Frage zum Frauentag 2015

Das sind eigentlich keine Bobopaare. Ich kann natürlich nichts gegen deine Zweifel machen, aber bleibe trotzdem dabei sehr unterschiedliche Familienkonstellationen und sehr stark engagierte Väter zu kennen und zwar seit meiner Kindheit und dies durchaus (im Falle der Kindheit) direkt involviert und garantiert "in echt", da es sich ja um meine Eltern handelt.

Ich halte nix davon Männer automatisch über einen Kamm zu scheren und ihnen immer im Voraus zu erklären, sie würden zu wenig machen, zugleich sollen sie natürlich im Beruf top sein und beziehungsmäßig voll engagiert und somit Energien und Zeit ohne Ende haben. Ich glaube ziemlich viel Frust entsteht genau durch solche Pauschalaussagen, damit wird auch überhaupt nichts besser, das schafft nur härtere Fronten.

 

Na und? Das wird von uns Frauen auch ganz selbstverständlich erwartet - und dann sollen wir noch entspannt und wunderschön sein.
Natürlich kenne ich auch ein paar Paare, bei denen das gut funktioniert, aber das ist ein absolutes Minderheitenprogramm (v.a. wenn die Kinder schon größer sind).
Die Ungleichheit ist ja auch systematisch bedingt. Ich fordere seit ewig, auch die Karenzzeit verpflichtend 50:50 zu machen. "Papamonat" ist schon irgendwie ein Hohn. Das wäre dann ein großer Schritt in Richtung Gleichstellung!

 

Meine Firma ist sehr familienfreundlich und die Menschen dort superalternativ. Sogar unser IT-Chef war in Elternteilzeit.
Und das Gehaltsgefüge ist recht ausgewogen.
Trotzdem: Es gehen mehr Frauen in Karenz/ETZ und das auch noch länger als die Männer.
Dabei gelten die allerseits beliebten Ausreden wie: Mann verdient halt mehr, kann deswegen nicht solange oder Mann muss Angst um seinen Job haben, bei uns definitiv nicht.

Ich kenne auch AE-Väter, und 50/50 Patchwork aber ausgewogen ist das nicht.

 

und natürlich arbeiten wir dann lieber daran diese vollkommen überzogenen erwartungen auch den männern überzustülpen, als daran die erwartungen an die frauenwelt zu verringern
weder mann, noch frau muss und kann vor allem nicht überall immer 100% geben und das ist vollkommen in ordnung so
die gesellschaft siehts nur (noch) nicht

 

Ich hatte ja auch nie behauptet/geschrieben, dass das bereits ausgewogen wäre, sondern nur, dass sich schon einiges zum Guten verbessert hat.
Bei den gut gebildeten und jüngeren Paaren Ende 20/Anfang 30, die ich z.B. im beruflichen Umfeld erlebe, wird die Karenz 50/50 geteilt und gehen mitunter sogar die Männer danach in Elternteilzeit, wenn die Frauen besser verdient. Dazu braucht es jedoch nicht nur moderne Männer, sondern ebensolche Frauen, die sich keine Alpha-Mann wünschen, der mehr Geld verdient und zu dem sie hochschauen können.
Bei den jungen Leuten wo totaler Retro angesagt ist und der Mann wieder zum Ernährer wird, während die Frau maximal dazu verdient, kann man sich bereits ausrechnen, dass das in 7 von 10 Fällen in der Katastrophe endet, denn Abhängigkeit war noch zu keiner Zeit in der Geschichte der Menschheit positiv und der eigenen Weiterentwicklung dienend.

 

Hat in deinem vorigen Beitrag so geklungen

Ich habe auch den Eindruck, dass es sich gebessert hat, und ich gebe dir auch recht, dass es oft an den Frauen scheitert.
Krawutisch werde ich nur, wenn ich dann hör "mein Mann arbeitet in der Branche xy, der kann halt nicht Karenz/ETZ gehen" und ich dann frag: "was ist mit den Frauen in der Branche die in Karenz/ETZ gehen?". Aber das ist natürlich ganz was anderes. Warum das was ganz anderes ist kann mir aber niemand sagen.

Persönlich bin ich beruflich an einem Chef gescheitert, der der Meinung war, dass eine Frau zum Kind nach Hause gehört.
Nicht lustig.

 

tDiese ganze Gleichstellungsthematik hat leider in der Realität vor allem die Tendenz, dass sich für beide, Männer und Frauen, die Anforderungen erhöhen, beiden sollen möglichst zu eierlegenden Wollmilchsäuen werden.

Berufstätig: selbstverständlich, Teilzeit sehen wir übrigens gar nicht gerne.
Haushalt: na klar, der macht sich eh praktisch von allein mit den ganzen Geräten.
"Quality time" mit dem Kind/den Kindern: jederzeit. Eigentlich hat sowieso jede Minute Quatlity-Time zu sein.
Aussehen: bitte jederzeit gestylt und getunt, und 50 hat sowieso das neue 30 zu sein.

Ach ja, und die Aufgabenteilung erfolgt absolut harmonisch, Beziehungssünden gehen gar nicht.

Zusätzlich zu vielen anderen Effekten leistet dieser ewige Perfektionsanspruch schon einen wertvollen Beitrag zur Entstehung von Burnout.

 

Von solchen überzogenen Ansprüchen/Anforderungen sollte man sich im Laufe des Daseins ohnehin freimachen können, schon alleine, weil ohnehin jede/r weiß, dass diese nichts mit der Realität nichts zu tun haben. Ich bin - wie schon mal in einem anderen Thread erwähnt - aber generell nicht anfällig für Perfektionismus, denn nüchtern betrachtet sind die Menschen und ihr Leben von nichts weiter entfernt als dem ultimativen Zustand (innen und außen betrachtet). Von daher ist das Streben von Anfang zum Scheitern verdammt und wer sich das antut ist selbst schuld. Ich habe es gleich gelassen und mir viel Ärger über die Erkenntnis erspart, dass ich auch nur ein Mensch mit Schwächen und Unzulänglichkeiten bin.
Wunderschön zu sein überlasse ich ebenfalls anderen, die sich dazu berufen fühlen und für immer jung ist nur, wer jung stirbt und dieser Zug ist für mich schon abgefahren, also werde ich lieber eine coole Alte.

 

Leider hab ich das immer noch nicht gerafft und leide weiter am Supergirlsyndrom.
Und kalt ist mir auch, habe ich das schon erwähnt?

 

"Mehr" ist gut. Gerade in Österreich ist der Anteil der Karenz/ETZ-Männer winzig.
Aber ihr habt ja auch recht. Neulich bei einem Vortrag meinte die wunderbare Dame Stephanie Shirley, dass sich Frauen heute auch mehr darauf besinnen sollten, was bereits erreicht wurde, und nicht immer nur jammern. Abgesehen davon, dass jammern eh nichts bringt. Und da hat sie recht.

Die coole Alte muss ich sowieso werden, was bleibt uns denn anderes übrig, wenn es keine Pensionen gibt?

Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 16 März 2015)

Ich hab überhaupt keinen Minirock an, sondern einen Overall - mit Stiefeln! Aber zugegeben ist der auch nicht besonders warm. Und die Haube hab ich heute verweigert ... Shit.

 

Mir ist heute dafür warm, ich hätte nicht die dicke Strumpfhose unter dem Kleid anziehen sollen.

 

Zieh sie aus, ich hol sie mir ab!

 

Na sicher passt das!
Wenn Kleidungsfragen nicht mehr zum Frauentag passen und die Österreicher_innen ihren Minderplex nicht mehr an den Deutschen ausleben, steht die Welt ohnehin nicht mehr lang.

 

Om ... Ich öffne jetzt mein drittes Auge.

 

Glaub mir, diese Strumpfhose willst du nicht haben, ich habe ja darin geschwitzt...

 

Igitt. Na gut, ich geh zu Mittag Erfrierungsschutz kaufen. Neu und ungetragen.

PS: orf.at sagt was von max 12 Grad. Wie kann man da schwitzen? Und hast Du die Prognose gelesen? Ist DAS scheiße, bitte? Oh, ich freu mich so auf die Sonne!

Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 16 März 2015)

PS: Das war jetzt aber wirklich nicht mehr zum Thema.

Zum Thema ist: Ich kann es nicht leiden, als "junge Dame" tituliert zu werden. In meinem Alter und Zustand ist das kein Kompliment, sondern eine Beleidigung.