fundierte allgemeinbildung

Also um hier mal die Debatte auf den richtigen Weg zu bringen, eine fundierte Allgemeinbildung für alle ist wohl allgemeine Wunschvorstellung, leisten sollte das unter anderem (!) das vielgelobte (oder wars doch verteufelte) Schulsystem innerhalb der ersten neun verpflichtenden Jahre. Ist das der Fall und wenn nein, woran scheiterts?

 

Wobei du selbst ja die Weiche Richtung Abstellgleis deiner eigenen Verwirrung gestellt hast. Umso wichtiger, auch in diesem Zustand nicht den Blick fürs Wesentliche zu verlieren.

 

na, ein bisserl möcht ich schon auch die elternhäuser in die verantwortung nehmen

 

hi

für mich gehören zur Allgemeinbildung verschiedene Dinge.

sehr grobes Faktenwissen
von wann bis wann waren die Weltkriege, wie heissen de Kontinente, wie viele Staaten gibt es ganz grob auf der erde, wo stehen die Pyramiden, aus welchen Elementen besteht ein Wassermolekül, wie viele Planeten hat unser Sonnensystem (wobei das ja schon fast eine Fangfrage ist), wer hat den Faust geschrieben, wie viele Blutgruppen gibt es, wo ist der Unterschied zwischen romanischen und gotischen Fenstern? ist Mona Lisa ein Gemälde, eine Süßigkeit oder ein Promi? woraus besteht elektrischer Strom, wo liegt die Sahara, wie heißt das jeweilige Staatsoberhaupt, wie viele Zähne hat ein erwachsener, wie viele Kammern das Herz eines Menschen, wann hat Jesus gelebt, wer war Einstein, wann war ganz grob die erste urkundlich Erwähnung Österreichs?

"anwendbares" wissen
wie lauten die Notrufnummern bzw die allgemeine? wenn ich 20% Rabatt bei 100 Euro bekomme, wie viel bezahle ich dann? darf ich meinem Nachbarn eine schmieren wenn er mich eingeparkt hat? kann Öl brennen? darf ich ohne Gurt fahren? wozu sind Gurte überhaupt da? kann ein Keramiktopf zerbrechen? einer aus Stahl? bekämpft Aspirin auch die Ursache meiner Zahnschmerzen?

so, ich muss leider ins bett, daher kann ich leider keine weiteren Beispiele finden oder sonst Aspekte anführen - was durchaus interessant wäre, vielleicht morgen

gute Nacht!

ps
wer ohne zu googlen weiß wo das "www erfunden" wurde kriegt von mir ein virtuelles Kuchenstückerl

 

Das beschreibt meine Gesamtsituation nahezu perfekt.

 

...drum schrieb ich ja "unter anderem (!)"

 

was bringt allgemeinwissen? brauch ich das tatsächlich fürs tägliche (über)leben? oder ist allgemeinwissen eine ergänzung zu erfahrungen, die wir von klein auf machen und deren ergebnis wir speichern. wir lernen, auf die heiße herdplatte zu greifen ist schmerzhaft (=erfahrung). warum die herdplatte heiß wird muß ich nicht wissen (=allgemeinwissen).

 

ich hab aber gern mehr als das im hirn, was ich fürs überleben brauch. ich unersättliche

 

ich auch. aber hier wurden einige beispiele für mehr oder weniger nützliches allgemeinwissen gebracht. ich frag mich, wo ist die grenze zwischen unbedingt notwendig, gut zu wissen und unnötiger ballast. beispiel: die statue des david von michelangelo ist aus carrara-marmor, über 5 m hoch und knapp 6 tonnen schwer. aus einem stück gemeißelt. ist das gut zu wissen oder unnützer ballast? weil man könnt im baedeker nachlesen wenn man mal zufällig nach florenz kommt oder oma wiki befragen.

eine ähnliche diskussion gabs ja zur frage wie wichtig lesen ist. sehr wichtig, wenn man sich allgemeinwissen aneignen will. wenn man nicht dumm dreinschauen will bei der frage ob chopin ein franzose oder ein pole war.

man lacht bei der sendung microman. im grunde genommen ist es jedoch traurig, wenn häupel als bundespräsident genannt wird oder österreich 27 bundesländer hat, die donau nicht durch österreich fließt etc...

dessen ungeachtet, trotz breitem allgemeinwissen tät ich net zur millionenshow wollen. i will mich net lächerlich machen bei der frage: ist die teichjungfer eine unverheiratete, die am rande des teihes auf den prinzen wartet?

 

das mit der statue ist natürlich unnützer ballast, der aber genau für dich interessant ist und nur das gilt.

oooooohja, zur millionenshow möcht ich gern! ich meld mich auch immer wieder mal an, aber ich werd nicht genommen, seufz.

 

wie kommt man auf 27 Bundesländer

 

zum thema österreichtest für migranten wurden leute auf der straße befragt. bei der frage nach der anzahl der bundesländer war von 4 (vier viertel!) bis eben diese 27 alles dabei. mir ist schon klar, daß dabei eh nur die besonders lustigen oder extrem falschen antworten gesendet wurden. trotzdem glaub ich, daß man alleine mit österreichfragen das allgemeinwissen ganz gut abtesten kann.

 

Und was sind die Antworten auf diese Fragen?
Was bringt eine "sehr grobe" Ahnung davon?

Das "grobe Faktenwissen" wird wohl auf eine Sammlung von Vorurteilen und Halb- und Pseudowahrheiten heinauslaufen, die eigentlich völlig sinnlos sind, wenn nicht sogar manchmal falsch und irreführend.
Manchmal sind diese "grobe Fakten" auch nur dazu da, Vorurteile fest ins Gehirn einzubrennen....

Beispielsweise, dass Albert Einstein die Relativitätstheorie wirklich selbst verfasst hat, ist inzwischen nicht nur in feministischen Kreisen sehr umstrittten - seine Frau hat die nämlich berechnet und zu großen Teilen mitgearbeitet, wenns nicht überhaupt von ihr ist.

Wenn jetzt in einem Quiz, Millionenshow etc jemand die Antwort auf "Von wem ist die Relativitätstheorie" antwortet "Mileva Maric" ..ob die/der dann gewinnt?? Ob die Erfinder der Fragen ihre Fragen und Antworten auch überlegen??

 

Ich war schon mal in der Telefonvorausscheidung und bin in die zweite Telefonrunde gekommen. Hab mich dann ur-angestrebert und hab auch die meisten Fragen richtig beantworten können, bin aber dann doch nicht weitergekommen. Ich war aber sehr nervös (schon am Telefon, wo es eh noch um nix geht, hätt ich gar nicht gedacht), und war vielleicht auch von der "persönlichen Geschichte" her nicht interessant genug.

 

Ich finde, man kann gar nicht effektiv für die Millionenshow "strebern" - es gibt einfach zu viele Wissensgebiete.

Ich habe mich mehrfach beworben und wurde zwei Mal angerufen. Ich würde sagen, ich hab ein recht umfassendes Allgemeinwissen, aber trotzdem konnte ich einige der Fragen nicht beantworten. Und bei der Schätzfrage war ich sowieso immer ganz schlecht (geographische Distanzen... )
Wahrscheinlich bin ich auch nicht interessant genug als Kandidatin.
Ich habe dann irgendwann aufgehört, mich zu bewerben.

Ich glaube, ich hab schon mal im Urforum geschrieben, dass ich einen kenne, der bei der Millionenshow war. Für mich der Mensch mit dem umfassendsten Allgemeinwissen, den ich je getroffen habe. Er ist mit 10.000€ heimgegangen. Da kommt´s halt auch stark auf die Fragen an.

 

Wer braucht Pisa und Konsorten, wenns doch die Millionenshow gibt.

 

einmal beim jauch, da war die millionenfrage, die hab ich gewusst... das wär geil gewesen, dann noch einen telefonjoker zu haben, den anzurufen, bisserl zu plaudern und dann die lösung zu sagen...

 

1) Lucy!

2) Frage beantworten:

Basics: Rechtschreibung, Grundrechnungsarten, sinnerfassen Lesen. Grundwissen in der Politik (zB "Wer ist unser Bundeskanzler"). Zusätzlich mindestens in 6 Schulfächern eine rudimentäre Ahnung. Sagen wir mal als Beispiele: In einer Fremdsprache eine einfache Unterhaltung führen; sich seine Inneneinrichtung mit Hilfe geometrische Basics selbst erstellen; Latein mit dem Stowasser noch übersetzen können; Prozentrechnen; ein Gebäude anschauen und zumindest argumentieren können, welche Stilrichtung es ist; 1492, 753 und noch ein paar Daten geschichtlich zuordnen können...


Wichtigkeit: Ich finde es sehr angenehm, mich mit gebildeten Menschen zu unterhalten. Oder mit Menschen, die sich in einem (mich interessierenden) bestimmten Feld gut auskennen, darüber zu plaudern und coole Theorien zu entwerfen.
Mir ist es sehr wichtig, dass meine Kinder einmal eine gute Allgemeinbildung haben.
Ich freue mich immer, wenn ich was Neues lerne. Und ich bin immer wieder schockiert, wie viel ich nicht weiß

 

Dann her mit dem Kuchenstückerl!!