Deutsch für leicht Fortgeschrittene

wie bitte?

 

Au weh!
Das hast Du aber in Wurzelkunde auf der Baumschule gelernt.

 

Du Dogmatiker!
"Brauchen" ohne "zu" finde ich in Österreich legitim. Ich erwähne das sogar im Unterricht dazu.
"Bräuchte" ist ebenso eigentlich falsch, aber sinnvoll, da "brauchen" oft wie ein Modalverb verwendet wird und die Umschreibung mit "würde" dann einfach unschön wäre, weil man dann zwei Infinitive hätte. Nimmt man die richtige Form "brauchte", ist die identisch mit dem Präteritum, das ist auch nicht ideal. Von daher: nein, nicht regelkonform, aber sinnvoll, und wird sich also durchsetzen bzw. hat sich schon durchgesetzt. Und der Genitiv vertschüsst sich aus gutem Grunde auch immer mehr.
Deutsch ist eine sauschwere Sprache, ein etwas deskriptiverer Zugang wäre empfehlenswert, Sprache ist schließlich nicht von Gott gegeben, sondern verändert sich laufend.

 

Alleine dafür hat sich der Thread gelohnt!
Was unterrichtest du?

 

uns wurde vor ielen vielen jahren eingetrichtert: wer brauchen ohne zu gebraucht braucht brauchen nicht zu gebrauchen!
und: sätze mit würde sind würdelos.
und als draufgabe wurden wir noch mit dem konjunktiv gequält. der ist zugegeben bei manchem verb komisch, aber trotzdem schöner als das "würde ...".

 

und was ist dann bitte die quadratwurzel aus 123.456? ich verrate es dir:
351,363060095964

 

Vielleicht gelingt es dir ja eher, einem vierjährigen( Acryls Sohn) zu erklären wie man Wurzeln zieht. Nimm eher ein leichtes Beispiel...

 

häh? ich anwortete nicht der acryl sondern dir. deiner erklärung fehlt entscheidendes:
die quadratwurzel einer zahl, welches auch einfach als wurzel der zahl bezeichnet wird, ist der wert, der quadriert (also mit sich multipliziert) die zahl wieder ergibt.

wie man ohne taschenrechner wurzelzieht erklärt wiki:
Schriftliches Wurzelziehen – Wikipedia

ich habs vergessen gehabt und nach der verlinkten anleitung probiert. gar net so schwer. selbst 45 jahre nach schulende.

 

Deutsch (für erw. MigrantInnen).

Das ist hoffentlich wirklich VIELE Jahre her. Zumindest in den Fällen, wo der Konj. II identisch mit dem Präteritum wäre, ist die Umschreibung mit "würde" zu verwenden. Ich bin aber für die Umschreibung mit "würde" in den allermeisten Fällen, außer bei Modalverben, Hilfsverben und häufig verwendeten Verben, die einen schönen knappen Konjunktiv II haben ("gäbe", "käme" etc.). Alles andere wirkt auf mich veraltet, wobei es auch eine Frage der Stilebene ist. Beim Sprechen und auch umgangssprachlich in Internet-Foren bilde ich den Konjunktiv gerne dialektal mit "tät'" ("Ich tät sagen"), aber keine Angst, DAS unterrichte ich nicht.

 

dativ- bzw akkusativfehler "schmerzen" mich zb weit mehr.. aber in foren gewöhnt man sich zwangsläufig (fast) daran
meine kinder dürften diese fehler allerdings nicht (mehr) machen bzw korrigiere ich sie dann - aber ansonsten wär es wirklich zeitverschwendung andere disbezüglich belehren zu wollen. wird auch seltenst gut ankommen und somit sinnlos.

in der ndr bin ich selbst nicht sattelfest, manches verweigere ich auch hartnäckigst, weil es mir einfach nicht über die tastatur gehen will.. ansonsten bin ich aber für belehrungen durchaus empfänglich

 

ja, es ist viele jahre her. und ich geb dir recht, daß der konjunktiv in vielen fällen einfach altmodisch rüberkommt. dazu kommt, daß ja viele worte aus dem sprachschatz verschwunden sind. dennoch., wie karl kraus einmal meinte: die schönheit der sprache erschließt in deren richtigem gebrauch.

 

du ich kann Wurzeln ziehen. Trotzdem vielen Dank * ironieoff*

 

[quote="Rosenkrantz, post: 13303102, member: 82630"dennoch., wie karl kraus einmal meinte: die schönheit der sprache erschließt in deren richtigem gebrauch.[/quote]Zum Beispiel im korrekten Einsatz von Reflexivpronomina. Nein, im Ernst, das sehe ich nicht so. Die Schönheit der Sprache erschließt sich in der Fähigkeit, damit stilistisch und rhetorisch zu spielen (durchaus auch hin und wieder auf Kosten der Regeln zu Gunsten der Ästhetik).

 

ich hab das "sich" vergessen.

... erschließt sich ...

 

Ich finde es eine Nettigkeit des Schicksals, dass du dich in deiner Funktion zu obenstehenden Äußerungen (wider die Dogmatik) hast hinreissen lassen.
So sollte das Leben sein.

 

Wiaso leicht? Ich hab sowieso einen relativ undogmatischen Zugang zu Sprache. Sonst wäre ich in meinem Job längst verzweifelt. Ich bin ja schon sooo dankbar, wenn mal eine/r einen Satz mit Subjekt UND Prädikat fabriziert...

 

gut - nach überfliegen eines mehrseitigen threads im schul (ausgerechnet !) uf, versteh ich nun die intention der te..
arroganz kann/will ich ihr keine unterstellen, eher noch hilflosigkeit und unverständnis darüber, wie es dazu kommen kann.

 

Ich z.B. kann das ohne Taschenrechner nicht. Habe ich in der Schule nie gelernt.

 

das tut mir leid