1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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emanzipationsmüde! - wer noch?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lula, 27 Juli 2008.

  1. Soph

    Soph Gast-Teilnehmer/in

    feig bzw. egoistisch finde ich es, wenn man lieber den eigenen weg als norm gesetzt haben würde (und damit allen anderen, ihren weg lieber nähme) anstatt sich damit zu arrangieren bzw. zu akzeptieren, daß man von manchen leuten kritisiert wird. es geht hier immerhin nur um meinungen, die man gegen sich gerichtet sieht.
     
  2. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Da steht einem aber in der Jugend die "Pflicht zur Schönheit" und danach die "Pflicht zur perfekten Mutterschaft" im Weg. ;)

    Was Letztere betrifft, bitte nur im Forum zu lesen. Es gibt doch immer wieder massenhaft Threads, in denen es letztendlich nur um eines geht: Das Kindeswohl pickt fast nur an der Frau, nur sie wird dafür verantwortlich gemacht, sie gibt aber auch von sich aus keine Verantwortung an den Mann ab. Es gibt zB Threads wie "Helfen euch eure Mütter mit den Kindern?" - keine Threads: "Helfen euch eure Väter mit den Kindern?" usw. - die Erwartungshaltung an Frauen ist in diesem wesentlichen Punkt eine gänzlich andere, und zwar eine schauerlich überhöhte.

    Solange die Väter nicht gleich wichtig sind wie die Mütter, haben wir keine Emanzipation. Nicht in den Köpfen, nicht in den Herzen, nicht in der Gesellschaft, nicht im Beruf. Das ist für mich der Knackpunkt.
     
  3. Soph

    Soph Gast-Teilnehmer/in

    gut, was "schön" und was "perfekte mutterschaft" ist, ist - zumindest theoretisch - für jeden frei interpretierbar. (ebenso gilt das für männer und ihre vaterschaft).

    das sehe ich genauso.
     
  4. nbnb

    nbnb Gast

    danke, so prägnant hatte ich es nie formulieren können.

    heute heußt es ja immer, wenn eine frau emanzipiert ist, muss sie karriere machen, ihren weg gehen, slebstbestimmt leben usw.
    leider wird einem der freie wille abgesprochen.

    ich habe mich zB für viele kinde rund gegen eine große karriere entschieden und bin trotzdem emanzipiert, weil ich es so wollte und es mir nicht vorgegeben wrude.
     
  5. Osterlamm

    Osterlamm Gast

    Den Satz rahme ich ein. Kannst Du das den Behörden bitte auch verklickern?
     
  6. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Aber es ist ein Machtinstrument. Denn wer urteilt, hat die Macht, der/die Beurteilte steht in dem Moment unter ihm/ihr. Ich hab das als Jugendliche / sehr junge Frau schon massiv erlebt: die Abhängigkeit vom männlichen Urteil. Und die Objektivierung der Frau durch den Mann.
     
  7. Soph

    Soph Gast-Teilnehmer/in

    hier kann aber jeder und niemand urteilen - und das mache ich gar nicht an einem geschlecht fest - denn es gibt unzählige interpretationen von "schön" oder "mutterschaft".

    also... selbstverständlich kann wer urteilen, nur besonders glaubwürdig macht der sich dadurch nicht, völlig egal ob es die mutter, der vater, die tante, die freundin... wurscht wer... ist. wenn jemandes urteil so eine kraft und wirkung auf einen hat, dann steht der vorher schon in einer machtposition. oder warum sollte man sonst seine meinung ernster nehmen und eher als norm akzeptieren als ... zb... aussagen wie "blau ist nunmal die schönste farbe"?
     
  8. berchen

    berchen Gast-Teilnehmer/in

    ich wollt mich ja damit ernsthaft beschäftigen, mein bekannter auch, sonst wär mir ja die zeit zu schade gewesen überhaupt mal dort hineinzugehen (weißt eh als vollzeitstudent hat man wichtigere sachen zu erledigen ;) )... wir haben uns auch noch nicht mal zu wort gemeldet gehabt und die gute dozentin hat ihm nahe gelegt, dass dies eine lehrveranstaltung nur für frauen ist... soviel zur gleichberechtigung, wenn nichtmal männer lvs über emanzipation besuchen dürfen, das war mir einfach zu viel des guten und ich bin mit ihm raus...und beeindrucken wollten wir bei gott niemanden, wir wollten uns nur anhören, was die beweggründe für so tiefen emanzipatismus sind, wir wollten es einfach verstehen, aber naja...

    wg. grillen: bei uns steh immer ich am grill und lg wäscht ab :cool: dafür kocht er für sein leben gerne "normales" essen und für unsere tochter ist er mindestens genauso wichtig wie ich... hängt aber auch damit zusammen, dass ich etwa 5 tage/monat nicht da bin und er auch an den wochenenden dafür sorgt, dass ich zum arbeiten komme und viel mit ihr unternimmt (sogar mehr als ich unter der woche :eek:) - er wurde von den damen in der spielgruppe zuerst kritisch begutachtet und dann gelobt, dass er sich als einziger vater traut, dort hinzugehen und das nicht nur einmal :love:

    LG; berli!
     
  9. Elsa

    Elsa Gast-Teilnehmer/in

    Zu Wichtigkeit Vater/Mutter:

    Das wird es nie geben, weil die Praxis nun mal die Frau das Kind gebären läßt.
    Damit bleibt sie zuhause und ist nona mehr beim Kind und so weiter - bitte ich rede jetzt vom Baby.
    Wenn das Kind aus dem Babyalter raus ist, liegt es sehr wohl auch an den Vätern die gleiche wichtige Position einzunehmen, die eine Mutter im Leben eines Kindes hat.

    für Osterlamm: ich beziehe mich ausschließlich auf die Mutter/Vater/Kind Verbindung - nicht auf externe Meinungen.... Behörden usw

    Das klassische Rollenbild sitzt nicht grundlos in unseren Gesellschaften fest. Bleib mal in einem supertollen Job 4 Monate zuhause..... diese Jobs kannst an einer Hand abzählen.....
     
  10. Soph

    Soph Gast-Teilnehmer/in

    bei uns war es so, daß lg einen monat urlaub (eigentlich zeitausgleich) genommen hat, somit waren wir das erste monat gemeinsam beim baby. danach (=dadurch!) war er auch schon im babyalter eine gleichwertige bezugs- und betreuungsperson. aus meiner persönlichen geschichte heraus bin ich eine absolute befürworterin des vater-monats, damit diese möglichkeit allen familien offen steht.

    (ich persönlich würde den sogar verpflichtend begrüssen, denn dann hat es eben möglich zu sein, genauso wie bei den frauen, die auch nicht arbeiten dürfen, nichtmal wenn sie wollten, im mutterschutz.)

    aber es stimmt, daß hier ein generelles umdenken von arbeitgebern gefragt ist. es ist immerhin nicht nur für die männer in tob-jobs ein problem, längere zeit weg vom job zu sein, sondern auch für frauen - nur daß die keine wahl haben.
     
  11. schwarze-katz

    schwarze-katz Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin bekennende "Innen"-Verächterin. (Und da gibt es für den Firefox ein praktisches Tool, das das in allen Texten ausblendet ;))
    Aber: LG und ich leben Gleichberechtigung. Haushalt macht der, der gerade zu Hause ist, ebenso wie Kinder versorgen, inkl allnächtlicher Diskussion wer denn jetzt aufsteht :D Dafür bauen wir auch das Dachgeschoss gemeinsam aus, wobei ich während der Schwangerschaft dabei etwas zurückstecken musste. Gebären musste auch ich, aber das werf ich ihm nicht vor :D

    Zahlen tut bei uns der, der das Geld eingesteckt hat, wenn wir essen gehen meistens er, Einkäufe sind dann wieder meistens mein Revier.
    Die Kinder werden zu den Arbeiten eingeteilt, die gerade anfallen, egal ob das ein "Mädchen- oder Bubenjob" ist. Meine Große hat Röcke und Kleider fast immer verweigert, jetzt mit 14 hat sie ihre rosa Phase (eigentlich knallpink, und das vorwiegend in den Haaren), der Große hatte eine Lieblingspuppe und eine von Mama handgefertigte passende Puppenwiege, spielte aber trotzdem mit Begeisterung auch mit Autos, ebenso Paul.

    Und ehrlichgesagt: ich freu mich wahnsinnig über Blumen vom LG :love:

    Ich kann Gleichberechtigung weitgehend leben, aber ich genieß trotzdem das Frau-sein, hatte aber bisher das Glück auch im Job niemals anders als männliche Kollegen behandelt zu werden.
    Und wenn man auf Ansagen wie "das Buffet übernehmen die Kolleginnen" mit Schmäh contert, bringt das viel mehr als die verbissene Herumreiterei auf der Emanzipation. Wer die will muss was dafür tun und darf nicht drauf warten, dass sie ihr zu Füßen gelegt wird...
     
  12. Elsa

    Elsa Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaube das die meisten Beziehungen heute so aussehen. Es wird auch kein Mann keiner Frau und umgekehrt vorwerfen, dass nur Frau ein Kind gebären kann. Aber es ergeben sich dadurch in vielen Bereichen aus der Praxis klassische Rollenbilder. An denen es ja grundlegend nichts auszusetzen gibt. Sie erfühlen ihren Zweck.
    Was für mich falsch läuft, ist ein Zwang eine Rolle erfüllen zu müssen.

    Oder die übertreibende Schublatierung:
    1) Frau zuhause bei Haushalt und Kinder: Sozialschmarrozer
    2) Frau arbeitet und hat vielleicht sogar eine Nanny: Rabenmutter
    Beides finde ich einen bösartigen Untergriff....
     
  13. Für mich wär Folgendes toll:

    - Grundsicherung. Jeder Bürger hat ein Recht automatisch eine Mindestversorgung zu erhalten: zu essen, zu wohnen, medizin. versorgt zu werden und Bildung gratis zu bekommen. Kein Ansuchen mehr für Arbeitslosengeld oder Notstandsgeld. Man hat eine Grundsicherung monatlich auf dem Konto. Alles darüber hinaus muss man sich erarbeiten.

    - der Staat zahlt an jedes geborene Kind Alimente von der Sozialversicherung - also auch Grundsicherung: damit fällt kein Kind und kein/e arme Alleinerzieher/in durch den Rost. Die Gesellschaft kommt für ihre Kinder auf, d.h. jedem wird Geld dafür abgegknüpft - Kinderfreundlichkeit und Bevorzugung Armer als Gesellschaftsprinzip. Was jede Frau und jeder Mann seinen eigenen Kindern dann noch über diese Alimente (=Regelbedarf) zukommen lassen will, ist Privatsache und bedarf keiner Regelung mehr.

    - Papamonat: damit der Vater der Frau im Wochenbett helfen kann und von Vornherein miteingebunden ist "Familie" zu lernen.

    - Kinderbetreuungsmöglichkeiten ab 2 Monaten. Gut ausgebildete Pädagogen und gratis, flächendeckend. Kein Kindergeld mehr, weil durch Grundsicherung abgedeckt.

    - Mann/Frau: gleicher Job - gleiche Bezahlung

    - Ausbildung: gute Information für 14-18-jährige. Listenausgabe welche Jobs am gefragtesten sind, wie groß die Chance ist, nach der Ausbildung einen Job zu finden und wie es mit dem Gehalt ausschaut. Hindrängen zu den "sinnvollen" Jobs, vor allem bei den Mädchen, die noch einen großen Aufholbedarf haben.


    Jeder könnte dann arbeiten so viel er will, seine Kinder erziehen wie er will, Partnerschaften eingehen oder auch nicht, usw. Minimum ist ohne Bettelei garantiert, Rest ist Eigenverantwortung - egal ob Mann oder Frau.
     
  14. Pharma

    Pharma Gast-Teilnehmer/in

    und wie soll sowas finanziert werden?
     
  15. schwarze-katz

    schwarze-katz Gast-Teilnehmer/in

    Auf deine Finanzierungsvorschläge wär ich jetzt aber auch gespannt
     
  16. guggi

    guggi Gast

    Was vielleicht zum Thema "bei den Kindern daheimbleiben" interessant ist: Mutterschutz, Karenz, Kündigungsschutz, und die damit zusammenhängenden finanziellen Absicherungen sind erst von den sogenannten Kampfemanzen erstritten worden.

    Vorher mußten Frauen selbst schauen, wie sie überleben.
     
  17. Elsa

    Elsa Gast-Teilnehmer/in

    Wunschträume darf man haben.... ich kann mir auch keine praktische Umsätzung vorstellen...
     
  18. Kaktusbluete

    Kaktusbluete Matriarchin aus Leidenschaft
    VIP: :Gold

    Ohne mir tiefgreifende Gedanken über Emanzipation zu machen, bin ich glücklich in der Lage zu sein meine Kinder unter Umständen alleine versorgen zu können.

    Ich habe das Glück eine großherzigen Mann zu haben, der ebenso wie ich dort anpackt wo es notwendig ist, ohne darüber nachzudenken ob es die Wäsche oder Autowaschtag ist.

    Ich vermute, dass ein Teil des Erfolges unserer langjährigen Ehe ist, dass wir uns täglich füreinander entscheden ohne das Gefühl zu habe das zu müssen.

    Keine Ahnung, ob das Emanzipation ist, wenn ja finde ich das für mich ganz gut so.

    @guggi: :goodpost:

    lg irene
     
  19. maribah

    maribah Gast

    Ich vermute, der Grund dass ich keine kämpferische Emanze bin (-obwohl sehr streitbar veranlagt) liegt darin, dass ich in meinem Leben diesbezüglich wenig Gegenwind hatte. Ich hab in dem Fall eine emanzipierte Mutter, einen Vater der zwar patriarchalisch veranlagt wäre, der aber durch meine Mutter und seinen eigenen Toleranzlevel eingebremst diesen seltenst heraushängen lässt.

    Ich konnte immer machen was ich wollte, meine Eltern hätten mich in die Mechanikerlehre genauso gehen lassen wie ins Studium. Ich hab in einem Teilbereich der Naturwissenschaften meine Diplomarbeit absolviert die streckenweise wirklich noch echte Männerdomäne ist. Wir waren damals 2 Frauen, ansonsten gabs nur männliche Diplomanden. Da hätt ich mich so ziemlich das erste und einzige Mal auf ernsthaft auf Gegenwind eingestellt, hätt mich auch nicht umgeworfen aber... Pustekuchen. Die Zeit ist wohl schon ziemlich reif gewesen für interessierte Frauen, aber zu spät für den Kampf für die Frau...

    Ich sehs wie Kaktusblüte, ich kann wenns sein muss allein überleben, bevorzuge aber die in meinen Augen im großen und ganzen gleichwertige Partnerschaft, die ich das Glück habe zu leben.

    Klar kann man mir von der Kampfemanzenseite vorwerfen gewisse Probleme erst gar nicht wahrzunehmen, aber ich nehm für mich in Anspruch gewisse Probleme einfach auch nicht zu meinen machen zu wollen. Wenn ich mich auf die Zehen gestiegen fühle, werd ich schon adäquat reagieren.

    Keine Frage dass ich kämpferischer wär, wenn mir mein Leben und der Rahmen dazu bisher Anlass dazu gegeben hätte. Meine Gebiete, wo ich mich gern hineinwerfe obwohl ich kaum Anlass dazu hätte, liegen halt auf anderen Gebieten. Alles eine Frage der Motivation.
     
  20. schwarze-katz

    schwarze-katz Gast-Teilnehmer/in

    :goodpost:
     

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