1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Der Fall Uli Hoeneß

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 12 März 2014.

?
  1. Haftstrafe ohne Bewährung

    9 Stimme(n)
    90,0%
  2. Haftstrafe mit Bewährung

    0 Stimme(n)
    0,0%
  3. Strafmilderung durch Selbstanzeige

    2 Stimme(n)
    20,0%
  4. Strafmilderung durch seine Leistungen

    1 Stimme(n)
    10,0%
  5. Strafmilderung durch seine Spendentätigkeit

    0 Stimme(n)
    0,0%
  6. Straffreiheit

    1 Stimme(n)
    10,0%
  7. Sonstiges

    0 Stimme(n)
    0,0%
Eine Auswahl mehrerer Antworten ist erlaubt.
  1. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich sehe obiges wie du, nur jetzt drehe die Absätze um und du hast meinen Gedankengang. Das derzeitige politische Establishment hat nichts mehr zu sagen. Um aus diesem Gefängnis rauszukommen wird kein herkömmliches Mittel ausreichen, sondern braucht es extreme Maßnahmen. Diese wiederum werden nur ergriffen, wenn sich Extremisten etablieren und schon wird klar, warum ich Extremismus als Chance sehe. Aus dem Ruder laufen ist auch gleichbedeutend, dass das Bestehende abgeändert wird.
    Dass das mit Risken verbunden ist, keine Frage. Aber die Alternativen erscheinen mir noch weniger zielführend und erfolgversprechend.
     
  2. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Du hast selbst mitbekommen, wie es in Teilen der Innenstadt ausgesehen hat, nachdem der "Schwarze Block" sich dort ein bisserl ausgetobt hat-und das war nicht der große Aufstand, das war nur eine kleine Fingerübung in Randale.
    Anderswo brannten schon Asylantenheime, weil es andere Gruppierungen ein bisserl gejuckt hat.

    Wenn da einmal der Geist wirklich aus der Flasche ist, und niemand mehr den Deckel draufhalten kann, dann wären die Zustände sehr bald nicht mehr beherrschbar.
    Wir wären erst recht in einer Position der Schwäche, und uns müsste wie einer Bananenrepublik "geholfen" werden. Irgendwer wird sich schon um uns kümmern, fürchte ich. Und gleich auch um alles, was hier interessant und lukrativ sein könnte.
     
  3. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ja, ich habe es gesehen, aber es gibt einen entscheidenden Punkt. Bei den Demos gab es eine Seite, die sich an Rechtsstaatlichkeit halten musste.
    Ich fürchte jedoch, dass wir in Sachen Gesellschaftsentwicklung und wirtschaftlicher Entwicklung immer näher dem Punkt kommen, wo du die Rechtsstaatlichkeit einrahmen und an die Wand hängen kannst. Ich erwarte eine Form von Polizei/Überwachungsstaat, der jedoch umso rigoroser wird, je länger die Transformation dauert und umso mehr Bevölkerung unterdrückt werden muss. Es driften arm und reich immer weiter auseinander und das ist entgegen aller Lippenbekenntnisse nicht aufzuhalten.
    D.h. so wie derzeit auf der weltpolitischen Bühne unzählige arme Länder von den Reichen unterdrückt werden, wird sich das Gleiche auch innerhalb der westlichen Länder abspielen. Ja, es wird wieder Hunger auch in unseren Breiten geben, es wird Slums geben und es wird Gegenden geben, wo ein Menschenleben weniger als eine Scheibe Brot wert ist. Je nachdem wie bald das jetzige System kippt wird eben ein kleinerer oder größerer Teil der Menschen davon betroffen sein.
    Es beginnt bereits jetzt mit der medizinischen Versorgung, wo deine Geldbörse entscheidet ob du die beste oder irgendeine Behandlung bekommst.
     
  4. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Du bringst in deinen Ausführungen Betriebs- und Volkswirtschaft durcheinander. Während das Geschriebene für Firmen sehr wohl Gültigkeit hat, trifft es für Nationen nicht zu - da kannst du nicht einfach sagen, lassen wir halt einen Teil über die Klinge springen, ist für den Rest besser so.

    Zum Fall Hoeneß:
    Beim Geld verhält es sich wie bei der Gravitation - wo schon viel ist, kommt noch mehr hinzu. Während hingegen die gravitative Klumpung erst unsere Existenz ermöglicht hat, ist beim Geld der Tendenz zur Anhäufung sinn- und maßvoll gegenzusteuern (Besitz per se zu verteufeln war auch noch nie eine gute Idee). Das wird in Marktwirtschaften in selbstverständlicher Weise gemacht (Vermeidung von Kartellen und Monopolen, Erbschaftssteuern,....) und da muss bei sich ändernden Rahmenbedingungen auch permanent nachjustiert werden.

    Und der Hoeneß hat genau solche sich nicht selbst regulierenden Mechanismen ausgenutzt. Während in bescheidenen Gehaltsregionen das Talent, das zur Mehrung des Vedienstes eingesetzt wird, meist eines ist, das in der ein oder anderen Weise summa summarum der Gesellschaft zugute kommt, sind in diesen Sphären Rücksichts- und Skrupellosigkeit dem Erfolg sehr zuträgliche (und damit oft anzutreffende) Primärtugenden. Diese Tatsache wird von den großen Fischen gerne unter den Tisch fallen gelassen, um sich unter dem schrillen Kampfgeschrei "Neiddebatte!" der (grotesken) Solidarität der breiten, sich für ihren Obolus abstrampelnden Masse sicher sein zu können (WELCHEN Einfluss hätte die korrekte Versteuerung auf den Lebensstandard vom Hoeneß gehabt???).

    Und dass der Hoeneß immer so bemüht war, stets als "Guter" dazustehen, wäre bei meinem Rechtsverständnis kein Milderungsgrund, denn Heuchelei sehe ich nicht als solchen an.
     
    bluevelvet und Nunda gefällt das.
  5. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Ja. Banken und deren "Fachleute" "investieren" erst wirklich ab gewissen Summen.
     
  6. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Sagen wir so... er war alles andere als unwichtig für bestimmte "Wirtschaftszweige" in Deutschland. Er wird aus dem Gefängnis heraus agieren und nach der Strafe ein "Revival" haben. Er weiss, wie es "funktioniert" und das mag ich ihm auch nicht vorwerfen. Da hat halt jeder seine eigene Moral.
     
  7. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Genau das ist m.E. der große Fehler der derzeit geltenden Volkswirtschaftsphilosophien. Das war nicht immer so und deshalb glaube ich auch nicht, dass die jetzige Sichtweise "ewigen Bestand" haben wird, sondern eher früher als später sich wieder ändern wird, sodass Verluste durchaus als akzeptabel bzw gangbarer Weg betrachtet werden.
     
  8. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Nur kurz zur medizinischen Versorgung: die ist auch in der Variante "irgendeine Versorgung" exzellent-auch im Vergleich mit anderen "kern" europäischen Staaten. Das erlebe ich gerade wieder hautnah bei Angehörigen. Aber das ist ein wenig OT.

    Zum anderen: wenn wir mit Hunger, Elend und Slums rechnen müssen, dann scheint sich mir die Tragik hinter der allzu großen Steuerbelastung für Wohlhabende schon ein wenig zu relativieren.

    Nicht falsch verstehen: ich bin auch dafür, dass jeder das Seine beiträgt und nicht immer nur den Schnabel aufsperrt, damit der Staat ihn füttert, nur, wenn den Menschen sukzessive die Lebensgrundlage entzogen wird-und das ist derzeit immer mehr im Kommen- haben sie diese Möglichkeit einfach nicht. Die Folgen würden tief in den Mittelstand hineinreichen, und es ist die Frage, wieviel man opfern würde, damit um andererseits die Großverdiener nicht weiter zu behelligen.
     
  9. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    unbestritten. Noch ist es so. Aber es sind die kleinen Zeichen, dass es in diese Richtung geht.

    Wie gesagt, ich wünsche mir, dass ich zu schwarz sehe, aber mir scheint es unausweichlich zu werden, das wir Elend und Slums bald haben werden und es nur mehr die Frage ist, wieviele es treffen wird.

    Die Großverdiener wirst du nie behelligen können, außer sie sind mit dem Intellekt einer Küchenschabe gesegnet.
    Es geht m.E. nur um die Frage wieviele vom Mittelstand mitgerissen werden. Wie alles auf der Welt wird es eine Pendelbewegung geben und die entscheidende Frage ist, wieviele es beim Ausschlagen ins andere Extrem ins Elend reissen wird.
     
  10. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Zumindest scheinen viele das Anstandsgefühl einer Küchenschabe zu haben.
    Wenn man in der glücklichen Position ist, dass man sämtliche Schallmauern durchbrochen hat und es für den Lebensstandard völlig unerheblich ist wie hoch die Abgaben sind, man aber am liebsten nicht mit Steuern behelligt werden möchte, dann ist das nichts worauf man stolz sein könnte.

    Wäre ich eine Großverdienerin hätte ich zudem Sorge, irgendwann ohne Personenschutz nicht mehr vor die Tür gehen zu können, denn auch ich sehe eher schwarz für die Zukunft und den Standard den wir derzeit haben, mit Ruhe und Frieden könnte es dann für längere Zeit vorbei sein. Und so gründlich könnte der Polizeistaat gar nicht sein, dass es nicht zu Übergriffen zwischen den einzelnen Schichten kommen kann und wird.

    Alles, was ausgleichend und "solidarisierend" wirkt wäre in dieser Hinsicht sehr hilfreich.
     
  11. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Den Personenschutz brauchst du ohnehin immer mehr. Viele der neuen Wohnbauprojekte werben bereits mit Concierge-Dienst, was nichts anderes als ein persönlicher Wachmann daheim ist. Ich habe auch einige Kontakte zu Sicherheitsfirmen und die sagen übereinstimmend, dass das Geschäft mit der persönlichen Sicherheit mehr wird und immer mehr "Normalos" zwischenzeitlich Personenschützer engagieren.
    Ein Restrisko bezüglich Übergriffe wirst du immer haben. Aber ein Blick nach Südamerika oder auch Südafrika könnte ein Blick in die Zukunft sein.

    Ich weiss, was du meinst, allerdings wirkt ausgleichend noch lange nicht solidarisierend und derzeit habe ich nicht den Eindruck, dass irgendeine ausgleichende Maßnahme diesen Effekt hätte. Im Gegenteil. Jede neue Steuer mit der eine neue Transferzahlung finanziert wird, entfernt die sozialen Schichten voneinander.
     
  12. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Das stimmt schon, und ich denke Solidarität ist keine Einbahnstraße, die nur von oben nach unten zu gehen hat oder umgekehrt.
    Es ist auch eine Frage des politischen Geschicks, die Aufmerksamkeit auf solche Dinge zu lenken und die Dinge einmal von anderen Blickwinkeln zu beleuchten als den üblichen links/rechts-Standpunkten, die nur die Wiederholung des Ewiggleichen sind.
     
  13. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das politische Geschick ist leider sehr überschaubar und andererseits sind die Regierenden auch oft in einer Zwickmühle. Machen sie das, was nachhaltig und langfristig gut wäre, verlieren sie fast sicher die nächsten Wahlen. Siehe auch das Problem Braindrain (wo ich gerade einen Faden eröffnet habe). Mit den wirkungsvollsten Entscheidungen gewinnt man im jetzigen Wahlsystem nicht.
     
    praeteritum gefällt das.
  14. jetzt weiß ich, warum ich uninteressant bin:D
     
  15. ........und so lange sie immer noch parallel in Aufsichtsräten und Vorständen sitzen sind sie Marionetten des Kapitals
     
  16. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Wobei was nachhaltig und gut ist ohnehin letztendlich von den Investoren bzw. Lobbys bestimmt wird.
    Siehe die jüngsten Vorfälle um die Hypo. Wir müssen diesen Kadaver mit haufenweise kostbarem Steuergeld "abwickeln", damit die Investoren aasen-Pardon, ein kleiner Schreibfehler-ihren Gewinn machen können.
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden