1. Reden wir miteinander ...

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Fleischkonsumenten-Vegetarier-Veganer?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Tina11, 14 Mai 2012.

  1. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Über dieses Thema und die Alternativen könnte ich ganze Diplomarbeiten schreiben :D



    Ich kenne die - geprüfte - Gegenüberstellung eines im Jänner in den Supermärkten zu findenden Granny Smith aus Argentinien vs. eines Jonagold aus der Steiermark. Interessanter Weise haben beide die in etwa gleiche CO2-Bilanz, denn der Transportweg wird durch die Frischehaltung wett gemacht.
    Es gibt auch einheimische Äpfel, die bei richtiger - ohne Energiezufuhr passierender - Lagerung bis ins Frühjahr rein genießbar und nahrhaft (im Sinne der Erhaltung der Vitamine etc) bleiben, aber die schauen halt im März nicht mehr wirklich so attraktiv aus (wogegen der Geschmack 1A ist). Somit werden sie von den verwöhnten Konsumenten abgelehnt.

    Generell gebe ich Dir Recht, das Thema ist gewaltig. Es spielt in so viele Lebensbereiche rein, von Gesundheit, über Ausbeutung von Staaten, Umweltverschmutzung, Urwaldrodung bis hin zu Genforschung.

    Und die Problematik wird nicht durch Einzelmaßnahmen gelöst. Ich habe den Eindruck, dass sie Menschen unserer Gesellschaft größtenteils den Bezug zur Nahrung als etwas Wertvolles verloren haben.
    Kaum einer von uns ist im Stande, sich Nahrung oder Nahrungsbestandteile selbst zu beschaffen. Wenige haben schon mal versucht, Nahrungsmittel selbst her zu stellen.

    Was unser Nahrungsalltag ist (Fleisch, Zucker, Fette, Salz) sollte eigentlich Nahrungsluxus sein.

    Ich muss aber sagen, dass ich nicht im Stande bin, auf mehr als meine unmittelbare Umgebung (mit meinem Partner gemeinsam auf unsere Kinder) einzuwirken, damit Nahrung wieder einen sinnvollen, nachhaltigen Stellenwert hat. Ich habe es bisher nicht geschafft, wirklich andere von meiner Haltung zu überzeugen. Wüsste nicht, wie.
     
  2. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    *gg*
    die sufragetten wurden anfänglich auch belächelt oder sogar massiv bekämpft. letztendlich haben sie sich aber durchgesetzt.

    ich hab die hoffnung, daß sich die vernunft durchsetzt bevor der große bäng kommt.
     
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  3. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Ich fände es gut, wenn sämtliche Nahrungsmittel massiv verteuert werden. So verteuert, dass Lebensmittel nicht mehr als Lockangebot "Nimm drei, zahl zwei" usw. herhalten müssen. Dann wird endlich das LEBENsmittel (Nomen est omen) wertgeschätzt werden müssen und man überlegt sich´s dann, ob man das Doppelpack, weil´s billiger ist, wirklich braucht oder nicht, eh daheim vor sich hingammelt, um es dann letztendlich wegzuwerfen.

    Importierte Ware ist auch dadurch meist billiger, weil die Personalkosten weitaus geringer sind. Was unsere Bauern im Monat verdienen, kann ein Jahresgehalt für einen Bauern aus Übersee sein.

    Und es IST ein Riesenthema, das so viele Baustellen in sich trägt, die eine Einzelperson ihr Leben lang nicht schafft. Man kann sich nur auf Problematiken konzentrieren und versuchen, sie zu minimieren, die einen persönlich besonders betroffen machen, ALLES kann man eh nicht berücksichtigen.
     
  4. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    herzlichen dank, daß du meinen deppenfehler net kommentiertest.
    inhaltlich zwar egal, aber ... na ja. :D
     
  5. Pegasus

    Pegasus Pferdal auf Abwegen...

    Mir fällt so etwas schon auf, aber ich will ja nicht schulmeistern. ;)
     
  6. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

  7. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    das ist ja nix neues. seit vielen jahren werden die auswüchse der agrarindustrie, vor allem von monsanto, aufgedeckt aber die politik kümmert das wenig. daß dabei den kleinen landwirten buchstäblich der boden unter den füßen weggezogen wird, ist scheinbar scheißegal.

    => monsanto
    google-video in voller länge: Monsanto - Mit Gift und Genen
     
  8. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    In dem Zusammenhang opponiere ich - trotzdem ich in dem Bereich der Erneuerbaren Energien tätig bin - gegen die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zum Anbau von Energiepflanzen, speziell von jenen, die zur Treibstofferzeugung verwendet werden. Das ist der größte Schmarren, der in dem Bereich passiert. Mit all den - überhaupt nicht ökologisch vertretbaren - Folgen.
     
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  9. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    ich sah vor kurzem einen bericht über raps für die energiegewinnung bzw. als treibstoffzusatz. nur 3 (in worten drei) prozent werden tatsächlich als treibstoffzusatz verwendet. der effekt der verringerung des co2-ausstoßes ist weltweit gesehen im nichtmeßbaren bereich.
     
  10. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Es gibt im Biomassebereich viel sinnvollerer Nutzungsvarianten, als aus Pflanzen Treibstoff für Verbrennungsmotoren zu gewinnen.
    Für mich ist es - ganz naiv - einfach absurd, Dinge für die Verbrennung anzupflanzen, egal, ob für die Pelletserzeugung, für Biosprit oder für Biogasanlagen.

    Leider, und das habe ich auch erst als Insider erkennen müssen, sind Erneuerbare Energien nicht unbedingt mit "immer nachhaltig und ökologisch sinnvoll" gleich zu setzen.

    Hast Du beruflich oder durch eine Ausbildung etwas mit dem Bereich Ökologie, Energieeffizienz o.Ä. zu tun?
     
  11. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    mein beruf war - ich bin ja schon in pension - war im weitesten sinne edv und bin sozusagen mit computern beruflich groß geworden. aber großtochter ist dipl.ing. dr. und hat an der boku umwelttechnik, wasserwirtschaft und abfallentsorgung studiert. sie arbeitet jetzt im bereich abfallbewirtschaftung bei einem lebensmittelkonzern in england. fährt in europa herum und hält fachvortrage. bei wallmart in den usa hat sie so ein projekt angeleiert und leute eingeschult. da bleibt schon was hängen.

    aber unabhängig davon interessieren mich derlei entwicklungen, weil es ja ein thema ist, daß unsere kinder viel mehr betrifft als uns alte.
     
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  12. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Ah, dann verstehe ich Deinen Konnex.
    Für mich war es auch ein Motiv, in diesem Bereich tätig zu sein, dass ich ein bisschen mithelfen kann, meinen Kindern eine bessere Zukunft zu bieten.
    Ich habe Elektrotechnik - Erneuerbare Energien gemacht und bin jetzt im Bereich Solarthermie tätig. Da ich aber immer schon versucht habe, Umweltschutz zu leben, gehöre ich zu denen, die mit viel Idealismus unterwegs sind. Ich schätze, irgendwie braucht man den, um wirklich was zu erreichen.
     
  13. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Ich überrede überhaupt niemanden zum Fleisch essen - während ich sehr wohl den Eindruck habe, dass Nicht-Fleisch-Esser eher missionarisch tätig sind.
    Aber darum gehts ja nicht.

    Jeder kann/darf/soll das selber entscheiden.

    Problematisch sehe ich, dass die meisten Veganer/Vegetarier ihren Kindern entweder zu wenig oder gar kein Fleisch zu essen geben - und das ist garnicht gut, Jetzt werden sicher ein paar Leute sagen "das ist ein blödsinn, niemand braucht Fleisch", aber das glaub ich nicht.
    Wenn man auf die Idee käme, Katzen vegetarisch zu ernähren, bekäme man wohl recht rasch Probleme, weil nicht artgerecht.
    Bei Kindern darf man es ungestraft.

    Und genrerell stört mich, daß viele Vegetarier sagen, sie essen kein Fleisch, weil sie wollen nicht, dass Tiere sterben.
    Und trinken die Milch. Die es nicht gäbe, wenn niemand die Kälber essen würde.
    Und tragen Lederschuhe. Die nicht aus an altersschwäche verstorbenen Kühen gemacht werden.

    Generell fällt mir auch auf, dass es ur viele Leute gibt, die betonen, nur Bio-Fleisch zu essen. Aber im Geschäft kaufts dann keiner.
    Das ist ein bissi so wie mit den Grünen. Da sagen auch viele, dass sie sie wählen. Tuns dann aber nicht.
     
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  14. Krueml

    Krueml Gast-Teilnehmer/in

    Katzen und Menschen haben völlig unterschiedliche Organismen. Katzen haben Reißzähne und Krallen, Menschen nicht. Der verdauungstrakt von Katzen ist auf Fleisch ausgelegt, der von Menschen nicht. Katzen können ohne Fleisch nurschlecht leben. Dermensch lebt ohne Fleisch genauso gut wenn nicht sogar besser.

    Mal was aus meinem Alltag: meine Tochter hatte heute ihren 3. Geburtstag und die Familie war eingeladen. Ich erlaubte es mir, ein vegetarisches Abendessen zuzubereiten:
    Mozzarella mit Tomaten
    Eingelegter schafkäse in Knoblauch und kräutern
    Liptauer
    Obazda
    Vierschiedene andere Käse
    Gemüse
    Ajvar
    Selbstgebackenes Brot, Salzstängel, kornspitz
    Uvm

    Zwei Personen erklärten gleich mal dass sie das nicht essen. Meine Schwester (wohnt im nebenhaus) brachte dann Wurst damit niemand verhungern muss. Ich hab mir echt so viel Mühe gemacht. Nachher meinten dann aber alle dass es sehr gut geschmeckt hat.

    Ich zwinge niemanden vegetarisch zu leben, aber wollte keine Wurst kaufen. Irgendwas sträubte sich in mir. Es muss doch mal möglich sein eine Mahlzeit ohne fleisch zu überleben...
     
  15. flopsihase

    flopsihase Gast-Teilnehmer/in

    Also ich leb nicht vegetarisch, war aber schon oftb bei Vegetariern zum Essen eingeladen und hab sie auch bei Gegenbesuchen bekocht. Keine Einschränkung, sogar vegan krieg ich hin. Und bin umgekehrt noch nie verhungert bei diesen Einladungen.
     
  16. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Katzen sind Beutegreifer, ihr gesamter Metabolismus ist auf Fleischkonsum ausgelegt.

    Wichtig ist, dass Kinder die Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe etc erhalten, die sie brauchen, egal woher.

    Und es soll auch Kinder geben, die von Anfang an Fleisch oder Fleischprodukte ablehnen. Ich habe ein solches Kind, das erst mit 5 oder 6 Jahren begann, Fleisch bzw. Wurstwaren zu essen.
     
  17. Marzipanschwein

    Marzipanschwein Gast-Teilnehmer/in

    Mein Mann ist Vegetarier jedoch aus religiösen nicht ideologischen Gründen. Kind wuchs, nach intensiver Diskussion, die ersten Jahre fleischlos auf. Als er alt genug war, zu verstehen, warum mein Mann vegetarisch lebt, durfte er selbst entscheiden und isst, wenn auch sehr wenig, Fleisch.
    Da es mir zu blöd ist extra zu kochen, koche ich zu 90 % vegetarisch.
    Wenn ich Fleisch oder Fisch kaufe, dann achte ich auf die Herkunft und zahle auch gerne einen höheren Preis. Das sagt sich bei der Menge, die ich kaufe halt sehr leicht. Ich denke nicht, dass die breite, fleischessende Masse, die finanziellen Mittel hierfür aufbringen kann.

    Ich arbeit im Back Office bei einem Lebensmittelhändler und habe einen guten Einblick wie unsere Lieferanten erzeugen oder auch wie Tiere gehalten werden, aber auch wie und was seitens Behörden kontrolliert wird. Viele Kollegen waren vorher bei anderen Mitbewerbern in dieser Branche und erzählen auch von dort. Wirklich interessant, aber teilweise wird mir schlecht. Gerade im Bio-Bereich läuft vieles sehr ungut ab. Die Tieren werden zwar artgerecht gehalten, die Felder nicht "gespritzt" aber den Bauern geht es oft nicht so toll, deren Preis für Fleisch/Milch wird auf ein minimum gedrückt, sie bleiben auf der optisch nicht einwandfreien Ware sitzen. Die Kehrseite der Bio-Medaille.

    Und dann habe ich große Ehre mich dem Kundendienst widmen zu dürfen. Und die Beschwerden der Kunden spiegeln doch die Meinung der breiten Konsumentenmasse wieder.
    Fazit: Verkauft du Käfigeier, beschweren sich genau soviel Leute wie wenn du keine verkaufst. Verkaufst du Bio-Obst und -Gemüse beschweren sich die Leute, weil es nach 2 Tagen optisch zu verderben beginnt und beim gespritzten Obst und Gemüse beschweren sich die Leute weil es nach 1 Woche noch gut aussieht und das nicht natürlich ist. Versuchst du so zu ordern/backen, dass nicht wöchentlich 1.000 EUR im Müll landen, beschweren sich die Leute, weil es zu wenig Angebot gibt und schmeißt du 1.000 EUR wöchentlich in den Müll, dann bist auch wieder der Blöde, der keinen Respekt vor Lebensmittel hast.
    Ich versuche beruflich, wie privat einen für mich gangbaren Mittelweg zu finden.

    Sollte ich die nächsten Jahre in diesem Job herausfinden, was dem Konsument passt, schreibe ich ein Buch und werde vielleicht reich.
     
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  18. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Argumentieren könnte ich wissenstechnisch jetzt überall hin.
    Drum bleib ich halt soweit als möglich authentisch, gesagt wurde ohnehinn schon viel und wird noch...

    Ich esse Fleisch.
    Mein Kopf ist schon seit Jahren Vegetarier.

    Ich mag´s, ich esse von der zarten Rehkitzleber angefangen, über das saftige Rind, bis hin zu Geflügel aller Art denke ich jedes Fleisch, das mir bis jetzt untegekommen ist. Dass ich Lamm nicht besonders mag, liegt an der Zubereitung und am für mich schwierigen Erkennen der Qualität - und wenn´s schon böckelt mag ich´s nicht.

    Ich kann nicht mal sagen, dass ich mich sonderlich bemühe es vom Bauern zu bekommen.
    Bei einer fünfköpfigen Familie, ist mir das zuviel an Logistik.

    Das Schönreden zwidert mich allerdings an.
    Ich esse Fleisch.
    Ich weiß, dass das nicht unbedingt so wie ich es mache richtig ist.
    Essen ist für mich eine äußerst lustvolle Angelegenheit.
    Vielleicht habe ich eine Sucht nach Fleisch.
    Ich befriedige diese, zwar nicht täglich, aber doch.

    Ich muss mir selbst eingestehen, dass ich um meiner Lust willen, etwas mache, das nicht absolut sauber und durchwegs richtig ist. Alles andere wäre wohl wenig authentisch und feig.
     
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  19. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Ja, ich sehe das recht ähnlich.

    Mir sind wuch die ganzen Bio oder sonstigen Abzeichen und Auszeichnungen komplett wurscht. Ich halte Bio in vielen Fällen schlichtweg für betrug, und wie wir alle aus den Medien wissen, ist es oft tatsächlich so.

    Ich denk mir folgendes: es gibt einen Zusammenhang zwischen der Art, wie Tiere gehalten werden, wie sie geschlachtet werden, und wie das Fleisch schmeckt.
    Ein Schnitzel vom Lidl wo das Kilo 3 € kostet, schmeckt mit nicht. Ganz egal, ob Bio draufsteht oder ama oder sonst was.
    Das Fleisch, das ich einkaufe, ist zu 90% vom Metro. Es schmeckt mir, darum gehe ich davon aus, dass die Tiere nicht gefoltert und zu tode gequält wurden. So ein Fleisch schmeckt anders.

    Der Rest ist mir egal.

    Und wie die du ersten vegetarischen Dinge hergestellt werden, die ich auch ryse, hinterfrage ich auch nicht.
     

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