1. Reden wir miteinander ...

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Einzelwohl/persönliche Entscheidung versus Gemeinwohl

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 3 Mai 2014.

  1. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    dir ist hoffentlich klar, dass die Pockenimpfung nicht für jeden ein Segen war. Die Nebenwirkungen waren immens und viele Menschen sind an der Impfung gestorben.

    Und nicht jeder möchte seinem Kind das Risiko einer Impfung aussetzen.

    Mir ist so ein Satz hängengeblieben, den ich gelesen habe, als mein Sohn noch ein Säugling war.
    Man geht mit einem gesunden Kind in die Praxis und kommt schlimmstenfalls mit einem kranken Kind nach der Impfung wieder raus.
    Niemals würde ich ein so kleines Kind diesen Impfmarathon aussetzen, wie er heute praktiziert wird.
    Das Geschäft mit der Angst blüht.

    In all den Jahren, indem es nun meinen Sohn gibt, habe ich meine Impfmeinung zwar geändert, habe es leider mit einigen Impfungen auch verbockt, da jetzt eine Grundimmunisierung nicht mehr möglich ist, trotzdem bin ich der Meinung, dass niemand zum Impfen gezwungen werden darf.

    Und wären die Masern " ausgerottet" würde der nächste Virus kommen, das Masernvirus wird sich schon seinen Weg suchen.

    PS: mein Sohn ist gegen Masern geimpft.
     
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  2. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in



    genau - und aus dieser perspektive: NEIN.
    auch wenn du jetzt wieder mit den pocken kommst.

    für mich ist einfach zu undurchschaubar, was nötig und was nicht (mehr) nötig ist - den aussagen der pharmaleute kann man nicht trauen, weil sehr oft zuerst die krankheit und dann - schwupps - der passende impfstoff heftig beworben wird.
    und mit statistik und zahlenspielereien kann man viel darstellen.

    letztlich trägt jeder die last eventueller folgen selber - also möchte ich auch selber entscheiden, welchem risiko ich mich/meine kinder aussetze.
     
  3. mo-mo

    VIP: :Silber

    bringt auch wenig, sind die pocken dann weg, kommt eine andere, neue seuche vom kamel. das dient der natürlichen auslese :rolleyes:
     
  4. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Mach halb soviel Werbung für Masernimpfung als für FSME und du hast sehr schnell eine über 90%ige Durchimpfungsrate (v.a. wenn du auch ein paar schlimme Fälle personalisierst darstellst)
    Der Hinweis auf die Impfschäden ist m.E. nicht wirklich relevant. Weil erstens kein Lebendimpfstoff (was die Häufigkeit und Schwere von Impfreaktionen massiv runtersetzt) und 2. ist auch hier eine Gegenüberstellung der Komplikationsfälle versus Impfschäden zu machen.


    Gerade zum Fettgedruckten ist einiges zu sagen.
    Bei ansteckenden Krankheiten ist es eben nicht nur die Frage, welchen Risiken du deine Kinder aussetzt, sondern welchen Risiken du andere aussetzt, die das Unglück haben mit deinen erkrankten Kindern zusammenzutreffen.

    Deshalb würde es mir nie einfallen FSME Impfungen verpflichtend zu machen. Amüsanterweise gibt es jedoch massiven Druck und de facto Zwang seine Kinder in Ö FSME zu impfen (merke ich gerade bei meinem Kind, das sonst durchgeimpft ist, nur eben FSME nicht).
    Hier gibt es jedoch keinen Aufschrei von Impfgegnern, obwohl es in dem Fall ein komplettes Einzelpersonrisiko und kein Gemeinschaftsrisiko ist.
     
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  5. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in


    also die Masernimpfung ist m.M. nach eine Lebendimpfung.
     
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  6. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Korrekt, sry.
     
  7. Q

    Q Gast

    FSME-Impfen ist eine auf Österreich beschränkte Modetorheit und hat daher in der internationalen Impfdiskussion wenig Raum.

    Die sog. "Impfpflicht" geht eher von ihre Kompetenzen überschreitenden Schul- und Kindergartenleitern aus, die gelegentlich meinen, nicht geimpfte Kinder von Schulveranstaltungen ausschließen zu können. Klar rechtswidrig und unhaltbar, wird auf intensiveres Nachfragen auch kaum je aufrecht erhalten.
     
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  8. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Eigentlich ist das Problem ja das, dass Gemeinwohl und Eigennutz/Eigenwohl als zwei verschiedene, meist sich diametral gegenüberstehende Positonen gesehen werden. Daher wird das Gemeinwohl immer dann bemüht, wenn es die eigene Position nicht betrifft (also: Ich lass mein Kind eh impfen, daher kann ich das Gemeinwohl auch noch gerne als Mitgrund für eine sehr persönliche Entscheidung anführen).
    Ich fände es wichtig und sehr spannend, würde unsere Gesellschaft versuchen, Gemeinwohl und Eigennutz mehr zusammenzudenken ...
     
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  9. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    voriges jahr gab es 453 verkehrstote (versehrte nicht berücksichtigt).
    wenn ich ins auto steige, kann ich einen unfall verursachen - ich gefährde mich UND andere.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in



    das verstehe ich nicht - wie meinst du das?
     
  11. Q

    Q Gast

    mo-mo und lucy777 gefällt das.
  12. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    gut, das diesem psychoterror der angst endlich mal was gegengehalten wird.
     
    Giorgina gefällt das.
  13. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Klar. Und wir sind natürlich alle stark genug, unsere eigenen Kinder der natürlichen Auslese zu opfern.
    Und weil es so natürlich ist, unterlassen wir es, sie gegen die Krankheiten zu schützen, wo es möglich ist.
    Wenn wir wieder zu den Verhältnissen zurückkehren, als von mehreren Kindern ein Teil Infektionskrankheiten zum Opfer fielen, dann verbessern wir damit unseren Genpool, das bisserl Kummer stecken wir locker weg.
    Ich verzichte jetzt auf den Augenverdreh-Smiley-dazu ist mir das Thema zu ernst- und wünsche stattdessen uns allen, dass wir unserem Nachwuchs nicht hinterhertrauern müssen.
     
    #33 Privatrice, 5 Mai 2014
    Zuletzt bearbeitet: 5 Mai 2014
    hanna59, farbenfroh und no-mercy gefällt das.
  14. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    es geht ja um einzelwohl gegen gemeinwohl - der einzelne trauert.
    .
    egal, ob er sein kind durch einen impfschaden oder durch eine masernerkrankung verliert.
    das gemeinwohl tangiert das nicht.
     
  15. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber


    Dass man das Gemeinwohl immer dann bemüht, wenn es grad zum eigenen Vorteil ist.
    Wenn nicht, dann ist es mit dem Gemeinwohl schnell vorbei.

    Z.B.
    Nichtraucher bemühen das Gemeinwohl, um sich gegen das Rauchen in Gaststätten auszusprechen.
    Raucher nicht, denn sie rauchen ja. Sie argumentieren z.B. mit der Tabaksteuer.
    Familien bemühen das Gemeinwohl, um für eine bessere Förderung der Kinder und Kinderbesitzer zu argumentieren.
    Kinderlose sind meistens gegen eine Erhöhung von Familienbeihilfe, und legen das Gemeinwohl argumentativ an andere Stelle.

    Kurz:
    Gemeinwohl ist gut, das wissen wir noch (eine mittelalterliche Tradition, sowas!), und versuchen es daher für unseren persönlichen Nutzen zu optimieren.
    In Wirklichkeit aber ("in echt", wie man sagt) ist genau jeder und jedem das Gemeinwohl wurscht.

    Schade ist das
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in



    was ist denn eingentlich "gemeinwohl"?

    ist das die summe vieler "einzelwohle" oder was ganz eigenständiges?
     
  17. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Das ist wohl eine rein akademische Überlegung, die das Problem jetzt nicht konstruktiv lösen wird.
    Ich denke, das Wohl irgendeines abstrakten Kollektivs wird den meisten innerlich ziemlich wurscht
    sein.
    Menschlicher wäre die Summe vieler kleiner Einzelwohle. Das ist wohl leichter vorstellbar.

    Man geht vielleicht mit dem feuchtblatternkranken Kind ins Einkaufszentrum, aber nicht so leicht zur schwangeren Freundin oder der Bekannten, die kurz vor der Hochzeit steht-der Teufel schläft nicht.
    Obwohl man im Einkaufszentrum Leuten in genau derselben Situation begegnen würde, aber da ist es eben abstrakt und anonym.
     
    #37 Privatrice, 7 Mai 2014
    Zuletzt bearbeitet: 7 Mai 2014
  18. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in


    eben - die inhaltliche bestimmung ist schon schwierig .
     
  19. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Gemeinwohl ist m.M.n. das Optimum für die Masse OHNE Betrachtung von individuellen Einzelschicksalen.
    Z.B. Es gibt pro Jahr 100 Verkehrstote. Durch Einführung eines neuen Systems werden es 50, allerdings diese 50 entstehen durch die Fehlerhaftigkeit des neuen Systems, sind also völlig willkürlich.
    Rein aus Gemeinwohlsicht wäre die Einführung eines solchen Systems sinnvoll. Aus Sicht der Betroffenen, die nichts falsch gemacht haben, sicher nicht.
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in


    auch das optimum für die masse kann man verschieden sehen.
    zwangsimpfung muss das nicht unbedingt sein.
     

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