1. Reden wir miteinander ...

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eberau asylzentrum

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lu.cy.777, 1 Januar 2010.

  1. Pfefferminz

    VIP: :Silber

    In meinem Heimatort in OÖ wurde vor Jahren ein Asylantenheim eröffnet (ich glaub für max. 40 Leute). Zuerst war ich sehr skeptisch, aber ich muss sagen, dass es bis zur Schließung im Vorjahr (dem Hausbesitzer brachten die Asylanten "zu wenig Geld" :boes:) überhaupt kein Problem mit den Asylanten gegeben hat!
    Ganz im Gegenteil, die Asylwerber wurden viel ins Ortsgeschehen integriert, einige Familien haben- nachdem sie Asyl erhalten haben - eine Wohnung im Ort und auch Arbeit gefunden und kein einziges Mal habe ich von Problemen gehört.
    Es wurden Kochkurse veranstaltet, wo die Asylanten und die Einheimischen gemeinsam Gerichte aus der jeweiligen Heimat kochten etc.

    Blöd war allerdings, dass die nächste Stadt mit Krankenhäusern etc. 30 Minuten (mit dem Auto) entfernt war und es dadurch sehr schwierig für die Asylanten war, zu Arztterminen hinzukommen (wir haben eine miese Busverbindung). Außerdem hatte ich schon oft das Gefühl, dass sie sich (ohne Arbeit) furchtbar langweilen.
    Daher finde ich Dörfer nicht so ideal, besser wäre es, die Leute in der Stadt unterzubringen.

    Es kann also auch anders gehen - wobei man so ein kleines Heim sicher nicht mit einem großen Asylzentrum gleichsetzen kann. Wo mehr Menschen auf einem Haufen, da gibts auch mehr Probleme, weil es auch mehr schwarze Schafe gibt.
     
  2. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    schau, das problem mit den arztterminen ist lösbar.
    in unserer nachbargemeinde gibt es einen fahrdienst von einer karitativen einrichtung, die senioren, die nicht mehr mobil sind, zu div. ärzten bringt.
    der betreuer koordiniert sogar die termine.

    in jeder gemeinde gibt es pensionisten oder menschen mit tagesfreizeit, die da tätig werden können.
    das ist lediglich eine frage des guten willens. nicht mehr.

    und man muss ja nicht private, die ihre bruchbude teuer vermieten wollen, da ranlassen, man kan auch ein gemeindeeigenes gebäude nehmen - und die gemeinde dafür entschädigen.
    die instandhaltung kann durch die asylanten selber erfolgen.
     
  3. Muki

    Muki Gast-Teilnehmer/in

    so ich sag jetzt einfach mal meine meinung .......

    ich bin gegen asylzentren und gegen alle die die aus irgendwelchen nicht begründeten aussagen meinen sich in österreich ein schönes leben auf kosten unser aufbauen zu können.

    die kassen sind leer !!
    der staat sollte schauen das die eigenen leute was bekommen wenn sie was brauchen ( ich hab da persönliche erfahrungen gemacht - die mich sehr nachdenklich stimmten )
    und menschen die wirklich hilfe brauchen weil sie um ihr leben bangen müssen werden wieder abgeschoben - sorry das alles is heuchlerei und ich kann das überhaupt nicht gut heissen was da aufgeführt wird !
     
  4. LiviaS

    LiviaS Gast

    Traurigerweise nicht im Hochgebirge, sondern nur 14 km von Linz entfernt.

    Andere Menschen (ich nehme an, damit sind die ortsansässigen Staatsbürger gemeint) haben aber entweder eine Auto oder Verwandte/Bekannte/Freunde die fahren oder genügend Geld für ein öffentliches Verkehrsmittel (wobei die Verkehrsanbindung an sich schon das Problem ist, weil sehr selten ein Bus überhaupt in die nächste größere Gemeinde, geschweige denn in die Stadt fährt).

    Sicher wäre das eine Möglichkeit - nur fragt sich ob der Staat die Kosten dafür tragen will.

    Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin da eher pro solcher Einrichtungen eingestellt, aber in der Realität fehlt es einfach unserer Bürokratie auch an guten Willen zur Umsetzung.

    Na, darum gings ja nicht, dass die Gemeinde zahlen hätte sollen! Die Träger der Einrichtung (schätzungsweise das Land oder der Bund) haben entschieden, dass die Versorgungs- und Betriebskosten in der Pampa für das "geringe Ausmaß" ("nur" 40 Leute) einfach zu hoch seien und deshalb das Heim wieder geschlossen.
     
  5. anroma

    VIP: :Silber

    Die nächsten Fachärzte und Spitäler von Eberau gesehen sind Güssing mit über 20 km Entfernung und Oberwart mit 43 km Entfernung.

    Ist es jetzt günstiger 300 Leute in diese Orte zu bringen, oder 40?
     
  6. Chania

    Chania Gast-Teilnehmer/in

    Da drehst Dich aber im Kreis. Wie willst Du im Vorhinein wissen, ob ein Antrag positiv oder negativ beschieden wird? Dazu muss er nunmal zuerst gestellt werden. Du kannst nicht vorher aussieben, das Asylverfahren ist abzuwarten und die Leute sind bis zum Ende mit dem Notwendigsten zu versorgen. Daran kann und wird kein Weg vorbei führen, solange Österreich so ist wie es jetzt ist.

    Du wirst also die 12000 negativ ausgehenden Asylanträge nicht verhindern können, wie auch? Es ist jedermanns Recht, hier einen Asylantrag zu stellen.

    Es müssen daher bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, denn das Aufkommen ist ein Faktor, der nicht beeinflussbar ist. Gesetzt den Fall, es gibt irgendwo in Europa wieder Krieg, kann das Aufkommen an Asylwerbern plötzlich um 100e% ansteigen, das kann man ja vorher nie wissen.

    lg
    Chania
     
  7. anroma

    VIP: :Silber



    Achso, also soll man dort keine Arbeitsplätze mehr sichern, sondern am besten gleich alle nehmen und zu uns einladen, oder wie stellst du dir das vor?

    Ja, aus Dank, dss wir uns nach den Kriegsjahren erholt haben, es als Miniland geschafft haben, uns vom Kommunismus zu befrieen, uns wirtschaftlich raufgearbeitet haben, dürfen wir uns nun um jene kümmern, die es nicht schaffen - ein Dank, der entbehrlich ist!
     
  8. Chania

    Chania Gast-Teilnehmer/in

    Ohne finanzielle und materielle Hilfe von Außerhalb hätten wir es nie geschafft, vielleicht vergisst Du das bitte nicht in Deiner Überheblichkeit.

    lg
    Chania
     
  9. LiviaS

    LiviaS Gast

    Na ja, bei 300 Leuten ist aber die Forderung nach "der Termin soll hinkommen" leichter zu begründen und von den Kosten her zu kalkulieren als bei 40.

    Außerdem habe ich eh nicht gesagt, dass ich das gut finde oder es auch nur verstehe - es waren schlicht und einfach die Gründe, warum das Asylheim wieder geschlossen wurde. ;)
     
  10. anroma

    VIP: :Silber

    Es hat sicher einen Grund, warum geplant wird, dass künftig Asylanträge bereits vor Einreise gestellt werden und dann innerhalb von 72 Stunden abgeschlossen werden müssen.

    Interessanterweise schafft es die Schweiz sehr wohl, gleich bei Antragstellung zu überprüfen, ob der Antragsteller schutzbedürftig ist, oder nicht und weist nicht Schutzbedürftige sofort wieder aus - also Möglichkeiten scheinen vorhanden zu sein.
    Man weiß ja, woher der Asylwerber kommt - bzw. er sollte es wissen und ist ja verpflichtet, die Wahrheit zu sagen, und ist es ein sicheres Drittland, dann wird der Antrag erst gar nicht angenommen
     
  11. LiviaS

    LiviaS Gast

    Irgendwie vergessen manche, dass es uns nur dank der Hilfe anderer nach dem Krieg so schnell wieder so gut gegangen ist und unsere Wirtschaft dadurch stark werden konnte ...

    ... ohne den Marshall-Plan würde es bei uns heute möglicherweise auch noch so aussehen wie in manchen Ländern des ehemaligen Ostblock. :rolleyes:
     
  12. anroma

    VIP: :Silber

    Das Spital wird wohl auch nicht hinkommen können, und nicht alle 300 brauchen immer gleichzeitig denselben Facharzt.

    Sorry, das ist kein Argument.
     
  13. LiviaS

    LiviaS Gast

    Aber alle 300 brauchen auch nicht auf einmal ein Spital - und in nicht-akuten Fällen kann man sehrwohl Sprechstunden abhalten.

    Wenn von 300 nur 20 einen HNO brauchen oder nur 15 einen Kinderarzt, werden die trotzdem eher hinkommen als wenn von 40 jeweils vielleicht einer den jeweiligen Facharzt braucht! ;)
     
  14. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber


    Deswegen sollte man sich auch dafür einsetzen dass die Menschen in den Herkunftsländern unterstützt werden.

    -Fleur-
     
  15. LiviaS

    LiviaS Gast

    Sicher - wenn dort ein menschwürdiges Leben möglich ist, bin ich voll dafür, dass eher dort Unterstützung geboten wird anstatt Asyl gewährt.

    Aber es obliegt jetzt nicht mir zu entscheiden, WO ein menschenwürdiges Leben auch möglich ist. Von daher verlasse ich mich auf den Rechtsstaat Österreich, der entscheidet wann eben Asyl nötig ist und wann eine Abschiebung.

    Während des Krieges sind auch viele Österreicher in andere Länder geflüchtet und haben dort Möglichkeiten bekommen - warum soll ich das nicht auch jenen Ausländern gönnen, die möglicherweise in ihrem Land verfolgt werden?
     
  16. Chania

    Chania Gast-Teilnehmer/in

    Ja, sicher, da hast Du recht.

    Aber ich höre es jetzt schon "Na, bin ich deppert? Ich zahl doch denen nicht den Aufbau ihres Landes! Die sollen doch schauen, wo sie bleiben und überhaupt ist es eine Frechheit, dass mein Staat da was hinspendet in meinem Namen, so ein Witz!" etc. pp

    lg
    Chania
     
  17. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber

    So gesehen muss die Ansage lauten - bin ich deppert, dass ich doppelt und dreifach zahle:

    Die österreichische Regierung hat sich auf europäischer Ebene,
    aber auch im Regierungsprogramm dazu verpflichtet, bis 2010 0,51% des
    österreichischen BNEs (Bruttonationaleinkommen) für Entwicklungshilfe
    bereit zu stellen. Bis 2015 sollen es 0,7% sein.

    GLOBALE VERANTWORTUNG - Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und
    Humanitäre Hilfe


    -Fleur-
     
  18. lu.cy.777

    lu.cy.777 Gast-Teilnehmer/in

    du gehst jetzt davon aus, dass die fehler der vergangen wieder gemacht werden müssen und das was schlecht gelaufen ist, wiederholt werden muss und wird.

    ich gehe davon aus, dass man aus den fehlern der vergangenheit lernen kann und die dinge besser machen kann.

    voraussetzung ist, dass die verfahren beschleunigt und die zahl der aufgenommenen personen in einer realistischen größenordnung bleibt.
    wir können nicht alle menschen afrikas und asiens aufnehmen - das geht einfach nicht.
    darüber wird es wohl keine (ernstzunehmenden) diskussionen geben.

    die lösung kann langfristig nur sein, hilfe zur selbsthilfe in den entsprechenden ländern zu geben, bildung, medizinische versorgung etc.
     
  19. LiviaS

    LiviaS Gast

    Na, eigentlich wollte ich nur den Erfahrungswert einbringen, WARUM bei uns ein kleines Asylzentrum nicht funktioniert hat! Sollte eigentlich wertfrei sein! ;)
     
  20. Steinfrau

    Steinfrau Gast-Teilnehmer/in


    ÄH wir haben uns vom Kommunismus befreit ??? Egal es gab massive wirtschaftliche Hilfe von außen, sonst wäre es nicht so gegangen.


    Da geb ich dir absolut recht und da müßte noch viel mehr geschehen.
     

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