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Dürfen geistig behinderte Menschen....... Kinder miteinander haben?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Shaya, 9 Mai 2011.

  1. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    hab ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich dich bewundere?
     
  2. Plastilin

    Plastilin Gast-Teilnehmer/in

    bin quasi mit einem geistig behinderten mädchen aufgewachsen, man kann mit ihr reden, spass haben, etc...geistig ist sie aber auf dem stand einer 5jährigen, körperlich ist sie auch etwas behindert. sie hat aber mittlerweile einen freund (auch geistig behindert) und die beiden haben sex. ein kind wäre für die eltern der beiden ein horror, deswegen sind beide "sterilisiert" (ich nenn das jetzt mal so, weiss nicht genau was gemacht wurde).
    ich find, es kommt auf die schwere der beeinträchtigung an, im falle meiner freundin ist die antwort definitiv nein.
     
  3. schneeeule

    schneeeule Gast

    Natürlich dürfen geistig behinderte Menschen Kinder bekommen. Fraglich ist nur, ob es erstrebenswert ist und zwar für das daraus resultierende Kind sowie für die Eltern. -Ich sehe in so einem Vorhaben insofern wenig Sinn, als das die Eltern selbst in ihrem Denken und Handeln Kindern ähnlich sind (nur verschiedene "Schwellen" sind oft bei geistig Behinderten niedriger oder gar nicht vorhanden) und deren Kinder wären im schlimmsten Fall selbst behindert (Down Syndrom).

    Natürlich gibt es auch bei "Normalos" viele Kinder, die eine schreckliche Kindheit hatten, da deren Eltern kein Verantwortungsgefühl hatten, aber trotzdem gibt es hier einen Unterschied nämlich, dass ich diese Eltern zu Verantwortung ziehen kann- auch rechtlich. Bei geistig Behinderten geht das nicht.
    Man kann bei geistig behinderten Menschen von Vorhinein davon ausgehen, dass sie ihr Kind nicht (alleine) großziehen können, was man bei nicht geistig behinderten Menschen sehr wohl kann.

    glg, schneeeule
     
  4. whoami

    whoami Gast

    Mir schien damals, man muss nicht unbedingt bis 6 zählen können um Sex haben zu wollen.

    'Arm' sind dann mMn nur die Großeltern - die müssen nicht nur für die enormen Betreuungskosten des eignen Kindes aufkommen -> sie werden nach österr. Recht auch dem Enkelkind unterhaltspflichtig;

    ... und die Chance, daß das Enkelkind 'normal' wird, liegt bei 2 geistig behinderten Eltern ... na ja ... keine Ahnung?
     
  5. Schamanin

    Schamanin Gast

    nicht so direkt, aber ich spür's und das tut sooo gut.
     
  6. mcw

    mcw Gast

    für mich ist ja "dürfen" das falsche vokabel...eher "sollen" sie und da würde ich sagen, es kommt ganz auf die behinderung an. können sie für das kind sorgen, verantwortung übernehmen, es vor schaden bewahren? äußerlichkeiten fände ich hingegen unbedeutend (paresen, spasmen, mißbildungen, die einen nicht dermaßen einschränken, dass man auf fremdversorgung angewiesen ist, usw.). die frage, ob man schwere gendefekte weitervererbt, hingegen nicht. viele tragen komplette klischeebilder gewisse behinderungen betreffend mit sich rum, wenn man dann auf gelebte gegenbeispiele trifft, wird einem klar, wie blöd man war.
    es gibt u.a. schon genug leute mit down-syndrom, die eine gute schulische ausbildung haben, berufe ausüben. wer den schauspieler pablo pineda kennt, wird das eine und andere aha-erlebnis haben und dann stellt sich natürlich die frage: wie groß ist der unterschied zwischen einem sogenannten behinderten und einem ohne behinderungen? existiert er nicht oft genug nur in den köpfen.
    also ich würde sagen: wenn sich jemand selbst versorgen und auf sich selbst aufpassen kann, dann ist er/sie auch fähig, die verantwortung für ein kind zu übernehmen. und es gibt viele behinderungen, die sich leider immens verkürzend auf die lebenserwartung auswirken, das wäre für mich auch ein grund für ein "nein".
     
  7. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in

    Hallo!

    In einer Ausgabe der Zeitung Eltern von 2010 gab es einen ARtikel einer geistig zurück gebliebenen Frau dessen Schwangerschaft sehr spät bemerkt wurde. Sie wohnte in deiner Wohngemeinschaft für BEhinderte Menschen als Vater meinte sie dass 2 Männer in Frage kämen. Ihre Schwangerschaft hat sie sehr lange nicht bemerkt.

    Zuerst wurde gedacht dass sie sich nicht gut um das Kind kümmern kann, und nach und nach bemerkten die BetreuerInnen dass sie es doch mit guter Unterstützung kann und eine sehr liebevolle Mutter ist. Das Kind nicht geistig behindert und entwickelt sich normal.
    Demnächst zieht sie mit ihrem Kind aus dem Mutter- Kind- Heim in eine eigene kleine Wohnung mit nicht ständiger Betreuung.
    Wenn es jedoch dann in die Schule kommt wird es sicher Lernbetreuung bekommen.

    Ich würde jedem der sich darüber Gedanken macht diesen Artikel empfehlen. Es gibt auch ein sehr gutes Interview mit einer Expertin für dieses Thema.

    Lg
    susa
     
  8. schneeeule

    schneeeule Gast

    @susa66: Für die behinderte Dame und ihr Kind freut es mich wirklich sehr, dass es so gut funktioniert, nur ist "geistig behindert" nicht gleich "geistig behindert". -Es gibt verschiedene Arten und hier auch verschiedene Schweregrade von geistiger Behinderung. Was für diese Dame möglich ist (und es freut mich wirklich für diese Frau), nämlich Mutter zu sein, ist ein wenig wie "russisches Roulette".

    glg, schneeeule
     
  9. glueckchen

    glueckchen Gast-Teilnehmer/in

    Also ich kann nur aus meiner beruflichen Erfahrung sprechen. Hab in einem Wohnheim mit 16 behinderten Menschen gearbeitet und die Frauen nahmen (meist selbstständig) die Pille oder bekamen die monatsspritze.

    Viele sind medikamentös jedoch so "gut" eingestellt,dass eine Befruchtung vermutlich kaum möglich wär,bzw. würd es gleich am Anfang zu einer FG kommen.

    Ich glaub man muss hier immer die Grenze zwischen Menschen die zu Hause und Menschen die in Einrichtungen leben ziehen. Es ist einfach nicht vertretbar,dass die Frauen dann in den Einrichtungen ihre Kinder großziehen. Zu Hause obliegt die Entscheidung den Eltern.
     
  10. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in



    Am Besten liest du den Artikel, dann kannst du dir besser ein Urteil bilden. Dann kennst du die ganze Geschichte. ;)

    hier ist sie:
    http://www.eltern.de/baby/4-8-monate/behinderte-mutter.html

    LG
    susa
     
  11. schneeeule

    schneeeule Gast

    Danke für den wunderbaren Artikel. :) Wie schon gesagt, ich freue mich für die Dame und ihr Kind sehr, und ich finde es sehr schlimm, dass man ihr das Kind anfangs nicht lassen wollte (bin sowieso gänzlich dagegen Mutter und Kind zu trennen, wenn kein wirklich trifftiger Grund vorliegt) trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass es nicht erstrebenswert ist, wenn geistig behinderte Menschen mit so viel Verantwortung konfrontiert werden. Ein Kind ist eine wahnsinnig große Herausforderung und begleitet die Mutter ihr ganzes Leben lang. Bei einem leichteren Grad der geistigen Behinderung, ist es noch vertretbar, wie bei der Dame hier, aber ansonsten... Außerdem kommt es auch auf den Charakter (geduldig, aubrausend, etc.) des Behinderten an...

    glg, schneeeule
     
  12. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Hallo!

    Lt. dem Artikel hat die Frau sicher nicht schwanger werden wollen, bzw. war das Kind ein Wunschkind. Ich glaube nicht dass sich diese Frau klar war, dass sie schwanger werden würde..


    Susa
     
  13. muell23

    muell23 Gast

    Darf ich jenen Film empfehlen.

    http://www.moviemaze.de/filme/371/ich-bin-sam.html

    Übrigens, gerade bei Down Syndrom Eltern steht die Möglichkeit, dass das Kind gesund ist bei sehr hohen Prozenten :cool:
     
  14. Moragh

    Moragh Gast-Teilnehmer/in

    Solange ist das noch nicht her, in Österreich, dass es gesetzlich möglich war Frauen mit geistiger Behinderung zwangszusterilisieren.

    http://bidok.uibk.ac.at/library/trompisch-sterilisation.html#id3079174

    Hat sich die Gesetzeslage jetzt schon geändert? Weiß das wer?

    Wenn nicht, denke ich, passiert es sicher noch.

    Das jetzt zur Frage "dürfen sie".
     
  15. glueckchen

    glueckchen Gast-Teilnehmer/in

    Zwangssterilisation ist meines Wissens nach nicht erlaubt,wobei man auch nicht von selbstbestimmtheit sprechen kann,wenn ein Sachwalter oder sonst wer drüber entscheidet.

    Handelt es sich übrigens um einen mündigen Menschen,so ist es ihm auch gestattet Kinder zu bekommen. Mündig kann auch ein Mensch mit down Syndrom sein,das wird von einem gerichtlichen Gutachter geprüft und der entscheidet dann.
    Es gibt ja zb auch Fälle,wo eine Frau oder ein Mann zb alles selber regeln dürfen,außer geldgeschäfte,da muss dann für diese eine Sache ein sachwalter oder berechtigter aus der Familie her.
     
  16. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Dieser Film finde ich schrecklich, einfach nur sentimental mMn. Sorry, diese Art Filme ärgert mich immer sehr, weil ich sie so unglaublich vereinfachend finde. Ich weiß, dass viele es nicht so empfinden.

    Wie vorher gesagt, ich finde man muss die praktische Aspekte überlegen und dahingehend wenn nötig im individuellen Fall entscheiden (weil idealerweise müsste man nicht für Jemanden anders entscheiden).
     
  17. mamifabian

    mamifabian Gast-Teilnehmer/in

    Down Syndrom wird nicht vererbt, das passiert rein zufällig.
     
  18. Samhain

    Samhain Gast

  19. schneeeule

    schneeeule Gast

    Das hab ich auch rausgelesen, dass sie nicht schwanger werden wollte und mein Post bezog sich nur zum Teil auf diese Frau. :)

    glg, schneeeule
     
  20. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Hab mir jetzt mal überlegt, wie fertig ich wäre, wenn ich keine Kinder haben "dürfte". :(

    Hat jeder Mensch ein Recht auf Familie? Darauf, ein eigenes Kind zu bekommen und das Kind bei sich zu haben?
    Auch jemand, der das Kind absolut nicht versorgen kann? Jemand, der nur minimal fortpflanzungsfähig ist und der sehr wahrscheinlich eine Behinderung weitervererbt?

    Ich tu mir sehr schwer, das jemandem abzusprechen.
    Aber sehr wünschenswert finde ich es trotzdem nicht, dass Kinder geboren werden, wenn weder die Versorgung noch die Gesundheit des Kindes wirklich rosig aussieht.
     

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