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Die Farce der Mindestsicherung

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 8 Februar 2011.

  1. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Dann wundert es mich umso mehr, dass du derartig undifferenziert urteilst. Leider ist es so, dass nicht jeder seine Lebensumstände selbst bestimmen kann. Zur Info: Auch ich bin arbeiten gegangen (20 Wochenstunden), als meine Tochter 10 Monate alt war, um den Anschluss an die Berufswelt nicht zu verlieren, ich war einmal in meinem Leben 27 Tage lang arbeitslos gemeldet (da wurde ich gekündigt, weil ich so lange im Krankenstand war, Grund siehe mein obiges Post) etc. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es immer Menschen gibt, die kurz- oder langfristig - aus verschiedenen Gründen nicht selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können.
     
  2. muell23

    muell23 Gast

    Ich hab das in den Ferien (denn dann fand das Kindertauschen statt) ganz praktisch gefunden.

    Es waren 6 Kinder und die wurden entweder mit auf Urlaub genommen, oder eben in den div. Häusern versorgt - für die Kinder wars eine mords Gaudi. 2 Wochen Urlaub sind einfach leichter zu organisieren für eine Familie als 9 Wochen.
     
  3. muell23

    muell23 Gast

    Ja und für diese wurde die Mindestsicherung ja geschaffen. Aber ich sehs dennoch nicht als Langzeitlösung an.
     
  4. susal13

    susal13 Gast

    Ja habs schon gelesen , aber denk mal nach , was wäre wenn du dieses Netzwerk nicht hättest? :confused:

    Ich denk viele die so große Töne spucken könnten auch nicht arbeiten gehen, wenn sie keine Verwandten hätten die auf die Kinder schauen!;)
     
  5. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich denke auch, dass der Schwerpunkt darin legen müsste, die Bezieher der Mindestsicherung wieder in die Arbeitswelt einzugliedern, es ist aber illusorisch, zu glauben, dass das bei allen gelingen kann. Bitte, wer nimmt z.B. eine 54-jährige, die seit Jahren arbeitslos ist auch schon Bandscheibenschäden und andere Wehwechen hat?
    Außerden glaube ich auch, das die meisten ohnehin lieber arbeiten gehen würden, als mit € 750,-/Monat und dem Stigma als Schmarotzer zu leben.
     
  6. muell23

    muell23 Gast

    Dann hätts genauso eine Krippe gegeben, einen Kindergarten und eine Tagesmutter bzw. Leihoma - wies jetzt ja auch gegeben hat. Wieviel Betreuungsarbeit kann eine Oma, die 40 Stunden und mehr in der Arbeit ist schon leisten.

    Es hätte sich nichts geändert.
     
  7. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Bist du schon einmal auf die Idee gekommen, dass das alles etwas KOSTET? Eine Ausnahme ist vielleicht der Kindergarten in Wien, obwohl der ja auch nicht wirklich gratis ist (ich zahle z.B. € 95,-/Monat). Leihoma, Tagesmutter...wenn man nicht gut verdient, kann man sich solche Einrichtungen einfach nicht leisten, sonst geht man nur für die Kindebertreuung arbeiten und es bleibt nichts mehr zum Leben übrig, vor allem, wenn man mehrere Kinder hat, die betreut werden müssen.
     
  8. Sensation

    Sensation Gast-Teilnehmer/in

    so einfach ist es leider nicht.

    mein gosser zb hat keine hortplatz. private wie auch gemeinde ist alles voll. ich komm ja bei der gemeinde nicht mal auf die warteliste, obwohl ae. die sagen zuerst kriegen die erstklassler u. wenn was über bleibt die anderen. aber selbst für erstklassler gibt es nicht genug plätze, dass weiss das magistrat. trotzdem wurden bei mehren private betreuungseinrichtungen, die mehr hortplätze einrichten wollen, abgelehnt, begründung: kein bedarf!!

    ich hab deshalb meine vollzeit stelle aufgegeben u. mir eine teilzeit stellle gesucht, damit ich wenigstens überwiegend zu haus bin wenn sohn von der schule kommt.
     
  9. susal13

    susal13 Gast

    Eben , das ist es ja und nur arbeiten gehn, damit man sich diverse Betreuungseinrichtungen leisten kann , zahlt sich auch nicht wirklich aus, oder? :confused:
     
  10. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Hier noch kurz meinen Senf dazu:

    Muell23 hat da recht, wo sie meint, dass viele Frauen zu schlecht ausgebildet sind, sich zu schlecht informieren und in überkommenen Geschlechtervorstellungen denken.
    Und dass ihnen das im Wege steht, wenn es darum geht Arbeit zu finden und dies mit Kinderbetreuung zu vereinbaren.

    Muell23 hat nicht recht, wo sie meint, dass die Frauen daran selbst schuld seien. Das mag dort der Fall sein, wo man, wie ich, in einer Akademikerfamilie aufgewachsen ist, wo einem immer alle Türen offen standen, wo Information kein erschreckendes Fremdwort, sondern eine Selbstverständlichkeit ist, Bildung und Ausbildung sowieso. Und wo man sich als Frau bewusst für ein Kind entscheidet (und den worst case, dass man vielleicht das Kind auch alleine durchbringen muss, im Hinterkopf hat). Und das mag auch für jene gelten, die es nicht so leicht haben, es sich aber selbst erarbeitet haben.

    Und dann gibt es die anderen. Die, die von zu Hause nicht viel mitbekommen haben, eine schlechte Ausbildung bekommen haben, zu früh Kinder bekommen, danach keine Chance auf Ausbildungsplatz, immer irgendwelche Jobs, keine Qualifikationen, keine Allgemeinbildung, kein soziales Backup (denn die Freunde machen es genauso), die irgendwo an den Stadträndern oder am Land sitzen und jetzt, mit Kindern und auch nicht mehr so jung evtl. chronisch krank und noch immer keiner Ausbildung, dann wirklich keine Chance haben.

    Und denen zu sagen, dass sie an der Misere selbst schuld sind bringt 1. überhaupt nichts und ist 2. m.E. auch zu kurz gegriffen (genauso ist es allerdings auch zu kurz gegriffen, die Schuld ausschließlich den anderen zu geben).

    Sinn des Sozialsystems ist es meines Erachtens, diese Menschen aufzufangen und mit ihnen gemeinsam eine Exitstrategie zu entwickeln. Und sie dabei zu begleiten. Und sie in die Verantwortung zu nehmen, ihren Arsch hochzukriegen. Das braucht es nämlich auch.
    Und sie zu unterstützen. Es ist keine Schande, die bestehenden Unterstützungen in Anspruch zu nehmen, aber es sollte klar sein, dass das keine Dauerlösung auf ewig sein sollte.
     
  11. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Das ist eine falsche Denke. Doch. Es zahlt sich aus.
     
  12. mane9

    mane9 Gast-Teilnehmer/in


    kommt drauf an was mensch arbeitet.
    es gitb arbeit, die bestätigung und ansehen schafft. und es gibt arbeit, die mensch nur macht um zu überleben. zweiteres zahlt sich nicht für jeden aus.
     
  13. susal13

    susal13 Gast

    Nun , wenn man rechnen anfängt , zahlt sichs nicht aus , zumindenstens am Land mit Sicherheit nicht , in der Stadt ist es etwas anderes, da hat man die Öffis zum fahren . Hier mussts Auto rechnen, Benzin,etc und dann noch fürs Kind die TM , oder Ähnliches , im Endefekt bleibt Dir von Deinem Max 1000€ Lohn nichts .
     
  14. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Aber nur mit Arbeit hat man die Chance, eine bessere zu bekommen oder zumindest besseren Lohn. Und hat eine Zukunftsperspektive. Daher zahlt es sich aus.

    Auch wenn ich Deine Differenzierung natürlich unterschreibe.
     
  15. amanin

    amanin Gast

    Da kann ich nichtmal was schreiben, denn es macht mich sprachlos :eek:

    Eine Fachfrau am Werk?


    Denkst du wirklich so? Ich bin entsetzt. :eek:

    :goodposting:

    Wenn ich mit dem Lohn/Gehalt jedes Monat minus mache da es mehr Kosten als Gewinn verursacht, ist es dann noch immer zumutbar?
    So kann man doch nicht denken, bitte nimm das Brett vorm Kopf weg. Das tut ja weh beim lesen

    Pfff, wer braucht Pensionszahler? :rolleyes:

    Herr schick Empathie herab :rolleyes:
     
  16. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Ok, Du rechnest mit max 1000 EUR.
    Aus wirtschaftlicher Not sind schon im 19. Jahrhundert ganz viele Menschen in die Stadt gezogen. Genau das würde ich tun, wenn sich mein Lohn nicht zum Leben ausgeht.
    Außer, es finden sich Alternativen:
    Auch am Land gibt es Öffis.
    Vielleicht auch Carsharing, wenn man Glück hat. Fahrgemeinschaften.
    Umzug in die nächste Kleinstadt (Wohnung statt Haus).
    TM fürs Kind: Erkundigen nach öffentlichen Förderungen, ich kann mir vorstellen, dass es da schon etwas gibt. Ansonsten bewegen sich die Kosten um die 200 EUR.
     
  17. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Nein, dann ist es nicht zumutbar.

    Aber ich denke, das wichtigste ist, gerade für Langzeitarbeitslose, aufgrund dessen nicht den Kopf hängen zu lassen, zu sagen, "es bringt eh nichts", sondern weiterzusuchen.

    Ach, ich weiß, es redet sich leicht, wenn man nicht in der Situation ist ...
     
  18. Chelsea

    Chelsea Gast-Teilnehmer/in

    nein konnte man in Österreich nie wurde mitgerechnet. Das gabs nur zum AMS.Geld . bei der mindestsicherung gibt es es acu nicht wennstgeringfügig arbeitest wird es angerechnet und es gibt entweder keine oder nur weniger mindestsicherung.
     
  19. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Und die Tagesmutter, Leihoma, etc wenn die dann mehr kostet, also das Einkommen? Zahlt eh das Jugendamt oder so?? Kindergarten für 3 Kinder?
    Rechne das doch nach.

    Manchmal ist es für die Gesellschaft billiger, der Mutter, die nicht arbeitet, Geld zu geben, als die Kinderbetreuungskosten, damit sie arbeiten kann.
     
  20. Genius4

    Genius4 Gast-Teilnehmer/in

    A: Ich habe vom Hort geschrieben und nicht vom Kiga, der Hort ist NICHTgratis genausowenig wie eine Tm oder gar eine Leihoma - abgesehen davon das ich noch keine Leihoma gefunden habe die 5 Tage die Woche auf 4 (Klein) Kinder achtet!

    So, weiter gehts in deinen Träumen damit das Ae in Wien bevorzugt behandelt werden :D die Realität sieht so aus das es in Wien so wenige Plätze gibt das Ae die im erwerbsleben stehen! abgelehnt werden müssen!

    So und jetzt? Du kannst dich nicht arbeitssuchend melden wenn du keinen BEtreuungsplatz für dein Kind hast, du hast es aber nochmal schwerer einen Betreuungsplatz für dein Kind zu finden wenn du keinen Job hast weil diese Leute ( berechtigt ) vorgezogen werden und es s.o. nichtmal für die alle einen Platz gibt - du merkst wo sich die Katze in den Schwanz beisst?

    Wo wurde geschrieben das die Mindestsicherung als Dauerlösung gesehen wird?

    Tatsache ist, viele haben gar keine andere Möglichkeit! Das ist dann traurig - aber es ist so, was dabei wirklich weh tut, neben der Tatsache arbeiten gehen zu wollen und nicht zu können, neben der Tatsache auf viel Geld verzichten zu müssen und den anderen zusehen zu müssen wie sie zb. Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder besrogen, das was wirklich weh tut sind Menschen wie du die von ihrem hohen Ross runterspucken - möge dir nie etwas schreckliches passieren und du und dein Kind auf andere angewwiesen sein, dass kann nämlich jedem! passieren und es geht sehr, sehr schnell.
     

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