Das große Geschäft mit der Heumilch

ich muss ehrlich sagen, ich kauf auch lieber heumilch (die billamarke).

 

Du findest dein Posting vielleicht lustig - aber "solche" Bauern arbeiten trotzdem täglich hart für ihr Geld - bekommen im Vergleich zu den letzten Jahren viel weniger Milchgeld trotz gleicher Leistung. Nicht zu vergessen, dass auch zB der Dieselpreis auch für Bauern genauso gestiegen ist - um das wertvolle Heu überhaupt ernten zu können ,muss er mind. 3-4 ausfahren: erst mähen, dann 2x umkehren und dann heimfahren. Da muss aber erst mal das Wetter schön sein - also mind. 3 Tage sonnenschein - wenns regnet, ists a nimma so "lecker".Die Zeiten wo mit Sense und Rechen geernet wurde, sind längst vorbei...

All jene, die von solchen Bauern träumen - habt ihr überhaupt eine Ahnung wieviel "solche" bauern arbeiten - 365 Tage? Ohne 13. und 14. Gehalt, ohne 5 wochen Urlaub?

Sorry, wenn ich da so gewisse Postings les, kommts mir echt hoch - ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, hab selber viel mithelfen müssen- also ich trau mir zu behaupten, dass ich viel Ahnung hab, was hinter der guten Heumilch steckt. Und es wird den Bauern heut nicht leichter gemacht - ganz im Gegenteil! Man darf sich nicht wundern, wenn kleine aufhören und die bleibenden immer größer werden.

Und jene die glauben, die Heumilch oder Biomilch ist nur von Kühen, die täglich auf der Weide grasen(à la Ja natürlich Werbung mit Schweindal und Bauer) sollen sich mal umsehen bzw mal sein Hirn einschalten - wie soll das denn gehen - seht euch mal um WIEVIEL dieser Milch in den Supermärkten es gibt - soviele Weiden hat Österreich leider nicht zu bieten...

Und KEIN Angestellte würde für weniger Geld arbeiten bei bleibender Leistungsforderung. Jeder würde sich schnell mal um einen Job umsehen ...

So das hab ich jetzt echt mal los werden müssen...

 

Kannst du da näheres darüber erzählen? Wie ist das mit der Mutterkuh-Haltung? Die Kälber werden gesäugt, und es bleibt noch Milch über? Oder ist das nur die Wunschvorstellung?

Weil ich kürzlich eine Sendung über Milchproduktion gesehen habe (Kühe müssen ständig trächtig sein bzw. Kälber haben, damit sie Milch geben, aber die Kälber werden ihnen gleich weggenommen und schreien dann nach ihnen und kriegen auch ihre Milch nicht, weil die ja für die Milchindustrie benötigt wird, etc etc), gewöhne ich mir gerade die Milchprodukte ab. Ich wüsste nicht, wo ich Milch bekommen kann, die ich guten Gewissens konsumieren könnte (dabei würd ich das eh gern). Denn auch (Supermarkt-)Bio garantiert leider nicht, dass die Kühe so gehalten werden wie ich das akzeptabel fände.

 

Da darf ich wieder einmal den Clemens Arvay und seine Bücher "Der große Bioschmäh" und "Friss oder stirb" empfehlen. Auch der spricht von "Wachsen oder weichen", viel anderes bleibt den (Bio-)Bauern nicht übrig.
Als Stadtmensch weiß ich leider nix aus der Praxis von Bauernhöfen, bin aber froh, wenn jemand davon erzählt.

 

Nein - so ist es nicht - zumindest bei meinen Eltern bzw jetzt beim Bruder - das Kalb wird zwar der Kuh "weggenommen" - aber es erhält trotzdem anfangs die Milch. Später dann aber frisst es "nur" mehr Gras und Heu und die restliche Mlich wird an die Molkereien geliefert.
Du musst dir aber deßhalb nicht den Milchkonsum abgewöhnen - ganz im Gegenteil 1. sind Milchprodukte gesund udn 2. unterstützt du damit auch die HEIMISCHEN bauern.

 

Das versteh ich jetzt nicht - wieso heißt es Mutterkuhhaltung, wenn das Kalb der Kuh weggenommen wird?
Das find ich schon recht grausam, aber vermutlich ist es noch das geringste Übel, das Tieren widerfährt.
Früher hab ich ja ganz blauäugig geglaubt, die Kühe geben mehr Milch als ihr Kalb braucht, weil sich die Milchproduktion nach der "Nachfrage" richtet, die eben durch Melken gesteigert wird. Das ist ja bei menschlichen Babys auch so - je mehr die saugen, desto mehr Milch produziert die stillende Mutter.

 

Bei ihnen bleibt keine Milch über, bzw nur kaum. Es reicht oft nicht mal für den Eigenbedarf. Die kaufen genauso die Milch im Geschäft wie wir. Ausserdem trinkt bis auf die Schwiema jeder lieber die gekaufte. Die Kälber trinken bei Mamakuh. Flascherlkübel gibts nur wenn die Mutter zu wenig Milch hat. Da müssen dann die anderen einspringen.

Letzte Woche war ich bei der Geburt von Zwillingskälbchen dabei Die wurden gleich zur Mama gelegt und die hat sie dann mit Hingabe saubergeleckt. Das ganze war so rührend, vor allem wie die anderen Kühe, und auch der große Bruder, neugierig die 2 neuen begutachtet haben.

Wie das sonst so mit der Milchproduktion aussieht weiß ich nicht. So wie es meine Schwiema macht funktionierts mit der Milch leider nicht.
Vor kurzem hab ich bei einem Bauernhof so Plastik-Kalbboxen gesehen. In einer war ein etwa 4 Monate altes Kälbchen drinnen, komplett isoliert von allen anderen Kühen. Weder in Hör und Sichtweite der anderen und den ganzen Tag allein

Und auf einem anderen bekannten Bauernhof werden zwar auch die Kälber getrennt von der Mama, leben aber mit anderen Kälbern im geräumigen hellen Laufstall, in sichtweite der anderen Rinder. Das ist halbwegs akzeptabel.

 

so ähnlich kenn ich das auch.

 

Mamsell
Danke, das klingt lieb bei deinen Schwiegers. Also geht`s dort wohl ums Fleisch und nicht um die Milch.
Das mit den Kälberboxen find ich furchtbar.

 

du kannst dir heute bei gar nichts mehr sicher sein.

 

vielleicht könntest du unter umständen meinen ersten post diesbezüglich lesen. wär ganz nett.
dann wüsstest du auch, dass auch ich ein wenig Ahnung davon habe und du meinen zweiten beitrag etwas missverstanden hast!

DANKE FÜR´s NACHLESEN!



So das hab ich jetzt echt mal los werden müssen...

Mehr unter: Das große Geschäft mit der Heumilch | Seite 2 | YOU.at - Deine Freunde, Deine Interessen und DU
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die kälber werden den müttern weggenommen.

kühe werden andauernd künstlich befruchtet. sie sind quasi dauerträchtig.

sehr beliebt sind die "turbomilchkühe". sie geben im durchschnitt 35 Liter milch am tag ab.
auch 42 Liter könnten es sein.

Euter sind oft entzunden. kühe bekommen daher viel Antibiotikum.

 

du könntest umsteigen auf andere milcharten.
sojamilch, nussmilch, reismilch...
ich habe sojamilch probiert. doch, da war sooooo viel zucker drinnen.

 

ich finde die Entwicklung unserer Lebensmittelindustrie sehr traurig!

ich kaufe die milch die mir am besten schmeckt...das heisst, ich würde auch 4 euro (wird eh bald so sein)
pro Liter bezahlen.

unsere Bauern werden nur gedrückt. sehr wenige überleben, viele nicht. wie denn auch wenn sich die arbeit nicht bezahlt macht.
im trend ist der mastbetrieb, von dem aber leider viel zu wenige wissen.
da stehen hunderte kühe in einem "stall", oft kein richtiger boden unter den füssen.
hier geht es NUR um milch und um den Profit. um sonst gar nichts.



wer mehr darüber wissen möchte, muss sich nur sämtliche tierschutzorg.websites ansehen. peta kann man da ganz gut empfehlen.
hier war voriges jahr ein riesen artike über AMA.
da könnt ihr euch ansehen worauf AMA überall seinen stempel draufschmeisst.

aber Achtung, wenn man zu viel davon sieht, besteht die Gefahr Vegetarier oder gar veganer zu werden! denn die bittere Wahrheit ist grauslich und unappetitlich!

 

was auch sehr interessant ist, hat aber jetzt allgemein mit Lebensmittel zu tun:

we eat the world oder warum unsere europäischen Tiere den Regenwald aufessen.

den tip habe ich hier im Forum bekommen. sehr interessant!

generell ist das Thema Lebensmittelindustrie sehr interessant. aber wenn man mal beginnt sich dafür zu interessieren, dann beschäftigt das alles einen sehr.

 

Ja, mach ich eh, für das bissl Milch, das ich in den Kaffee nehme, reicht Soja- oder Mandelmilch eh.
Mit dem Käseersatz ist es schon ein bissl schwieriger, da gibt es aber auch schon ganz gute Alternativen. Zu Scheibenkäse und Mozzarella hab ich schon Alternativen gefunden. Zu Parmesan und Schafkäse leider noch nicht.

 

Genau so geht es mir. Es ist ein fließender Übergang. Zuerst vegetarisch, das fiel mir noch nicht ganz so leicht, aber wegen der Infos zu Hendlhaltung und Milchindustrie war die logische Konsequenz für mich, mir vegane Alternativen zu suchen. Jetzt fällt mir das vegane Leben noch nicht so leicht, aber dafür geht vegetarisch schon ganz leicht.

Du bist offenbar auf einem ähnlichen Trip unterwegs wie ich, ich beschäftige mich auch sehr viel mit diesen Themen.

 

du, ich weiss gar nicht wie und wer mich damit angsteckt....ohja. wart:
ich habe firmenpost geöffnet, da war ein Brief für einen anderen drinnen (nebenfirma), war für mich nicht so wichtig, hatte ich unabsichtlich geöffnet. war eine infobroschüre von peta über eben damals das ama gütesiegel drinnen.
ich sah bilder, bei denen ich mir dachte "um gottes willen, das ist aber jetzt nicht wahr".
ab da an habe ich mich näher damit beschäftigt.

ich habe kein Problem mit fleischessen.
ich habe nur ein Problem damit, wie fleisch "hergestellt" wird.
ich möchte lieber schweinderln essen, die am Bauernhof im dreck gross geworden sind und schnell an ihrem gewohnten platz getötet werden.

traurig ist, dass wir Konsumenten gar nicht wissen, woher unser essen kommt.
wie es gemacht wird.
ja, wir sind alle der Meinung, dass wir es wissen.
aber die traurige Wahrheit ist nun mal, dass wir keine milch und kein fleisch von der lila milka kuh von der weide bekommen. auch die Schoko nicht.

 

woher weisst du, dass milch gesund ist?
ich würde mich nicht mehr so sicher darauf versteifen, dass milch gesund sein soll.

HEIMISCHE mastbetriebe meist du. denn von den "Bauern" findest du in regalen vom z.b. rewekonzern nichts.