Ernährung im Alltag

ich hab vor kurzem mit Dinkelmehl Palatschinken gemacht. Sie waren herb, ich fand sie super lecker. Mein Freund hat sie in Marmelade und Schokosauce ertränkt

 

Mich wundert überhaupt, was Eure Kinder so essen. Meine Heikelzecke hat noch nie einen Kuchen gekostet (weder bio noch unbio), isst keine Palatschinken außer in Form von Fritatten in der Suppe, weder Pudding etc. und außer hin und wieder ein Eis, ein zwei Smarties oder ebensoviele Gummibärchen (da die Fruchtsaftvariante aus der Apotheke zu ebensolchen Preisen) nichts Süßes. Ich bin im Kindergarten schon in Verruf gekommen, weil mein Kind als einziges statt Semmeln Vollkornbrot will.

Aber dafür kann ich nichts, ok ich esse auch keine Semmeln, aber erlauben würde ich grundsätzlich viel mehr als er isst, mein kleiner Rohköstler.

 

Hab jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, sondern möcht nur auf die Frage der TE eingehen...
Mein Sohn ist vor kurzem ein Jahr alt geworden. Ich habe im ersten Jahr sehr genau darauf geachtet, dass er keinen Zucker bekommt, keine Kuhmilch, kein Schweinefleisch etc. Hat eigentlich super geklappt. Es gab vielleicht 2-3 Ausnahmen, wo ich ihm zB eine Eiswaffel knabbern ließ als wir im Eissalon ein Eis gegessen haben, das handhabe ich nach wie vor so und er ist zufrieden, denn vom Eis darf er nicht kosten. Wenn wir auf einer Familienfeier o.ä. sind, gibts natürlich meistens Kuchen, ich biete ihm diesen aber nicht an solang er zB spielt oder es nicht merkt, wenn er allerdings raunzt und auch einen will, bekommt er ein paar Ministückerl (versuche da meistens wenigstens Obstkuchen zu wählen) und ist dann zufrieden. Bei unseren Babytreffs gibts aufgeschnittenes Obst und ja, auch manchmal Kuchen, bis jetzt war er allerdings immer mit dem Obst zufrieden, es ist alles nur eine Frage der Ablenkung....
Möcht hier keinen Roman schreiben, nur zusammenfassend: Ich biete meinem Kind nie direkt etwas "ungesundes" an, aber wenn ich neben ihm etwas esse (v.a. Süßes, weil Knabberzeug ess ich selbst nicht) und er weint weil er es kosten will, dann darf er das auch, aber halt ganz wenig, das seh ich dann nicht so tragisch. Und er isst trotzdem seinen MIlchbrei ohne Zucker und trinkt Wasser

 

Oh, Du Glückliche! Meiner hat da leider das Essverhalten seines sehr schlanken Opas "geerbt". Heikel hoch 3: Er isst am ehesten noch Gemüse, am liebsten roh (irgendwo muss er wohl riechen, dass das kaum Kalorien hat), Ofenkartoffel nur wenn möglichst wenig Olivenöl drauf ist (mit anderem Fett braucht man ihm nicht kommen), keine Pommes, kein Fleisch (kein Schinken) außer Huhn (nur die Brust), Fisch nur als Stäbchen. Seine Lieblingsspeise ist Gemüsesuppe, in die ich geringe Mengen Schlagobers reingeben darf).

Lieblingsgemüse: Brokkoli (meines auch). Und am liebsten ist ihm, wenn ja nichts "vermischt" am Teller liegt. Mischgemüse ade, alles extra bitte (außer Risotto, am besten mit Eierschwammerl, das darf schon vorgemischt sein, und Curry, bitte scharf und mit Kokosmilch, aber wehe Nudeln mit Sauce oder igittigitt Lasagne etc.) Achso, was er noch gerne mag, ist meine rote Linsensuppe mit Ingwer und Knoblauch und Koriandergrün, die ganz objektiv wunderbar schmeckt.

Aber nie und nimmer würde er was Unbekanntes kosten, wenn man es ihm hinhält - sehr zum Leidwesen seiner einen Großmutter, die wirklich eine hervorragende Tortenbäckerin ist und die er ein ums andere Mal beleidigt.

 

Und ich sag: Das Heikelzeckentum hat meiner von seinem Opa. Der vergisst aufs Essen, könnte sich von Milch und Salatgurke und Melone ernähren und ist dementsprechend dünn ...
Was mir so an dieser Version gefällt: Ich bin als Mutter aus dem Schneider.

 

Dinkelmehl ist von allen Vollmehlen das imo am "pappigsten" schmeckende.

Entweder strecke ich es mit anderen Sorten oder ich verwende es dort, wo andere Geschmacksträger das auffangen können.

Übrigens ich bin keine wirklich picksüße, aber eine leidenschaftliche Kuchen-, Keks- und Tortenbäckerin (wobei ich lieber backe als esse ) und ich sag ganz ehrlich (und das als überzeugte BIOlogin), ich hatte noch nie einen Kuchen mit Zuckerersatzstoffen, weder gekauft noch selbst gebacken, ders gebracht hat.

Wenn ich mir schon Kalorien einwerfe (und Bio ist streckenweise alles andere als kalorienarm) dann soll wenigstens jedes einzelne geil nach Sünde schmecken.

Sprich, ich verzichte nicht auf Vollmehlsorten, aber ich experimentiere mit verschiedenen Streckungsgraden. Und die Zuckerersatzgeschichten hab ich persönlich (außer im echten Bedarfsfall) wieder komplett gestrichen. Honig, Birnen-, Apfel-,Agavendicksaft, alles probiert und verbacken und es hat in gesunden Maßen leider alles so das gewisse Unsüsse.

Wenn ich das Herbe mag ist das okay. Wenn ich bei süß aber eher auf süß bin, dann sollte ich weniger davon essen, das dafür aber genießen.

 

Es gibt übrigens auch schrecklich sündige Torten, die gänzlich ohne Mehl auskommen. Die machen es rein mit Nüssen ...

Ich bin auch kein Dicksaftfan, mag aber generell nichts Süßes und Sohn isst das Zeug eh nicht, also was soll's. Saucen mache ich allerdings mit Handelsüblichem weißen Mehl, da kann Dinkel verheerende Auswirkungen haben ...

 

Hallo, hallo, hier spricht die Köchin! Ich binde mit Maizena, wenn mit Maizena gebunden werden muss, und mit Weizenmehl, was mit Weizenmehl gebunden werden muss. Geschmacklich sind da tlw. Welten dazwischen. Ich habe keinerlei Unverträglichkeiten, Gott sei Dank.

 

Bei den ganz kleinen eh, nur auch deiner kommt jetzt dann schon in die Phase, wo er gern auch mal mitnaschen möchte, wenn etwas anderes am Tisch steht (selig sind die, deren Kinder nicht naschen wollen ).

Das ist mit einem Kind noch relativ leicht im Griff zu halten (zumal der bei mir eh Essenverweigerer ist). Die kleine Maus macht jetzt schon solche Stielaugen und sie schmatzt so dermaßen armselig, dass ich mir an allen zehn Fingern abzählen kann, wie lang ich die vom wirklichen "Kosten" abhalten werde können.

Die hat mir als sie noch Flascherl zu den entsprechenden Zeiten bekam mehrfach das Flaschi aus der Hand geschlagen, weil sie ihrem Vater und Bruder beim Essen zuschauen wollte. *g*

Die Konsistenz von Dinkelmehlspeisen ist eh akzeptabel. Ich meinte den blanken Geschmack... und da gibt Dinkel imo wenig her, wenns nicht in Kombination eben mit anderen Geschmacksträgern verwendet wird.

Zum Vergleich: Dinkelpalatschinken mach ich für Frittaten als Suppeneinlage oder bei Heidelbeertatscherl. Für süße Palatschinken streck ich es schon deutlich bzw. verzichte bei sehr feinschmeckender Marmelade oder anderen Füllungen gleich ganz drauf... und für Biskuit ist es ein absolutes Nono.

 

Also:
Meine asiatischen Saucen, z.B. die geniale süße Sojasauce-Knoblauch Sauce, die es bei mir zu gebratenem grünen Spargel gibt und die leicht gebunden ist, muss mit Maismehl gebunden werden, sonst schmeckt es ekelig.

Bechamel kann man nur mit Weizenmehl binden, da sonst der Geschmack fehlt.

 

Ich unterschreib mal einfach bei Maribah. Bei mir ist's sehr ähnlich, bin auch leidenschaftliche Köchin und passionierte Bäckerin. Das Wichtigste dabei sind mir qualitativ hochwertige Zutaten und da greif ich auch gern mal etwas tiefer ins Börsl. Was ich gar nicht leiden kann sind künstliche Aromen, Geschmacksverstärker und Fertiglebensmittel. OK, mein Ketchup rühr ich mir auch nicht selbst zusammen, aber bevor ich mir eine Packung Miracoli aufmache oder eine Packerlsuppe mach, ess ich lieber nix. Nachdem ich auch mit diversesten Mehlen und Dicksäften herumexperimentiert habe, bin ich der absoluten Überzeugung, dass es bei Kuchen und Torten nix so sehr bringt wie Weizenmehl, ordinärer Zucker und Butter / Öl. Wenn schon Sünde, dann echte, pure Sünde *mjamm*

Verzichte auch nicht auf Fastfood, nur eben zu 90% selbstgemacht. An einer Pizza mit guten, frischen Zutaten und selbstgemachten Teig kann ich nix schlechtes finden ebenso an selbstgemachten Burgern mit Salat aus dem eigenen Garten. Sowas darf auch mein Kind bald gerne essen, da hab ich kein Problem damit.

Bin also keine typische Öko-Körndl-Köchin, steh aber auf Bio

 

Her mit dem Rezept, sonst glauben wir kein Wort von wegen lecker...