1. Reden wir miteinander ...

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Die Rolle der emanzipierten Frau in unserer Gesellschaft

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 3 Juni 2010.

  1. Q

    Q Gast

    Klar hakt es hier gewaltig. Aber in dieser Frage ist kein Fortschritt erzielbar, indem die weibliche Bevölkerungshälfte diese Probleme jetzt auf die männliche abwälzt, um auf Quotenjobs geile Karrieren zu machen.

    Leider ist halt in der von dir zu Recht beklagten durchökonomisierten Welt auch kein Platz für "sowohl - als auch"-Modelle. Es ist halt nicht möglich, mit zwei Teilzeitjobs auch nur annähernd das Einkommen zu erzielen, das man mit einem Vollzeiteinkommen erzielen kann.

    Ich denke, wir müssten das Problem der sozialen Lastenverteilung viel ganzheitlicher angehen als nur mit der Idee "wenn die Männer auch Altenpflegen, dann sind alle Probleme gelöst". Damit nehmen wir letztlich nur die anderen auch in die permanent-Überforderungs-Pflicht - es steigt nur der erreichbare Level im "Rat Race" und damit auch ein Angebot an Leuten, die bereit sind, das zu machen.

    Wirkliche gesellschaftliche Soldarität sieht deutlich anders aus, aber hier ist m.E. keine Lösung in Sicht, und der Feminismus leistet dazu genau gar keinen Beitrag.
     
  2. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in


    Wie kommst du darauf?
    Wir gehen beide Teilzeit arbeiten und haben netto sicher mehr als die meisten mit einem Vollzeiteinkommen (und auch eine höhere Lebensqualität:))

    Gruss
    Manuela
     
  3. BineR

    BineR Gast-Teilnehmer/in

    naja, muss er das denn? Geht es da nicht eigentlich nur genau darum, dass die Frauen manche Arbeiten nicht mehr allein machen wollen? Also wenns die Männder dann nicht auch machen, dann machts keiner - und so wird das nicht gehen. Irgendwer muss die Altenpflege übernehmen. Da bringt auch kein Gesamtgesellschaftliches Konzept was - eine Ichgesellschaft wirds nicht lange machen - oder es gehen die Schwachen und Kranken vor die Hunde.

    Das hat aber nix mit dem Feminismus zu tun - sondern mit Assozialität jedes einzelnen.

    lg
    bine
     
  4. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab das jetzt nichmal ansatzweise gelesen, weil das viel zu viele buchstaben sind und ich noch zu fiebrig bin, das richtig zu verstehen, aber komplett unabhängig davon glaube ich, dass es zwei probleme gibt.

    1.) Es wird von ein paar leuten definiert, wie die rolle der frau auszusehen hat. Vollkommen unabhängig davon, daß ganz ganz viele aber nicht mal ansatzseise so leben wollen. Und die, die zu hause bleiben wollen, als die bösen abstempelt.
    Gleichzeitig vergißt man aber darauf etwas daran zu ändern, dass die männer trotzdem weiterhin die erhalterrolle haben müssen.
    2.) Es wird viel zu viel gejammert. Anstatt zu leben. Ja, wenn ich nichts anderes mach als den ganzen tag zu überlegen, wie schlecht es einem geht und wie benachteiligt man ist. Und dabei vergißt, dass das frausein oft auch vorteile hat.
    Preise verhandeln können frauen viel besser.
    Meine frau mußte am mistplatz noch nie den müll selber vom wagen abladen. Garnichts.
    Oder beim ikea einen 55 kilo paxkasten aufs einkaufswagerl legen, oder später ins auto einladen.
    Als ich 4 davon geholt habe, haben mir einige leute zusegehen, wie ich das alleine mache. Helfen? Hahaha.
    Aotostoppen, pannenhilfe, reifenwechseln, und und und.
     
  5. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Gibt es eine Art "Feministisches Manifest" aus dem Du das zitierst?

    Quelle?
     
  6. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Geh bitte: Die Abgaben- und auch die Sozialquote ist höher denn je - Pflegegeld, Kinderbetreuungsgeld, Teilzeitkarenz, Gratiskindergarten, Gratisschule, Gratisstudium, sehr gute medizin. Versorgung,... - die Gesellschaft, speziell jene Teile, die rein leistungsorientiert sind, blecht die ganze Zeit (zT. zu Recht und sinnvoll, zT. zuviel)

    lg
    Dimple
     
  7. Q

    Q Gast

    Da braucht man echt nicht weit schauen, die Forderung nach Wahlfreiheit der Frau ist hierforums Mainstream. Ich nehme mir nur die Freiheit, den Gedanken zu Ende zu denken und auf sein gleichheitswidriges Potential hinzuweisen.

    Aber natürlich, auch das hab ich schon geschrieben, es gibt auch die Partnerschaft erfolgreicher Freiberufler oder Spitzenmanager, bei denen alles, was nach Versorgung riecht, externalisiert ist, vom feinsten Privatinternat bis zur Haushälterin.

    Aber anscheinend geht es bei der ganzen feministischen Debatte im Kern wirklich nur darum, wer den "Unreinbereich" des Lebens aufräumen muss und wer die bessere Ausrede hat, es nicht tun zu müssen, oder (trendiger Wohlstandskompromiss) wer genug verdient, um es eben machen lassen zu können. Alles Andere scheint mir nur darum herum konstruierte Folklore zu sein, um die Forderung "genug geputzt, jetzt seid ihr dran, Jungs" ein bisschen intellektueller aussehen zu lassen.
     
  8. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Um ehrlich zu sein, möchte ich Dir diese Freiheit zwar grundsätzlich nicht nehmen, aber ich finde es nicht richtig, dass Du DEINE Interpretation so formulierst, als ob sie die Grundaussage einer Ideologie wäre, eine Art Parteiprogramm also.

    Und wenn Du schon meinst, dass das die Meinung ist, die hier im Forum vertreten wird, dann frage ich Dich auch nach einem Link zu den dazu gehörigen Beiträgen.
    Ehrlich gesagt, finde ich es nicht schlimm, die unangenehmen Dinge auslagern zu können und zu wollen.

    Sorry, ich z.B. wasche auch nicht gerne Geschirr ab und lagere diese Tätigkeit gerne an den Geschirrspüler aus.

    Mein LG und ich haben eine 45-Stunden Woche oder länger (Arbeit+Seminar bzw. Studium+Projektarbeiten) und lagern daher auch einige Haushaltstätigkeiten aus an eine Putzfrau.

    Außerdem lagern wir das Kindermittagessen Mo - Fr an den Schulhort aus etc. (Weil wir Erwachsene nicht zuhause sein können.)

    Und ist das schlimm?

    Oder ist das natürlich?

    Und wenn das nicht schlimm ist: putzt Du das WC? Kochst Du für Deine Kinder Mo-Fr ein Mittagessen? Wäscht Du das Geschirr mit der Hand ab?

    Ich hoffe, es ist erkennbar, worauf ich hinaus will.
    Nämlich nicht auf eine Frau-Mann-Arbeitsteilung sondern darauf, dass wir generell Tätigkeiten auslagern.
    Kaum einer macht sich seine Schuhe selbst (außer vielleicht gefilzte Hausschuhe).
    Jeder wird wohl schon mal ein Essen vom Chinesen oder von der Pizzeria kommen lassen.
    Jeder wird wohl schon mal Essen gegangen sein.

    Wieso also nicht Haushaltstätigkeiten und Kinderbetreuungstätigkeiten auslagern, wenn sie extern besser und effizienter gemacht werden?

    Das hat im Grunde nichts mit Feminismus zu tun.
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    weil kinder halt kein löchriger schuh sind, der von wurscht wem gedoppelt werden kann.
    kinder brauchen nicht nur versorgung mit nahrung, kleidung und wohnung, sondern müssen auch verlässliche bindungen aufbauen können.

    die können sie natürlich zu mutter UND vater gleichermaßen - nur da sein muss halt wer. bezahlte, wechselnde betreuungspersonen sind für mich nur die allerletzte wahl.
     
  10. Ellen.Ripley

    Ellen.Ripley Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe nicht von Auslagerung der Aufgabe der Bezugsperson gesprochen, nur von Mittagessen etc.

    Ich sehe absolut kein Problem bzgl. Kindergartenbetreuung oder Hortbetreuung.

    Ich denke, dass da die Eltern mehr Verkrampftheit reinbringen, als es tatsächlich gibt.
     
  11. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    das erleb ich anders.
    ich kenn in meinem persönlichen umfeld mehr als genug paare und familien, die sich ihre eigenen aufteilungsnischen geschaffen haben. sie müssen eben nur mit einem ökonomischen verlust (oder besser: einer nichtentsprechung des allgemeinhin als erstrebenswerten lebensstandards rechnen und leben... was den kindern in der schulzeit zwar nicht so behagt, und was natürlich bei eventuellen trennungen dann nimmer haltbar ist.

    ich finds eigentlich außerdem ziemlich arg, daß du bisher jeden erwerbsarbeitswunsch (und damit jede partielle eingrenzung der versorgung der gemeinsamen kinder) von frauen fast durchgängig einzig und allein als folge von karrieregeilheit begründest.

    das ist mir ein bißchen zu einseitig. und vor allem keineswegs realitätskonform. karrieregeilheit spielt sich wo anders ab als im alltag "normaler" frauen - und die haben sicher das geringste problem mit individueller und ausreichnder kinderbetreuung. das nur nebenbei)

    lg, die windfrau
     
  12. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    na komm - übertreibs nicht, ja?
    das ist zumindest entlarvend.
    in einer beziehung (und auch nach einer trennung, in der elternbeziehung) gibt es immer 2 reste: die größe jedes restes sollte im optimalfall die hälfte des ganzen sein.
    ist das so schwer zu verstehen?

    du beklagst hier die situation die deiner meinung nach die männer heute vorfinden und vergißt völlig drauf, daß es genau die situation ist, die die frauen bis vor nicht allzulanger zeit vorgefunden haben.

    ich schätze mal, dir geht es darum, ein neues ungleichgewicht zu vermeiden -diese entwicklung ist bei veränderungen sehr leicht möglich, aber auch nie von dauer -. diese intention finde ich ja okay.
    ich finds nur dann nicht okay, wenn so deutlich wird, daß es nicht um eine neue verteilung geht, sondern um den wunsch die alte wieder zu haben... das betrifft jetzt nicht dich persönlich, aber das ist es was manche männerkreise sehr offensichtlich wieder wollen.

    und das schmeckt den frauen eben nicht. mit recht. mit demselben recht, mit dem es den männern nicht schmecken muß,die bedingungen der früheren frauen aufgedrückt zu bekommen.

    liebe grüße, die windfrau
     
  13. Q

    Q Gast

    Geh, drehen wir den Spieß doch einmal um: Ellen, was ist deiner Ansicht nach Feminismus?

    Wir finden hierforums ein sehr breites Spektrum von Ansichten darüber vor, was Feminismus sein soll, von der kernigen Halbe-Halbe-Politik der Helga Konrad bis zum frauenfreundlichen Trennungsrecht, von Quoten bei Spitzenjobs bis Pflicht-Karenzteilung - ohne dass ein klares Leitbild erkennbar würde.

    Die einen behaupten, dass es um "Gleichberechtigung" gehe, die anderen, um "Selbstbestimmung der Frauen" - was in partnerschaftlichen Kontext eine stärkere Forderung ist als Gleichberechtigung - wieder andere meinen, dass es darum gehe, Buben in rosa und Mädchen in blau anzuziehen, um das Bewusstsein zu verändern, wieder andere meinen, Frauenkränzchen wären das Übel, das es zu überwinden gilt ...

    Ich beschränke mich darauf, auf die eklatanten Widersprüche zwischen konkret erhobenen Forderungen und den dazu passenden programmatischen Positionen hinzuweisen, etwa darauf, dass "Wahlfreiheit der Frau" nicht gleichzeitig mit "Gleichberechtigung" zu realisieren ist, soweit es eine Partnerschaft betrifft - Gleichberechtigung kann nämlich weder Wahlfreiheit des Mannes noch der Frau bedeuten, sondern herbeiführen eines fairen Interessenausgleiches. Nur so als Beispiel.

    Oder auf den Widerspruch, dass das normative Bild der berufstätigen Frau eigentlich insgesamt eine ziemliche Freiheitsbeschränkung ist (auch weil ich zugegebenermaßen von einer "Arbeit = Freiheit"-Ideologie wenig halte).

    Aber bitte: was ist Feminismus für euch? Bitte schon möglichst konkret und - wenn geht - einigermaßen widerspruchsfrei.
     
  14. Q

    Q Gast

    Wo mache ich denn das bitte? Ich schreibe doch ununterbrochen, dass ich für maximale Freiheit für jedermann bin.

    Ich bin nur dagegen normativ festzulegen, dass
    a) auch einer Karrierefrau auf jeden Fall ein Mann zur Verwirklichung ihres Kinderwunsches zur Verfüung stehen muss -und-
    b) der brav zu warten hat, wass denn ihre Wünsche sind, ob sie jetzt lieber zu Hause bleibt oder doch lieber wieder arbeiten geht und widerspruchslos die Rolle einnimmt, die nach ihrer freien Wahl eben übrigbleibt.

    Und diese Forderung steht natürlich schon irgendwie im Raum, dass es sich die Männer nicht "so einfach machen können und sagen - gut, aber unter diesen Bedingungen will ich keine Kinder".
     
  15. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    wenn die weibliche bevölkerungshälfte das täte, tät es eh nochmal anders auschauen..


    es würd schon genügen, wenn die weibliche hälfte nur die hälfte dieser probleme uf die männliche hälfte abwälzen könnte und das von denen auch verläßlich (!) übernomen würde.

    was eh nicht immer geschieht. denn immer noch ist eine erwerbstätige frau zu hause für mehr zuständig als ein im gleichen maß erwerbstätiger mann. in vielen fällen ist der feierabend der männer wesentlich "lastenfreier" als der "feierabend" der frauen - die holen dann das restliche das sie "früher" zuhaus geleistet haben, nach der erwerbsarbeit nach

    oft mit dem schlechten gewissen, weil: wenn sie schon dazuverdienen oder weil sie schon arbeiten gehen "wollen", dann dürfen die anderen ja nicht drunter leiden"

    wohlgemerkt: nicht alle.
    aber eine erkleckliche mehrheit der mehrheit der mir bekannten frauen. privat und in der arbeit erlebt.
     
  16. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    ???

    Meine erwerbstätigkeit ist garantiert keine Karrieregeilheit, sondern eher nicht verhungern wollen
     
  17. Q

    Q Gast

    Und - was soll jetzt deiner Meinung nach passieren? Soll der Staat jetzt Zwang ausüben, eine Halbe-Halbe-Polizei ausrücken, die Verletzung von Halbe-Halbe eine scheidungsfähige Eheverfehlung werden, oder was sonst genau?
     
  18. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    genau das meine ich aber, wenn ich von überpointieren rede: diese von dir normativen festsetzungen wirds wohl auch nicht geben, weil absurd. damit kippen dann deine anderen argumente automatisch weg.

    nd entschuldige bitte: die von dir geschriebene frage steht keinesfalls im raum. unsinnig.
    wieso soll ein mann es sich "nicht so einfach" machen können, eine klare entscheidung auszudrücken und zu treffen und auch danach zu handeln??
    soll eine frau ja auch dürfen. und können. und notfalls tun.
    so what?
     
  19. windfrau

    windfrau Gast-Teilnehmer/in

    bis aber männlich. stefan oder?

    erwerbstätigkeit von frauen... (hab die klammer zu blöd dazwischen gesetzt... war schlecht lesbar.)
    q verband in diesem thread den arbeitswunsch der frauen chronisch mit karrieregeilheit... das stößt mir auf.
    als wär das der einzige grund wenn sie arbeiten und kinderbetreuung wollen...
     
  20. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Das ist ja nicht meßbar.

    Ich würde sagen, daß ich etwa 2/3 bis 3/4 von Haushalt und Kindern schupfe.
    Meine Frau wird stein und bein schwären, daß sie auch 2/3 bis 3/4 macht.

    wie willst das denn messen?

    aber theoretisch müßte die halbehalbefanatiker ja auch jegliche form von "Gerechtigkeit" befürworten, oder?
    Also auch eine Abschaffung aller Dinge, die Frauen bevorzugt. Ein Jahr wahlweise Bundesheer oder Sozialdienst. 5 Jahre länger arbeiten. Und so weiter.
     

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