleicht sich mit" nicht tatsächlich alle Menschen, Österreicher, Eltern oder sonst wen:confused:.

    Das schreibt wer, der im Industriegebiet wohnt, wo sich zwei Kinder ein nicht sehr großes Kinderzimmer teilen (werden) müssen, der ein altes Auto rein als Transportmittel benutzt (und das nicht regelmäßig) und sich in den nächsten Jahren definitiv keinen Urlaub leisten wird, weil das für-die Kinder-da-sein vorgeht;).

    Ich glaube eher, daß sich viele über ihr unmittelbares Umfeld definieren und sich dabei nicht bewußt sind, daß sie sich selbst ausgesucht haben, mit welchen Leuten sie Umgang pflegen und was im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis Priorität hat.

    In meinem Freudeskreis gibt´s jedenfalls keinen (unausgesprochenen) Wettstreit, wer schöner wohnt oder toller urlaubt - mir ist aber bewußt, daß es EINIGE Menschen gibt, denen das wichtig ist und wo der Freundes- und Bekanntenkreis aus Menschen mit ähnlichen Werten besteht.


    Ich hab auch schon nachgedacht, was ich mit einem hohen Lottogewinn manchen würde. Weißt Du was mein "Ergebnis" war? Ich würde "auf die Walz" gehen und bei diesbezüglichen "Profis" in alle Berufe reinschnuppern, die mich interessieren:cool:.

    Ja, wahrscheinlich würde ich mir auch ein kleines Haus mit Garten anschaffen wo ein paar Spielgeräte für die Kinder Platz haben und nicht mehr zwischen zwei stark befahrenen straßen leben, wo der nächste brauchbare Spielplatz 3,6km entfernt liegt. Und wahrscheinlich würde ich mir auch ein paar lang gehegte, nicht leistbare Wünsche erfüllen (z.B. eine Nordkapfahrt). Aber sonst? Ich habe ja alles, was ich brauche um glücklich zu sein. Das hier beschriebene sind Dinge, die mich defnitiv nicht glücklichER machen würden, mir aber momentan mal Freunde bereiten.

    Geld macht nicht glücklich, aber wenn es für einen persönlich keinen so hohen Stellenwert hat hindert es auch nicht am glücklichsein. Die Menschen, die nach hohen Geldgewinnen nachher wieder arm (und todunglücklich sind) waren meiner Meinung nach schon VOR dem Gewinn keine ausgeglichenen, glücklichen Menschen. Ich bezweifle nicht, daß viele Menschen so ticken, zu glauben, daß die NÄCHSTE Anschaffung die sein wird, welche die innere Leere ausfüllt - aber das ist es NIE! Aber es gibt genauso Menschen, die schon erkannt haben, worum es im Leben geht, was NICHT für Geld zu bekommen ist.

    Mein Urgroßvater hat mal vor etlichen Jahrzehnten einen Toto-Zwölfer gewonnen, der war das lebende Beispiel dafür, daß Geld nicht UNglücklich macht. er hat meiner Oma (seiner Tochter) einen normalen Brief (kein Telegeramm) geschickt, sie solle mit den Kindern kommen, er habe einen Gewinn gemacht. Dann hat er sowohl meine Großeltern als auch deren damals 2 Kinder von Kopf bis Fuß neu eingekleidet (was Anfang der 1950er Jahre eine tolle Sache war). Vom anderen Geld haben sie das, was an ihrem Häuschen zu renovieren war, renoviert. Und sie haben sich alle paar Jahre mal einen schönen Urlaub geleistet und auf die "alten Tage" noch eine Zentralheizung im Haus einbauen lassen. Mit dem Gewinn sind sie insgesamt über 30 Jahre lang gut ausgekommen, dann waren sie beide steinalt und das Geld war verbraucht. So verbraucht, daß es nur genutzt und nicht geschadet hat;).
     
  9. bonbon

    bonbon Gast-Teilnehmer/in

    weil manche einfach immer der/die beste sein müssen ?
    weil manche einfach materialisitisch sind.?
    weil manche einfach andere träume haben, die nun mal mehr kosten? vgl: der eine will einen neuen vw, der andere einen neuen ferrari?
    weil sich manche in anderen kreisen bewegen und daher mehr geld brauchen um in diesen kreisen mithalten zu können.
    WARUM SIE DAS ALLES WOLLEN ? weil jeder etwas anderes willl.

    ich würd sagen, dass kann man nicht pauschal beantworten.
     
  10. catfeeder

    catfeeder Gast-Teilnehmer/in

    natürlich könnten wir in einer 30 m2 wohnung gleich neben der Arbeit wohnen (hoffentlich arbeiten beide in der gleichen Gegend, sonst gibst schon mal ein Problem), genauso könnten wir auf jeden urlaub verzichten und nur für irgendwann mal sparen.

    Aber macht mich das wirklich glücklicher? Oder bin ich glücklich, wenn ich so wie gestern durch meinen Garten streife und bei allen meinen Sträuchern die kleinen grünen Triebe entdecke und weiß dass sie trotz meines letztes Jahres ohne Gartenarbeit alle überlebt haben?

    Oder ich kann mich noch lange an den Erinnerungen an meinen Australienurlaub erfreuen, den ich vor Jahren gemacht habe und der die schönste ZEit meines Leben (PreKids) war.

    manche sind glücklich weil sie Gold in ihrem Tresor anhäufen für später mal, andere sind glücklich weil sie ihr Haus jetzt genießen können...

    Kann man Glück über für jeden gleich definieren? Muß jeder mit dem gleichen Glücklich sein? Oder kann man sich selbst Ziele setzen die man erreichen will und für die man ev. auch Opfer bringen muß? Ich hab zb vor 2 Jahren sehr gerne viel gearbeitet weil ich das Geld für die künstl. Befruchtungen sparen konnte. Natürlich hätten wir darauf auch verzichten können weil das ist ja ein Luxus gewesen... Aber dafür war ich gerne 1 Jahr im Hamsterrad weil die Resultate jetzt für vieles entschädigen (und ohne hätts die 2 nicht gegeben).
     
  11. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Ob ich nun Teilzeit oder Vollzeit arbeite ist ja egal, ich muss ja sowieso täglich zur Arbeit fahren (Auto/Bahn)...
    Ich bin aber auf dem Land glücklicher, weil ich nicht jeden Tag im Stau stehen muss.


    Zieht man weiter in die Stadt hat man höhere Mietkosten, das ist Fakt... Man braucht zwar (oft) kein Auto mehr, muss aber trotzdem für Bus & Bahn zahlen... Vom Wohnkomfort und Stadtenge mal ganz abgesehen...

    Alles was ein Mensch verbraucht ist KONSUM, ob ich nun in der Stadt eine Wohnung miete oder auf dem Land. Auch du KONSUMIERST.... So oder so MUSS man fürs Wohnen, Essen & Mobilität zahlen und KONSUMIEREN...


    Ich denke dass da viele einfach so reinrutschen. Mit Freunden & Bekannten trifft man sich oft und teilt evtl. Hobbies (Bsp. Golf). Dann wollen natürlich alle die mitmachen gleich (oder ähnlich) ausgestattet sein und schon man hat sich selber einen Zwang aufgelegt (ICH BRAUCHE DAS!)

    Trotzdem sollte jeder seine eigenen Prioritäten setzen und auch durchsetzen..


    :confused: Warum muss man im Industriegebiet wohnen und arm sein, um Neid auf Nachbarn zu haben?
    Interesse & Neugier an Neuanschaffungen der Nachbarn hat ja jeder mal... Neid ist einer Anerkennung der Leistung...
    Ich kenne auch viele Familien, denen der Urlaub einfach nur Stress bedeutet und eher kleine Ausflüge und gemeinsame Zeit mit den Kindern (Picknick, Zoobesuch) viel mehr bedeutet, als sich 6h am Ballerman zu bräunen.
     
  12. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    Sicher, das stelle ich auch garnicht in Frage.
    Aber alles, was nicht wirklich lebensnotwendig ist, ist theoretisch unnötiger Konsum.
    Heutzutage wird viel für selbstverständlich gehalten, was nicht wirklich notwendig ist, sondern nur Luxus.
     
  13. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich brauche jetzt keine teuren Urlaube, Flatscreens, schicke Autos und Co. Das ist Zeug, das wir für uns als unwichtig definieren.
    Und ob die Nachbarn unser Haus stylish genug finden oder nicht, ist mir egal. Wobei ich glaube, dass unseren Nachbarn so was eh ziemlich egal ist, die sind sehr angenehm.

    ... Aber ich find's schon enorm entspannend und angenehm, dass ich weiß:
    * Wenn meine Waschmaschine (Kühlschrank, Trockner, u.s.w.) hin ist, kaufe ich eine neue
    * Wenn mein Kind krank ist kann ich ihm kaufen, was es braucht (Therapien, Medikamente u.s.w.)
    * Wenn meine Arbeitskraft für ein paar Monate ausfällt (Krankheit, Neugeborenes...), nehme ich Erspartes
    * Wenn meine Kinder aus dem Gewand rauswachsen oder auf Schikurs fahren, kann ich die benötigten Sachen kaufen.

    Und ich wage zu sagen: Dieses Geld nicht zu haben würde mich verdammt stressen.
     
  14. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Genau so ist es auch bei uns! Diesen Zustand (einen beruhigenden Geldpolster zu haben) kann man aber auch mit Einkommen im unteren Mittelbereich erlangen, man muss nur auf die oben genannten Konsumartikel verzichten.
     
  15. susi75

    susi75 Gast-Teilnehmer/in

    Geld macht dann nicht glücklich(er), wenn man so viel hat, so dass man ein sorgenfreies Leben diesbezüglich führen kann.
     
  16. catfeeder

    catfeeder Gast-Teilnehmer/in

    aber wer definiert was notwendig ist? und wann fängt Luxus an?
    Ich hab zb im Keller knapp 3000 Bücher - für dich sicher Luxus, für mich eine Notwendigkeit weils mein liebstes Hobby ist.
    andere geben für eine Schiausrüstung geld aus - für mich unnötiger Luxus, für die Notwendigkeit weil sie sehr gerne schifahren und sie ausnützen.

    und so könnte man immer weiterführen.

    und ehrlich zwischen nur dem Lebensnotwendigen kaufen und Luxus wollen, ist in meinen Augen noch sehr viel Spielraum. Lebensnotwendig ist eine kleine Wohnung, Essen und wahrscheinlich 1 Gewandset. Aber mehr zu haben ist für mich noch kein Luxus. Luxus ist wenn ich für ein Designerkleid mehrere 1000 EUR ausgebe...
    und ich finde auch jene soll es geben die sich solchen Luxus leisten wollen, immerhin fördern die ja die Wirtschaft. Wenn wir alle nur das Lebensnotwendige kaufen würden, täts vielen Wirtschaftsbereichen sehr schlecht gehen und dann fängt wieder eine Abwärtsspirale an. Also find ich Konsum per se sicher nicht unnötig
     
  17. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Quelle?

    Und 75.000 Dollar sind ja nicht so wenig (ich nehme an, ein Jahreseinkommen???)...bis man die erreicht hat, bringts also -nach deiner These- sehr wohl was, dem Geld nachzurennen.
     
  18. Knofihex

    VIP: :Silber

    Z.B.:
    http://www.sueddeutsche.de/wissen/reichtum-nicht-gluecklicher-aber-zufrieden-1.996617

    brauchst es nur zu googeln, da findest du haufenweise Artikel dazu
     
  19. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in



    Ob der Konsum von etwas notwendig ist oder nicht, kann man leicht herausfinden: Stirbst du, wenn du diesen Konsum nicht tätigst?
    Dann ist es notwendig, ansonsten nicht.
    Das ist jetzt übertrieben ausgedrückt und soll nicht heißen, dass jeder andere Konsum nichts bringt!

    Ich sage ja garnicht, dass man alles jenseits vom Überleben weglassen soll. Darum gehts mir nicht.
    Nur muss man sich klar sein, dass wir heute einen extrem hohen Lebensstandard für völlig selbstverständlich halten.

    Und sehr viel vom heutigen Konsum macht sicher nicht glücklich.
    Auch ich konsumiere theoretisch unnötige Dinge und fahre in den Urlaub. Aber mein Urlaub kostet nur 400 € und keine 4000 €.


    Aber wenn ich mir ansehe, wofür manche (oft auch noch auf Pump) ihr Geld zum Fenster rausschmeißen, da denke ich nicht, dass das glücklich macht.
    Sicher ist oft sogar das Gegenteil der Fall.
    Man muss immer überlegen: Wieviele Stunden arbeitet man für den gewollten Konsum? Hierbei muss man den Grenzlohn (netto) betrachten und sich dann fragen: Ist dieser Konsum diese Arbeitszeit wert?

    Wenn ich mir denke, ein ganzes Jahr, jeden Tag aufstehn und arbeiten zu müssen nur für ein Auto, dann sage ich: Das ist es mir nicht wert.
    Da bleib ich lieber zu Hause und genieße die freie Zeit anderweitig.

    Beim Urlaub ist es ähnlich: Wieso soll ich 4000 € für einen Luxus-Urlaub ausgeben, der vielleicht überhaupt erst dadurch nötig ist, weil man sich, um diesen Urlaub leisten zu können, überhaupt erst so urlaubsreif aufarbeiten müssen hat? Da wird es ziemlich paradox. Da bringt weniger Arbeit und ein billiger Urlaub sicher mehr Erholung.

    Auch ständig ein neues und völlig überteuertes Handy (nur ein Beispiel), und anderer Schnickschnack, all dieser Konsum füllt vielleicht kurzfristig eine Lücke, macht aber nicht glücklich. Danach ist es eher Ballast. Um all den Schrott, den man sich anschafft, muss man sich auch kümmern, einen Platz finden und ggf. pflegen. Ballast eben!
    Ich seh es immer wieder bei anderen Leuten.

    Diese Art von Konsum ist wie eine Alkoholsucht.
    Man braucht es, weil man süchtig danach ist, aber am nächsten Tag kommt der große Kater.
    Nur dass der Kater beim Konsumrausch noch viel länger dauert als beim Alkoholiker.
     
  20. catfeeder

    catfeeder Gast-Teilnehmer/in

    du hast Recht wenn man ein Jahr nur für den Urlaub arbeitet und mehr arbeitet ist das vielleicht kontraproduktiv. Wenn dieser Urlaub aber ein Herzenswunsch ist und ein lang gehegter Traum (eben wie bei mir Australien) dann kriegt das irgendwie in meinen Augen eine andere Wertigkeit. Ich würde zb soviel Geld nie für einen reinen Strandurlaub ausgeben, aber jederzeit wieder für einen solchen Urlaub.
    Und für manche ist ein Urlaub im Zelt entspannend, für mich wäre das die Hölle auf Erden... da gibts halt verschiedene Ansichten und man ist halt für seine Wünsche und Bedürfnisse bereit mehr zu leisten.

    ich finde es aber noch immer nicht negativ wenn ich das tue. Sicher ein Urlaub auf Kredit ist absolut sinnlos und würd ich nie machen. Aber für einen großen Wunsch mehr in der Arbeit zu tun finde ich nicht verwerflich.

    und wie schon geschrieben, jeder definiert Glück für sich ganz anders. Und nur weil du mit etwas glücklich bist, heißt das nicht dass es alle anderen auch sein müssen.
     

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