Das Leben von der einfachen, klaren Seite betrachten

So gern ich solche Seminare oder Workshops auch habe, aber ich sehe sie mit viel Vorbehalten und Zweifeln. Ein Mensch, der sich damit befaßt, sein Leben in den Griff bekommen, ändern zu wollen, steht oft da und "schaut wie ein Schwein ins Uhrwerk" (O-Ton mein Chef, und ich liebe ihn dafür ).

Will heißen: die Theorie ist schön und gut, die Umsetzung kann von machbar über mühsam bis unmöglich sein. Bei den Beispielen des Waran fällt mir da einiges ein:

Das klingt alles schön und einfach und wenn man aus so einem Workshop rauskommt, ist alles klar und man ist voller Tatendrang. Nur: das böse Erwachen folgt meist auf dem Fuße. Etwas zu erkennen ist eine Sache, das umzusetzen eine ganz andere. Erfolge stellen sich nur mit viel, viel, viel Geduld, teilweise über Jahre hinweg und unter großem Energieeinsatz ein. Und zwischendrin will man schier verzweifeln...

Ich will den positiven Effekt solcher Seminare nicht grundsätzlich in Frage stellen, denn wenn man sich so umschaut, gibt es eine unübersehbare Zahl von Angeboten, die in diese Richtung zielen, sei es auf körperlicher oder geistig/spiritueller Ebene, der Bedarf ist auf jeden Fall da. Ich bin nur vorsichtig bei allzu vollmundigen Ankündigungen und einer lockerflockig leichten Präsentation komplexer Zusammenhänge, denn die Hilfesuchenden haben oft eine lange Leidensgeschichte hinter sich und sind umso gefährdeter für erneute Enttäuschungen.

 

Ich war gerade ein paar Tage in den Alpen wandern, das macht glücklich und zufrieden!

 

Meine Sehnsüchte:
Viel Zeit für mich - und zwar so viel, dass ich lange absolut nichts tue, also zum Beispiel im Bett liege und auf den Baum vorm Fenster starre, tagelang, und dann irgendwann so erholt bin, dass ich aktiv die Dinge tun kann, auf die ich Lust habe. Aber so viel Urlaub bekommt kein Schwein. Zumindest ich nicht. Und mein Kind kann ich die nächsten acht Jahre auch nicht wegzaubern, denn wahre Erholung geht nur ohne Kind. Also bleibt die Pension. Ich frage mich allerdings, wozu ich mit über 70 noch fähig bin bzw. welche anderen Sehnsüchte ich dann habe bzw. ob das Geld reicht die Aktivitäten anzugehen auf die ich Lust habe.
Jetzt z.B. würde ich gerne einfach so in die USA fahren, am besten mit einem fröhlichen, leicht verrückten, aber doch verlässlichen Typen, mich durchs Land treiben, irgendwann den Burning Man anschauen - kurzfristig die Sau rauslassen - und danach - was auch immer?!
Ach ja, ein wenig mehr Herzensfreunde wären auch nett, so ein, zwei Stück.