Der Raiffeisen-Chef und sein Porsche

Ich empfehle diesen Artikel, der 1 zu 1 auf Österreich übertragbar ist, aufmerksam zu lesen und die Entwicklungen (Beschäftigungssituation etc) der letzten 4 Jahre miteinzubeziehen. Dann wird meine These plötzlich nachvollziehbar.
Norbert Lohrke: Arbeitest Du noch oder transferst Du schon | be24.at

PS: So wenig, dass auch die meisten hören wollen. Die Lohnsteuern, die der Herr zahlt, die MWST und NOVA die er für den Porsche bezahlt hat und die laufenden Mineralölsteuern sind eine nette Einnahmequelle für unseren Staat und aus staatlicher Fiskalsicht ist er somit ein "besserer" Staatsbürger als vermutlich 99% der Restösterreicher. Aber das ist halt nur im bösen Mammon gemessen.

 

Das Leben ist doch ernst genug.

 

Also bitte. Mineralölsteuer und Nova zahlen ist kein Einzelschicksal. Mein uraltes Auto frisst soviel wie der Porsche. Wo bleibt die Anerkennung als Systemerhalterin? Noch dazu wo mein Auto nicht auf die Firma läuft?
Auch Lohnsteuer zahlen ist nicht sooo exklusiv. Diesem vornehmen Club tritt man schon ab ca. 11oo Euro bei.
Dass der o.g. Herr mit seinem Einkommen auch steuerlich in einer völlig anderen Umlaufbahn schwebt ist natürlich eine Sache für sich. Nur-die Arbeitsameisen werden eine solche Umlaufbahn nicht erreichen. Daher kann man ihnen schlecht den Vorwurf machen, dass sie weniger Steuern abliefern. (Wobei Du vielleicht mit dem Punkt Recht hast, dass immer weniger Leute Lust haben, die Arbeitsameise zu spielen und sich evtl. in die Hängematte fallen lassen. Die sind aber nicht zu verwechseln mit denen, die als Arbeitsameisen sowieso nicht mehr gebraucht werden.)

Jedenfalls geben der genannte Herr und seine Gesinnungsgenossen ein denkbar mieses Beispiel ab. (Da gab es einmal einen Spruch, der hieß "Noblesse oblige" oder so ähnlich. Ich finde halt, dass ab einer gewissen gesellschaftlichen Stellung auch eine gewisse Zurückhaltung angebracht wäre.)

 

Finde ich auch, deshalb habe ich mich auch ziemlich amüsiert, als die Fekter zum Thema zitiert wurde.

 

Über diejenigen die Du beschreibst, das ist die Minderheit.

Alleine bei uns im Ort wohnen 5 Ausländische Familien, EINE EINZIGE hat sich integriert, die anderen haben IHRE Familien nachgeholt.
Haben ein Haus gekauft, von welchen Geld weiss niemand, denn Arbeiten ist für diese Familie ein Fremdwort.
Vater war schon im Knast, ect......
Aber haben 5 Kinder, und alle in Österreich geboren.

Die andere Familie ist noch länger in Österreich, deren Sohn geht seit er 2,5 Jahre ist in den Kiga, und kann kein einziges Wort deutsch, nichtmal die Eltern verstehen uns , wenn wir ihnen was erklären wollen.

Keinerlei anzeichen sich einzugliedern.

Und ich behaupte das ist die Mehrheit der Ausländer in unserem Land.

Hab schon einiges gehört von Ausländer, mit meinen eigenen Ohren, aber bis jetzt nur 2 Familien kennen gelernt, die sich wirklich etwas geschaffen haben, durch ARBEIT in Österreich.

 

ja leider gehts in die richtung
mir wärs anders auch viel lieber

 

manchmal fühlt man sich so fremd im eigenen land

 

Dann integrier Dich gefälligst!

(Ich darf da nicht weiterlesen, ein Schwall von Wut und Scham kommt in mir hoch.)

 

Der blöde Witz mit der alleine im Eck stehenden Exponentialfunktion ist hier definitiv fehl am Platz.

 

Echt IHRE eigene Familie?
Es ist erstaunlich, wie schnell die Diskussion von inländischen Versicherungsbetrügern zu Migranten umschwenkt.

 

Ja überhaupt, wenn du es aus den Zusammenhang raus zitierst.

 

das erinnert mich alles sehr an don delillo/cosmopolis:
You're not against the rich. Nobody's against the rich. Everybody's
ten seconds from being rich. Or so everybody thought.

darum beziehen sich mißgunst und neid viel öfters auf diejenigen, die eh schon wenig bis gar nichts (nicht mal mehr eine heimat) haben und können sich die reichen viel mehr erlauben und werden deren gaunereien eher hingenommen.

 

Es ist schon IM Zusammenhang.
Wuerdest Du Deine Familie nicht mitnehmen, wenn Du auswanderst?

 

Einerseits dieses Liebäugeln mit dem eigenen Aufstieg dahin, andererseits das Phänomen, dass sich Neid fast immer nur auf die unmittelbar Benachbarten auf der sozialen Leiter bezieht. Der Queen sind z.B. die wenigsten etwas neidig.

 

genau das meine ich. und die leute fühlen sich lieber nur 10 sekunden vom (potentiellen) reichtum entfernt, als 5 sekunden von der armut. aber die angst flüstert ihnen natürlich ständig ein, dass das ein irrtum sein könnte. ich kann eigentlich nur jedem cosmopolis empfehlen, sehr kurzweilig und scharfsinnig, streckenweise wunderbar irrwitzig und ein bißchen sex ist auch dabei.

 

Gell? Schon erstaunlich, wie sehr das Gesindel an ihrer Brut hängt. Uns geht das nicht so!
Alle Versicherungsbetrüger sind Migranten, auch wenn sie Österreicher sind. Weißt Du das nicht?

 

Da muss ich dir jetzt rechtgeben, das ist wirklich ein Witz, was da abläuft. Zufällig hab ich da ein bisschen Einblick von Juristenseite. Da werden die Leute teilweise jahrelang (!) zwischen PVA und AMS hin- und hergeschickt, weil keiner von denen die paar Kröten zahlen will. Und nicht wenige sind psychisch ohnehin komplett am Sand. Wirklich ein Trauerspiel.

 

Ich stelle mir jetzt vor, ich würde in ein Kaff ziehen, in dem die flips, Neons und lukys wohnen. Da wäre ich, obwohl reinrassiger Österreicher, so etwas von unintegriert, daß ich das Summen der Dorftratschen bis in den Keller vibrieren spüren würde.

 

Hier wird musterhaft ein Vorurteil mit einem anderen beantwortet. Egal.

Es will mir einfach nicht in den Kopf, wieso angesichts das Themas (Höchstverdiener kriegt den Hals nicht voll und meint, Gesetze, Vertragsbedingungen und der ganze Kram seien etwas für Warmduscher) SCHON WIEDER die Migrantendiskussion losgeht, Dass ständig das Thema "Sozialschmarotzer" gegen das Thema "Gier der Reichen" ausgespielt wird, ist genau einer der Gründe, weshalb die Dinge ungehindert aus dem Ruder laufen können. (Analog zum Integrationsthema, wo sich auch die plakativen Argumente gegenseitig totschlagen.)