Fanmeile in Wien fast leer

Viel Spaß! denjenigen, die das Spiel in der Fanmeile oder den Beiseln anschauen können.
Ich würde mein Wohnzimmer für diese Wochen wohl dorthin verlegen.

 

Also ein paar Wochen Gefeiere finde ich aushaltbar, noch dazu, wenn man damit rechnen kann, weil angekündigt und ein Ende absehbar.

 

also ich bin grad von der fanzone heim kommen und ich muss sagen --> DIE IS BUMM VOLL

 

Also bei uns beim Public Viewing haben die umliegenden Wirte das verkauft was sie wollten und die Stände haben das verkauft was sie wollten und das noch zu vernünftigen Preisen.

Die public viewing areas waren voll und zwar durchaus auch wenn die Deutschen nicht gespielt haben. Auf dem Main haben sie mittendrin Großbildleinwände aufgebaut und 50.000 halbnackte Engländer haben zwar gesoffen und gefeiert, aber es war völlig friedlich.

In Deutschland waren Fanmeilen und PVA dazu gedacht Druck von den Leuten zu nehmen, die keine Eintrittskarten in die Stadien hatten. Wer trotzdem zusammen mit anderen seine Mannschaft schauen kann, randaliert nicht. Das Konzept ist voll aufgegangen.

Irgendwie scheint das in Österreich überreguliert zu sein.

 

wurde auch schon geschlossen

 

naja naja, es nervt mit der zeit. 2 wochen vor beginn der EM bühnenaufbau. 1 woche vor EM täglich konzerte.

seit EM 2 spiele täglich. morgens soundcheck, mittags proben, abends veranstaltung. danach autohupe und massenschlägereien bis 2 h morgens meistens.

überleg dir gut was du gesagt hast

(ich muss mein auto bewachen! ).

aber was hilft das aufregen - ich kanns eh nicht ändern, also feiere ich mit und freue mich über die freie sicht auf das spektaktel.

(und ich werde am dem viertelfinale meine haushaltskassa aufbessern, indem ich leute in meine wohnung lass. meine güte, einmal putzen, dafür geld kassieren )

also indirekt hab ich dann auch von der EM profitiert

 

ich finde es eine zumutung. wenn sich das alle fangemeinden herausnehmen würden, gäbe es nur noch psychische störungen wegen schlafentzug. und ja, das ist auch gewalt.

ruhestörung ist ruhestörung, völlig egal von wem sie kommt.

 

ich find die fanzone schon ok, weil sonst die ganzen leut einfach so durch die strassen rennen würden und schon allein durch die taschenkontrollen vermeidet man da sicher ziemlich viel ... find nur, dass das wo hin gehört wos niemanden stört den das ganze eigentlich nicht interessiert ... und dass das auch noch vor der uni is wo manche leute bis 8 vorlesungen und derzeit vor allem prüfungen haben find ich ehrlich auch ne zumutung!

 

Dazu zwei Anmerkungen:

1. Ab wann man von "Randalieren" spricht, ist natürlich subjektiv. Aber in Wien liegt die Fanzone genau auf der Ringstraße, in einer sensiblen Zone, in den anliegenden Wohnbezirken stehen keine Betonsilos voll Leuten, die sowieso gern schauen, sondern das sind bürgerliche Bezirke, deren Einwohner in ihrer großen Mehrheit weder an Fußball noch an Massenspektakeln irgend ein Interesse haben. Zudem liegen an der Fanmeile sehr viele Regierungs-und Verwaltungseinrichtungen, Kultureinrichtungen etc. (unter anderem das österreichische Parlament, die Wiener Universität, das Wiener Rathaus und das Burgtheater), die dort Beschäftigten sind durch das Sicherheits-Theater massiv beeinträchtigt. Die Ringstraße ist eine der meist befahrenen innerstädtischen Verbindungen, es wurden auch einige wesentliche öffentliche Verkehrsverbingungen einfach eingestellt, und die Menschen fragen sich, warum dieser Massenauflauf nicht stattdessen auf der Donauinsel stattfinden kann (das ist eine 20 km lange und 500 m breite Insel zwischen dem Donau-Hauptstrom und einem vor 40 Jahren gegrabenen zweiten Donaubett, die normalerweise als Freizeitinsel und Gratisbadeplatz verwendet wird und keine unmittelbaren Anrainer hat)

Beispielsweise hat das an der Fanmeile gelegene Burgtheater (eine der wesentlichsten Bühnen im deutschsprachigen Raum) aus Protest gegen das Spektakel den Spielbetrieb schon Anfang Juni eingestellt, weil man dem eigenen Publikum den Spießrutenlauf nicht zumuten wollte und es wahrscheinlich für einen geordneten Spielbetrieb draußen auch zu laut wäre.

Die schützenswerten Denkmäler entlang der Ringstraße wurden großteils mit massiven Bretterverschlägen verbaut, u.a. auch die Reiterstandbilder auf dem Heldenplatz und das Denkmal der Maria Theresia zwischen Natur- und Kunsthistorischem Museum.

Wenn Fußballfans wirklich so friedlich wären, dann wären weder solche Maßnahmen notwendig noch vier Meter hohe Zäune noch rigide Sicherheitskontrollen an den Eingängen noch permanente Videoüberwachung.

Wir waren Sonntag abend in einem nahegelegenen anderen Theater, und ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe mich von den betrunkenen und lautstark grölenden Typen schon sehr belästigt gefühlt, die da in kleinen Grüppchen durch die Straßen gezogen sind. Ich habe mich schon gefragt, was passieren würde, wenn da einer auf die Idee käme, auf Theaterbesucher einzuprügeln.

2. Irgendwie hat es die UEFA geschafft, hier quasi-monopolitistische Zustände für ihre Sponsoren zu schaffen und die öffentliche Hand vor den Karren ihrer Gewinnmaximierung zu spannen. Warum auch immer.

 

Mit deiner Einstellung kann ich wieder sehr gut. Klar, es nervt ab und zu, wenn man gerade in dem Moment Ruhe braucht, wenn wieder mal ein Kleinkind aufgeweckt wird oder sich schwer tut mit schlafen, aber je gelassener ich damit umgehen kann, desto besser für alle Beteiligten (wie gesagt, wenn ein Ende in Sicht ist!)

 

Lieber Q,

Ja, es ist nicht alles nur toll: Die UEFA ist der einzige sichere (finanzielle) Gewinner der EURO, es gibt Einschränkungen, Behinderungen, Lärm, Abgase,...

ABER: Wenn zigtausende einmal in der Geschichte Österreichs so ein Fußball-Fest feiern können und wollen, kann man halt zwei Haltungen einnehmen: Man feiert mit und freut sich, daß so viele Menschen aus so vielen Nationen gemeinsam Freude erleben und akzeptiert dafür die Einschränkungen, die so viele Menschen bringen oder man beginnt über Kleinigkeiten zu raunzen - Du hast die Wiener Variante gewählt

Ausserdem: Weil sich Leute wie Du fürchten (die einen fürchten sich vor dunkelhäutigen Menschen, die anderen vor Fußball-Fans - beides ist als Generalangst eigentlich nur ein dummes Vorurteil), muß die Sicherheits-Qual sein. Wie man bisher gesehen hat: Es hätte keiner Bretterverschläge und keiner Zäune bedurft, es ist friedlich bis zum Geht-Nicht-Mehr: Menschen, die einander nicht kannten und gar aus anderen Ländern kommen, feiern gemeinsam ein Fußball-Fest und weil es sonst keinen Grund gibt, fürchtet man sich halt vor friedlich feiernden.


Liebe Sahne,

Natürlich kostet die EM etwas - es sollte sich aber ausgehen, daß die Steuereinnahmen aus der EM das für den Staat decken und selbst wenn man die Gesamtausgaben der öffentl. Hand (inkl. Sicherheits-Budget usw.) ohne Bedeckung hernimmt, ist es weniger, als in .at in 2 Jahrne für die Bundes- und div. Landestheater und sonstigen Kultursubventionen ausgegeben wird - EINMAL IN DER GESCHICHTE ÖSTERREICHS (wir kriegen sicher nie wieder eine EM). Also ist das fast vernachlässigbar.

lg
Dimple, aber natürlich: Wenn man Fußball nicht mag, ist es unverständlich, warum Fußball einmal auch ordentliche Subventionen kriegt und nicht nur Kultur, ÖBB-Verluste und die sinnlose Aufrechterhaltung von 9 Bundesländern mit ihren Landes- und Gemeindespitälern ohne Abstimmung derselben

 

Vielleicht haben sich die nur Mut angetrunken bzw. Aufmunterungen zugerufen, weil sie Angst hatten, von den (potientiell gefährlichen) Theater-Rowdies gehaut zu werden.

Klingt lächerlich, ist aber nicht irrealer, als Deine Angst (oder hast Du schon einmal Probleme mit Fußball-Fans gehabt?)

lg
Dimple

 

also was ist.
zu rettung des rufes.
stellen wir eine forums partie auf - für montag abend???

Q - komm rüber nach Hütteldorf - fahren wir gemeinsam in die stadt und dort lass ma die Sau raus -ganz gepflegt...

 

also gestern war sie so voll, dass sie niemanden mehr rein gelassen haben!

 

Diese aufdringliche UEFA Regelung ist möglicherweise schon derartig aufdringlich "geldgierig", dass die Lokale in Wien schon davon profitieren. Verdünntes deutsches Bier, überteuertes letschertes Essen keine Sitzgelegenheiten dauernde Kontrollen haben gerade bei den Fans den Effekt, auf Lokale auszuweichen, die billigeres und besseres Bier und Essen haben, im Idealfall noch einen Fernseher und was zum Sitzen. Glücklicherweise ist das beinahe überall ausser in der Fanzone. Ausser den Standlern innerhalb der Zone werden die Wirtn der UEFA für die strengen Vorgaben vermutlichsehr dankbar sein.
lG
B

 

Das mach ma echt mal - aber dann, wenn der Fußball die Stadt wieder verlassen hat und Ruhe und Normalität zurückgekehrt sind. Ich lass mich nicht sicherheitstechnisch beamtshandeln wie ein Schwerverbrecher, um dann zusammen mit grölenden Besoffenen in einem überdimensionalen Affenkäfig auf eine große Videowand zu starren - so weit kommts noch, echt

 

nerven tun aber auch bauarbeiten, oder wenn der nachbar renoviert, nächtliche gleisbauarbeiten etc....

nur - da wusste ich nie wann es zu ende ist hast schon recht. wenn man wirklich ruhe braucht, hilft nur: ab ins grüne.

 

au ja! thema: fancamps. da gehts komischerweise friedlich zu. die einen besaufen sich, weil sie gewonnen haben, die anderen besaufen sich, weil sie verloren haben

holländer, franzosen, italiener, türken etc... alles vertreten. auf dem campingplatz

selten so ne gaude gehabt! vor allem merkt man: die sprache ist vollkommen nebensächlich, man braucht nur die hände zum reden

(hehe, ich bin mit bongotrommel auf fancamp marschiert und wurde prompt zum grillieren eingeladen. so lieb ich das ).

 

ach q.... ich bin ja eigentlich auch keine, die ansonsten jedes fussball match schaut.

aber so etwas muss man einmal erlebt haben. ich sags dir, ich bin ja sonst nicht so für die "opium fürs volk" methode.

aber grad fussball hat was. die stimmung. du wirst mitgerissen ob du willst oder nicht.

ein bissi (nur ein bissi) kannst dich ja gehen lassen vielleicht hilft es dir auch es besser zu verstehen, wenn du mal dort warst. man kann nicht anders. die stimmung ist hammer.

würde dir gut tun! *affenkäfigspektakel* :lol:

 

In Frankfurt waren die Mainufer belegt. Dazu gehört das piekfeine Museumsufer. Kein Problem.

Die Durchgangsstraße waren auch nicht schlimmer versperrt als beim Frankfurttriathlon und ähnlichen Gegebenheiten.

Aber natürlich waren Massenaufläufe in Frankfurt auch nur zu den Spielen dort vorhanden, und das waren nur 2 oder 3. Da ist Wien wohl stärker belastet.

Aber viele Wiener müssen auch eh immer nörgeln wenn es um ihre Bequemlichkeit geht und gönnen anderen nicht das schwarze unter den Fingernägeln. Wer sich da nicht zugehörig fühlt, kann sich ja zu den "wenigen" anderen Wienern zählen.