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Der Fall Uli Hoeneß

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 12 März 2014.

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  1. Haftstrafe ohne Bewährung

    9 Stimme(n)
    90,0%
  2. Haftstrafe mit Bewährung

    0 Stimme(n)
    0,0%
  3. Strafmilderung durch Selbstanzeige

    2 Stimme(n)
    20,0%
  4. Strafmilderung durch seine Leistungen

    1 Stimme(n)
    10,0%
  5. Strafmilderung durch seine Spendentätigkeit

    0 Stimme(n)
    0,0%
  6. Straffreiheit

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    10,0%
  7. Sonstiges

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    0,0%
Eine Auswahl mehrerer Antworten ist erlaubt.
  1. farbenfroh

    VIP: :Silber

    ich finds schade, aber wenigstens endet jetzt dieser von neid geprägte shitstorm.
     
  2. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Er hat nun mal enorm viel Geld hinterzogen und damit eine Straftat begangen. Das Gesetz ist so. Ich kann ja den Q verstehen, aber dafür musst Du vorab reformieren.

    Eine Prostituierte hat zum Beispiel letztens knapp drei Jahre Gefängnisstrafe für einen Bruchteil der Summe bekommen, welche sie dem Finanzamt nicht bekanntgegeben hat. Peter Graf dito usw..
    Da kann man wahrlich nicht mit zweierlei Mass messen. Und die Strafe ist sehr niedrig im Verhältnis zu anderen.
     
  3. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Geht nicht nur um Neid. Bei manchen vielleicht. Aber das hat viele Aspekte...finde ich.
    Der Beitrag gefällt mir dazu.


    https://www.facebook.com/permalink.php%3Fstory_fbid%3D824760144208019%26id%3D111564412194266%26stream_ref%3D10

    Mist..geht nicht. Meinte den Beitrag von Konstantin Wecker auf seiner Facebookseite.

    Liebe Freunde,
    Freiheit für Ulli Hoeneß!
    Bei Ulli Hoeneß passt einfach alles. Er ist Wurstfabrikant, Spekulant, Präsident der derzeit spektakulärsten Fußballmannschaft der Welt und wohnt in einer Villa am Tegernsee. Er ist ein Bilderbuchkapitalist, hat steuervergünstigt Millionen gespendet und etliche Millionen mehr hinterzogen. Business as usual. Ein Bankensystem, das spezialisiert ist auf den Steuerbetrug superreicher Schwerverbrecher hat es ihm leicht gemacht.
    Ich weiß nicht genau, was man als Hilfsarbeiter in einer Wurstfabrik verdient, aber man muss schon ein paar Stunden schuften um sich ein Ticket in der Allianz Arena zu erarbeiten.
    Nirgendwo in Europa klafft die Schere zwischen arm und reich so weit auseinander wie in Deutschland.
    Gut für Menschen wie Hoeneß, der sich seinen Reichtum ja auch hart erarbeitet hat.
    Zum Beispiel durch kräftezehrendes Zocken am Handy.
    So funktioniert nun mal das System.
    Der Ulli ist ein ehrenwerter Mann.
    82 Prozent der Deutschen wünschten sich noch vor zwei Jahren mehr Hoeneß in der Politik.
    Das sagt mehr über uns Deutsche aus, als die meisten soziologischen Abhandlungen.
    Ich habe ihn mal in einer Talkshow fragen hören, warum es denn überhaupt noch andere Parteien als die CSU brauche.
    Mehr Hoeneß in der Politik?
    Dieser Mann - und das kann man ihm gar nicht übel nehmen, wenn man bedenkt, wie er jahrzehntelang hofiert und angeschleimt wurde- dieser Mann wird nie verstehen, dass er irgend etwas falsch gemacht haben soll.
    In seinem Universum hat er auch nichts verbrochen. So funktioniert nun mal das System und der Ulli ist ein ehrenwerter Mann.
    Ich wünsche niemandem den Knast. Verständlicherweise. Und auch dem Herrn Hoeneß nicht.
    Warum auch. Der Mann ist sowieso nicht resozialisierbar. Ebensowenig wie seine Freunde von den Banken und Automobilkonzernen und Versicherungen.
    Aber ich fordere ab sofort die Möglichkeit zur straffreien Selbstanzeige für alle Opferstockdiebe, Drogenkonsumenten, Bankräuber, Hausbesetzer, Demonstarationsvermummer, Sitzblockierer - ach, mir fielen noch viele ein.
    Ich halte den Fussballmanager für nicht schuldfähig.
    Er ist wie das System, das er verkörpert, verteidigt und liebt.
    Ulli Hoeneß ist - und das trägt er schon lange zur Schau -der fleischgewordene Kapitalismus.
    Eine wandelnde Wurstfabrik.
    Und wenn man ihm eines vorwerfen kann, dann nur seinen sattsam bekannten vergeigten Elfmeter.
    Wir linksradikalen Häuserbesetzer, Kryptokommunisten, Steinewerfer, Gutmenschen und Friedensdeppen sehen das eventuell anders.
    Aber für jeden aufrechten Kapitalisten gibt es nur einen möglichen Kampfruf:
    Freiheit für Ulli Hoeneß!
     
    #43 anna-mari, 14 März 2014
    Zuletzt bearbeitet: 14 März 2014
  4. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    warum auch immer gedacht wird, dass andere nur aus Neid wollen, das H. bestraft wird.

    Nochmal, er hat gelogen, betrogen und gehört bestraft, wie jeder andere auch. Ich finde die Urteilsbegründung recht gut. H. hat sich selbst angezeigt, weil ihm Journalisten auf die Spur gekommen sind und das hat GsD der Richter so erkannt.

    Ein Bankräuber kann auch nicht mit milderne Umstände rechnen, wenn er sich für seinen Überfall selbst anzeigt.
     
  5. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Und weil die Schweiz mittlerweile nicht mehr großartig hadert und solche Personen schneller bekannt gibt. Daher auch die Selbstanzeige von Alice Schwarzer. Ansonsten würden beide noch so weiter machen wie bisher. Waren eher die äußeren Umstände und nicht die eigene Moral, die sie zur Selbstanzeige gebracht haben.
     
    #45 anna-mari, 14 März 2014
    Zuletzt bearbeitet: 14 März 2014
    cestlavie und Nunda gefällt das.
  6. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    ganz genau und da verstehen ich das Mitgefühl einiger hier noch viel weniger
     
  7. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Es geht null um Mitgefühl. Es geht darum, dass ich jeden verstehe, der Steuern hinterzieht. Sie sind schlicht viel zu hoch. Leider wird sich daran nichts ändern solange unser politisches System so ist wie es ist. Die Empfänger diktieren die politische Landschaft.
     
    Komodowaran gefällt das.
  8. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in



    Ich weiss nicht....
    Finde das nicht schlau von ihm. Die Steuern muss er jetzt zahlen und in das Gefängnis muss er auch. Dazu hätte ich wenig Lust. Also Letzteres. Er hat Unsummen verdient. Weitaus mehr als man benötigt, um ein wirklich gutes Leben zu führen. Da kann man auch Steuern "abgeben". Und wenn man das partout nicht will, muss man halt seinen Wohnsitz wechseln. Hat halt nicht funktioniert Vorteile zweier Länder zu nutzen.
    Abgesehen davon gibt es immer eine gewisse Wahrscheinlichkeit in der Schweiz, dass das "auffliegt". Aber das hat er wohl riskiert. Ich frage mich für was....? Aber wahrscheinlich ging es nur um Geldmehrung für ihn persönlich. Er hat ja kein sonderliches "Firmenuniversum" mit dem Geld aufgebaut. Hat er nicht primär sein Geld mit Daytrading verdient und privat "gehortet...?
    Da gefällt mir Apple schon besser. Die legen Geld in einem anderen Land an und machen das öffentlich und politisieren es. Das war aber nie in Hoeneß Sinne. Er wollte nur Vorteile für sich persönlich daraus ziehen.
    Daher verstehe ich ihn nicht. Und Dich auch nicht. Er hat das ja nicht für das Allgemeinwohl getan oder weil er ein Problem mit dem System hat (so wie Du). Er hat das ausgenutzt, was Du anprangerst. Und gestärkt hat er damit nur seine eigene "Kaufkraft". So ändert man das System nicht. Aber das war wohl auch nie in Hoeneß Sinne.

    Wobei ich anerkenne, dass er nicht in die Revision geht. Aber letztendlich ist das ohnehin der schlauste Weg, wenn man nicht vor hat Deutschland spontan zu verlassen oder einen längeren Nervenkrieg hier zu haben.
    Er wird schnell Freigang bekommen und mit Glück kann er die zweite Hälfte auf Bewährung ableisten. Hätte Karlsruhe das aufgerollt, hätte sich seine Haftstrafe unter Umständen sogar ausgeweitet.

    Haha...da fällt mir ein Facebookeintrag unter Konstantin Weckers Beitrag ein. Hoeneß könnte die Summe auch in Sozialstunden bezahlt nach Hartz 4 ableisten, anstatt der jetzigen "Strafe". Da wäre er gute 950 Jahre beschäftigt.
     
    #48 anna-mari, 14 März 2014
    Zuletzt bearbeitet: 14 März 2014
  9. so wie der das im Radio gesagt hat
    musst schon alles zitieren, sonst geht der Sinn verloren
     
  10. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    #50 anna-mari, 15 März 2014
    Zuletzt bearbeitet: 15 März 2014
  11. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Nun haben wir aber Verhältnisse, wo es zunehmend schwieriger wird, irgendwann kein Empfänger zu
    werden. Das System so wie es ist produziert immer mehr Dropouts-und zwar in steigender Geschwindigkeit, nicht zuletzt durch die Art wie sich die Wirtschaft generell entwickelt.

    Es ist für mich ein wenig widersprüchlich, dass Befürworter des neoliberalen Systems einerseits diese Entwicklung kennen und in Kauf nehmen, andererseits beklagen, dass ihnen die Steuern und Abgaben zu hoch wären, da man für die "Empfänger" aufkommen müsse.

    Da Antwort darauf-nämlich die Steuerlast für Vermögende deutlich zu reduzieren, die staatlichen Leistungen zurückzufahren und die Empfänger auf Eigenverantwortung zu verweisen- macht, wenn überhaupt, nur dann Sinn, wenn es die Möglichkeit zur Vollbeschäftigung gäbe. Wir wissen, dass es nicht so ist, das Gegenteil ist der Fall.

    Wenn man also von den Menschen etwas verlangt, wofür die Möglichkeit u.U. gar nicht mehr vorhanden ist, dann steht man irgendwann einmal am Totpunkt.
     
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Meines Erachtens ist es schon lange keine Frage mehr, ob das System zusammenbricht und an einen Totpunkt kommt sondern nur mehr wann und wieviele sich retten können. Das jetzige Steuersystem und prolongieren der Probleme reduziert nur die Anzahl derer, die sich retten könnten. Das ist wie bei einer Firma, die nicht gut geht und anstelle eines harten Cuts von z.B. 70% der Belegschaft und dadurch eine realistische Chance die 30% langfristig weiter zu beschäftigen, wird immer nur 10-15% abgebaut bis der Totalbankrott nicht mehr aufzuhalten ist.
    Das jetzige System führt ins Verderben, je länger daran festgehalten wird umso mehr Opfer gibt es.
     
  13. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Er war auch nicht schlau, sondern saudumm. Er hätte sich ein Beispiel an anderen deutschen Spitzensportlern nehmen sollen, die einen österr. Wohnort, die Schweiz oder Monaco als Wohnsitz haben. Salzburg/München wäre nicht weit gewesen....
    Er hat m.E. auch eine völlig falsche Strategie gefahren als es rauskam, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
     
  14. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Ja. :D
     
  15. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in



    okay, dann ist Mitgefühl der falsche Ausdruck. Dann nennen wir es Verständnis. Und auch das kann ich nicht nachvollziehen.
     
  16. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Das jetztige System prolongiert aber auch die Anzahl derer, die konsumieren, am Leben teilnehmen und das Werkl am Laufen halten können.
    Denn mit einem harten Cut geriete das System ins Straucheln, abgesehen davon, dass sich die abgehängten Leute nicht in Luft auflösen bzw. irgendwo hinverziehen werden wo sie niemanden stören und nichts kosten. Das einzige was damit unter Garantie gedeihen wird ist Links- und Rechtsextremismus.
     
  17. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das sehe ich etwas differenzierter. Das System hält Leute im Konsum, die eigentlich pleite sind, generiert Märkte, die nur auf Pump existieren und eine Blasenbildung fördern.
    Natürlich würde bei einem harten Cut das System ins Straucheln kommen, aber das passiert sowieso. Allerdings wenn der Cut morgen wäre, würde rund 30% der Bevölkerung vor existentiellen Problemen stehen und wie gerade in Griechenland und Spanien bewiesen wird, kann man das noch unter Kontrolle halten. Wenn jedoch in einigen Jahren und Jahrzehnten der Cut unumgänglich wird und 80-90% der Menschen betroffen sind, dann ist es nicht mehr kontrollierbar.
    Der Extremismus wird immer stärker gedeihen, das ist nicht zu verhindern. In Anbetracht der laschen Politik muss man es jedoch fast schon als Chance sehen, dass Politik wieder kantiger wird, weil ansonsten wird das bisherige politische Establishment von den radikaleren Gruppierungen hinweggefegt werden.
     
  18. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Extremismus als Chance stelle ich mir ziemlich brenzlig vor, denn Extremismus hat es so an sich, dass er aus dem Ruder läuft und ich halte es für verwegen zu denken, dass man das Ergebnis kontrollieren bzw. beherrschen könnte.

    Ich bin auch frustriert über die derzeitige Situation, sehe weder in Grünen, Neos oder gar FPÖ bzw. KPÖ eine Alternative und die derzeitige Paralyse nervt gewaltig.
    Allerdings habe ich den unangenehmen Verdacht dass es auch daran liegt, dass wir einfach als Staat kaum mehr Handlungsspielraum haben-leger gesagt sind wir der kleine Maxl der nix zu reden hat und tut was die großen Buben sagen. Das wird sich auch unter Neos oder Grünen nicht ändern.
     
  19. :yes:
    Der Teufel steckt bekanntlich im Detail
     

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