1. Reden wir miteinander ...

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emanzipationsmüde! - wer noch?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lula, 27 Juli 2008.

  1. guggi

    guggi Gast

    Mir ist es ziemlich gut möglich, gleichberechtigt zu leben.
    Ich konnte ohne Diskussion eine höhere Schule besuchen und studieren - meine Mutter mußte sich das noch bei ihren Eltern erkämpfen.

    Ich verdiene gleich viel wie mein Mann, ich arbeite in einem eher traditionellen Männerberuf - den sich aber jetzt langsam auch Frauen erobern.
    Durch meine Selbständigkeit entgehe ich zum Großteil geschlechtsbedingten beruflichen Benachteiligungen; im angestellten Bereich hab ich die aber schon sehr ausgeprägt gesehen.

    Ein bißchen stoße ich hie und da auf Vorurteile, die kann ich aber meistens wiederlegen ("Fir a Frau hams des owa jetz eh guad gmocht",wörtlich.)

    Ich kann Kind und Beruf gut vereinbaren, weil mein Mann ebenfalls Gleichberechtigung lebt und seine familiäre Verantwortung genauso wahrnimmt wie ich.

    Und ja, ich hab meinen Familiennamen behalten :).

    Ich bin mir sicher, daß mir dieses Leben ohne Emanzipation und ohne "Kampfemanzen", nämlich Frauen, die für Gleichberechtigung gekämpft haben, nicht möglich wäre. Deshalb bin ich ihnen dankbar dafür, was sie für mich getan haben, und unterstütze auch weitere Aktivitäten in diesem Bereich. Denn obwohl es mir persönlich sehr gut geht, gibts immer noch, sagen wir 90% Frauen auf dieser Welt, denen es schlecht geht. Nur weil sie Frauen sind.

    Nein, ich bin nicht emanzipationsmüde.
     
  2. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Du weißt, dass ich NICHT davon ausgehe, dass Mädchen und Buben "ganz gleich" sind, ich sage immer nur, dass wir die Grenze zwischen biologischen und sozial bedingten Unterschieden nicht kennen und dass ich mir sicher bin, es ist mehr anerzogen als wir glauben, da Kinder einfach schon von Geburt an je nach Geschlecht SO unterschiedlich wahrgenommen und folglich auch behandelt werden, dass sich da sekundär Unterschiede ausbilden MÜSSEN, die nicht angeboren wären.

    Und die Unterschiede, die da gemacht werden, sind für mich sehr plausibel aus dem Patriarchat/Androzentrismus und seinen Werten heraus erklärbar. Dass Frauen sich mehr schmücken als Männer etwa, das geht mMn ganz klar daraus hervor, dass die Frau als betrachtetes Objekt definiert wird (und nicht als betrachtendes Subjekt). Das war ja auch nicht zu allen Zeiten und ist nicht in allen Kulturen gleich und es gibt ja jetzt auch bei uns Tendenzen Richtung "meterosexueller Mann" und was weiß ich, was u.a. auch daraus resultiert, dass Frauen etwas mehr zum Subjekt (und Männer dadurch etwas mehr zum Objekt) werden.

    Auch im Bereich der Sexualität ist die Subjekt/Objekt-Schieflage evident. Vor ein paar Jahrzehnten wurde der Frau überhaupt noch so was wie autonomes Lustempfinden abgesprochen. Ich habe mal ein Interview mit einer Muslimin gelesen, die gesagt hat, die meisten jungen Musliminnen würden Sexualität auch heute noch als "etwas Schmutziges" sehen, das für die Männer da ist. Und auch genug westlich erzogene Frauen tun sich, behaupte ich mal, nach wie vor schwer damit, Sexualität frei zu genießen. Manchmal sind es sicher die Hormone, aber wenn du mich fragst, viel häufiger ist es der Umstand, dass Sexualität auf männlichen Prämissen definiert ist und eine Frau, die sich wirklich als sexuelles Subjekt empfindet und auch danach handelt, sowieso eine Schlampe ist (wenn du dich zB an einen gewissen Thread erinnerst, in dem eine Frau ein Abenteuer aus dem Zug erzählt hat und der Rest des Threads zum Großteil der Frage gewidmet war, ob sie jetzt eine Schlampe ist oder nicht).

    Wir sind auf dem richtigen Weg, aber von "angekommen" sind wir meilenweit entfernt.
     
  3. nbnb

    nbnb Gast

    ich finde, dass unsere gesellschaft das mittelmaß schon überschritten hat.

    Die Frauen wollen zu viel, alles auf einmal und das geht nicht. Die Natur hat es uns vorgegeben, dass wir Kinder bekommen und stillen und ich finde immer noch, dass es das beste fürs Kind ist, wenn auch jemand zuhause bleibt, sei es die Frau, sei es der Mann. Auch in der Schulzeit sollte einer der beiden nachmittags zuhause sein. Aber all das geht nicht, wenn beide alles wollen. Da muss einer zurückstecken, was heißt zurückstecken, eigentlich ist es ja eine schöne Sache zuhause bleiben zu dürfen, aber so sehen das nur mehr weniger. Sie müssen halt jetzt 2 Jahre daheim bleiben, dann dürfen sie wieder arbeiten gehen.

    Ich könnt endlos dahinschreiben.

    Fakt ist, dass es nicht geht, dass alle alles haben und wenn doch, dann zahlen die Kinder drauf.

    Ich finde es schön zuhause zu sein, freue mich schon aufs arbeiten, hätte aber auch nichts dagegen, wenn ich noch einige Jahre daheim bleiben könnte. Ich muss ned gleich arbeiten, wenn mein letztes Kind in den Kindergarten kommt, das führt doch nur zu Stress, mittags schnell heim, kochen, Haushalt dann neben den Kindern, nein, das ist mir zu stressig. Arbeiten gehen kann man auch noch später.
     
  4. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich sehe das auch so, dass möglichst eine/r auf TZ runtergehen sollte, aber der Sinn der Emanzipation ist eben, dass das nicht mehr die Frau sein muss. Nicht mehr, nicht weniger.
     
  5. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    :genauso:

    Super auf den Punkt gebracht und überzeichnet scheint es wenn, nur durch die "Verkürzung"

    Gruss
    Manuela
     
  6. Dorkas

    Dorkas Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin nicht emanziapationsmüde, nur finde ich, dass eine andauernde Herumreiterei auf dem Thema mittlerweile eher kontraproduktiv ist. Ich bin Damen wie zB Alice Schwarzer und Johanna Dohnal dankbar dafür, was sie gesellschaftspolitisch für Frauen geleistet haben, finde absolut nicht, dass es in Ordnung ist, diese (wie in irgendeinem Beitrag oben) als "Frustbuchteln" (ich zitiere jetzt aus dem Gedächtnis, der genaue Ausdruck war ein anderer) abzustempeln, und schätze insbesondere ihre Zivilcourage und Intelligenz. Es ist jedoch heutzutage nicht mehr sinnvoll, dass wir Frauen das Thema Emanzipation als Krückstock verwenden. Wir haben fast alles erreicht, was wir brauchen, um gleichberechtigt zu sein. Wir können Kinder haben oder nicht, Berufe frei wählen, unsere Leistungen in Schule und Universitäten sind im Schnitt besser als jene der Männer (was im Einzelfall nichts heißt, aber es soll mal gesagt werden); wir teilen die Hausarbeit, die Elternteilzeit, das Einkommen.... Was denn noch, bitte? Mehr kann Emanzipation nicht leisten, als gesellschaftspolitische Standards gerecht aufzuteilen und die Leute aufzuklären und zu Gleichberechtigung aufzurufen. Das ist meiner Meinung nach bislang recht gut gelungen. Was die Einzelne draus macht, ist ihrem Geschick zu überlassen! Sicher kann ich mir einen Chauvi von einem Mann anlachen, mit dem (wenn ich dumm bin) eine Familie gründen und mich dann über fehlende Gleichberechtigung beschweren (oder Alice Schwarzer als erfolglose, frustrierte Emanze bezeichnen :rolleyes:), aber im Realfall kann für diese Misere keiner was dafür außer ich selbst. Denn die Grundlagen für einen besseren Weg wären vorhanden gewesen.
    Ich selbst schätze die Verdienste der Emanzipation deshalb sehr, weil sie mir die Möglichkeit gegeben hat, frei zu wählen. Ich wollte Matura machen, ich wollte studieren und einen Universitätsabschluss machen, ich wollte einen Beruf, der mich glücklich macht, ich wollte KEINE Familie, bevor ich Mitte 30 bin, und all das habe ich nicht nur gewollt, sondern durchgezogen.
    Emanzipation sei Dank!
     
  7. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin einer dieser Kampf-Emanzen und ich hätte mir sehr oft gewünscht, dass die LV Leiterin einer dieser Lustigen rauswirft. Die sich einen Spaß machen wollen auf Kosten derer, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen wollen.

    Weisst wie ermüdenen das ist.
    Solche Spassvögel finden sich fast in der jeder LV ein und glauben mit ihren (Un)Wissen alle beindrucken zu müssen bzw. aufmischen zu müssen, aber auf jeedn Fall viel Platz und Zeit einnehmen.

    Es läuft darauf hinaus, dass man über Jahre immer und immer wieder die selben Grundsatzdiskussionen führen muss, ohne sich mit dem peziellen Thema der LV beschäftigen zu können unter sich weiterentwickeln zu können.

    Gruss
    Manuela
     
  8. Dorkas

    Dorkas Gast-Teilnehmer/in

    Ich sehe gerade, die Verunglimpfung der Frau Schwarzer war ironisch gemeint. Na, da bin ich aber froh!
     
  9. Ich hatte vor 20 Jahren mal eine ähnliche Punkteliste wie du. Inzwischen bin ich aber emanzipiert, was heißt, es gibt nur mehr einen Punkt:
    Ich orientiere mich an keiner Punkteliste mehr, sondern lebe wie ich will. Entscheidungsfreiheit.

    Und zwar nicht einmal Entscheidungsfreiheit - und das war es dann für´s Leben, sondern immer wieder Freiheit. D.h. ich kann auch mal für Jahre Hausfrau sein, wenn mir das taugt, usw. Man sollte jedoch nicht außer acht lassen, dass es mit der Selbstbestimmung schnell vorbei sein kann, wenn man finanziell abhängig ist. Für mich heißt das daher, als erstes schaun, dass man finanziell immer unabhängig bleibt, dann kann man immer so leben wie man will. Man kann dann nämlich auch in freiwillig gewählten Abhängigkeiten leben, z.B. einer Partnerschaft, weil man sich ja wieder befreien kann, wenn man nicht mehr will.

    Ich habe übrigens keinen Partner. Ein Grund: Es gibt wenige, die eine wirklich emanzipierte Frau haben wollen. Ich will aber keinen, der Unterwürfigkeit und überdurchschnittlichen Arbeitzsaufwand (Arbeit, Kinder, Haushalt) verlangt. Ich bin gerne bereit Rücksicht auf jemand anderen zu nehmen, fordere aber das auch für mich ein. Und schon bin ich allein. Macht aber nichts, weil mir meine Freiheit wichtiger ist als ein Partner, mit dem ich nicht so richtig glücklich sein kann. Ein Dilemma ist, dass das zwar viele Frauen auch gern diese Freiheit hätten, aber nicht so leben. Insofern müssen sich die Männer dann ja nicht ändern, mitemanzipieren, weil sie immer noch ein dummes Weibchen finden, das alles schluckt. Es liegt nur daran, dass viele Frauen zu feig zum Alleinsein sind, zum eigenständig leben und sich auch zu früh Kinder anschaffen. Wenn sie das nicht mehr tun würden, würde sich unsere Gesellschaft auch schneller vorwärtsbewegen, weil die Männer unter Zugzwang geraten würden.
     
  10. lula

    lula jössas 8-O

    allerdings ist es z.b. bei einem vorstellungsgespräch immer noch normal, dass eine frau nach ihrer familienplanung gefragt wird ein mann jedoch nicht.

    und ist die familienplanung abgeschlossen, dann ist das wichtigste thema die kinderbetreuung laufend und im krankheitsfall.

    auch wenn der arbeitgeber nicht fragen darf, er tut es trotzdem.
    wann man nicht darauf antworten will, auch keine antwort ist eine antwort.
    oder man ist gezwungen zu lügen - na supa!

    ich hatte auch schon mal ein gespräch bei dem der ag wissen wollte was mein mann arbeitet und ob er denn damit einverstanden ist, wenn ich "karriere" machen will.
     
  11. BB73

    BB73 Gast-Teilnehmer/in

    JA. Teilweise den "Kampf" ad acta gelegt, weil so sinnlos.

    Ganz extrem ist mir das im sportlichen Bereich aufgefallen.
    Ich bin zwar mit der 1. Schwangerschaft aus dem Motorsport ausgestiegen, aber selbst jetzt, wos wieder möglich wäre, zu fahren, freut mich das nicht mehr.
    Ich hab kein Interesse mehr, mich gegen testosteron gesteuerte Machos ;) durchsetzen zu müssen. Hab die Endlosdiskussionen über den männlich angeborenen Grundspeed einfach satt. Ebenso die Benachteiligungen bei Rennstrafen und ganz besonders die Respektlosigkeit im Umgang mit weiblichen Fahrerinnen; sowohl auf der Rennstrecke als auch privat.

    Da verzichte ich lieber drauf, bevor ich mir den Mund fusselig rede und mich so aufreg, dass ich a paar Tag ned schlafen kann ... ;)

    lG
     
  12. nbnb

    nbnb Gast

    na weil halt meist die frau daheim bleibt, wenn sie kinder bekommt, aber ich geh davon aus, das das die frauen freiwillig machen und daher muss der chef ja fragen, da er ja davon ausgehen kann, dass sie daheim bleiben wird.
     
  13. Bredhya

    Bredhya Relax, take it easy!

    So lange die Mädchen in der HS noch Handarbeiten haben und die Buben Werken, solange sind wir von Emanzipation noch weit entfernt.
     
  14. lula

    lula jössas 8-O

    naja, das leben besteht sicher aus vielen kompromissen. nur habe ich immer wieder das gefühl, dass ein grossteil der kompromisse auf kosten der frauen geht.
    und lassen die frauen das nicht zu, dann geht es eben auf kosten der kinder.

    aber vielleicht unterliege ich ja einem trugschluss.
     
  15. @lula: Unsere Gesellschaft ist nicht gleichberechtigt, wir sind erst ein paar Jahrzehnte auf dem Weg. Es ist immer noch sehr viel auf die traditionelle Rollenverteilung ausgelegt. Nur mit dem Unterschied, dass sich Frauen jetzt scheiden lassen können und danach nicht verhungern müssen und nicht geächtet werden.
    Umsonst gibt es nicht so viele Alleinerzieherinnen. Die Männer sind kaum mitgekommen mit der Emanzipation der Frauen. Es ist immer noch besch... abhängig von einem "unemanzipierten" Mann zu leben und immer noch besch... Alleinerzieherin zu sein. Man hat es finanziell schlechter ohne Mann als mit, aber es ist immerhin möglich geworden - und viele wählen die Armut statt dem Patriarchen.
    Wir haben erst den ersten Schritt geschafft, noch nicht mehr. Mehr wäre, wenn die Männer mehr täten und die Frauen entlasten würden, wirklich halbe halbe (egal wie denn dann die verschiedenen Arbeiten aufgeteilt unter den beiden). Das geschieht erst zu wenigen Prozenten ganz und zu einigen Prozenten in Ansätzen. Es ist noch ein langer Weg. Und nur wenn Frauen die Emanzipation weiter vorantreiben, wird es besser werden. Ich bin dagegen sich mit ein paar hingeworfenen Fleischbröckchen schon wieder zufriedenzugeben.
    Es gehört aber Selbstdisziplin dazu. Von allein wird nichts. Man muss schon schauen, dass man sich selber Ausbildung verschafft, selber einen guten Job verschafft, selber ungeeignete Partner abblitzen lässt und vielleicht lange allein bleibt und vielleicht erst sehr spät Kinder bekommt. Aber wenn wir selbst das nicht aushalten, werden unsere Töchter es genauso schwierig haben. Und es liegt auch in unserer Hand welches Vorbild wir den Söhnen geben und welche Einstellungen sie einmal zu Frauen haben werden.
     
  16. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Die Oberfläche (das "Gesellschafts-Politische") interessiert mich nicht mehr so, obwohl es natürlich auch da noch einiges zu tun gibt, keine Frage. Was mich aber mehr berührt, ist das, was unbewusst rennt (natürlich kann man das nicht genau trennen!). Man lese mal beispielsweise hier im AE-Forum, wie manche Männer die Frechheit haben, JEDER Frau prinzipiell IMMER die Schuld an jeglicher Trennungsproblematik zu geben. Man lese die in unregelmäßigen, aber häufigen Abständen auftretenden Threads "Mein Mann geht jeden 2. Tag fort und ich hock immer nur bei den Kindern" und dgl. Wäre ich nicht schon vorher eine Emanze gewesen, durchs Forum wär ich eine geworden. Nicht nur um der Frauen, auch um der Männer willen.

    MMn wird es höchste Zeit für die Emanzipation des Mannes. Und ich glaube, traditionelle(!) Väter richten gerade bei Söhnen tendenziell mehr Schaden an als die diesbezüglich viel geschmähten Mütter, die sich klischeegemäß auch noch den Schuh anziehen müssen, sie wären schuld, wenn der Bub ein Macho wird. Sind sie tw. auch oft, aber Männer erziehen meist noch geschlechtsspezifischer. Und machen idiotische Probleme wie dieses hier.
     
  17. lula

    lula jössas 8-O

    @brombeerhecke
    das hast du treffend formuliert.

    die frage ist, warum gehen die meinungen oft so weit auseinander.
    die einen frauen finden sie sind voll emanzipiert und 100%ig gleichberechtigt.
    die anderen - wie ich - stellen irgendwann fest, dass es noch ein weiter weg bis dahin ist.
    die dritte gruppe ist überhaupt nicht emanzipiert und erzieht ihr töchter und söhne immer noch mit vorstellungen von vorgestern.

    das gleiche bei den männern:
    einige wenige übernehmen freiwillig ihren anteil an verantwortung und pflicht
    andere gestehen zwar ihrer partnerin eine relative gleichberechtigung zu, aber das war es dann auch schon
    und natürlich gibt es auch noch die totalen verweigerer - die kenn ma eh auch alle

    mir wurde ein traditionelles rollenbild vorgelebt, meinem lg auch und trotzdem sind wir diesem entwachsen.
    warum geht das bei so vielen anderen nicht?
    warum geht das bei so vielen anderen besser?
     
  18. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Das sind die am wenigsten Emanzipierten, denn die haben noch nicht mal die Problematik erfasst.
     
  19. Dorkas

    Dorkas Gast-Teilnehmer/in

    Es sind die gesellschaftspolitischen Strukturänderungen in Richtung Gleichberechtigung, die vielen trotz reaktionärer Erziehungsmuster die Augen geöffnet haben. Das ist die Grundlage. Emanzipation im Einzelfall ist aber Einstellungssache. Wenn das Individuum eine solche Einstellung ablehnt, kann man gesellschaftspolitisch noch so viel emanzipieren, wie man will, es wird nichts bringen. Der unemanzipierte Mann will ein Hausmütterchen, deshalb sucht er sich eins. Die unemanzipierte Frau wird ihn heiraten.
    Emanzipation hat uns (Frauen) hauptsächlich Entscheidungsfreiheit gebracht. Dafür, wie wir uns letztendlich entscheiden und welches Leben wir leben, ist unsere Sache. Dafür kann man die (fehlende) Emanzipation nicht verantwortlich machen.
     
  20. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ach ja, da sind wir wieder beim freien Willen. Die Frage ist halt: Wenn ich ein Mädchen von klein auf mit bestimmten Wertigkeiten erziehe und ihm von klein auf immer von allen Seiten signalisiert wird, was bei einem Mädchen ein Do ist und was ein Don't, wie frei sind denn dann seine "freien Entscheidungen" wirklich?

    Es ist aus verschiedensten Gründen wichtig, dass man den freien Willen postuliert, aber ob er wirklich philosophisch haltbar ist... naja.
     

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