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Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 4 März 2011.

  1. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    wie gesagt, nutzten dieses kostenpflichtige Angebot in Tirol 95% aller 5jährigen.
    Also scheinen die ca. 80€/Monat nicht so ein großes Hindernis gewesen zu sein und das obwohl erwiesen ist, dass die Tiroler im bundesweiten Vergleich am wenigsten verdienen.
     
  2. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    bei 25 Kindern zwischen 2 und 6/7 auf eine Kindergärtnerin ... wo da die Bildung bleibt, frage ich mich.

    Wie gesagt, lieber würde ich 80€/Monat zahlen und habe dann nur max. 10 Kinder in der Gruppe.
     
  3. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Ähmm, das wird sich nicht ausgehen. Die 80€ pro Kind werden nur sehr wenig Unterschied machen zu dem was leistbar ist. Selbst die €290/M plus Essenskosten, die wir in Wien vor gratis KG bezahlt haben, hat nur ein Teil der tatsächlichen Betreuungskosten bezahlt in unserer elternverwalteten Kindergruppe mit ziemlich viel Elternmitarbeit (das ganze Kochen, Einkaufen, Putzen, Reparieren, Verwaltung etc. wird von den Eltern übernommen) und wir hatten max. 14 pro Gruppe. Da hat der Staat ímmer noch kräftig mitgezahlt.
    Bei Gratiskindergarten in Wien, bzw. mit den entsprechenden Förderungen die wir genaus so wie Gemeindekgs bekommen, zahlen wir €90 (plus Essen und alle oben erwähnten Arbeiten immer noch von den Eltern übernommen) und haben max. 14 Kindern und könnten nie auf 10 reduzieren (würde ich auch nicht wollen, gebe ich zu).

    Für mich fällt ehrlich gesagt 80€ volltags (oder auch wie bei uns nur 7.30-15.30) immer noch in der Kategorie Gratiskindergarten, weil der Staat ja den Löwenanteil zahlt und in Irland bspw. zahlt man locker €800/M. Allerdings wenn die Eltern schon so wenig zahlen müsste man sich auch fragen, ob es gesamtgesellschaftlich mehr bringen würde ganz runter zu setzen, um noch Kinder zu erreichen die bei €80 nicht geschickt werden.

    Wenn die €80 nur halbtags sind, dann wäre das €160 volltags und immer noch günstig aber da bräuchte man wirklich eine Staffelung.

    Und ich glaube schon es ist ungut wenn Niemand genau weiß wie das Einkommen berechnet wird (war zumindest so in Wien) und dann das Gefühl bei manchen aufkommt (und ich gestehe der Gedanke ist auch mir gekommen), zahle ich evtl. v.a. bei zwei+ Kindern so viel mehr für Kigru, dass ich im Endeffekt gar nicht mehr Geld verfügbar habe als diejenige die gerade mal unter der Grenze sind sondern habe nur mehr Arbeit und weniger Zeit mit den Kindern? Wenn die Einkommensgrenzen und Staffelung zumindest klar ist, würden diese Gedanken vermütlich gar nicht aufkommen. Selbst wenn man nur leicht über die Grenze ist, sieht man dass man eh nicht sofort alles subventioniert bekommen würde und kann viel besser auch an die andere Vorteile denken (Fortkommen im Beruf, erfüllende Arbeit, etc).

    Ich finde es problematisch wenn alles so teuer ist, dass man mit 2-3 Kinder schon gar keinen finanziellen Vorteil vom Arbeiten hat. Und ich denke es ist wirklich im Interesse der Gesellschaft gut und zugängliche Kinderbetreuung anzubieten. In Irland zahlt man zwar wirklich viel, aber viel kürzer, da Kinder dann ab 4J in die Schule kommen, die auch bis am NM geht.
    Hier ist die VS so früh aus, dann muss ein Hort her. Wir haben voraussichtlich dann irgendwann ein VS-Kind mit Hortkosten (soweit ich weiß um die €230) plus 2 Krippe/Kigru Kinder - wenn wir dafür wieder 2*€290 zahlen müssten und dafür auch nur bis 15.30 Betreuung hätten (jetzt zahlen wir ca. €250/M in Babysitter-Kosten damit sie länger betreut sind), naja das ist schon viel und viele Familien werden sagen, es lohnt sich überhaupt nicht für beide vollzeit zu arbeiten.

    Es ist nur immer die Frage was erreicht man insgesamt mit welchen Maßnahmen und wo wird das Geld am meisten gebraucht? Und wenn sich das System festlegt, dann am besten so klar wie möglich damit jeder weiß was ihm zusteht und zustehen würde. Ach ja, und auch damit die "Vollzahler" wissen, um wie viel sie immer noch gefördert werden (als wir €290/M zahlten plus als Gruppe die ganze Elternarbeit machten, die sicher sonst viel kosten würde, haben wir immer noch nur die Hälfte der tatsächlichen Kosten gedeckt, obwohl wir auch oft Betreuungsschichten übernommen haben und ja wir hatte eine kleine Gruppe aber immerhin waren am Anfang 9 Kinder unter 3J, also wären sie auch in einem Gemeindekg in einer kleinen Gruppe gewesen).
     
  4. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    @*fst: Gutes posting.
     
  5. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    ... Aber ich kenne Familien, die für 80 Euro ihr Kind lieber daheim vorm Fernseher parken. Und diese Kinder hätten am allermeisten davon, mal rauszukommen.

    Und, von wegen 80 euro ist "eh kein Problem"? Ja, 80 euro für ein Kind und halbtags. ... Bei 4 Kindern und Vollzeitplatz schaut's dann schon ganz anders aus mit chillig Kigaplatz bezahlen.
    --> Mrr ist schon klar, dass das in der Realität wenige Leute betrifft.
    Aber ich schätze, dass mehr berufstätige sich über ein zweiter/drittes/viertes Kind drübertrauen würden, wenn auch staatliche Kinderbetreuung sichergestellt wäre. Sowohl dass man einen Platz kriegt, als auch, dass man ihn sich leisten kann.

    Und: Wir als Staat haben Geld für so viel Mist.
    Wir haben mit der Abwrackprämie subventioniert, dass Leute sich ein neues Auto kaufen können. Es gibt "Energiesubventionen", wo den Leuten die Renovierung ihrer Eigenheime zur Hälfte gezahlt wird. Es werden (jaja) Abfangjäger gekauft, die es irgendwo gebraucht deutlich günstiger gegeben hätte. Die Pensionen, auch die allerhöchsten, werden jährlich erhöht.
    Wir haben keine Ahnung wie viele Bezirksschulinspektorate, wo keiner eigentlich weiß, was die tun.

    Warum schauen wir nicht, dass wir irgendwo anders sparen, als an der Kinderbetreuung?
    Ich finde wirklich, dass gratis Kindergärten in einem Land wie Österreich leistbar sein müssen.
     
  6. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich bin bei dir, dass die Gruppen kleiner sein müssen.

    Wo ich nicht dafür bin, ist, dass man die Gruppen kleiner macht, indem man die Kinder ausschließt, deren Eltern sich das nicht leisten können oder wollen.

    Und mit 80 Euro Beitrag ist der Kigaplatz einfach nicht ausfinanziert, die 80 Euro sind ein kleiner Beitrag. Und eine Schranke für sozial schwache.
     
  7. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    aber das ist nicht so, vielleicht noch eher in Wien, in Tirol ist das definitiv nicht so und gleichzeitig sind die Kinderbetreuungseinrichtungen extremst unflexibel: die Zeiten in denen Leute einen 9 to 5 Job haben sind halt auch schon längst vorbei. :rolleyes:

    Und was habe ich davon, wenn ich einen Gratiskindergarten habe, in den mein Kind verpflichtend gehen muss - und ich leider dann, wenn ich arbeiten muss sowieso keine Betreuungsmöglichkeit habe? :rolleyes:
     
  8. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Noch einmal, warum konnten sich das in Tirol die Leute leisten? Und wie gesagt, bei einem geringeren Einkommen hat man die Hälfte bezahlt und das sollte wohl doch drinnen sein.

    Aber wie gesagt, dafür hat man in manchen Kigas 25 Kinder auf eine Betreuerin. Die Jüngsten gerade mal zwei und die ältesten schon fast 7.

    Und da frage ich mich halt, wo die Bildung für die fast 7jährigen da bleibt?
    Und ich will auf keinen Fall, dass mein Kind der kostenlose Beschäftigungstherapeut für 2jährige ist. Aber ich finde es ok, wenn das für andere wünschenswert ist.

    Da zahle ich lieber ein bisschen etwas und mein Kind bekommt einen Platz und kann den Kiga auch als Bildungseinrichtung und nicht als zwingenden Aufbewahrungsplatz nützen.

    Ich sehe es so(eigentlich auch wie bei der Gesamtschule), dass diese überfüllten Gratiseinrichtungen mit der Zeit vermehrt von Leuten aus bildungsfernen und sozialschwachen Familien genützt werden werden und alle, die sich es leisten können ihre Kinder in private und teurere Einrichtungen geben werden, wo auch die Qualität gegeben ist.
    Aber das ist auch gut so. ;)
     
  9. muell23

    muell23 Gast

    :D Keine, nachdem ihre Kinder schon groß genug für Schule sind.
     
  10. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Ich weiss ja nicht, wie viele Kinder du hast, aber mein Mann und ich haben vier Kinder, drei wohnen immer bei uns, der Sohn meines Mannes hat eine Zeit lang auch bei uns gewohnt: glaube mir, die Kosten des Kindergartens waren die geringsten Probleme:
    (teure) Probleme waren eher:
    wohin im Urlaub? Wo hat man mit vier Kindern Platz? Was kostet der Urlaub? Kann man sich zu 6. einen Flug leisten? Oder doch am Camping Platz?
    Was kostet ein Zelt, wo wir alle Platz haben?
    Welches Auto für 6 Personen? Was kostet die Versicherung für so ein grosses Auto?
    Und ganz speziell die Wohnsituation: in Innsbruck ist es doch relativ schwierig eine Wohnung für 6 Personen zu finden, vor allem dann, wenn es nicht das Ziel ist, dass sich vier Kinder ein Zimmer teilen ... :rolleyes:
    Und dann kommen noch kosten für Sportgeräte und Sportvereine: da macht es schon einen gewaltigen Unterschied, ob ich für zwei Kinder oder für vier Kinder bezahle. :rolleyes:
     
  11. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Gar keine Frage. Kinder gut aufziehen ist ein enormer Kostenfaktor. Die ganzen Schulreisen sind auch ziemlich teuer.

    Es hat Gründe (und zwar vielfältige, die man nicht auf das Fehlen eines Kigas oder zu wenig Geld reduzieren kann), warum die Österreicherinnen im Durchschnitt 1,4 Kinder kriegen, und nicht 4,2. :D
     
  12. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Voll der Wahnsinn. Ist bei uns ähnlich. Beiuns macht der Kiga auch Sommerurlaub, manchmal um 16h schon zu udgl. :rolleyes:
     
  13. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Mich ärgert besonders, dass eine Studiengebühr von € 350 pro Semester unzumutbar ist aber den Familien zugemutet wird, einen ähnlichen Betrag für die monatliche Kinderbetreuung zu zahlen. Mein Sohn wird ab 2012 in einen Kindergarten der Kindercompany gehen. Da kostet der Essensbeitrag schon € 110. Wenn der Gratiskindergarten auch in Wien fällt, dann dürfen wir sicher pro Monat um die € 350 oder mehr zahlen. Es zahlt sich wirklich nicht mehr aus an seiner Karriere zu arbeiten, man darf eh sämtliches Geld entweder direkt oder indirekt den Finanzminister abliefern. Mittlerweile muss man selbst als Besserverdiener überlegen, ob man sich überhaupt ein zweites Kind leisten kann.
     
  14. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Genau das ist es!
    Gerade als Besserverdienender muss man sich ein zweites Kind sehr gut überlegen.
    Förderungen gibt es nämlich fast keine "Weil man verdient ja so gut", Ein Karriereknick hat deutlich stärkere Folgen als bei "normalen" Jobs (Abteilungsleiterinnen tun sich schwerer in den Job zurückzukommen, als 0815 Angestellte) und somit ist das Halten des gewohnten Lebensstandards deutlich schwieriger.
     
  15. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in


    Genau über dieses Thema habe ich am Wochenende versucht mit meiner Schwiemu zu sprechen. Sie hat nur gemeint, na wenn ihr euch kein zweites Kind leisten könnts na wer dann. Aber dass ich dann 4 Jahre nicht arbeiten könnte, danach einige Jahre nur halbtags, mein gut bezahlter Job dann Geschichte wäre weil es bei einem halbtags Job kaum Entwicklungsmöglichkeiten, Gehaltserhöhungen und Prämien gibt versteht sie nicht. GG verdient ja eh auch gut, ja gut aber nicht so gut, dass wir die Mehrkosten für zwei Kinder und meine Gehaltseinbussen locker wegstecken könnten.
     
  16. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ja, für Besserverdienende ist ein weiteres Kind ein deutlich größerer Abstieg.
    Umgekehrt, auch wenn sie mehr verlieren, haben sie im Endeffekt trotzdem noch mehr als jemand, der mit weniger startet.

    Ihr armen Besserverdiener fühlt euch nur ärmer, weil die Fallhöhe größer ist. ^^
     
  17. Lilawelle

    Lilawelle Gast-Teilnehmer/in

    Da lese ich so viel Neid raus, dass sich jeder weitere Kommentar erübrigt.
     
  18. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das Risiko ist höher und eigentlich sollte der Staat eher daran interessiert sein, dass die Besserverdienenden mehr Kinder bekommen, da dies meist auch die Bessergebildeten sind und somit die Kinder sehr wahrschienlich auch eine gute Ausbildung ermöglicht bekommen. Letzteres sollte vitales Interesse des Staates sein.
     
  19. Mnemosyne

    Mnemosyne Gast-Teilnehmer/in

    wir würden obwohl er derzeit alleinverdiener und ich nur lehrlignsgehalt auch überall durchfallen. und bitte wir versorgen mein kind, seins aus erster beziehung und das zb wird nicht gerechnet. der junge ist halt schon 16, leicht behindert, in ner lehrstelle - ohne lohn - also tut mein LG ihm weiter alimente zahlen, ich mein soll der junge in die armutsgrenze fallen? - wobei mein LG aber rein gesetzlich nicht mehr zahlen müßte deswegen werden seine 350,- alimente auch nicht abgerechnet von unserem einkommen. (aber hauptsach die familienbeihilfe die ich für mich bekommen hab wurd gerechnet....)

    wir bekommen keinen einzigen zuschuß. zu nix.

    und: ich finde den gratis kiga eine sauerei. ich mein, meine ausbildung ist jetzt eigentlch schon aus, am 14.03 fange ich als angestellte an - dh. ich war/bin jetzt ca 3 wochen "arbeitslos" --> die folge ist das meine tochter nicht mehr im Kiga mittagessen darf, ich muß sie um 12 holen. was für sie sehr schlimm ist, sie liebt ihren kindergarten und kommt so sehr selten in den park raus oder so......
    oder zb: wenn ein kind teilzeitkind ist darf! es nix von der jause haben. meine tochter hat sich mal einen apfel geholt, als ich sie schon geholt hatte, war am klo noch, und die kindergärtnerin hat sie gemaßregelt mit den worten "das ist nicht dein apfeln, du hattest schon jause" denn selbst wenn mein kind 2äpfel essen sollt wärs ja nicht schlimm....

    ehrlich da würd ich lieber wieder 180,- wie für die kindergruppe in der si am anfang war zahlen anstatt nix und so behandelt werden.....
     
  20. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ich zahl für den Kiga und tät lieber nix zahlen. :D So wie für die Schule halt. Oder für Polizeipräsenz auf den Straßen. Oder für die Straßen.
     

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