1. Reden wir miteinander ...

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Ein Hoch auf alle Pflegekräfte

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Mama32, 15 September 2011.

  1. Samhain

    Samhain Gast

    Na, wenn noch nicht unterstützt, dann gleich jetzt mitmachen.

    http://www.gesundheitskampagne.at/
     
  2. ich hab natürlich unterschrieben- wie bei allen anderen möglichkeiten auch in dieser richtung-. allerdings erwarte ich mir NICHTS davon, so wie immer. viel reden, etwas drohen und zurück zum alltag :( .
     
  3. Heidi14

    Heidi14 Gast-Teilnehmer/in

    Oje, da habe ich mich anscheinend nicht gut genug ausgedrückt.

    Ich meinte in keinster Weise, d die Angehörigen die Pflege übernehmen sollten.

    Da gebe ich meinen Vorschreiberinnen recht.

    Keine Ahnung in welchen Heimen ihr alle gearbeitet habt, meine Erfahrungen sind recht unterschiedlich, aber in keinster Weise so schlecht wie dargestellt.

    Was mir jedoch aufgefallen ist, d die meisten älteren Menschen nicht unter der Pflege leiden, sondern das sie sich abgeschoben fühlen.

    Das keiner oder kaum noch wer kommt.

    Das sie sich über einen kleinen Spaziergang oder .... freuen würden. Was auch immer.

    Einfach auch mal wieder hinaus.

    Es sind ja nicht alle bettlägrig und schwerste Pflege"fälle".

    Und ich rede ja auch gar nicht von täglich.

    Und als Angehöriger der sich kümmert, erkenne ich sehr wohl wie XY versorgt ist.

    Und ich beginne jetzt gar nicht davon, d du manchen Angehörigen nachlaufen kannst, d sie wenigstens Strümpfe bringen.

    Es gibt halt wie immer im Leben 2 Seiten und ich finde diese Seite bei der ganzen Diskussion auch wichtig. Nicht immer nur auf einen ganzen Berufsstand losprügeln.

    Für mich ist das ein "Gesellschaftsproblem" und das kann man weder einseitig betrachten, noch lösen.

    Und ja, ich mache diesen Beruf sehr gerne und man kann trotzdem sehr viel bewirken. Egal wie schwierig manchmal die unterschiedlichsten Umstände (von allen Seiten) sind.

    Liebe Grüße
     
  4. mit keinem wort habe ich den beruf schlecht gemacht ;) - wäre auch blöd von mir :D -. allerdings die menschen - gerade in der geriatrie- bräuchten mehr. zeit um spazieren zu gehen, wie du so schön geschrieben hast zb. und auch die zeit sich zu den alten leuten zu setzen und mit ihnen ein spiel zu spielen, plaudern, in den arm nehmen usw.
    klar geht das manchmal kurzzeitig, aber der hauptteil der arbeitszeit geht mit grundpflege, verbandwechsel und der extrem umfassenden dokumentation drauf. für mehr ist meist nicht zeit.

    ich habe den beruf auch geliebt und mein bestes gegeben, versucht so viel als möglich zu bewirken, trotz aller widrigen umstände. gesund ist das auf dauer nicht, soviel kannst mir glauben ;) .

    das system ist so aufgebaut, dass es unser "helfersyndrom" ausnützt und uns so lange benützt wie möglich. ob damit "pensionisten gezüchtet" werden ist ihnen wurscht.
     
  5. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    ich möchte dazu etwas erzählen.
    ich mache ja seit märz die ausbildung zur dgks. im juli habe ich mein erstes praktikum gemacht in einem pflegeheim, wo spielt jetzt keine rolle.
    im großen und ganzen war es in ordnung dort, der umgang mit den heimbewohnern den gegebenheiten entsprechend liebevoll.

    es gab dort eine alte dame, zur gänze pflegebedürftig. sie muss wohl entweder ein schweres trauma erlitten haben in ihrer vergangenheit oder sonst ein massives problem gehabt haben. immer, wenn man sie berühren wollte oder gar eine pflegerische maßnahme durchführen musste, schrie sie wie am spieß.

    am schlimmsten war es, wenn jemand in ihre fingerbeere stechen musste, um den blutzucker zu messen oder ihr dann insulin spritzte.

    eines tages dachte ich mir, das kanns ja nicht sein, ich bin mir sicher, dass man mit ein bissi mehr zeit und zuwendung was erreichen kann.
    und tatsächlich, ich habe nicht mehr als 10 oder 15 minuten gebraucht...und die alte dame hielt mir den finger freiwillig hin und sie ließ es zu, dass ich sie stach und hinterher insulin spritzte.
    sie hat sogar gelacht, laut und zahnlos. und sie hat meine hand genommen und sie an ihre wange gehalten.

    jedenfalls war ich unglaublich glücklich über diesen erfolg und habe es einigen anderen erzählt.
    das war offenbar mein untergang dort.
    fortan hieß es, ich sei zu langsam, das müsse schneller gehen, die dame brülle einfach immer und seit jahren und so können man nicht pflegen.

    eine dgks riss mir dann einmal, als sie während meiner "spezialbehandlung" im zimmer auftauchte, die lanzette aus der hand und fuhr mich an, dass ich mich beeilen solle. wie erwartet, begann die frau zu schreien und sich zu wehren. als sie dann völlig aufgelöst war, drückte mir die dgks den insulinpen in die hand und meinte süffisant "und jetzt kannst spritzen".

    das hat mich aber in meiner einstellung nur bestätigt: so will und kann ich nicht pflegen. dafür mach ich nicht mit 43 eine neue ausbildung.
     
  6. so ist es!
    gemessen an der menge der arbeitenden ist es tatsächlich nicht möglich sich diese zeit zu nehmen, obwohl das einfach wirklich nötig wäre.
    es ist ja auch kein zustand menschen von denen ich weiß dass sie angst haben einfach so mit der nadel zu überfallen.
    und du wirst noch viele leute (vor allem frauen) kennenlernen die im alter wieder mit ihren alten wunden zu kämpfen haben (vergewaltigung im und nach dem krieg war an der tagesordnung und mit der demenz wird das wieder aktuell) und das system bietet keinen platz für den würdevollen umgang mit diesen menschen.

    viel glück, dass du die chance bekommst wirklich auf eine station zu kommen die ein "vorzeigeprojekt" ist und dadurch genug personal hat um wirklich richtig und gut pflegen zu können, so dass man sich danach noch in den spiegel schauen kann ohne ein schlechtes gewissen haben zu müssen. (es gibt diese stationen, zwar sehr selten aber es gibt sie ;) )

    (ach ja: und danke dass du dir diese zeit genommen hast! nütze die zeit als schülerin dafür, und wenn du fertig bist, schule die schülerinnen die zu dir kommen auch so, dass sie diese zeit haben. - ich bin damit immer gut gefahren, und ein wenig widerstand der kolleginnen hab ich schnell gelernt zu ignorieren ;) -)
     
  7. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    ich möchte im hospizbereich arbeiten, aus überzeugung zum einen und weil ich zum anderen hoffe, dass in dem bereich genau das erwünscht ist: den menschen im mittelpumkt sehen dürfen und weder das korrekte waschen des rückens noch irgendein time-award.
     
  8. Berthold

    Berthold Gast

    bambina: Oag. :eek:

    Und: danke. Verlier das nicht. :hug:
     

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