Endlich in die Stadt - warum versteht das keiner?

eben, wien ist ja eh ein kuhdorf. aber ein kuhdorf voller kultur und viel grün!

 

Habe ganz vergessen, das ganze noch aus Kindersicht zu kommentieren.
Meine Familie wohnt sehr zentral in meinem Heimatort. Das Freibad keine 2 Gehminuten, nur leider waren in unserer ganzen Siedlung nur sehr viel ältere Kinder bzw. waren sie schon fast alle Jugendliche . Meine Schulfreundinnen haben im ganzen Talkessel verteilt gewohnt, ohne Auto nicht erreichbar. Das waren oft sehr einsame NachmittageGsd gab es die öffentl. Bücherei, die aber auch nicht so gut ausgestattet war. Das Freizeitangebot war auch sehr spärlich, entweder Ballett oder Musikschule, war beides nicht so meines.aja Jungschar gab es noch Mein Hobby Reiten war immer nur samstags möglich, wenn meine Mama das Auto hatte und ich wo hingeführt (45min eine Fahrt) werden konnte. Sicher gibt es auch Vorteile, man kann die Kinder alleine zu Fuß in die einzige Schule im Ort schicken. Aber es gibt halt sonst keinerlei Möglichkeiten.
Ich habe mich als Kind und als Jugendliche schrecklich fadisiert.

Und ich bin sicherlich keine Eislaufmami. aber wenn unser Sohn etwas machen, das ihn wirklich interessiert, nenne jetzt nur ein paar Beispiele (Baseball, Eishockey, Taekwondo oder was weiß ich...) freue ich mich, dass ich ihm das ermöglichen kann.
Ernte von manchen Verwanden auch Unverständnis, wie ich in Wien nur Kinder aufziehen kann. Nur ist es so, dass wir sogar mehr Platz haben einen eigenen Garten, eine gute Auswahl an Schulen und wie auch schon oben geschrieben eine gute Auswahl an Freizeitaktivitäten, wie eben diese besagten Leute, die das kritisieren. Obwohl ich auf finde, dass diese Leute auch manchmal etwas ahnungslos sind. Sie wissen überhaupt nicht, wie es wirklich ist.

Ich z.B. kritisiere den Wunsch von niemanden auf dem Land zu leben. Ich finde jedem das Seine, aber so offen Leute zu kritisieren, die in der Stadt leben. finde ich respektlos.

 

ich lebe auch seit geburt an in wien und stehe davor wohl wirklich aufs land zu ziehen. so traumhaft ist es aber auch nicht. gerade am land triffst leute die du nicht treffen willst . in wien kannst herumfahren und alles ist so schön anonym, am land weiss jeder alles. was du machst, wo du warst und hast du schon gehört usw
wennst in ein lokal gehst kennst fast jeden, in wien kannst andere lokale wählen, da ist es eher ein zufall jemanden bekannten zu treffen und wenn dann sinds vielleicht 2 personen - am land fast das ganze lokal

naja mal schauen ob ich mich damit anfreunden kann, ich red mir mal fest ein als wienerin ignorant genug zu sein

 

Deine Mutter hat Recht!
Wie viele können es sich leisten ein Haus bar zu kaufen und wie viele machen horrende Schulden und zahlen ein halbes Leben lang zurück!

Wir haben auch weder soviel Bares für Haus mit Garten, noch machen wir für die nächsten 20-30 Jahre Schulden.
Wir haben eine Stadtwohnung mit einem kleinen Balkon mit unverbaubaren Fernblick auf den Wienerwald in einer ruhigeren Zone Wiens...

Dafür gehe ich mit Söhnchen jeden Tag hinaus, unternehme etwas mit ihm, gehe auf diverse Spielplätze, öfters in den Zoo/Haus des Meeres, in den Wurschtlprater/grünen Prater oder mache mit ihm einfach auch mal nur einen Stadtbummel in die Innenstadt mit ihren alten Häusern und Gasserln, sehen uns Fiaker an usw....

Im Lainzer Tiergarten war ich mit ihm erst dreimal, weil es mit Buggy ein wenig mühsam ist, die holprigen, natürlichen Wege zu befahren, dass wird sich aber massivst ändern, wenn er wirklicht gut laufen kann und wir den Buggy nicht mehr brauchen - da werden die grünen Randzonen Wiens durchforstet werden, auf das freue ich mich schon...
Und wir werden auch manchmal mit dem Zug aufs Land fahren...

 

deine mutter hat NICHT recht. natürlich hätten wir aus wien raus ziehen können, überall hin. wir hätten in nö sogar einen gratis baugrund zur verfügung. und auch sonst is alles billiger als eigentum in wien.

doch wir wollen NICHT aus wien raus. wir sind hier zuhause, wir sind hier verwurzelt. niemals würden wir aus wien rauswollen, nicht mal aus unserem bezirk. mein mann is geborener wiener und ich bin wahlwienerin (in nö aufgewachsen). nichts kriegt uns aus wien raus.

 

Ich finde Wien sehr schön, ist immer eine Reise wert.

Selbst lebe ich am Land (2500 Einwohner ca.) und ihr habt auch falsche Vorstellungen, wie es sich hier lebt.
Wir haben in fast jedem Ort ein Freibad. Alle sind ohne Auto zu erreichen. Müsste nur in den Zug einsteigen, der direkt vor meiner Haustür hält und 10 Minuten fahren, schon wären wir dort. Also in einem der Bäder.
Hallenbäder und Therme gibt es 3 in unmittelbarer Nähe.
Schulen sind wunderbar erreichbar. Du kannst wählen zwischen neuer Mittelschule, privatem Gynmasium, öff. Gymnasium, normaler Hauptschule, Musikhaupt, Sporthaupt, es gibt in unserem Dorf 6!! KiGa Gruppen, Krabbelstube, Tagesmütter, weiterführende Schulen sind auch problemlos ohne Auto zu erreichen. Hbla´s Htl´s, HAS, HAK, ....alles da.
Der Arbeitsweg meines Mannes ist ca. 7 Minuten, meiner ca. 10......usw.

Zwischen 17 und 21 lebte ich in unseren Landeshauptstadt und ich könnte mir nicht vorstellen, dort zu leben. Aber zu der Zeit war es echt toll, die ganzen Fortgehangebote und so...
Aber das liegt nicht an den Städten ansich, sondern daran, dass hier meine Wurzeln sind, meine Familie, meine Freunde.
Also ich denke, Heimat ist immer dort, wo das Herz ist.

 

Das würde ich auch gerne machen.

 

Ich war am Wochenende im Mostviertel, in einer kleinen Ortschaft (2600 Einwohner). Also echt, der Wirbel war nicht auszuhalten! Alle paar Minuten raste irgendein gestörter 16-jähriger auf seiner frisierten Moppetn vorbei, oder ein gestörter 18-jähriger mit seinem getunten 3er Golf mit bösem Blick.
Dass die Bauern mit ihren nicht gerade leisen Traktoren herumfahren müssen, versteh ich ja noch. Warum man dann am Samstag Nachmittag Rasen mähen muss, oder probieren muss, welche Art von Geräuschen eine Alu-Leiter machen kann, wenn man sie auf Betonboden fallen lässt, habe ich nicht behirnt.

Wie sehr sehnte ich mich nach der Idylle der schönen Donaustadt zurück, wo man nur Vogerln zwitschern und Enten quaken hört

 

Ich bin in einer Ortschaft in Niederösterreich aufgewachsen. Ich habe das Spielen im Grünen und beim nahegelegenen Bach so genossen. Wir hatten einen Rodelhügel im Winter, konnten frei mit dem Fahrrad herumfahren, ...........
Als ich Teenager war dachte ich mir - ich möchte in Wien leben - da pulsiert das Leben. Ich pendelte immer in die Schule nach Wien und ging jedes Wochenende in Wien fort. Dann lernte ich meinen Mann kennen - er wohnte in Wien. Ich dachte mir perfekt und zog nach einer Zeit bei ihm ein. Meine Vorfreude war so groß. Doch als ich in der Wohnung war verging mir die Freude an Wien bald. Wenn ich aus dem Fenster schaute sah ich visavis wieder einen großen Häuserblock, es leben halt viel mehr Leute in der Stadt (da trifft man oft dubiose Gestalten), ich vermisste das viele Grün. Mein Mann wollte auch aus Wien raus, so zogen wir nach gut einem halben Jahr wieder nach Niederösterreich.
Nun haben wir drei Kinder und sind so froh am Land zu wohnen. Viel Grün, Badeseen, Bäche, Wald, die Nachbarn kennen sich (das hat mir in Wien auch nicht gefallen, daß man so anonym war), ...........

 

HdM - wir waren heute wieder, da ich auf der Mariahilferstraße etwas einzukaufen hatte. So gingen wir quasi so "nebenbei", weil ich die Jahreskarte habe, dorthin und der Kleine flitze zwischen den Aquarien, Terrarien, im Tropenhaus und im Krokipark herum...

 

Ich finde, es gibt keinen allgemein gültigen "richtigen "oder "falschen" Wohnort, es ist einfach indivuduell.

Wien ist ja nicht gleich Wien und warum sollte der 22. Bezirk (natürlich kommt es auch dort ganz darauf an, wo genau) schlecht für ein Kind sein? Genauso kann man nicht pauschal sagen, dass das Landleben öd ist und dass in Dörfern jeder jeden kennt.

Ich bin am Land (allerdings in Stadtnähe, ich bin auch in der Stadt in die Schule gegangen) aufgewachsen und habe dann 10 Jahre in Wien in unterschiedlichen Bezirken (immer innerhalb des Gürtels) gelebt. Für mich persönlich war es nach 10 Jahren genug, ich brauche einfach die Ruhe und die Natur rund um mich (ohne die vielen Menschen), aber ich wollte nicht in ein Dorf ziehen, da ich Klatsch nicht leiden kann und auch keinen Wert auf die dörfliche Gesellschaft lege.

Also sind wir in ein Bauernhaus in Alleinlage 1,5 km vom nächsten Dorf entfernt gezogen, hier haben wir unsere Ruhe, sind aber in 10 Minuten auf der Autobahn und schnell in den umliegenden Städten, was ich sehr schätze.

Ich fahre natürlich auch gelegentlich nach Wien und genieße es sehr, aber wohnen möchte ich dort nicht mehr, auch nicht in den grünen Randbezirken.

Man kann es den Leuten sowieso nie recht machen, wenn sie nicht meckern können, ist ihnen fad.

Ich würd ruhigen Gewissens nach Wien ziehen und die anderen reden lassen. Wenn es für euch so passt, dann hat das jeder zu akzeptieren.

 

Ihr vergesst, dass ein sehr großer Teil der Österreicher am Land lebt- und dort auch glücklich ist.
Hier sind die Wiener bei weitem überrepräsentiert, die natürlich ihre Art zu leben als beste empfindet.
Mein Traum wäre eine Bezirksstadt, wo man alles hat und trotzdem am Land lebt.
Hab gerade wieder ein Wochenende in OÖ in einer solchen verbracht- und wenn es möglich wäre, wäre ich sofort für immer dort.

 

Ist eh eine normale Reaktion Deiner Mutter, das sind einfach Trennungsängste. Ich würde das nicht so tragisch nehmen.

Meine Mutter hatte geheult, die war nervlich fertig, weil ich in einen anderen BEZIRK von Wien zog... Zeitabstand war dann statt 5 Minuten eine dreiviertel Stunde, das hat sie nicht derpackt...

Auch sie hatte sich wieder beruhigt, dauerte aber etwas...

 

genug öffis in die nächste stadt? dann wohnst du nicht am "richtigen" land, weil das ist ab 10 wirklich ein horror. ich durfte das leider erleben.

 

stimmt. ich komme vom land, keine öffentliche Verkehrsmittel. zur nächsten Stadt/Freunden/Schule fünf Kilometer. jippie!

 

haha...

ich hab mir immer dasselbe gedacht. bzw. wenns bei uns schon so ländlich ist (nicht BL, aber auch NÖ), wie ists dann erst in OÖ oder Kärnten, usw.

tja da hatte ich die rechnung ohne den wirt gemacht, bis ich dann die gegenden gesehen hab, dort ists großteils deutlich weniger ländlich als wie dort wo ich herkomme. ja in manchen alpentälern ists vielleicht noch "ländlicher" aber im großteil dieser bundesländer nicht.

ich komm aus einer gegend wo mein ort mit "gigantischen" ~1000einwohnern im 20autominutenumkreis der größte ist. in 20-25autominuten kommen dann 3(drei) 5000er "Städte", die auch an der westbahn liegen und mit weiteren 15-20autominuten dann krems und st. pölten. öffis am wochenende kein einziges. wochentags ungefähr im 2stundenschnitt in eine der städte, wo auch die westbahn fährt, letzte fahrt aus dem ort heraus um 17!!!Uhr, umgekehrt letzte abfahrt um 19!!Uhr. in eine 2te westbahnstadt fährt auch noch ein bus - noch seltener.

von 10-14 ins nächste gymnasium (und das war ein privates, das nächste öffentliche wäre noch weiter gewesen) mehr als 12stunden schulweg pro woche (das waren nur 20km/richtung). von 14-19 in die nächste htl mehr als 24stunden schulweg pro woche(weniger als 20km mehr also ins gymnasium beide städte durch autobahn verbunden - öffentlich dauerts trotzdem solange).

 

Ich bin am "Land" (Tiroler Tourismusgemeinde) aufgewachsen und das hatte viele tolle Seiten, wir waren als Kinder autonom unterwegs (schifahren, schwimmen, im Wald) und hatten viele Freiheiten, die Stadtkinder nicht hatten. ABER, ich musste 8 Jahre lang täglich eine Stunde/Richtung in die Schule pendeln, wenn ich den Bus verpasst habe, kam ich halt erst nach der 3 Stunde, weil vorher kein anderer ging. War die Schule um 14 Uhr aus, musste ich wiederum bis 16:30 Uhr auf den Bus warten (heute würde ich die 20 km radeln oder laufen). Schulfreunde am NM oder am WE treffen war fast unmöglich, da über den ganzen Bezirk verstreut und unsere Eltern allesamt nicht die Zeit hatten uns ständig durch die Gegend zu kutschieren.

Wenn ich mir das Umland um Wien anschauen, ist es so, dass die lebenswerten Orte mit einer halbwegs akzeptablen Infrastruktur (Kindergarten, Schule, Ärzte, Supermarkt, Bäckerei, Putzerei, Apotheke, Drogeriemarkt, Cafehaus, Postamt...) unglaublich teuer sind und die restlichen Orte unglaublich trostlos...

Ich wollte lange mit Kind aus der Stadt raus, aber sicher nicht in die Pampa, daher wohnen wir weiterhin in einem westlichen Außenbezirk mit eigenem Garten und U-Bahn gleich vor der Haustüre. Kindergarten, Schule und Spar (wo man mich mit meinem Namen begrüßt) sind in Gehweite, ebenso Schönbrunn und der LT und ins Büro fahre ich mit dem Fahrrad. Ich kenne meine Nachbarn, plaudere gerne mit Ihnen, aber trotzdem wissen sie nicht alles über mich. Man kann also auch in der "Großstadt" lebenswert leben....